Müßiggänger

Aus Prophetia
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"Der Faulenzer"
Ein Müßiggänger ist, der nicht beachtet das Wort des Lebens von Anfang bis zum Ende, auf dass er zur geistigen Wiedergeburt und zum ewigen Leben finden möchte. Wer viele irdische Güter zu erwerben sucht und darum voller Tätigkeit ist, der ist der größte Müßiggänger in Reich Gottes, selbst wenn er die ganze Heilige Schrift auswendig kennt, was für ihn nur umso schlechter wäre, indem er das Wort des Herrn verwirft.[1]

Weltliche Müßiggänger

Der Herr sucht die Weltmüßiggänger auf und nimmt sie in Seinen Dienst für ewig; denen, die nur eine Stunde des Tages gearbeitet haben, wird er den gleichen Lohn geben mit denen, die den ganzen Tag über fleißigst gearbeitet haben. Der Faulenzer für die Welt wird der Freund des Herrn sein, aber jeder Fleißige in den Geschäften der Welt wird Sein Feind sein.[2]

Geistige Müßiggänger

Materialisten

Der geistige Müßiggänger, der weltlich fleißig ist, gleicht einem Tor, der sein Haus auf Sand baut, das bald durch Sturm und Regen völlig vernichtet wird. Solche überaus fleißige Menschen für die Welt, die Tag und Nacht sinnieren, was sie tun sollen, um materiell wohlhabender zu werden, beten sogar auch zum Herrn, dass Er ihnen ihr Unternehmen so reichlich als nur immer möglich segnen möchte. Sie üben darum auch mäßige Werke der scheinbaren Nächstenliebe. Aber das alles entbindet sie nicht von der geistigen Müßiggängerschaft. Solche ehrbare und weltfleißige Menschen sind die größten Müßiggänger fürs Himmelreich und werden dort in die äußerste Finsternis hinausgestoßen werden, wo ewiges Heulen und Zähneknirschen sein wird – darum, weil sie auf eine gar so entsetzlich leichtsinnige Art ihr Talent (für den Himmel) in die Furchen der Welt verscharrten. Mt 25.24-29 [3]

Dem geistigen Müßiggänger gilt auch das Gleichnis vom faulen Feigenbaum Mk 11.12-14, der nichts trug als Laub (Werke für die Welt), wodurch, als der Herr hungrig zu ihm kam, er keine Frucht der reinen Liebe auf seinen vielen Zweigen hatte, damit der Herr sich hätte sättigen können. So wird er verflucht, denn ewig soll von ihm niemand mehr eine Frucht genießen im Reich des Lebens.[4]

Weltgelehrte

Geistige Müßiggänger für das Reich des Herrn sind auch die vielen Weltgelehrten, darunter meistens Brotgelehrte und nur selten allein der reinen Wissenschaft wegen Gelehrte. Solche gleichen zumeist den "törichten Jungfrauen", die erst dann ihr Öl kaufen gingen, als der Bräutigam sich schon dem Haus näherte, und die dann Einlass verlangten, als der angekommene Bräutigam schon alle Tore versperrt hatte. Mt 25.1-13 Wenn sie sagen, "solange wir hier leben, müssen wir tun, was die Welt will, damit wir Brot haben; wann wir nachher Drüben sein werden - wenn nämlich irgendein Drüben ist - dann werden wir tun, was des Drübens ist", erwidert ihnen der Herr, "dann wird es zu spät sein; denn wer nicht hier bittet, sucht und anklopft, dem wird Drüben nicht aufgetan werden – außer die Pforten der Finsternis!"[5]

Weltliche und geistige Müßiggänger

Jene Müßiggänger, die weder für die Welt, noch für den Geist etwas tun, sind die sogenannten "Lumpen und Vagabunden", "Pflastertreter und Tagediebe". Sie taugen natürlich nicht zum Himmelreich, sind aber dennoch viel besser dran, als die nur geistigen Müßiggänger (geistig betrachtet), weil sie bei weitem weniger an der Welt hängen, und das, woran sie noch hängt, von der ihnen bevorstehenden Armut leicht vollends herabgestreift wird. Außerdem haben recht viele von ihnen nicht selten das beste Herz, sind Freunde der Glückseligkeit und Freigebigkeit - wenn sie die Mittel hätten, würden sie die halbe Welt - nach ihrer Idee - glücklich machen. Da die eigentliche "Welt" nie ein Magnet für ihre Herzen war, sind sie durch die Armut nicht selten leicht zum Herrn zu wenden. Durch die Armut wird auch ein starker Anteil von Dummheit herabgestreift; hat ihr Herz so recht derb die Härte der Weltmenschen verkostet, wenden sie sich voll Galle gegen die Welt, zum Herrn, der sie an Seinem Tisch speisen lässt, damit erfüllt wird was die Pharisäer einst zu Ihm sagten: "Siehe, das soll der Messias sein!? Mit Sündern, Zöllnern, Huren und Ehebrechern geht er um und ist selbst ein Sabbatschänder!" [6]

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.470608.2-3
  2. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 297.15-16
  3. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.470608.5-7
  4. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.470608.12-13
  5. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.470608.14-15
  6. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.470608.8-10