Magnetismus

Aus Prophetia
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Der Magnetismus oder vielmehr das magnetische Fluid ist der die Gedanken Gottes fortwährend erhaltende und leitende Wille Gottes. Er erhält und leitet die ganze Schöpfung (die geistige und materielle), erhält jedem dem Menschen sichtbaren Wesen seine Form und seine ordnungsmäßige Regsamkeit. Wenn man die Sache von Grund auf richtig verstehen will, soll man sich Gott als den Grundmagnetiseur denken.[1]

Der Magnet ist das Symbol der Kraft der Liebe.[2]

Geistiger Magnetismus

Qualifikation

Je lebenskräftiger Menschenseelen sind, desto kräftiger können sie den Überfluss ihrer aus der Natur in sich aufgenommenen Lebenskraft einem Gegenstand mitteilen. Bilden die Kette aber Menschenseelen, die infolge ihrer ausschweifenden Lebensweise keinen Überfluss an seelischer oder magnetischer Lebenskraft besitzen, so wird in dem berührten Gegenstand entweder keine oder eine nur höchst schwach übergegangene oder überwirkende Lebenskraft verspürt. Daher bewirken Kinder, deren Seelen – abgesehen von ihrem oft sehr schwachen Leib – eine große Menge überflüssiges Lebensfluidum besitzen, nicht selten mehr des Staunenerregenden, und das oft in kürzester Zeit, als dem Leib nach allerstärkste oder intelligenzhelle Männer, denn bei ersteren werden die sogenannten überflüssigen Lebenskräfte der Seele zur Verstärkung des Leibes verwendet, bei letzteren zur Bildung ihrer Intelligenzsphäre. Daher können z.B. Frauen, vorzugsweise in der Jugend, wo die Seele die in ihr ruhenden überflüssigen Lebenskräfte noch nicht zu sehr zur Bildung ihrer Intelligenzsphäre zu verwenden angefangen hat, beim Tischrücken die erstaunlichsten Erscheinungen zustande bringen.[3]

Auch wenn Männer, die zwar für ihre innere intelligente Seelenbildung viel getan und dadurch unwillkürlich die Verstärkung ihres Leibes beiseite gesetzt haben, in ein vorgerücktes Alter kommen, wo sie für die weitere Ausbildung ihrer Seele aus einer gewissen Bequemlichkeitsliebe nichts Besonderes mehr tun, so bildet sich dadurch bei ihnen auch wieder ein starker Außenlebensätherkreis, aus dem heraus und durch den sie dann viele Fähigkeiten besitzen, besonders auf die Frau od-psycho-elektromagnetisch einzuwirken, wodurch diese durch die Berührung in den sogenannten magnetischen Schlaf gebracht werden kann. Der Mann wird aber dadurch sicher zur gesellschaftlichen Liebe erregt und am Ende bis über die Ohren verliebt, besonders wenn er durch öfteres und anhaltendes Verweilen in weiblichen Außenlebensätherkreisen seinen eigenen Außenlebensätherkreis zu sehr mit dem weiblichen amalgamiert hat. Würde ein solcher Mann in einer solchen Periode sich möglichst zurückziehen, so würde am Ende ein solch mächtig angewachsener Außenlebensätherkreis die Seele sehr stark anziehen gleichwie ein gut gedüngter Boden den Keim zur künftigen Lebensfrucht, und der in der Seele ruhende Gottesfunke (Atma) würde in der Seele frei und voll göttlicher Tatkraft. Das wäre dann die Wiedergeburt im Geiste. Aber diesen endlos großen Vorteil alles Lebens beachten solche Menschen nicht. Sie schwelgen lieber im Vollmaß ihres Außenlebensäthers, verpuffen ihn gewisserart, und lassen dadurch ihr Atma verkümmern.[4]

Wirkung

Die Wundertaten des Geistes vonseiten der alten, frommen Patriarchen und Seher, ebenso die von Jesus den Aposteln befohlenen Handauflegungen, waren nichts anderes als das was man unverständig Magnetismus nennt.[5]

Geschlechtlicher Magnetismus

siehe Geschlechtsliebe

Natürlicher Magnetismus

Eisenspäne auf Papier, die sich entsprechend dem Feld eines darunter befindlichen Stabmagneten ausgerichtet haben
Magnetismus lässt sich nicht auf natürliche Weise erklären, da in einem Magnet nichts Magnetwesentliches vorhanden ist. Der Magnet ist nichts anderes, als das Leben der Liebe der in der Materie überall haftenden Geister.[6] Die Anziehungskraft von magnetischen oder elektrisierten Körpern ist ein Gewecktwerden ähnlicher Geister in anderer Materie.[7] Entgegengesetzte Pole ziehen sich an, weil die Liebe nur das ihr Gegenüberstehende ergreifen kann und es an sich zieht der schönen Ähnlichkeit wegen: der Ähnlichkeit wegen deshalb, weil die Liebe sich im Gegenstand erblickt, und schön deshalb, weil jeder Gegenstand in seiner Absolutheit eine gewisse Rundung annimmt, durch welche er seinem Primitivwesen angenehm wird, da dieses die Leere empfindet, da sich ein Teil seiner Liebe absolut gemacht hat. Und wie das Primitivwesen empfindet seine Leere, so eben auch empfindet das absolute Wesen sein selbständiges unbeständiges Alleiniges und hat nicht eher Ruhe, als bis es sich wieder vereinigt hat mit der Primität. Werden dann aber gegen solche Vereinungen gewisse Schranken gezogen, so entstehen daraus polarische wie auch geschlechtliche Unterschiede, die doch beständig das Einungsbedürfnis empfinden und sich immerwährend nachstreben. Und wie es sich also verhält mit der Liebe, so verhält es sich mit dem Gegensatz, da das Selbst sich abstoßt und verabscheut, da es ein abstraktes Gleiches ist und sich daher so wenig einen kann wie ein gleiches Fass mit dem andern.[8]

Planetarer Magnetismus

In den Polargegenden gibt es von Grad zu Grad immer friedliebendere Geister. Sie sind demütig und scheuen jede Art sich aufzublähen und in dieser Aufblähung größer sein zu wollen als andere sie umgebende Geister. Daher scheuen sie auch alles naturmäßige Licht und ziehen sich soviel wie möglich zurück. Alles Licht und alle Wärme, welche sie auch immer in sich aufnehmen, lassen sie bald an jene Geister weiter strömen, denen es daran mangelt. Deswegen vermehrt sich dieses Leben der Liebe (und damit die magnetische Kraft) und dieses bereitwillige Weitergeben des von Gott empfangenen ist der Zug der magnetischen Kraft.[9]

Magnetisieren

siehe Verzückungsschlaf

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Der Mond 6.25; Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.410712.5; Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.410712.8
  2. Jakob Lorber, Robert Blum 2.253.7
  3. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.540224.2-4
  4. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.540224.9-10
  5. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.410712.7
  6. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.401011.22-23
  7. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.401011.30
  8. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.401017.6-7
  9. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.401011.24