Mann

Aus Prophetia
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David von Michelangelo, klassisches Idealbild eines Mannes
Der (wahre oder ideale) Mann ist das volle Ebenmaß der Liebe Gottes, worin sich die echte Liebe kündet.[1]

Wesen

"Jeglichen Mannes Haupt ist Christus." 1.Kor 11.3 Der Mann ist die Polarität des Göttlichen, das da ist das Allerhöchste, nämlich der Kulminationspunkt des Gotteslichtes. Dieses Gotteslicht ist Christus, der in die Welt kam als ein Licht, das die Finsternis der Welt (d.h. der Weltmenschen) erleuchtete. So wie Christus ein Licht des Lichtes ist, ist auch das Haupt das Licht des Menschen und ist dessen oberste, also positive Polarität. Ist Christus des rechten Mannes Licht, so ist er auch desselben "Haupt". Ist ein Haupt jedoch blind, taub und stumm, ist für des Menschen Leib kein Licht, also auch keine oberste positive Polarität. Ebenso steht es auch mit der christlichen Männlichkeit: Ein Mensch ist erst dann ein "Mann", wenn er im Licht Christi ein Mann oder wenn Christus des Menschen eigentliche positive Polarität ist. Ohne dieses Licht ist kein männlicher Mensch ein eigentlicher Mann, sondern nur eine schale Gestalt. [2]

Im Mann liegt die schöpferische Zeugungskraft.[3]

Im Wort wird durch den "Jüngling" und den Mann im geistigen Sinn das Verständnis des Wahren bezeichnet, weil der Mann als Verstand geboren wird.[4]

Mann und Frau

Der Mann ist von der Schöpfung her für die Frau bestimmt, und die Frau für den Mann; einer soll dem anderen angehören.[5] Der Mann wird geboren, um verständig zu sein, also vom Verstand her, die Frau aber um wohlwollend zu sein und so aus dem Willen zu denken. Das ist sowohl aus Neigung oder angeborenen Art und aus der Gestalt ersichtlich. Aus der angeborenen Art deshalb, weil der Mann aus Vernunft handelt, die Frau aus Neigung; aus der Gestalt, weil der Mann ein strengeres und weniger schönes Gesicht, rauere Sprache und einen derberen Körper, die Frau dagegen ein zarteres und schöneres Antlitz, eine sanftere Sprache und einen weicheren Körper hat. Ein ähnlicher Unterschied besteht zwischen Verstand und Willen oder zwischen dem Denken und der Neigung, desgleichen zwischen dem Wahren und Guten, sowie zwischen dem Glauben und der Liebe.[6] Mann und Frau erfreuen sich des Verstandes und Willens, beim Mann jedoch dominiert der Verstand und bei der Frau der Wille, und danach richtet sich ihr Menschsein.[7]

Der Mann lernt Gott erkennen in seiner Liebe zu Gott, die Frau aber in der Liebe des Mannes. So kann eine Frau nicht behaupten, sie liebe ihren Gemahl, wenn ihr nicht all seine Worte und Wünsche heilig sind. Daher ist bei der Ehe für den Mann das Wichtigste, sich zuvor ganz zu erkennen, damit er sehe in welchem Verhältnis die Frau zu ihm steht und dann die Frau nach seines Geistes Kraft richte.[8]

Früher (vor Jesus Christus) konnten die Menschen mit Gott nicht ohne eine Ehefrau in die vollkommenste Ehe (mit Gott) treten; daher war es für jeden Mann nötig, sich eine Frau zu nehmen, damit er durch die Frau, durch die er von sich selbst und so auch von Gott getrennt wurde, wieder völlig eins war vor Gott. Wie die Eva aus dem Adam hervorging, musste sie in jeder Frau eines Mannes wieder völlig eins werden mit ihm, und er in sich eins durch die Wiedervereinigung mit der Frau. Stand er dann so wieder als ein Mensch vor Gott, dann erst konnte er wieder mit Gott völlig eins werden; aber solange er noch getrennt war, da war er auch der höchsten Liebe aus Gott und zu Gott nicht fähig. Die Frau war dem Mann zum Gegensatz geworden; wenn demnach der Mann zuvor nicht eins war mit seinem Gegensatz, da konnte er auch in sich selbst Gott gegenüber nicht zum Gegensatz werden und damit auch nicht eins werden mit Gott. Als ein Lediger war der Mensch Gott gegenüber ein Gleichsatz, daher nicht aufnahmefähig, sondern nur, Gott gleich, sich stets mitteilend.[9]

Männer sollen ihre Frauen gerecht lieben, ohne aus ihnen mehr oder weniger zu machen, als sie von Gott aus sind. Es ist genug, so die Männer die Frauen sich selbst gleich achten; darüber wie darunter ist sündhaft.[10] Dem Herrn ist überaus ärgerlich zu sehen, wenn ein Mann des Weibes Wort über sich kommen lässt, d.h. wenn er lieber auf den weltweisen Rat seiner Frau statt auf den Rat Gottes hört.[11]Wem das Wort seines Weibes mehr ist als das Wort des Herrn, und wer sein Weib nicht um Seines Namens Willen verlassen kann, der ist Seiner ewig nicht wert.[12]

Vergleich von Mann und Frau

In Gottes Liebe-Ebenmaß ist der Mann kräftig gleich Gott und mächtiger in seiner Brust, als alle Frauen es in ihren losen Brüsten sind, die zwar Milch dem Kindesfleisch bieten, doch des inneren Lebens Milch dem Geist nicht bieten können, da die hohe, starke Liebe des Mannes ihrer Brust nicht innewohnt, obschon sie das könnte, wäre die Frau aus sich nicht eiteltöricht.[13]

Ein Mann ist nicht schwächer als sein Weib, so er ein rechter, weiser Mann ist.[14]

Die Frau ist dem Mann zum notwendigen Gegenpol gestellt, ohne den weder der Mann für sich, noch die Frau für sich bestehen könnte, d.h. das eine ist so gut und notwendig wie das andere und nicht das eine mehr wert als das andere.[15] Die Frau verhält sich negativ gegen das positiv-polarische Mannwesen.[16]

Das polarische Wesen von Mann und Frau[17]
Mann Frau
im Geiste von oben her, erfüllt mit dem lebendigen Liebegeist aus Gott im Geiste von unten her, erfüllt mit dem Geist der Welt
weich und zart von innen weich und zart von außen
Grundgeschöpf aus der Tiefe Gottes, aus dem Kern der Sonne ein Nachgeschöpf, eine Zusammenfassung der Ausstrahlung Gottes, aus den flüchtigen Strahlen der Sonne
im Mann befindet sich die volle Wahrheit, er ist ein Sein aus Gott in der Frau befindet sich nur der Schein der Wahrheit, sie ist nur der Schein aus Gott

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.27.6
  2. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.471221.2-4; Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.471221.10
  3. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.461221.10
  4. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 368; Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 434
  5. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 366
  6. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 368
  7. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 369
  8. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.400706.7
  9. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.88.4-13
  10. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.30.21
  11. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.421217.1
  12. Jakob Lorber, Robert Blum 2.271.14
  13. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.27.7
  14. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.19.13
  15. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.30.9; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.30.13-17
  16. Jakob Lorber, Die Erde 13.8
  17. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.29.10-16; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.30.8