Materie

Aus Prophetia
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Energieanteile des Universums, nach Ostriker und Steinhardt (2003)
Zur Materie gehört alles mit den Sinnen wahrnehmbare.[1] Materie ist ein verfestigtes Geistiges, ein auf eine gewisse Zeit gefesteter Wille des allmächtigen Vaters, und wurde nicht etwa von Gott verflucht, sondern ist sich durch Eigenliebe, Selbstsucht, Hochmut und Herrschsucht zum Selbstfluch geworden (siehe Geisterfall). Es gibt in der Materie verschiedene Härtegrade. Je härter eine Materie ist, desto wilder und in sich unreiner ist sie, weil das verfestigte Geistige im gleichen Verhältnis aus desto mehr Eigenliebe, Hochmut usw. besteht.[2]

Mit "materiellem" (im geistigen Sinn) ist Leibliches und Irdisches (Äußerliches, die Schale) gemeint.[3]

Wesen

Die Materie ist nichts als der Ausdruck zweier sich widerstrebender Kräfte, nämlich der Zentripetal- und Zentrifugal-Kraft. Sie ist in ihrer Erscheinlichkeit nichts anderes als die Polarisation der sich entgegenstrebenden Kräfte. Sie besteht, weil die Zentrifugal-Kraft in selben Grad der Zentripetal-Kraft entgegenwirkt im beständigen Bestreben, sich nach allen erdenklichen Richtungen endlos weit ausdehnen zu wollen, in welchem Verhältnis die Zentripetal-Kraft wieder das ganz entgegengesetzte Bestreben äußert und sich beständig in einem Punkte zusammenziehen will. Würde die Zentripetal-Kraft nicht durch das beständige Annehmen der sie umgebenden gleichartigen Hilfskräfte genährt oder unterstützt, dann würde sie bald von der Zentrifugal-Kraft überwunden werden, wodurch sie dann auch zunichte würde und die Materie dadurch aus der Sphäre des Daseins träte. Die Polarisation ist gewisserart das Leben der Materie, welches solange fortwährt, als die Polarisation sich als "Beharrlichkeit der gegenstrebenden Kräfte" in der Materie ausspricht. Wird durch was immer für einen bestimmten Umstand eine oder die andere Polarität in ihrer Beharrlichkeit gestört, dann verwittert die Materie und zerfällt endlich in Staub, der selbst nur so lange als solcher existiert, solange in seinen Partikeln noch irgend "Polarität" vorhanden ist, geht aber endlich aus diesem letzten Dasein in ein anderes über, sobald er durch irgendeinen Umstand eine gänzliche andere Richtung zu nehmen genötigt wird.[4]

Alle Materie ist ein Gericht und ein ehernes Muss;[5] gerichtete Seelen oder Intelligenzen manchen sie aus.[6] Sie ist Sondergeist, der als Seele in jedem einzelnen Menschen in ihrem Geist zum ewigen Leben wiedergeboren werden kann.[7] Sie ist nichts anderes als gefangenes, gefesseltes und fixiertes Geistiges, welches von höheren Kräften und Intelligenzen nach Ordnung und Notdurft zeitweilig festgehalten wird. Wenn die Zeit des Festhaltens aus ist, da erwachen die einzelnen Intelligenzen und einen sich als Ursubstanz wieder in jenem Wesen, in welchem sie uranfänglich aus Gott, dem Schöpfer, gestaltet worden sind; und diese Wiedereinigung ist dann zum Teil das Werk der Intelligenzen selbst und zum Teil aber der höheren Geister.[8] Demnach gibt es im eigentlichsten Sinne gar keine Materie, indem die Materie selbst nur eine Wirkung der Kräfte ist, die in einer Art, Beschaffenheit und Form in die Erscheinlichkeit tritt.[9] Die Materie, als ein gerichteter, höchst unfreier Geist, muss allzeit dem freiesten Lebensgeist Gottes gehorchen, von dessen endloser Kraft eigentlich das Gericht aller Materie ausgeht, und Er allein kann sie wieder beleben, wie und wann Er das nur immer will. (nach Mathael)[10]

In aller Materie sind Geister.[11] Die Materie ist nichts als eine große Demütigungsschule der hoffärtigen Geister.[12] Sichtbare Materie wie Steine, Erde, Pflanzen usw. sind aber nicht die Geister selbst, sondern nur ihr Kerker, der ihnen den Boden des Lebens aus Gott abschneidet.[13]

Das Feste der Erden (oder Planeten, d.h. die Materie) ist der durch die Barmherzigkeit Gottes gesänftete Zornteil der Gottheit und umschließt mit festen Banden die verirrten (gefallenen) Geister bis zur bestimmten Zeit ihrer unbewussten Entbindung, wo sie dann in eine zartere, aber doch immer für sie genug feste Materie (z.B. Wasser und Luft) einzeln gebunden gegeben werden, woraus sie dann durch die ewige Liebe wieder erweckt hervorgehen können. [14]

Die Materie ist tot aus dem Tod des Zorn Gottes. (Anm.: sie ist gefesselt)[15] Sie ist nicht (wirklich) tot, nur weil sie (den äußeren Sinnen) kein Bewusstsein äußert. In ihr walten mächtige Kräfte und sie selbst ist an und für sich nichts anderes als ein Ausdruck der sich äußernden göttlichen Willenskraft und Macht, eine zweckmäßige Erscheinlichkeit des aus Gott Selbst fixierten Willens Gottes.[16] Alle Materie wird nur durch den Willen Gottes erhalten; ließe sie Gott nur einen Augenblick aus Seinem alles schaffenden und erhaltenden Willen, träte sie im selben Augenblick völlig aus dem Dasein. Ein Mensch kann z.B. einen Stein zerstoßen, ihn mit einem starken Feuer gänzlich in eine Luftart auflösen, oder ihn werfen, aber das alles kann nur deswegen geschehen, weil Gott solches zum Nutzen der Menschen zulässt - ab einem gewissen Grad heißt es: "Bis hierher nur und nicht weiter!"[17]

Die Fixierung ist der Hauptschwerpunkt in der Materie, oder das belebende und erhaltende Prinzip. Wird dieses von irgendeinem materiellen Körper zurückgezogen, dann ist es aus mit der Materie, denn so wie die Materie fixiert wurde, kann sie auch wieder aufgelöst werden. Damit aber vor den Augen der Menschen nicht zu urplötzliches Entstehen und Vergehen geschieht, lässt Gott dieses Prinzip Seines Willens niemals plötzlich zurücktreten, wie Er auch niemals einen Punkt plötzlich ergreift, dass dadurch sogleich ein Ding ins Dasein träte. Am langsamsten geht das Werden und Vergehen bei den großen Weltkörpern vor sich.[18]

Der Materie kann und darf man kein weiteres Gesetz geben, als nur das härteste Muss bis zur Zeit ihrer einstigen Auflösung.[19]

Alle Materie ist am entferntesten und am weitesten von Gott und ist in sich nichts als der Abdruck der verkehrtesten Leidenschaft.[20]

Fast in jeder Materie ist eine Substanz vorhanden. Es kommt nur darauf an, wie und wodurch sie erregt werden kann, um sich wirkend kundzutun.[21]

Ursprung

Keine Materie tritt vollkommen solid in die Erscheinlichkeit. Jede Materie ist und besteht aus Teilen, zwischen diese Räumchen oder Poren sind. Sie ist bis in ein nahe unendliches Minimum teilbar. Diese endlos kleinen Teile sind ursprünglich nichts als eine Ideenkraft aus Gott. Diese Ideenkraft bekommt Form, und die Form bekommt Leben aus dem Leben des Schöpfers. Der Schöpfer gibt die neubelebte Form frei von Sich, gibt ihr aus Seinem eigenen Urlicht ein Eigenlicht und mit diesem Licht, das lebendig ist, die eigene Intelligenz, durch die die neubelebte Form sich erkennt und ihrer selbst wie ein selbständiges Wesen bewusst wird. Hat sich die Form erkannt, wird ihr die Ordnung, ein Gesetz alles Seins, gegeben, mit dieser Ordnung das innerste Feuer der Gottheit, ein Funke der ewigen Liebe; aus dem geht der Wille hervor. Nun kann die neubelebte Form ihren Willen gemäß der Ordnung einrichten oder derselben zuwiderhandeln. Handelt so ein neues Geschöpf der Ordnung gemäß, so wird es wie ein Baum erfesten und als ein vollkommenes, freies Wesen im großen Schöpfungsraum auftreten zum ewigen Fortbestehen, weil all sein Wesen aus Gott, der ewig ist, geschöpft ist. Wenn aber so ein neues Wesen oder Geschöpf mit seinem freien Willen der gegebenen Ordnung nicht Folge leistet, so geht es seinem Untergang oder seiner Auflösung entgegen. Dem Schöpfer kann es aber nicht gleichgültig sein, ob ein Geschöpf nur eine Zeitlang oder ewig besteht, da ja sonst offenbar ein Teil aus Ihm vernichtet werden könnte, was unmöglich ist. Wenn es einmal geschöpft ist, kann es nur für die Ewigkeit geschöpft sein. Ein Geschöpf kann sich wider Gottes Ordnung stellen, was für Gott soviel ist, wie aufhören zu sein. So würde sich aber mit der Zeit neben Gott eine entgegengesetzte Kraft bilden, die Seinen freien Wirkungen Störungen entgegensetzen würde, was dann hieße, dass Gott, die allerhöchste Vollkommenheit, selbst unvollkommen sein müsste, um eine Unvollkommenheit neben Sich zu dulden. Daher wird ein Geschöpf, das sich nicht in Gottes gegebene Ordnung fügen will, sogleich gefangengenommen und fixiert auf einen Punkt. Diese Fixierung ist das, was man als Materie kennt, sieht und empfindet. In den endlos vielen Teilchen der Materie liegt die endlose Intelligenz des neugeschaffenen, aber nun gefangengenommenen Wesens zugrunde, welche Intelligenz nimmer zugrunde gehen kann; aber sie ist gefestet und gegen die Sonne des Geistes gekehrt auf so lange, bis sie zu jener Reife gelangt ist, wie ein Spiegel, der so lange das Licht der Sonne aufnimmt, bis die Sonne ihn verkehrt und ihn blind macht für alles andere, als bloß allein nur am Ende noch fähig, das Licht der Sonne aufzunehmen. Dem Außen nach wird der Spiegel immer matter, und seine Materie wird lockerer und poröser; aber diese Materie wird eben dadurch stets fähiger, in all ihren aufgelösten Teilen das Bild der Sonne, wenn auch höchst verjüngt, aufzunehmen, und das ist eigentlich der gute Übergang. Ein solches Wesen fängt an, in all seinen Teilen die Gottheit aufzunehmen, und nicht nur in einem einzelnen Teil.[22]

Die Materie ist weder tatsächlich Materie (etwas anderes als Gott), noch ein geformtes Chaos, noch Gott in der Materie, sondern festgehaltene Gedanken Gottes (siehe Schöpfung). Die Gedanken Gottes sind in dem Augenblick als Werk fertig, so Er will, dass sie bleiben. Sie sind zugleich in und neben Gott, sind aber nicht dasselbe wie Gott, so wie auch die Gedanken eines Menschen zwar in ihm sind, er aber nicht ein und dasselbe ist wie seine Gedanken; d.h. sie sind aus dem Ich und nicht dasselbe wie das Ich.[23]

Die Materie ist nicht ihr eigener Entstehungsgrund, sondern nur ein Mittel, aus dem ein geistiger Zweck in der Absicht des geistigen Erzeugers (Gott) erstehen soll.[24]

siehe auch Fesselung von Geistern

Aufbau

Der Grundstoff der Materie ist das Sonnenlicht, ohne mit ihm ein und dasselbe zu sein und obwohl es ihm gegenüber wie gar nichts zu sein scheint.[25]

Schematische Darstellung des Atoms, nicht maßstabsgetreu
Schon ein vermeintlich einfaches Sandkörnchen ist auf wunderbarste Weise kunstvoll zusammengefügt. In ihm befinden sich eine Menge der verschiedenartigsten Kristalle, die so geregelt aneinandergefügt sind, dass sie der geschickteste Mathematiker nie so genau berechnen könnte. Untersucht man diese einzelnen Kristalle genauer, erweisen sie sich als Komplexionen von lauter tierischen Kadavern, von einer Art Infusorien, die viel kleiner sind als die schon bei weitem vorgerücktere Art in einem gärenden Wassertropfen. An jedem solchen Kadaver befinden sich eine zahllose Menge atomistischer Tierchen, welche zur Lebenszeit dieser nun in Kristallformen aneinandergeklebten Infusorien denselben als Speise gedient haben. In jedem dieser atomistischen Tierchen findet sich eine Mignon-Hülsenglobe, in der im kleinsten Maßstab das ganze Universum wie abgebildet zum Vorschein kommt. Indem man Millionen in ein solches Kristallchen zusammenfasst, das aus 1000 Infusorien gefügt ist, und das Sandkörnchen aus hundert solchen Kristallen, kann man sich aus dieser nur höchst oberflächlich die Sache berührende Darstellung wenigstens einen kleinen Begriff von der höchst kunstvollen Darstellung dieses allereinfachsten Mineralstückes machen. Dem Sankörnchen müssen also schon zwei tierische Generationen vorangehen, wobei jedes Tierchen einen überaus kunstvollen Organismus besitzt, mit Augen, Ohren und anderen Gefühlsorganen und dazu eine ganz freie Bewegung. Dies darzustellen, gebt bei weitem über alle menschlichen Begriffe und noch unfassbarer ist das Bild des Universums in einem atomistischen eiförmigen Kugeltierchen.[26]
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Anmerkung: Diese Auskunft über den Aufbau eines Sandkornes wurde vom Herrn im Jahr 1847 gegeben. Sie verwendet daher Ersatzbegriffe für die damals noch unbekannten atomaren Teile. Siehe dazu auch den Artikel Entwicklung.

Die Materie kann von außen und auch von innen nach ihrem Gefüge beschaut werden und die Wissenschaft der Scheidekunst versteht es, sie in ihre Urelemente zu zerlegen.[27]

Kraft

Kernwaffenexplosion
Wenn die im tiefen Gericht wie tot ruhenden Geister zu sehr durch Flug, Stoß und Druck beleidigt werden, dann zeigen sie bald ihre Macht und Stärke. Wenn beispielsweise die Luft als etwas ganz Sanftes durch einen zu gewaltigen Stoß oder Druck aus ihrem Gleichgewicht gebracht und zu sehr in ihrer Ruhe gestört wird, dann reißt sie den größten Baum um, lässt die Erde erbeben, entzündet sich in tausend verheerenden Blitzen. Dieses grimmige Wüten ist das der in der Luft ruhenden und sie eigentlich ausmachenden Geister und gerichteten Seelen. Oder wenn man zwei Steine heftig aneinander schlägt: Die in ihnen gebannten Geister melden sich bald mit feurigen Erscheinungen. Setzt man Wasser einem starken Druck aus, löst es sich schließlich in einen Feuerdampf auf, der alles zerstört, was ihn zu halten sich bemüht. Solange die in der Erscheinlichkeit der Materie gebannten Geister und Naturseelen nicht beleidigt werden, ruhen sie wie tot und lassen vieles aus sich machen und formen; werden sie aber einmal zu sehr aus ihrer ordnungsmäßigen Ruhe geweckt, dann befindet man sich besser nicht in ihrer Nähe. Die Anwesenheit der Geister in der Materie lässt sich leicht erkennen. Wenn sie zu einer außerordentlichen Tätigkeit genötigt werden, sieht man stets ein Leuchten nach dem Grad der Stärke und Heftigkeit einer geistigen Tätigkeit. Je stärker das Leuchten, desto heftiger die Tätigkeit der in irgendeiner Materie tätig gewordenen Geister. (nach Raphael)[28]

Hülsenstoff

Es gibt einiges in der Materie, das sich nie völlig in einer Seele finden wird. Dies ist der Hülsenstoff, in dem stets irgendeine seelische Sonderpotenz eingeschlossen wird bis zu einer gewissen Reife zur Selbständigkeit. Dann zerreißt sie die Hülse und vereinigt sich augenblicklich mit anderen schon frei gewordenen ähnlichen oder zumindest entsprechenden freien Sonderpotenzen und schafft sich dann aus den entsprechenden Elementen der Luft, des Wassers und des Erdreichs sofort wieder irgendeine Umhülsung. Dies wird bei den Körnern der Pflanzen und den Eiern der Insekten, Vögel, Wassertiere usw. ersichtlich.[29]

Der Hülsenstoff ist eine von der Gottesordnung ausgehende Willensfixierung und hat nichts seelisch Intelligentes, sondern ist bloß nur ein notwendiges Mittel, durch das eine Seelenintelligenz sich wie aus sich selbst heraus mit der Zeit zu einem wirklich völlig selbständigen und freien Wesen ausbilden kann.[30]

Die Materiewelt besteht zu zwei Dritteln Seele, und ein Drittel seelenlose Hülse als Träger des zuerst sonderlichen und für weiterhin stets gesammelteren und endlich schon ganz konkreten und reifen Seelenlebens. Die Hülsenmaterie ist darum auch eine Erlösungsanstalt, durch welche die durch den Fall Satans mitgefallenen Sondergeister nach der bestehenden Ordnung wieder die vollkommen selbständige Freiheit erreichen können.[31]

Bestimmung

Der Zweck der Materie liegt nicht im Bestehen derselbe, was leicht am fortwährenden Entstehen und Vergehen in der Natur ersichtlich ist.[32] Alles (materielle) Dasein geht einer gewissen Vernichtung entgegen, wodurch das im Tod - der Materie - gefangene Leben aus der Materie wieder frei gemacht wird. Da Gott das allereigentlichste Leben ist, kann Er nicht für den Tod, sondern nur für das Leben wirken, weswegen es nicht in Seiner Absicht liegen kann, am Ende alles freie Leben in den Tod der Materie übergehen zu lassen. Die Materie ist nur als ein Mittel zur Regulierung und Freimachung des freien Lebens da. Ist durch sie irgend ein Lebenszweck erreicht worden, dann vergeht sie, als wäre sie nie dagewesen.[33]

Alle Materie muss aufgelöst werden, damit kein Teilchen mehr vorkommt, das nicht fähig wäre, das Bild der ewigen Sonnen (Gott) aufzunehmen. Dieser Aufnahme des ewigen Urbildes ist dann wieder die neue Schöpfung, in der sich die vorher gefangenen, nun aber wieder frei gewordenen endlosen Intelligenzen eines Wesens wieder ergreifen, in die erste Urform zurückgehen und wieder das werden, was sie schon im Urbeginn hätten werden sollen.[34]

Will Gott irgend die Materie auflösen, dann wird diese von einem Engel ergriffen, das Bindegericht wird aufgehoben, und alle Materie verschwindet augenblicklich aus dem Dasein, geht in ihr urgeistiges Element über und bleibt dann entsprechend das, was sie ursprünglich war, nur veredelt und vervollkommnet. Zahllose früher vereinzelt gewesene Kräfte werden vereinigt zu einem großen, vollkommenen Individuum, und das wird ein vollendeter Menschgeist nach dem Willen Gottes sein ewig. (nach Josoe)[35]

Die Bestimmung der Materie ist, durch die Kraft eines jenseitigen, reinen Geistes zur Auferstehung aus den langen Gerichten erweckt zu werden. Jedoch muss die (nun als "Seele" bezeichnete) Materie nach der ihr eingeprägten freien Intelligenz übergehen in die rechte Form und Wesenheit ihres jenseitigen Geistes, der ein Licht ist aus Gott. Geschieht dies von der Materie nicht, dann kehrt der jenseitige Geist in seinen Urquell zurück, und die für immer belebt werden sollende Materie fällt wieder in ihr altes Gericht. Dort wird sie lange bleiben, bis irgendwann einmal wieder ein jenseitiger Geist sie erwecken wird zu einer neuen Lebensprobe. (siehe: Seelenwanderung und Reinkarnation.)[36]

Die innere Kraft des Lebens (Anm.: das Geistige) kann erst dann wirksam und fühlbar in die gereinigte Materie übergehen, wenn diese selbsttätig, freilich auch nur durch starke Mithilfe Gottes, die Schmarotzer des Todes (Anm.: jene Teile, die sich nicht vergeistigen lassen wollen) hinausgeschafft hat. Dann wird die Materie selbst verklärt und rein (Anm.: geistig).[37]

Segnung durch Jesu Fleischwerdung

Jesus hat alle Materie gesegnet, indem Er Sich Selbst in diesen alten Fluch hineingeschoben hat (=einen Fleischkörper angenommen hat). Dadurch hat alle alte Ordnung der alten Himmel mitsamt den Himmeln selbst aufgehört und es wurde auf der Grundlage der durch Jesus gesegneten Materie eine neue Ordnung und ein neuer Himmel gemacht, wobei die ganze Schöpfung, inklusive der Erde, eine neue Einrichtung bekam. 2Pet 3.13 Nach der alten Ordnung konnte niemand in die Himmel kommen, der einmal in der Materie gesteckt ist; nun aber wird niemand wahrhaft zu Christus in den höchsten und reinsten Himmel kommen können, der nicht gleich Ihm den Weg der Materie und des Fleisches durchgemacht hat. Wer immer in Seinem Namen getauft wird mit dem lebendigen Wasser Seiner Liebe und mit dem Geist Seiner Lehre und in Seinem Namen der Kraft und Tat nach, von dem ist die Erbsünde für ewig abgewaschen, und sein Leib wird dadurch nicht mehr eine alte Mördergrube der Sünde, sondern ein Tempel des Heiligen Geistes sein. Jedoch muss jeder darauf achten, nicht von neuem durch die Eigenliebe verunreinigt zu werden, wodurch Fleisch und Blut gereinigt, der reine Geist in einem selbst zur Alleinherrschaft gelangt und durch ihn die Seele und sogar der Leib zum ewigen Leben auferstehen. Diese Einrichtung wird in Ewigkeit so bestehen bleiben.[38]

Falsche Vorstellungen

Materie sei ewig und ohne Ursprung

Weltgelehrte behaupten, die Materie sei so alt wie Gott und damit ewig (hätte also keinen Ursprung). Der Haken an der Sache ist jedoch, da dann nicht zu klären ist, wann Gott angefangen hätte, die zahllosen Dinge aus der Materie zu gestalten, um bis auf die gegenwärtige Zeit mit der Unendlichkeit fertig geworden zu sein, denn jedes Ding hat einen Anfang (d.h. "kein Anfang" ist Spekulation und kann nicht bewiesen werden). Nur die Unendlichkeit hat keinen Anfang, aber das würde dann gemäß dieser Hypothese bedeuten, Gott hätte nie etwas zu erschaffen angefangen und es gäbe gar kein Universum, d.h. dieser Grundgedanke ist schon ein Widerspruch und alle darauf beruhenden Folgerungen sind damit hinfällig.[39]

Materie sei geordnetes Chaos

Weltgelehrte behaupten, Gott habe mit einem Wort das ewige Chaos zurechtgebracht und aus ihm alle Dinge geformt und geordnet. Dies ist eine Variante der obigen Hypothese, nach der die Materie ewig sei und Gott kein Schöpfer, sondern nur ein Handwerker. Denn was wäre das Chaos anderes als eine schon ewig vorhanden gewesene Materie? Außerdem widerspricht ein ewiges Chaos der ewigen Ordnung Gottes, könnte also nicht daneben existieren.[40]

Gott sei Materie

Weltgelehrte behaupten, Gott sei Materie. Diese Behauptung gründet zumindest nicht in einem Widerspruch, so wie die vorherigen. Allerdings leuchtet dann nicht ein, wieso Gott als ein Geist voll Kraft, Macht und Leben erkannt wird, der in Sich in der größten Freiheit ist und wie sich ein solch höchst freier Geist voll Kraft und Leben in der leb- und kraftlosen Materie befindet. Solchen Widersinn könnte nicht einmal die Weisheit Gottes erleuchten.[41]

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 8.35.16
  2. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.18.4; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.195.4; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 4.111.2-3
  3. Emanuel Swedenborg, Die Erdkörper im Weltall und ihre Bewohner 24
  4. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.401122a.7-9; Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.401122a.16-18
  5. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.170.5
  6. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.2.6; Jakob Lorber, Die Erde 41.10
  7. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.231.9
  8. Jakob Lorber, Die Erde 41.10; Jakob Lorber, Die Erde 43.12-15
  9. Jakob Lorber, Die Erde 42.1
  10. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.33.23
  11. Jakob Lorber, Die Erde 25.5; Jakob Lorber, Die Erde 27.2
  12. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.400829a.6
  13. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.400829a.15; Jakob Lorber, Die Erde 27.2
  14. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.400829a.15; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 1.5.32; Jakob Lorber, Die Erde 41.10
  15. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.400514.4; Jakob Lorber, Die Erde 4.7
  16. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.10.3; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.88.10; Jakob Lorber, Die Erde 4.10
  17. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.14.6-8
  18. Jakob Lorber, Die Erde 4.11-13
  19. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.191.24
  20. Jakob Lorber, Die Erde 31.7
  21. Jakob Lorber, Die Erde 41.5
  22. Jakob Lorber, Die Erde 27.3-15
  23. Jakob Lorber, Der Mond 6.22-23
  24. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.401108.22-24
  25. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 7.209.20
  26. Jakob Lorber, Die Erde 18.8-10
  27. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.170.5-6
  28. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.234.1-7
  29. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.232.1
  30. Jakob Lorber, Robert Blum 2.301.12; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.232.2
  31. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.232.3
  32. Jakob Lorber, Die Erde 4.1-2
  33. Jakob Lorber, Die Erde 4.6-9
  34. Jakob Lorber, Die Erde 27.16
  35. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.195.5-6
  36. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 5.171.8
  37. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.400809.31
  38. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 4.109.3-8
  39. Jakob Lorber, Der Mond 6.16-18
  40. Jakob Lorber, Der Mond 6.19
  41. Jakob Lorber, Der Mond 6.20