Messopfer

Aus Prophetia
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Mittelalterliche Messe
Die Messe ist ein stummer Dienst; das Messopfer gleicht einer Aufführung. Für sich genommen wird damit nichts zuwege gebracht, aber durch das edle Herz dessen, der es verrichtet, sehr vieles. Denn da wird es von Christus wahrhaft gesegnet - jedoch nicht als Opfer, sondern als Szene Seines Erdenlebens.[1] Wer den Herrn Selbst im Geist der Liebe, Gnade und Erbarmung im Herzen trägt, der kann auf die äußere Kultuskommunion leicht völlig verzichten.[2]

Echte Priester, die freundlich und liebevoll gegenüber jedem sind, die niemanden verdammen, sondern zu retten versuchen, die die Betrübten trösten und die Fremden beherbergen, lassen sich keine Opfer zahlen, denn das Opfer ist heilig und von unschätzbarem Wert. Es stellt das große Werk der Erlösung im Glauben und in der Liebe wieder lebendig dar. Daher kann es nicht bezahlt und zum Wohl eines einzelnen verrichtet werden, sondern wie durch die Macht der großen Erlösung alle können und sollen wiedergeboren werden zum ewigen Leben, so eben wirkt auch die Kraft des von Christus Selbst zu dem Zweck eingesetzten Opfers. Von einem wirklich frommen und edelherzigen Priester ist dem Herrn das Messopfer unendlich angenehm, denn bei Ihm ist nichts ohne Wert, wenn es im rechten Sinn verrichtet wird. Er sieht allzeit nur aufs Herz und nie auf die Form und durch ein liebevolles und gerechtes Herz wird jede äußere Form, wie sie auch immer beschaffen sein mag, gerecht und gut vor Ihm. Daher soll man hingehen und die Predigt eines solchen Priesters hören, denn nicht ein Wort ist sein, sondern lebendiges Wort Gottes. Er wird großen Lohn erhalten und ewig bei seinem Herrn, dem heiligen Vater, wohnen.[3]

Falsche Vorstellungen

Jesus wird in jeder Messe leibhaftig dahingeschlachtet

Wie müsste das Herz Gottes beschaffen sein, dass es ein höchstes Wohlgefallen haben kann, Seinen Sohn täglich millionenmal abschlachten zu sehen?[4] Jesus hat Sich nur einmal Dem geopfert, der in Ihm ein heiliger Vater von Ewigkeit ist. Von diesem einen und einzigen Opfer an gibt es für ewig kein zweites ähnliches mehr. Ein Opfer kann es nicht mehr geben, weil dieses schon für ewig gültig vollbracht wurde, weswegen der Herr am Kreuz ausrief: "Es ist vollbracht!" Joh 19.30 Was einmal vollendet und vollbracht ist für alle Zeiten, das kann nicht immer wieder vollbracht und vollendet werden. Wenn ein an und für sich rechtschaffener Priester aufgrund des erhaltenen Unterrichts meint, er verrichte in seiner Messe ein gleiches Opfer, wie es der Herr am Kreuz verrichtet hat, dem wird dies zu keiner Sünde angerechnet, denn er wusste nicht, was er tat. Nicht so aber bei denen, die bei sich über das ganze Opfer lachen und sagen: "Die Welt will betrogen sein, so werde sie denn betrogen!" Denn wer jemanden des eigenen Vorteils wegen etwas unter Hölle, Mord und Brand glauben machen will, worüber er bei sich selbst lacht, der ist kein Priester, sondern ein wahrhafter Teufel und sein Lohn wir gleich sein seiner falschen Mühe und seinem falschen Eifer.[5]

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.400514.3-4; Jakob Lorber, Robert Blum 2.226.3
  2. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.470502.5
  3. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.400818.32-33; Jakob Lorber, Robert Blum 2.226.2
  4. Jakob Lorber, Bischof Martin 19.14
  5. Jakob Lorber, Robert Blum 2.226.3-4