Miterlöserschaft

Aus Prophetia
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Franziskus rettet arme Seelen
Die Miterlöserschaft wird schon von Paulus erwähnt. 1 Kor. 7.14 Sie ist ein Miniaturgemälde dessen, was Jesus Christus Selbst im Großen und im Unendlichen macht, indem durch Sein Ebenbild in den Erlösten - d.h. Seine Liebe oder Christus in den Gläubigen - der tote und verdorrte Geist wieder erweicht und belebt und dadurch wiedergeboren wird zum ewigen Leben, nachdem er vorher durch das Liebefeuer ebendieses Ebenbildes Christus in den Gläubigen von der toten Materie erlöst worden ist.[1]

Die Erweckung durch Jesus Christus ist besser und unendlich vollkommener als eine Miterlösung, weil Christus vollkommener ist als jeder von Ihm geschaffene Geist. So wie jeder von Christus Erweckte ewig von Ihm abhängig bleibt, wird auch der Miterweckte ewig abhängig bleiben von dem, der ihn wieder erweckt hat, und wird daher auch nicht mehr in die Lage gelangen, unmittelbar von Jesus abhängig zu sein und daher auch zu Seiner unmittelbaren Anschauung zu gelangen, sondern nur mittelbar durch den, der ihn aus der Liebe des Herrn in ihm selbst erweckt hat.[2]

Vorgang

Für die geistig Toten im Diesseits und Jenseits soll man mit Rat und Tat beten, d.h. sie anleiten oder mit gutem Beispiel vorangehen. Die Liebe zu Gott und den Nächsten soll stets das vornehmste Gebet sein.[3] Dabei soll man nicht denken, Gott zur Barmherzigkeit zu bewegen, denn Er ist barmherziger als alle Menschen zusammen, sondern um sich selbst vor Gott in seiner Liebe zu stärken, damit Ihm die Bitte wohlgefällig sei. Nicht um der Toten willen, sondern seiner selbst willen soll man für sie beten, denn dadurch sehen diese, wie Gott allein nur durch Liebe zugänglich ist und werden zu Freunden und Kinder dessen der für sie betet und dadurch (indirekt) auch Freunde Gottes.[4] Damit wird ein Mensch nicht selbst wirklich zum Erlöser, sondern er ist wie ein Kind, das den Eltern aus deren eigenem Geld Geschenke macht. So muss jemand handeln, um wahrhaft ein Kind Gottes zu sein.[5]

Rettung durch gläubige Angehörige

Wenn ein Ehegatte gläubig und voll Liebe zu Gott ist, insbesondere der Mann, dann ist seine Ehegattin durch den Glauben und die Liebe des Mannes geheiligt, da sie ein Fleisch ist mit ihm. Das verhält sich umgekehrt ebenso.[6]

Kinder eines gläubigen Vaters sind geheiligt; sein Segen kann bis ins dritte, manchmal bis ins siebente und manchmal sogar bis ins siebenundsiebzigste Glied übergehen. So können sie jenseits durch ein überreiches Leben eines solchen Vaters erweckt und wieder vollends belebt werden. Auch die Mutter kann das durch ein sehr frommes Leben bewirken, dem Mann gehört jedoch vor allem geistig der Vorzug. Der Segen der Mutter geht im besten Fall nur bis ins dritte Glied.[7]

Mitbelebte (geheiligte) Ehepartner und Kinder haben in sich kein belebendes Vermögen; sie leben im Leben ihrer Gatten, durch deren Liebe zu Gott und daraus zu ihnen; d.h. sie leben das Leben ihrer gläubigen Gatten und haben in sich kein weiteres Belebungsvermögen. Dies ist möglich, weil durch die innere Verbindung im Herzen das Abbild des Geistes eines Gatten lebendig in die Seele aufgenommen worden ist und so im gläubigen Gatten ähnlich dem äußeren wirklichen Gatten weiterlebt. Der Unterschied zwischen dem äußeren Gatten und dessen geistigem Abbild besteht darin, dass während der äußere wirkliche Gatte nur der Welt lebt, sein Abbild im gläubigen Gatten stets lebendiger und geistig vereitelter (weniger weltlich) wird durch Liebe, Treue und Glauben zu Gott des gläubigen Gatten. Stirbt der ungläubige Gatte dem Leib nach, da ist er zufolge seiner Weltlichkeit und Gleichgültigkeit (Lieblosigkeit) völlig für alle Ewigkeit zugrunde gegangen, jedoch sein lebendiges Abbild lebt in der verherrlichten Seele des gläubigen Gatten weiter. So betet dann der Gläubige für seinen verstorbenen Gatten, worauf ein geistiges Wunder geschieht: Das lebendig veredelte Bild des Gatten tritt dann frei aus dem Gläubigen, geht zu der toten Materie des Verstorbenen, durchglüht diese und erweckt dann deren gefestete Seele, nimmt in sich den verdorrten Geist auf und befeuchtet (belebt) ihn mit der zwar aus dem Gläubigen genommenen, aber nun ihm schon ganz eigenen Liebe. Dadurch wird der wahrhaft tote Geist des verstorbenen Gattens wieder belebt, geht dann ganz in das Leben des lebendigen Abbild des Gläubigen über und wird vollständig eins damit. Dasselbe gilt auch bezüglich der Kinder vonseiten der guten und frommen Eltern.[8]

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.420610.11
  2. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.420610.14
  3. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.401028.13-14; Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.401028.18
  4. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.401028.15-17; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 8.38.4
  5. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.420610.19-20
  6. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.420610.4
  7. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.420610.5-7
  8. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.420610.7-11