Geck

Aus Prophetia
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Junger Stutzer (15. Jahrhundert)
Modeanhänger gleichen Puppen, oder Toten in Särgen. Ihr Kleidersarg macht den Leib zu einem Modergrab, in welchem das Leben von den Würmern der Eigenliebe, Eitelkeit, des Stolzes und der Hoffart bis auf den letzten Tropfen verzehrt wird.[1]

Wesen

Sich der Mode nach aufzutakeln ist die barste Hurerei, der barste Ehebruch, die schnödeste Geilerei und Unzucht am eigenen Wesen. Es ist ein geistiger Selbstmord, für dessen Heilung selbst in den Gärten des Himmels kein Kräutlein wächst. Denn ein Modeaas und Zierluder kommt nie zur Besinnung, nie zur Reue, und hält das schändliche, hoffärtige, selbstsüchtige, hurerische Aufputzen seines Totenhauses nicht nur für keine Sünde, sondern für ehrbar und geziemend und schämt sich aber dabei nicht selten des dürftigen Bruders, der armen Schwester, seiner armen Eltern und sogar Gottes - es schämt sich, zu Gott zu beten, es schämt sich, Seinen Namen öffentlich zu bekennen, bloß weil es einen nach der neuesten Mode gezierten Mottensack herumträgt.[2]

Modeanhänger sind so unglaublich dumm und von der Hölle aus Gefoppte, dass sie, bloß weil es Mode ist, einige Teile ihres Leibes für schändlich und andere für ehrbar halten, so als ob nicht der ganze Leib das Werk Gottes wäre, oder als ob Gott dem Leib auch Schändliches angefügt habe. Würde es Mode sein, den nackten Hintern zur Schau zu tragen und das Gesicht zu verhüllen bis auf die Augen, so würden sie es tun und den Hintern für den ehrbarsten Teil ihres Leibes halten.[3]

Modemacher studieren Tag und Nacht, um irgendeinen neuen Schnitt zu erfinden, um ihre Kunden mehr anzulocken. Sie suchen stets neuere, auffallendere und schreiendere Formen und locken dadurch ihre Kunden und preisen ihre Produkte allzeit als etwas Außerordentliches an.[4] Mode- und Luxuswaren sind Scheusalsdinge des Satans. Daher gehören alle Fabrikanten und Händler von solchen Waren zum Gefolge des Satans, ebenso all jene, die dergleichen rühmen, verteidigen, gutheißen, wohlmeinend fördern, daran teilnehmen und Geschmack daran finden. Wehe jenen, die solches verhindern hätten können und es aus weltlichen Interessen nicht taten. Alle werden nie zum Eigentum Gottes werden, auch jene nicht, die diesem Wort nicht glauben werden.[5]

Verhalten

Kleiderpracht- und Modesüchtigen soll man ernstlich sagen, dass sie nackt vor ihrem gerechtesten Richter stehen. Ihre Pracht wird vergehen wie ein Schaum; ihre Herrschsucht und Pracht wird in die niedrigste Sklaverei verwandelt werden, und sie werden sich ewig ihrer Torheit schämen müssen, denn wer einen Misthaufen vergoldet, die Edelsteine aber in den schmutzigsten Kot fassen lässt, der ist irrsinnig. Das Licht halten sie für Finsternis und die Finsternis fürs Licht.[6]

Wenn man seine Nachbarn besucht, dann soll man sich einfach anziehen. Wenn man zu ihnen geht, als ginge man in die Gemächer eines Königs, dann erhöht man ihren Hochmut im Herzen und sie werden es noch ärger treiben, um einen zu übertreffen.[7]

Gott und die Modisten

Der allmächtige Herr Jesus war nur in nötige Kleider gehüllt. Wer der Welt huldigt, weil ihm die dumme Welt mehr ist als Gott, der wird von Gott auf ewig verstoßen. Gott gab das Leben und Er kann es wieder nehmen, wann Er will. Wer den Anstand der Welt mag und berücksichtigt, und wem der Anstand, den Gott fordert, wofür Er wohl das erste Recht hat, wie nichts ist, und meint, Gott werde ihm das schon nachsehen, der täuscht sich gewaltig. Dem Satan gefällt man am besten mit recht gezierten Fleisch, denn das ist seine Hauptsache, dass die Gräber übertüncht und die Müllhaufen vergoldet werden. Aber bei Gott, der nur an der Zierde des Geistes Sein Wohlgefallen hat, werden Mode- und Kleiderhurer nie einen Einlass finden, da Er Sich vor nichts mehr ekelt, als vor den sogenannten Modehelden und Modeheldinnen. Jeder Sünder wird bei Gott eher Eingang finden, als solche. Eher werden Räuber und Mörder und die nackten Sodomiten Sein Angesicht schauen, als die Zierbengel und Putzdocken.[8] Dumme Gecken sind auch für die Himmel Gottes ein ekelerregender Gräuel, und überall ist die große Lache über sie.[9]

Jenseits

Von den Gecken und Koketten der feinen und eleganten Gesellschaft werden die meisten der Hölle zugeführt, denn solche Menschen halten sich für sehr gut, gerecht und nach ihren Begriffen für die Welt vollkommen tugendhaft, weswegen an eine Besserung auch nie zu denken ist. Solche wäre nach dem Begriff solcher Menschen nur ein Rückgang und eine Verschlimmerung ihrer feinen Sitten. Verbrecher können Reue fühlen; Hurer, Ehebrecher und Säufer können ihre Torheit einsehen, worauf man ihnen sagen kann "Deine Sünden sind dir vergeben; gehe aber hin und sündige nicht mehr!" Da sich die feingebildete, hochmütige und überaus stolze Welt jedoch für gerecht und überaus zivilisiert hält, auch die Armut unterstützt, wenn es der feine Geschmack erlaubt, in die Kirchen geht, wenn sich darin die elegante Welt einzufinden pflegt, einer Predigt beiwohnt, wenn der Prediger eine angenehme Stimme hat, nett anzusehen ist und hübsch theatralisch seine Predigt vortragen kann, sich von der Predigt aber natürlich nicht viel merkt, ist es sehr schwer bis unmöglich, sie zu bessern. Bei solchen Menschen ist Hopfen und Malz verloren. Es braucht in der geistigen Welt sehr viel, um sie auf den Weg des Lebens zu bringen, denn ihnen ist der Name des Herrn ein Ekel, Er selbst für sie so gut wie entweder gar nicht oder höchstens wie ein armseliger Moralist der alten Zeit, dessen Moral aber keinen Wert mehr hat, weil man in Paris eine viel bessere erfunden hat. Der Gnadenwind in der geistigen Welt riecht für solche Seelen ärger als die Pest und sie fliehen davor. Viele von ihnen werden als letzter Unrat der Materie die letzte Reise antreten.[10]

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.410327.17-18
  2. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.470612.4-6
  3. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.470612.8-9
  4. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.470613.11
  5. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.410201.16; Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.410202.4
  6. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 1.1.11
  7. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.480319.38-39
  8. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.470612.3-7; Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.470612.10
  9. Jakob Lorber, Die Erde 65.3
  10. Jakob Lorber, Die Erde 60.18-21