Moses

Aus Prophetia
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Moses und die zehn Gebote
Moses hatte einen riesigen Geist und war ein vom Geist Gottes allerdichtest durchdrungener wahrer Prophet, durch den allein solcher Geist redete.[1] Alles, was Moses geredet und bestimmt hat, ist reines Gotteswort und kann ewig keinen Unsinn in sich bergen, vorausgesetzt, man legt es nicht nach der altgewohnten dummen Art aus.[2]

Wesen

Moses war ein echter Weiser, ein tiefer Kenner der Weltnatur und in alle Wissenschaft der Ägypter eingeweiht.[3] Er war auch ein Eingeweihter in alle Weisheit und Wahrheit der ägyptischen Priesterkaste, weshalb er für die Juden sogleich einen Priesterstand gebildet hatte. (nach Bartholomäus)[4]

Moses und alle anderen Propheten sind des geistigen Menschen wegen, um den allein sich alles handelt, von Gott in diese Welt gekommen, so wie auch Jesus.[5]

Obwohl es heißt, dass Gott zu Moses sagte, kein Mensch könne Ihn sehen und leben 2.Mose 33.20 und dies in den Evangelien bestätigt wird Joh 1.18, Joh 5.37, liest man auch, Moses habe Jehova von Angesicht zu Angesicht gesehen und mit Ihm von Mund zu Mund gesprochen 4.Moses 12.8. Dies jedoch geschah durch die Vermittlung eines Engels, wie es ebenfalls bei Abraham und Gideon der Fall war.[6]

Geschichte

Als das Volk des Herrn unter der ägyptischen Tyrannei schmachtete, da erweckte der Herr Moses und machte ihn zum Retter Seines Volkes. Moses lebte am Hof des Pharaos und war eingeweiht in alle Schändlichkeiten und argen Pläne, die dieser Wüterich mit dem Volk des Herrn vorhatte; seine Frevellust war mit der Ertränkung aller Erstgeborenen des Volkes des Herrn noch lange nicht gesättigt. Moses betete insgeheim oft zum Herrn, dass Er Sein Volk endlich erlösen möchte von solch einem schrecklichen Joch.[7]

Als Moses sah, dass die Wut des Königs stieg, und dann auch noch ein elender ägyptischer Höfling - ein hoher Beamter des Königs, der auch so gut wie ein Sohn des Königs war - einen Israeliten erbärmlich schlug, war er entrüstet, ergriff den Elenden, erschlug ihn und verscharrte ihn im Sand. Als der Pharao dies erfuhr, ließ er Moses suchen, um ihn zu töten. Moses galt zwar sehr viel beim Pharao, aber es war noch sehr zweifelhaft, ob er einmal gleich einem Joseph die Herrschaft Ägyptens erhalten und so sein Volk erheben werde. Moses floh noch zur rechten Zeit nach Midian. Dort traf er auf den Priester Raguel, der sieben Töchter hatte und erhielt bald eine davon, die Zippora hieß, zur Frau, worauf er Hirte der Schafe des Priesters Jethro wurde.[8]

Der brennende Dornbusch

Als Moses Jethros Schafe am Fuß des Berges Horeb weidete, kam ein Engel des Herrn zu ihm und hieß ihn mit ihm zu einem heftig brennenden Dornbusch zu gehen. Dort wies Moses eine Stimme an, seine Schuhe auszuziehen, da die Stätte heilig sei, an der er stand. Darauf gab der Herr Moses die heilige Weisung, nach Ägypten zu ziehen und Sein Volk zu befreien. Er gab ihm einen Stab, um mit diesen den Pharao, dessen Herz der Herr verhärtet hatte, da er Ihn nicht erkennen wollte, siebenfach zu schlagen. Moses sollte der Retter des Volkes des Herrn werden, aber nicht auf die Art, wie er es glaubte, dass er König von Ägypten werden und das Volk des Herr, das dieser Sich bisher in der Demut erzogen hatte, sinnlich, eigenliebig und hoffärtig machen würde, sondern wie der Herr es ihm vorzeichnen werde. Das Volk musste Ägypten verlassen und mit Moses in die Wüste ziehen. Dort würde Er dem Volk Gesetze geben, und Er Selbst werde dieses Volkes Herr und Führer sein; so es sich als treu erwies, würde Er ihm das Land Salems, in dessen Bächen Milch und Honig fließt, geben.[9]

Die Wunder

Alle in Ägypten geschehenen Wunder bezeichneten das aus der höllischen Liebe entspringende Böse und Falsche, das bei den Ägyptern war; jedes Wunder irgendein bestimmtes Böses und Falsches. Damals bestand, wie in mehreren Reichen Asiens, eine vorbildende Kirche, welche aber abgöttisch und magisch geworden war; durch das Meer Suph wird die Hölle bezeichnet in der sie zuletzt umkamen.[10]

Verkündung der Zehn Gebote

Vom himmelan ragenden Sinai gab Gott dem Mose unter Blitz und Donner die heiligen Tafeln, auf denen mit goldenen Zeichen des ewigen Lebens freie Gesetze den Menschen der schmutzigen Tiefe gezeichnet und eingegraben waren.[11]

Als Moses vom Berg kam, da leuchtete sein Angesicht vor der göttlichen Majestät stärker als die Mittagssonne. Er musste sich eine dreifache Decke vor sein Gesicht hängen, damit sich ihm das Volk nahen konnte. Noch lange nachher weissagten die geheiligten Seher des Herrn, so sie nach vorangegangener Vorbereitung auf eine kurze Zeit mit der Decke von Moses am Haupt bedeckt wurden. (nach Andreas)[12]

Verbot des Gelobten Landes

Moses durfte nicht in das verhießene Gelobte Land, weil ihn der Gedanke an das Gold und Silber, welches er in großer Menge beim Auszug aus Ägypten mitgenommen hatte, schwach werden ließ.[13]

Moses hatte den Stamm Levi mit vieler Weisheit bereichert, die anderen Stämme aber ließ er mehr in der Roheit und beherrschte das Volk mitunter sogar tyrannisch, weswegen er von Gott nicht selten Zurechtweisungen bekam und wegen seiner Fehler bei seinem Volk auch nicht ins Gelobte Land durfte. Er kam auf den Berg Nebo und sah das Gelobte Land, worauf er starb.[14]

Kampf um den Leib Moses

Der fromme Teil der Juden, die Moses wie einen Gott verehrten, dachte, Moses würde auch dem Fleisch nach nicht sterben, denn es hieß: "Die die Gesetze Gottes streng beachten, die werden nicht sterben, sondern gleichfort ewig leben, und ihr Fleisch werden die Würmer nicht zernagen!" Moses aber wurde am Ende dennoch schwach und starb wie jeder andere Mensch. (nach einem weisen Ältesten und Schriftgelehrten)[15]

Man trug den Leichnam mit großer Feierlichkeit in Begleitung von Tausenden der vornehmsten Israeliten auf die Spitze des hohen Berges Nebo oder Horeb, wo die reinsten Lebenslüfte wehten. Dort, so hoffte man, würde Moses in drei Tagen wieder lebendig und sein Volk ins verheißene Gelobte Land führen. Während der drei Tage hindurch wurden alle denkbaren geistigen und materiellen Wiederbelebungsversuche gemacht, aber alles vergebens. (nach einem weisen Ältesten und Schriftgelehrten)[16]

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Anmerkung: In älteren Ausgaben von "Drei Tage im Tempel" (mind. bis 1995, Lorber Verlag), auch in der Erstausgabe von 1861 (J. Busch Verlag), wird der Berg Horeb als jener Ort genannt, wo der Leichnam Moses hingebracht wurde (1x genannt 1861, 2x genannt 1975 u. 1995). Horeb, der Berg auf dem Moses Gott begegnete, wäre durchaus logisch, da die Israeliten dort ein Wunder Gottes wohl am ehesten erwarteten. In späteren Editionen (Lorber CD, 2000) wird jedoch der Berg Nebo genannt. Da wir (bis auf weiteres) nicht von einer Willkür des Verlegers ausgehen, nennen wir beide Berge. Die Änderung könnte vorgenommen worden sein, weil in Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 10.240.3 der Berg Nebo genannt wird. Allerdings wird in Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.52.24-25 auch der Sinai als jener Ort genannt, wo der Kampf um den Leib Moses stattfand. Ob der Sinai, wo Moses die 10 Gebote erhielt, mit dem Horeb identisch ist, ist ungewiss.

Am vierten Tag sprach ein Weiser ganz entrüstet vor dem Volk: "Siehe, du Volk Gottes, des Satans Macht! Drei Tage lang kämpfte Michael (Macht der Himmel) mit dem Satan (Macht des Todes) um den Leib des Propheten und Satan besiegte ihn; aber dafür sprach Michael: 'Gott wird dich darum richten!'" Es entstand ein Disput, weswegen Gott auch bei Seinem größten Propheten keine Ausnahme mache, damit Satan über ihn keine Macht mehr habe. Da trat auf einmal der Geist Moses zwischen die Diskutierenden und sagte: "Der Friede mit euch! Gottes Ordnung ist unwandelbar, und alles, was Er tut, ist gut! So der Leib auch stirbt, da stirbt dennoch nicht auch der Geist. Haltet die Gesetze, und rechtet nicht um meinen Leib, denn ich, Moses, lebe ewig fort, so auch tausend Male gestorben wäre der Leib, den ich trug!" Darauf verschwand der Geist, und der Disput war beendet. Dies sei die nackte geschichtliche Wahrheit, die im Buch (Anm.: damals offenbar in der großen Kabbala) festgehaltene nur ein Entsprechungsbild. (nach einem weisen Ältesten und Schriftgelehrten)[17]

Mosaische Kirche

Die mosaische Kirche brachte, so wie sie eingeführt wurde, nur wenige und meist verkümmerte Früchte, da sich die Menschen anstelle der vollkommen freiesten Kirche Gottes, die keine andere Regulierung benötigt als bei jedem Menschen für sich das eigene Herz, in dem der Geist und die Wahrheit wohnt, wo Gott von den wahren Verehrern allein erkannt und angebetet sein will, selbst eine Kirche und Ordnung geschaffen haben.[18]

Moderne

Moses gelangte aufgrund seiner Schöpfungsgeschichte sehr in Misskredit, weil die Weisen feststellten, dass die Erde älter ist als nur die kurze Zeit der mosaischen Rechnung. Von Gott aus wurden wieder andere Weise erweckt (Anm.: z.B. Emanuel Swedenborg), durch die Moses erst in sein vollstes Licht gesetzt wird.[19]

Wenn man den Herrn hat, dann kann einem Moses gleich sein, denn da wo es sich um die Unendlichkeit handelt, schwinden alle Größen, und die Null zählt soviel wie die Million.[20]

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.118.15; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.222.3; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.63.6
  2. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.211.17
  3. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.157.8; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.219.5; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.219.10
  4. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.99.6
  5. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.159.7
  6. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 135d
  7. Jakob Lorber, Robert Blum 1.80.4
  8. Jakob Lorber, Robert Blum 1.80.5; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.49.5-6
  9. Jakob Lorber, Robert Blum 1.80.6; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.48.14; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.49.2-9
  10. Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 399
  11. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.410515.6; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.143.13
  12. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.143.13
  13. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.94.6-9
  14. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 10.240.3-4
  15. Jakob Lorber, Die drei Tage im Tempel 11.53
  16. Jakob Lorber, Die drei Tage im Tempel 11.55-59
  17. Jakob Lorber, Die drei Tage im Tempel 11.60-67; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.52.24-25
  18. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.202.6-8
  19. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.215.14
  20. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 222.18-20