Musik

Aus Prophetia
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Wesen

Die Musik ist gleichsam die reine Liebe in sich selbst, der Liebe innerstes Wort, ohne die Zutat der Weisheit, also die blinde Liebe. Es gibt kein reineres Bild als die Musik von der reinen Liebe in Gott, welche ein Zusammenfluss der sieben Geister der Gottheit ist. Die gegenseitige Begegnung dieser sieben Geister gebiert den Ton siebenfach nach der Beschaffenheit des sich selbst begegnenden Geistes, und der Ton wächst dann von dem Grundton fort und fort durch alle sieben Geister, und so hat dann jeder Geist seinen eigenen Ton nach der Tonleiter. Da jeder der sieben Geister alle sieben durchdringt, so sind auch alle sieben in jedem einzelnen vorhanden und ergießen sich dann wieder einträchtig und wohlklingend ineinander, welches dann die große Wonne der Gottheit in ihrer Liebe ist. So ist der Ton dann eine Schwingung, welche die Geister durchzittert, und die Geister erkennen sich, und das Erkennen gibt sich kund nach dem Verhältnis der Schwingungen, und die Schwingungen werden wahrgenommen in der Liebe gemeinschaftlich, und diese Gemeinschaft ist dann die rechte Harmonie. Und wenn dann in dieser großen reinsten Harmonie die Liebe wonnig erbebt, so strömt dann dieses Erbeben zurück in die Gottheit, und da gibt es dann ein Gedränge, und in diesem Gedränge erwärmen sich dann die Geister und entzünden sich dann in der Liebe, und dieses Entzünden ist das Licht, und in diesem Licht werden die zahllosen Formen erkannt, welche aus den Schwingungen entstehen.[1]

Durch die Musik werden die Zuhörer in ihrem Gemüt oft unwillkürlich in ganz fremde Regionen versetzt, und es kommt ihnen vor, als ob sie da oder dort wären. Das bewirken die Formen, die durch verschiedene Tonkombinationen in der Seele erzeugt werden und die Seele dann geistig in solche in ihr aufgetauchte Formen und daraus gebildete Regionen versetzen. Zwar entwickelt jeder Ton eine bestimmte Form, aber diese wird erst dann sichtbar, so sie sich auf eine vorangehende Form sozusagen anlehnen kann.[2]

Himmlische Musik

Die himmlische Musik in ihrer reizendsten Form besteht nicht in einem Konflikt von vielen Tönen (Akkorde usw.), sondern einem ganz einfachen Ton. Diese Musik ist die ergreifendste und wirksamste. Die ergreifende Wirkung der Musik liegt nicht in der Vielfalt der Töne, sondern in der Qualität des einzelnen Tones. Ein vollkommener Ton ist selbst schon die reinste Harmonie, da er nicht einzeln für sich zur vernehmbaren Erscheinung gelangt; sondern, wenn er als Grundton auftritt, sind in ihm schon die ihm entsprechenden und von ihm abgeleiteten Töne im gerechten Klangverhältnis da, wie ungefähr bei einer reinen Glocke.[3]

Höllische Musik

Die Tanzmusik ist eine trügerisch feine Stimme des Satans und gleicht dem Gesang der Sirenen. Tanzmeister und Vortänzer, Ballgeber und Ballmeister sind gleich den Musikern nicht nur Verführte, sondern Verbündete des Satans (dem Geld) und stehen in dessen Amt und Sold. Der Fürst der ewigen Nacht trägt ihre Namen in sein großes Buch des Todes ein und der Engel der Gnade Gottes löscht dieselben zugleich aus dem Buch des Lebens.[4]

Musikinstrumente

Die Bekenntnisse des Jehova im Tempel von Jersualem geschah durch Gesänge und zugleich durch Musikinstrumente, welche eine Entsprechung hatten, die sich auf ihre Töne bezog. Die Instrumente waren hauptsächlich Trompeten und Pauken, sowie Harfen und Zithern. Dem himmlische Guten und Wahren korrespondierten die Trompeten und Pauken, dem geistlich Guten und Wahren die Harfen und Zithern.[5]

Mensch und Musik

Die Musik ist dem Menschen auch gegeben als ein geheimes Zeichen schweren und großen Inhalts, das erst ganz gelöst werden kann in der reinsten Liebe zu Gott. Daher soll man sie erlernen, betrachten, gebrauchen und genießen in der Darbringung des allerhöchsten Ruhmes und des allertiefsten Dankes zu Gott, daran ja nichts Unreines mehr kleben soll. Aber obwohl Gott den Menschen durch Männer das Reine in Oratorien und Sinfonien gezeigt hat, wird sie missbraucht, um Kot zu vergolden, und sie wird mit Füßen getreten. Man soll bedenken, was die Musik ist und wozu sie ist und nicht die Wonne in Gott entheiligen.[6]

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.400502.1-5; Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.410518.1
  2. Jakob Lorber, Robert Blum 2.292.4-5
  3. Jakob Lorber, Saturnus 21.17
  4. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.410201.7-10
  5. Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 276
  6. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.400502.6-7