Naehme

Aus Prophetia
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Detail aus "Die Geburt der Venus"
Naehme (Naëme) war eine Tochter von Lamech und Zilla und bändigte die wilden Tiere (welche die Berge bewachten), wodurch sie ihrem Bruder Thubalkain und seinen Gehilfen Zugang zu den Erzen der Berge verschaffte. Sie war leiblich überaus schön und hatte eine sehr demütige, aber auch eine desto mutigere Seele. In ihren Augen war eine große Kraft, dass vor ihrem Anblick feste Steine zu Wachs wurden und die harten Zähne der Bestien weich wurden wie Flaum.[1]

In den Büchern von Kinkar fand sich eine feurige Darstellung der Naehme, die nach der Beschreibung so schön gewesen wäre, dass ihr sogar die Steine nachgelaufen wären.[2] Unter König Gurat wurde ihr in Hanoch ein Götzentempel errichtet, der in Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.248 beschrieben wird. Naehme ist dieselbe Gestalt, welche sich in das finstere, alte Heidentum als Götzin der Schönheit und die Gemahlin eines Schmieds unter dem Namen Venus verlor.[3]

Aussehen

Seit Sahra und Rachael hatte körperlich nie eine so schöne Gestalt die Erde betreten als die der Naehme. Sie war fünf Schuh (150-155 cm) groß. Ihr Haar war schwärzer als eine Kohle. Ihre Stirn war weiß wie frischer Schnee, gegen die Augen ganz sanft gerötet. Die Augen waren groß und vollkommen himmelblau, der Stern feurigschwarz, die Augenlider frisch und sanft, so auch die dunklen Brauen. Die Nase war gerade und verlor sich in sanfte, weiche Enden, unter denen die zwei Mündungen durch ihre sanft gerundete Form einen lieblichen Anblick gewährten. Der Mund war gerade von der Größe eines Auges, und seine sanft erhobenen Lippen brachten jede Rose zum Schweigen. Ihre Wangen, in der schönsten, heiter lächelnden, gerechten Form, waren mit aller Rosen zartestem und sanftestem Rot leise angehaucht, und ihre Farbe glich einer mit Schnee bedeckten Rose. So auch war ihr Kinn, wie keines mehr in irdischer Form. Ihr Hals war weder zu lang noch zu kurz, sondern ganz gerecht, glatt und rund, ohne auch nur den geringsten Makel. Der Anfang der Brust unterschied sich vom Hals nur durch eine sanft-üppige, rasche Erhebung, so die Schultern und so der Nacken, alles gerecht nach dem besten Verhältnis. Der Busen sah mehr einer ätherischen, weißweichen Lebenserhöhung ähnlich als irgend etwas Fleischlichem, an deren erhaben üppig sanfter Rundung zwei heitere, junge Rosen zu knospen schienen. Ihre Arme waren so voll, weich und sanft, dass ein Mensch sich davon keinen Begriff machen kann, denn solche Arme kommen nur im Himmel vor. Und in diesem schönsten Verhältnis war auch ihr ganzer Leib überzogen mit dem Glanzweiß des Schnees in ätherischer Sanftheit und Weiche. Unglücklich wurde genannt, wer Naehme nicht zu Gesicht bekam, und er weinte darum tagelang.[4] Nach ihrer eigenen Aussage war sie derart üppig, dass zu ihrem Glück niemand länger als zwei bis drei Augenblicke ihre leibliche Berührung ertragen konnte.[5]

Geschichte

Naehme trug schon von Kindheit an den stets verborgenen Wunsch in sich, Jehova in ihrem Leben nur einmal zu erblicken, da sie von ihrer Mutter heimlich von Ihm nach der Lehre von Farak unterrichtet wurde. Obwohl sie die armseligste, unglückliche Tochter eines unglücklichsten Vaters war, dessen Irrsinn alle Begriffe überstieg, liebte sie in ihrem Herzen nie etwas anderes als Jehova.[6]

Naehme wurde die Frau ihres Bruders Thubalkain, der mit ihr sieben Söhne zeugte, die sehr plump und unförmig aussahen und schwachsinnig waren. Die Ursache davon war, dass sich Naehme nach dem Willen Lamechs oft zu unzüchtigen Zwecken gebrauchen lassen musste, denn durch sie wurde ihm alles Männervolk untertan und so sein Reich zusammengehalten. Sie durfte nie etwas lernen, damit ihre leibliche Schönheit nicht etwa darunter verkümmerte. All dieser Missbrauch bewirkte nicht, dass sich Naehme von ihrem Jehova trennte. Sie blieb bis in ihr achtzigstes Jahr ein Gegenstand menschlicher Bewunderung und wurde dann von Hored entgegen dem Willen Gottes als seine Frau gewählt, der mit ihr eine einsame Stätte im Gebirge aufsuchte, um in seinem Glück von niemandem beneidet zu werden. Die ganze Zeit ihres Beisammenseins allein mit Hored wollte Naehme nichts anderes, als sich nur immer von Jehova unterhalten, und ließ sich nicht von Hored beiwohnen, obwohl dieser entsprechende Versuche machte.[7]

Als Lamech dem Hored eine Kriegsmacht nachsendete, um sich an ihm zu rächen und Naehme zurück zu holen, wurde Naehme zusammen mit Hored von Lamel gerettet, der die beiden zu den Kindern Gottes (der Urmenschheit) brachte.[8] Abedam nahm dem Hored die Naehme, da dieser auf Ihn eifersüchtig war, obwohl Er ihn von seinem Untergang gerettet hatte.[9] Naehme erkannte In Abedam ihren Jehova und wurde von Ihm für Sich behalten (Seine geistige Braut), da sie ihr Herz Ihm schon so lange treu geweiht hatte.[10] Nachdem schließlich auch Hored zur Liebe Gottes gefunden hatte, gab ihm Abedam die Naehme, da sie von Ihm erst nun für Hored und er für Naehme gesegnet war. Abedam hatte Naehme für Seine Hand erwählt und deswegen gab Er sie Hored, weil dieser nun zu Seiner Hand geworden war.[11]

Naehme wurde von Henoch gemäß dem Willen des Herrn nach der Bekehrung Lamechs mit ihrem Gemahl zurück in das Haus ihres Vater gesendet. Den Thubalkain sollte sie fortan für nichts mehr als nur allein ihren Bruder ansehen.[12]

Familie

Eltern: Lamech und Zilla

Geschwister: Thubalkain

Männer: Thubalkain, Hored

Kinder: sieben schwachsinnige und verunstaltete Söhne mit Thubalkain

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 1.38.3-4
  2. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.248.4
  3. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 1.38.6
  4. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 1.38.5-6
  5. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.31.11
  6. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.31.9; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.31.15
  7. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 1.38.7-11; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.27.33; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.31.12; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.31.18
  8. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.27.32-41
  9. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.31.25
  10. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.32.3-8; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.32.29-30
  11. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.38.25-27
  12. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.33.10-11; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.33.17