Nikodemus

Aus Prophetia
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Dieser Artikel behandelt den Nikodemus, der geheim ein Jünger Jesu war. Für den gleichnamigen Obersten aus dem Johannesevangelium siehe Nikodemus (Bürgermeister).

Christus spricht mit Nikodemus (17. Jhdt)
Nikodemus war ein reicher Israelit und Sohn Benjams aus dem Stamm Levi.[1] Er galt schon als junger Mensch als einer der Weisesten unter den Ältesten, denn den Titel "Ältester" bekamen auch Junge, wenn sie das dazu erforderliche Vermögen, d.h. Gold und auch Verstand genug besaßen, woran es Nikodemus nicht fehlte. Nach Jesus Lehrantritt wurde Nikodemus geheim zu Seinem Jünger.[2]

Geschichte

Beherbergung der Heiligen Familie

Nachdem Joseph und Maria etwa drei Stunden im Jerusalemer Tempel aufgrund der Darstellung von Jesus zugebracht hatten, verließen sie den Tempel und suchten nach Herberge. Da es aber um die Jahreszeit schon früh Nacht geworden war und außerdem Vorsabbat, war fast kein Haus mehr offen. Im Freien zu übernachten war zu kalt. Joseph überlegte hin und her und bat den Herrn, ihm aus dieser Not zu helfen. Da kam der junge und vornehme Israelit Nikodemus auf Joseph zu und bot ihm eine Herberge bis morgen zu vermieten an, woraufhin Joseph mit Maria, die sich auf dem Lasttier befand, mitsamt drei der Söhne Josephs in ein prachtvolles Haus einzogen und in einer niederen Kammer Herberge nahmen.[3]

Am Morgen danach wollte Nikodemus die Miete verlangen. Als er jedoch in die Kammer trat, befiel ihn eine mächtige Angst. Joseph trat zu ihm hin und bot ihm an, sich etwas von ihm zu nehmen, da er kein Geld besaß. Daraufhin erholte sich Nikodemus etwas und erkannte Joseph als den Mann, dem im Tempel Maria durchs Los zugefallen war. Auch Joseph erkannte nun erst den Nikodemus. Nikodemus erforschte Joseph, wie es zugegangen sei, dass Joseph als ein alter Mann von so großer Gottesfurcht mit einer erst fünfzehnjährigen Jungfrau ein Kind habe und verdächtigte die Söhne von Joseph. Joseph aber macht ihn darauf aufmerksam, vom Herrn aus erforscht und gerechtfertigt vor dem Hohen Rat zu sein, der Nikodemus ein rechtes Zeugnis von ihm und seinem ganzen Haus geben könne. Diese Worte drangen dem jungen Nikodemus tief ins Herz. Er wollte aber immer noch wissen, wie es zugegangen sei, dass die Jungfrau geboren habe.[4]

Die ebenfalls anwesende Hebamme (siehe Jesu Geburt) bezahlte daraufhin die Miete und ermahnte Nikodemus, sie nicht länger aufzuhalten. Sie wies ihn an, das Jesuskind anzurühren, damit er sehend werde, wer ihn heimgesucht habe. Das tat Nikodemus, woraufhin ihm die innerliche Sehe auf kurze Zeit erschlossen war und er die Herrlichkeit Gottes sah. Da fiel er nieder vor dem Kind und betete es an. Die Hebamme aber wies ihn an, von dem zu schweigen, was er gesehen habe, ansonsten das Gericht Gottes über ihn käme. Nikodemus besorgte sich darüber, die Herrlichkeit Gottes verkannt zu haben, gab die Miete zurück und ließ danach die Kammer mit Gold und Edelsteinen verzieren.[5]

Treffen mit dem 12-jährigen Jesus

Als Jesus im Tempel mit den Ältesten, Pharisäern und Schriftgelehrten diskutierte, was auch Nikodemus zugegen. Er hatte sich alle Reden Jesu geheim am tiefsten in sein Herz geschrieben und sehr darauf geachtet. Jesus sagte zu ihm ganz offen: "Mein Name heißt Jesus Emanuel, und Mein Geist heißt Jehova Zebaoth! Nun weißt du, woran du bist! Vertraue und baue auf Mich, und du wirst den Tod nicht sehen!" Nikodemus war der einzige aus dem ganzen Kollegium, von dem sich Jesus in Nazareth finden ließ, so dieser Ihn und Seine Familie besuchen wollte. Jesus berief Nikodemus außerdem, darauf zu achten, dass vonseiten des höchst herrschsüchtigen Hohepriesters, der Ihm nicht die Ehre geben wollte, nicht zu arge Bedrückungen in und außer dem Tempel verübt wurden, wodurch Jesus sonst genötigt worden wäre, das Gericht vor der Zeit über Jerusalem hereinbrechen zu lassen.[6]

Wirken im Tempel

Als Jesus wanderte und lehrte, waren die Templer derart viele und schlimm geworden, dass in zehn Jahren in Judäa nicht viele Menschen am Leben geblieben wären, wenn es Nikodemus nicht verstanden hätte, sie durch seine Schlauheit in Schranken zu halten. Als Jesus den Tempel reinigte, da erklärte Nikodemus ihnen, dies sei eigens von Gott zugelassen worden, damit Seine Diener zu sehr viel Geld kämen, denn die Verkäufer und Wechsler zahlten nur die Platzmiete und spendeten sonst nichts, obwohl sie doch das meiste Geld in ganz Jerusalem besäßen. So waren sie dann damit einverstanden, bis auf einige, die nebenbei durch Agenten selbst das Wechselgeschäft betrieben hatten. (nach Cornelius)[7]

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 25.14; Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 26.8
  2. Jakob Lorber, Die drei Tage im Tempel 30.5
  3. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 25.9-17; Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 26.8
  4. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 26.1-10
  5. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 26.11-17
  6. Jakob Lorber, Die drei Tage im Tempel 30.5-9
  7. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.88.6