Nikodemus (Bürgermeister)

Aus Prophetia
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Jesus und Nikodemus (17. Jhdt)
Nikodemus war ein Pharisäer und als ein reichster Großbürger Jerusalems auch der Oberste der Juden in dieser Stadt. Er war der von Rom aus bestimmte oberste Bürgermeister über die ganze Stadt.[1]

Wesen

Nikodemus war ein vielbeschäftigter Mann, der nicht nur für die Bürger zu sorgen hatte, sondern auch täglichen Tempelpflichten nachkommen musste. Sein großes Haus, das zehntausend Menschen beherbergen konnte, befand sich am Davidsplatz, innerhalb des Salomon-Tores, das auch das "Goldene Tor" genannt wurde.[2]

Charakter

Nikodemus war ein redlicher Weiser, der große Stücke auf seine Weisheit hielt. Er war wegen seiner großen Weisheit zum Obersten der Juden erhoben worden.[3] Er sagte von sich, er liebe Jesus über alles, da er in Ihm einen großen Meister der echt göttlichen Weisheit erkannt hatte.[4]

Geschichte

Nach der Tempelreinigung hielt Sich Jesus mit allen denen, die Ihm gefolgt waren, außerhalb der Stadt Jerusalem etwa acht Tage lang in einer kleinen Herberge in einem Dörflein auf. Dort empfing Er viele Menschen bei Tag und Nacht. Die Armen kamen gewöhnlich am Tag, die Großen, Vornehmen und Reichen gewöhnlich in der Nacht, denn sie wollen sich vor ihresgleichen nicht schwach und verfänglich zeigen. Die Besuche letzterer endeten gewöhnlich mit starkem Schmollen, da der Herr mit ihnen nicht so gut und artig umging wie mit den vielen Armen, die Seine Güte und Freundlichkeit nicht genug rühmen konnten.[5] In der vorletzten Nacht des Aufenthalts Jesus in der Nähe von Jerusalem besuchte Ihn Nikodemus. Aufgrund der Zeichen, die Jesus tat, erkannte Ihn Nikodemus als einen Propheten. Joh 3.1-2 [6]

Diskussion mit Jesus

Die geistige Wiedergeburt

Nikodemus wollte von Jesus wissen, wann das Gottesreich kommen würde und wie man beschaffen sein müsse, um dorthin zu gelangen. Darauf antwortete Jesus:

"Wahrlich, wahrlich sage Ich dir: Es sei denn, dass jemand von neuem geboren werde, sonst kann er das Reich Gottes weder sehen und noch weniger in dasselbe kommen!" Joh 3.3

Dies bedeutet: So du deinen Geist nicht durch Wege, die Ich dir mit Meiner Lehre und Tat zeige, erweckest, kannst du das göttlich Lebendige Meines Wortes nicht einmal erkennen, geschweige in dessen lebengebende Tiefen eindringen! Nikodemus meinte es zwar ernst, und wusste aus seinen Berechungen, dass das Reich Gottes schon da sein müsste, war aber nicht erweckten Geistes, weswegen er die Rede Jesu nicht verstand. Daher fragte er, wie ein Mensch noch einmal geboren werden könne, ob er wieder in den Leib seiner Mutter eingehen und zum zweiten Mal geboren werden könne. Joh 3.4 Jesus solle ihm eine verständliche und klare Auskunft geben. Darauf sagte Jesus:

"Wahrlich, wahrlich, Ich sage es dir: Es sei denn, dass jemand geboren werde aus dem Wasser und aus dem Geiste, sonst kann er nicht in das Reich Gottes kommen!" Joh 3.5

Dies bedeutet: Die Seele muss mit dem Wasser der Demut und Selbstverleugnung gereinigt werden (denn das Wasser ist das urälteste Symbol der Demut; es lässt alles aus sich machen, ist zu allem dienstfertig und sucht sich stets die niedersten Stellen der Erde aus und flieht die Höhen) und dann erst aus dem Geist der Wahrheit, die eine unreine Seele nie fassen kann. Diese Wahrheit macht dann im Geiste frei, und diese Freiheit des Geistes oder das Eingehen des Geistes in solche Freiheit ist dann auch das eigentliche Eingehen in das Reich Gottes. Da Nikodemus dies nicht begriffen hätte, gab ihm Jesus diese Erläuterung nicht.[7]

Jesus sagte zu Nikodemus:

"Was aus dem Fleische kommt, das ist wieder Fleisch, also tote Materie oder äußerste Umhüllung des Lebens; was aber aus dem Geiste kommt, das ist auch Geist oder das ewige Leben und die Wahrheit in sich selbst!"Joh 3.6

Nikodemus verstand auch dies nicht und wunderte sich immer mehr, dass er als ein weisester Pharisäer, der doch in aller Schrift bewandert war, den Sinn dieser Rede nicht fassen konnte. Er fragte, ob auch ein Geist schwanger werden und dann seinesgleichen gebären müsse. Darauf wiederholte Jesus, man müsse von neuem geboren werden Joh 3.7 und

"Der Wind wehet, wo er will, du hörest sein Sausen, aber du weißt es dennoch nicht, von wo er ursprünglich herkommt; also steht es auch mit einem jeden, der aus dem Geiste kommt und spricht dir gegenüber. Du siehst und hörest ihn wohl; aber da er in seiner geistigen Weise zu dir spricht, so fassest und verstehest du solches nicht, woher er's hat und was er damit sagt und bezeichnet. Da du aber ein redlicher Weiser bist, so wird es dir zur rechten Zeit schon auch gegeben werden, dass du solche Dinge fassen und verstehen wirst." Joh 3.8

Aber Nikodemus verstand nicht, wie er ohne das Fleisch etwas fassen und verstehen könne, wie er als Fleisch zu einem Geist werde, und wie sein Geist dann ein anderer Geist in sich aufnehmen und dann von neuem gebären würde. Joh 3.9 Darauf antwortete Jesus:

"Ein weisester Meister in Israel bist du und kannst solches nicht fassen und begreifen?! – Wenn aber du das nicht fassen kannst als ein Meister der Schrift, was soll dann erst mit vielen anderen werden, die von der Schrift kaum so viel wissen, dass es einst einen Abraham, Isaak und Jakob gegeben habe? Ich und Meine Jünger, die wir vom Geiste hergekommen sind, reden hier mit dir nicht etwa rein geistig, sondern ganz naturgemäß und geben dir in Naturbildern der Erde das kund, was wir wissen und gesehen haben im Geiste, und ihr könnet das nicht fassen und annehmen! So ihr aber schon so etwas Leichtes in fasslicher Rede nicht fassen und begreifen möget, da Ich doch in ganz irdischer Weise mit euch rede von geistigen Dingen, die dadurch ordentlich zu irdischen Dingen werden, nun so möchte Ich wissen, wie euer Glaube sich gebärden würde, so Ich von himmlischen Dingen rein himmlisch zu euch reden möchte! Ich sage dir: Der Geist, der in und aus sich selbst Geist ist, weiß es allein, was im Geiste ist und was sein Leben! Das Fleisch aber ist nur eine äußerste Rinde und weiß nichts vom Geiste, außer der Geist offenbart es der Hülle, der Rinde; dein Geist aber ist noch zu sehr von deinem Fleische beherrscht und verdeckt, und es weiß daher nichts von ihm. Es wird aber die Zeit kommen, in der dein Geist, wie Ich dir schon gesagt habe, frei wird; dann wirst du unser Zeugnis begreifen und annehmen!" Joh 3.10-12

Nun wollte Nikodemus wissen, wann es soweit sei. Jesus erkärte ihm, er sei noch zu wenig reif, um die genaue Zeit zu erfahren. Zuerst müsse er alles Unreine aus sich schaffen. Joh 3.6-12 [8]

Der Menschensohn

Jesus sagte:

"Sieh, niemand fährt gen Himmel als allein Der, Der vom Himmel herniedergekommen ist, nämlich des Menschen Sohn, Der gleichfort im Himmel ist. Und wie Moses in der Wüste eine Schlange erhöhet hat, also muss auch des Menschen Sohn erhöhet werden, auf dass alle, die an Ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben!" Joh 3.13-15

Nikodemus verstand nichts. Allein die Taten von Jesus, die göttliche Macht und Weisheit bezeugten, und dass Jesus als ein Lehrer von Gott gekommen sei, hinderten Nikodemus daran, Jesus für einen Narren oder Streichmacher zu halten. Er betrachtete die Lehre Jesu - trotzdem er sie nicht begriff - für göttlich und überweise, stellte aber fest, dass sie, mit dem natürlichen Verstand betrachtet, eine Narrheit sei. Dennoch ließ er sich nicht irreleiten und hielt Jesus auch weiterhin für einen von Gott erweckten großen Propheten. Er war nicht einer von jenen, die eine Lehre bald verwerfen, so sie diese nicht fassen.[9]

Jesus erklärte Sich fasslicher:

"Gott ist die Liebe und der Sohn ist Dessen Weisheit. Also aber liebte Gott die Welt, dass Er Seinen eingeborenen Sohn, d.h. Seine aus Ihm Selbst von Ewigkeit hervorgehende Weisheit, in diese Welt gab, auf dass alle, die an Ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben sollen!" So richtig verstand Nikodemus auch das nicht. Sind der Menschensohn und der eingeborene Gottessohn eine und dieselbe Individualität? Jesus: "Sieh her! Ich habe einen Kopf, einen Leib und Hände und Füße. Der Kopf, der Leib, die Hände und Füße sind Fleisch, und dieses Fleisch ist ein Sohn des Menschen; denn was da ist Fleisch, das kommt vom Fleische. Aber in diesem Menschensohne, Der Fleisch ist, wohnet Gottes Weisheit, und das ist der eingeborene Sohn Gottes. Aber nicht der eingeborene Sohn Gottes, sondern nur des Menschen Sohn wird gleich der ehernen Mosis-Schlange in der Wüste erhöhet werden, daran sich viele stoßen werden; die sich aber nicht stoßen, sondern glauben und sich halten werden an Seinen Namen, denen wird Er die Macht geben, Kinder Gottes zu heißen, und ihres Lebens und Reiches wird kein Ende sein fürder ewig. Du musst aber nun nicht irgendein Gericht dieser Welt erwarten, als etwa Kriege, Wasserflut oder gar ein alle Heiden verzehrendes Feuer aus den Himmeln; denn sieh, Gott hat Seinen eingeborenen Sohn (die göttliche Weisheit) nicht in die Welt (in dieses Menschenfleisch) gesandt, dass Er diese Welt richte (verderbe), sondern dass sie durch Ihn vollauf selig werde, das heißt, dass auch alles Fleisch nicht verderbe, sondern mit dem Geiste auferstehe zum ewigen Leben. (Unter Fleisch wird hier nicht so sehr das eigentliche Leibfleisch als vielmehr die fleischlichen Gelüste der Seele verstanden.) Aber um das zu erreichen, muss der Glaube in dem Fleische die materiellen Hoheitsgefühle zunichte machen, und zwar der Glaube an den Menschensohn, dass dieser aus Gott von Ewigkeit her geboren in diese Welt gekommen ist, auf dass alle das ewige Leben haben sollen, die an Seinen Namen glauben und halten werden! Wer immer, ob Jude oder Heide, an Ihn glauben wird, der wird ewig nimmer gerichtet und dadurch verdorben werden; wer sich aber an dem Menschensohne stoßen wird und wird nicht glauben an Ihn, der ist dann aber auch schon gerichtet. Denn eben das, dass er nicht glauben will und glauben kann, weil er sich zufolge seines Hoheitsgefühls an dem Namen und Wesen des Menschensohnes stößt, ist schon das Gericht eines solchen Menschen." Joh 3.16-18

Dies begriff Nikodemus halbwegs, jedoch das Gericht, der Unglaube, war ihm unklar, obwohl es ihm Jesus deutlich gesagt hatte.[10]

Das Gericht

Jesus erklärte also das Gericht:

"Siehe, das ist das Gericht, dass nun das Gottes-Licht aus den Himmeln in die Welt gekommen ist; die Menschen aber, da sie aus der Finsternis herausgenommen sind und gesetzt ins Licht, lieben aber dennoch die Finsternis bei weitem mehr als das nun volle Gotteslicht vor ihren Augen! Dass aber die Menschen das Licht nicht wollen, das beweisen ihre Werke, die durch und durch böse sind. Wo findest du den ersten Vollglauben, wo die gerechte Gottesfurcht? Wo liebt einer den andern, außer er weiß von ihm für sich etwas zu gewinnen? Wo sind die, die ihr Weib liebten der lebendigen Fruchtbarkeit wegen? Sie lieben die jungen Dirnen der Wollust wegen und treiben mit ihnen Unzucht und eine förmliche Hurerei! Denn wer mit dem andern Geschlecht eine förmliche Abgötterei der Wollust und Unzucht wegen treibt, der treibt eine wahre Hurerei, und diese ist ein Übel der Übel! – Wo ist ein Dieb, der sich ein Licht nähme und stehle offenbar?! Sieh, alle aber, die also gesinnt sind und also handeln, was da arg ist und böse, die sind es, deren Werke böse sind; wer immer solche Werke liebt und tut, der ist ein Feind des Lichtes und hasset dasselbe und wird darum sicher alles aufbieten, dass es mit ihm nicht ans Licht kommen möchte, damit seine argen Werke, von denen er es dennoch weiß, dass sie vom Lichte verpönt und gerichtet sind, nicht im Lichte in ihrer Hässlichkeit erkannt und bestraft werden möchten! Und sieh, darin besteht das eigentliche Gericht; was du aber unter dem Gerichte verstehst, ist nicht das Gericht, sondern nur eine Strafe, die dem Gerichte folgt. So du ein Liebhaber bist, in der Nacht zu wandeln, so ist schon das ein Gericht deiner Seele, dass du die Nacht mehr liebst als den Tag; so du darum aber leicht dich anstößt und dir gewaltig wehe tust oder gar in eine Grube oder in einen tiefen Graben fällst, so ist dann ein solcher Anstoß oder ein solcher Fall nicht das Gericht, sondern nur eine Folge des Gerichtes in dir, der du die Nacht liebst und den Tag hassest! Bist du aber ein Freund des Lichtes, des Tages, der Wahrheit aus Gott, so wirst du auch der göttlichen Wahrheit gemäß handeln und wirst sicher sehnlichst wünschen, dass deine Werke ans Licht vor aller Augen kommen möchten und offenbar werden vor jedermann; denn du weißt es, dass deine Werke, weil im Lichte der Wahrheit aus Gott getan, gut und gerecht sind und sonach Anerkennung und offenbare Belohnung verdienen! Wer aber sonach ein Freund des Lichtes ist, der wird nicht in der Nacht, sondern am Tage wandeln und wird das Licht sogleich erkennen, weil er aus dem Lichte ist, und dieses Licht heißt – der Glaube des Herzens. Wer demnach glaubet an den Menschensohn, dass Dieser ist ein Licht aus Gott, der hat schon das Leben in sich; wer aber nicht glaubt, der hat das Gericht schon in sich, und das Gericht ist eben der Unglaube selbst." Joh 3.19-21 [11]

Nikodemus erkennt Jesus

Nikodemus erklärte, ihm sei nun alles klar, außer wer der Menschensohn sei. Darauf sagte Jesus, wer den Menschensohn in der Zeitnacht (dem Verstand nach) suche, da er sich am Tag (der Liebe nach) vor allen Menschen so etwas zu tun scheue, damit er nicht in Verruf käme, der würde das Gesuchte nicht leicht finden, denn die Nacht tauge zum Suchen und Finden am wenigsten. Der Menschensohn müsse am Tag und nicht in der Nacht gesucht werden; dann würde Sich Dieser schon finden lassen. Darauf wies Er Nikodemus an, zu Johannes dem Täufer zu gehen; dieser würde ihm sagen, ob der eingeborene Sohn Gottes schon da sei oder nicht.[12]

Aber Nikodemus war viel zu beschäftigt, um zu Johannes zu gehen, und konnte diesem Rat nicht Folge leisten. Er bot Jesus und Seinen Jüngern an, in seinem Haus Herberge zu nehmen, so sie nach Jerusalem kämen, wo er Jesus mit allem, was in seiner Macht stehe, dienen würde. Denn in Nikodemus war eine große Veränderung vorgegangen: Er liebte Jesus über alles, da er in Ihm einen großen Meister der göttlichen Weisheit erkannt hatte, und diese Liebe sagte ihm, Jesus Selbst sei der Menschensohn. Jesus kündigte darauf an, bei Nikodemus in Kürze Gast zu sein, wo dieser dann alles erfahren würde. Er solle seinem Herzen folgen, das ihm in einem Augenblick mehr sagen würde als alle fünf Bücher Moses und alle Propheten. Nichts sei wahr im Menschen als allein die Liebe. Deswegen solle er sich an sie halten und er würde am Tag wandeln.[13]

Da Jesus ins jüdische Land ziehen wollte, um dort das Reich Gottes zu verkünden, bat er Nikodemus Seiner Jünger wegen um einen Sicherheitsschein, um bei den Zöllen und Mauten keinen Anstand zu haben. Ihm Selbst wäre es zwar leicht gewesen, überall mit Legionen frei und unbeanstandet durchzukommen; aber Er wollte niemandem ein Ärgernis geben und füge Sich daher dem Gesetz Roms. Diesen Wunsch erfüllte Nikodemus auf der Stelle und eigenhändig, worauf ihn Jesus im Herzen segnete.[14]

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.18.1
  2. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.22.5-6
  3. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.19.2; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.19.5
  4. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.22.7
  5. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.17.1-4
  6. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.18.1-2
  7. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.18
  8. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.19
  9. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.20
  10. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.21.1-8
  11. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.21.9-16
  12. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.22.1-4
  13. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.22.5-9
  14. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.22.10-12