Johann

Aus Prophetia
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Johann, der Dismas nach seiner Bekehrung im Jenseits genannt wurde, war ein Offizier und Kapitän von einfacher Herkunft, der mithilfe seines väterlichen Freundes, des Oberst Max Olaf, die Baroness Emma heiratete, nachdem er in Ostindien ein Vermögen erlangt hatte. Diese Ehe wurde entgegen den Willen des reichen, adligen Vaters der Baroness geschlossen, denn dieser wollte für seine Tochter einen adligen Ehemann haben.[1]

Geschichte

Irdisches Leben

Johann führte das Leben eines hochmütigen Edelmannes, der heimlich ein Lüstling war, und seine Frau Emma, mit der er eine unglückliche Ehe führte, betrog.[2] Er lebte im steten Zank mit seinem rechtmäßigen Weib. Seine Huren nahmen in derart aus, dass er oft Schulden machen musste. Ein paar Jahre vor seinem Austritt aus der Naturwelt in die geistige wurde er von einer dieser Huren dergestalt angesteckt, dass er in wenigen Tagen in die Obhut von fünf Ärzten geriet. Diese patzten, stachen und schnitten zwei Jahre an seinem durch und durch venerischen Leib. Sie halfen ihrem Patienten, dem reichen Schnösel, aber absichtlich nicht, sondern machten ihn noch elender, um an sein Gold zu kommen. Sie hätte ihn noch jahrelang herumgezogen, wenn die Wiener Geschichte (die Märzrevolution) ihm nicht den elenden Lebensfaden abgeschnitten hätte. (nach Robert Blum)[3]

Wenn jemand Johann von Jesus etwas sagte und ihm zeigte, wie Ihm sein Leben missfallen müsse, da lachte er ihn aus oder wurde zornig; wer ihn aber lobte, den küsste er als einen Freund.[4]

Jenseitiges Leben

Johann fand im Haus von Robert Blum Aufnahme, weil er schon auf der Erde durch Gedanken, Gesinnungen, Worte, Wünsche und mitunter auch Werke mehr oder weniger in dessen Geist lebte.[5]

Das unzüchtige Verhalten Johanns wurde seinen Freunden und seiner Familie erst im Jenseits durch seine frühere Gespielin Annamierl, die er ebenfalls betrogen hatte, indem er ihr die Heirat versprochen hatte, obwohl er schon verheiratet war, bekannt gegeben.[6] Es musste noch manches geschehen, bis sein Geist zur wahren Einsicht und Besserung gelangte, da schon sein irdischer Lebenswandel dazu geeignet war, ihn um das ewige Leben zu bringen. Zugleich war er voller Hochmut und erfüllt mit verderblichstem Übermut, was bei weitem schlimmer war als seine Sinnlichkeit.[7]

Als Johanns schlechter Lebenswandel jenseits offengelegt geworden war, fand er schließlich durch das Zureden von Robert Blum zu der Einsicht, ein großer Sünder gewesen zu sein. Dadurch machte er den ersten Schritt zur Erlangung des wahren vollkommenen Lebens des Geistes im Herrn und wurde fortan "Dismas" genannt.[8] Dismas wurde durch den Brudersinn von Robert und seinen Freunden gereinigt und aus der Tiefe seiner Verworfenheit gehoben und gerettet, als er seinem Innersten nach ein Bürger der Hölle war. (nach Dismas)[9] Nachdem er vergeblich mit dem Herrn gerechtet hatte, bekannte er schließlich seine Sünden vor dem Herrn und demütigte sich vor Ihm vollkommen vor allen denen, die noch kurz vorher ein Dorn in den Augen seines irdischen, mitgebrachten Hochmuts waren, wodurch die ihm schon geöffnete Pforte der Hölle für immer verschlossen wurde. Der Herr vergab ihm alle seine Sünden, aber die großen Schulden jener, an denen er sich versündigt hatte, waren damit noch nicht abgegolten. Dismas bat seine Frau und Max Olaf, denen gegenüber er die größte Schuld hatte, um Vergebung. Er gelobte, alles zu tun, wenn er dazu die rechten Mittel bekäme, die er allerdings nicht hatte, worauf sich der Herr an die beiden wandte und sie fragte, ob sie Dismas richten oder ihm alles vergeben und ihn wieder in ihre Herzen aufnehmen wollten. Beide gewährten Dismas Vergebung, worüber sich der Herr sehr freute, indem ein eher seltener paulinischer Geist wiedergewonnen war. Dismas hatte einen solchen Geist und gehörte zum Rüstzeug des Herrn wider alle ohnmächtigen Feinde Seiner Himmel. So hartnäckig Dismas dem Herrn zuvor widerstrebte, ebenso beharrlich würde er von nun an in Seinem Dienst stehen. Zuvor musste Dismas zu seiner Vollendung aber noch ein tüchtiges Werk verrichten, dem Herr einen Dienst der wahren Liebe leisten.[10]

Es gelang Dismas mittels der Gnade und Hilfe des Herrn seine Mission zu vollenden, indem er dreißig schwergläubige Sünder für den Herrn gewann, wodurch er sich um den Namen des Herrn sehr verdient machte.[11] In der Folge half er Thomas auf Anweisung des Herrn bei der Gewinnung des ihm von der Welt her bekannten Generals Theowald und durch ihn einer großen Schar von etwa 3000 Kriegsgefallenen, die fast alle Kinder der Welt waren. Nachdem dies gelungen war, berief ihn der Herr zusammen mit Thomas zu deren Lehrer.[12]

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Robert Blum 1.70; Jakob Lorber, Robert Blum 1.99.1; Jakob Lorber, Robert Blum 1.104.5
  2. Jakob Lorber, Robert Blum 1.76
  3. Jakob Lorber, Robert Blum 1.97.21
  4. Jakob Lorber, Robert Blum 1.100.5; Jakob Lorber, Robert Blum 1.101.7
  5. Jakob Lorber, Robert Blum 2.155.9
  6. Jakob Lorber, Robert Blum 1.76
  7. Jakob Lorber, Robert Blum 1.77.4
  8. Jakob Lorber, Robert Blum 1.98; Jakob Lorber, Robert Blum 1.99.1; Jakob Lorber, Robert Blum 1.119.14
  9. Jakob Lorber, Robert Blum 1.121.14
  10. Jakob Lorber, Robert Blum 1.102.7-11; Jakob Lorber, Robert Blum 1.103.1-7
  11. Jakob Lorber, Robert Blum 1.105.6-7
  12. Jakob Lorber, Robert Blum 1.128.10; Jakob Lorber, Robert Blum 1.130