Pflanze

Aus Prophetia
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Pflanzen
Das Pflanzenreich ist sozusagen der Übergangspunkt vom Mineral und dem Äther, welcher aus den Gestirnen darniedertaut, in das Tierreich. Pflanzen können daher als verschiedene Erlösungsanstalten zur Freiwerdung seelischer Intelligenzen bezeichnet werden. Im Grunde gibt es weder ein Mineral- noch ein Pflanzenreich, denn beides ist im eigentlichsten Sinn auch ein Tierreich. Jedes Mineral und jede Pflanze besteht aus ebenso viel sogenannten infusorischen Tiergattungen, als an ihm für den Geist der Weisheit einzelne psychische Spezifikalintelligenzen entdeckbar sind.[1]

Wesen

Jede Pflanze saugt aus der atmosphärischen Luft die ihr allein zusagende einfache Luftart in sich und scheidet jede andere aus. Für die Atmung im Detail siehe Atmung der Pflanzen. Deswegen hat jede Pflanze nach ihrer Art ihre ganz eigene Gestalt, ihren ganz eigenen Geschmack und Geruch.[2] Es gibt Pflanzen, die eine so überaus schädliche Luft aushauchen, dass in derselben Tiere und andere Pflanzen sogleich sterben müssen. Es gibt auch wundersame Pflanzen, durch die sogar Tote, wenn sie nicht zu lange tot sind, wieder belebt werden könnten.[3]

Alle Wohlgerüche kommen von der dritten Luftregion der Erde herab. Sie werden durch das Licht und das ätherische Salz herabgeführt, um durch die in der Nähe der Pflanzen angesammelte Elektrizität in die Pflanzen selbst geleitet zu werden und ihnen das ätherische Öl und mit demselben den mannigfaltigsten Wohlgeruch zu geben. Bei manchen Pflanzen kann man dieses Öl in sehr kleinen, höchst durchsichtigen Harzkügelchen mit freiem Auge, sehr gut aber mit einem Mikroskop, entdecken. Auch der Wohlgeschmack und die mannigfaltige schöne Färbung, besonders der Blumen wie auch der Früchte, rühren hauptsächlich von daher, denn sie sind rein ätherische Substanzen und können daher nur von dort ihren Ursprung haben, wo sie am nächstem dem Äther sind, von dem alle diese zahllos vielen ätherischen Spezifikalsubstanzen herrühren. Diese dritte Luftregion entspricht auch dem Außenteil jeder Pflanze - die Knospe, die Blüte, die Frucht, sowie auch die Blätter und die elektrizitätsaugenden Spitzen an denselben. Alle diese Teile an den Pflanzen haben ein ätherisch reines Aussehen entsprechend der dritten Luftregion, denn gewöhnlich ist es äußerst zart, subtil und wohlschmeckend. Bei manchen Pflanzen ist es auch widerlich riechend, wobei dieser widerliche Geruch aber nur eine Folge der Überwiegenheit der inneren, tellurischen Säfte ist, welche von diesen reinen, himmlischen Substanzen nicht überboten werden können.[4]

Jede Pflanze hat in ihren der dritten Luftregion (Anm.: dem Auge der Erde) entsprechenden Teilen ein Sehvermögen, mit dem sie das Licht in sich aufnimmt. Das zeigt sich daran, dass fast alle Pflanzen ihre Blumenkelche der Sonne zuwenden, um von ihr das Licht einzusaugen, auch treibt eine Pflanze in einem finsteren Keller ihren Keim genau dorthin, wo sich eine Lichtöffnung befindet.[5]

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Anmerkung: Dass Pflanzen alles andere als ein "dummes Gemüse" sind, sondern sehen, hören, riechen, fühlen und schmecken können, nur auf andere Art als Menschen und Tiere, miteinander kommunizieren und sogar Intelligenz und Erinnerungsvermögen zeigen, setzt sich gegen den Widerstand von dogmatisch denkenden, materialistischen Biologen allmählich durch. Diese Erkenntnisse sind derart bemerkenswert und teils schlicht unerklärlich, dass sie bisher - trotzdem sie schon längst dokumentiert und in Versuchen vielfach belegt sind - einfach ignoriert oder der Esoterik zugeordnet wurden. Ein interessanter Artikel dazu findet sich in National Geographic, Die Sinne der Pflanzen, August 2015.

Es gibt gewaltige Unterschiede zwischen Pflanzen und Pflanzen - da sind edle und nicht edle, gute und nicht gute.[6] Die größere oder geringere Vollkommenheit einer Pflanze kann aus ihren Kernen geschlossen werden, nämlich je ähnlicher diese dem menschlichen Herz sind.[7]

Mit zunehmender Höhe nimmt die Vegetation ab und hört am Ende ganz auf. Die liegt nicht allein an den schütter werdenden Sonnenstrahlen, sondern auch am Sternenlicht, denn die Sonne wirkt nur mittelbar; sie unterstützt das aus den Sternen einfallende Licht, und zwar eben mit demselben Licht, das sie aus denselben Sternen genommen hat.[8] Die Unterstützung durch das Licht kann auf der Höhe der Berge nicht von solcher Wirkung sein wie in der tieferen gelegenen Gegend, weil die Strahlen noch nicht die hinreichende Dichtigkeit erreicht haben, da der Luftkreis um die Erde ein linsenförmig runder, durchsichtiger Körper ist, gleichsam wie ein großes Brennglas. Weil die Strahlen aus den entfernteren Sternen auf den Bergen noch keine fühlbare Verdichtung haben können und daher auch keinen Einfluss auf die Vegetation ausüben, bilden sich in solchen Höhen noch keine entsprechenden Spezifika, daher jene verschiedenen Pflanzengattungen, die derlei Spezifika nötig haben, auf solchen Höhen nicht fortkommen. (siehe dazu Wirkungen der Sterne)[9]

Körperbau

Vom Baum bis zum Gras besteht eine Pflanze aus einem untersten Teil, der allezeit in der Erde steckt und der Wurzelteil der Pflanze ist, gleich einem Fuß, auf dem die Pflanze steht. Dieser vielästige Fuß ist zugleich auch ein barer Polyp, welcher mit seinen Füßen die Nahrung durch tausend Saugrüssel in sich saugt. Bei einigen Pflanzen hat die Wurzel mehr tierischer Beschaffenheit als die Pflanze selbst. Eine solche Wurzelgattung wühlt und sticht gleich den Würmern im Innern der Erde herum und sucht dort die der Pflanze zuträgliche Nahrung. In organischer Verbindung mit den Wurzeln steht über der Erde der Stamm, gleich dem Leib der Tiere, in dem sich der "Hauptmagen" zur Verdauung der in sich genommenen Speisen befindet. – Neben diesem Hauptmagen gibt es noch, wie in jedem tierischen Körper, viele tausend kleine "Nebenmägen", von denen jeder die vom Hauptmagen aufgenommene Speise wieder zu etwas anderem verdaut. Über dem "Leib" der Pflanze folgt die Krone, in welcher der Stamm, vervielfältigt, in die kleinsten Zweige ausläuft.[10]

Die Wurzeln der Pflanzen sind nichts als polypenartige Saugrüssel, die Staubfäden in ihren Blüten größtenteils Fressrüssel. Letztere nehmen den Blütenstaub in sich auf, zerquetschen ihn und leiten so den befruchtenden Saft zur Belegung und ersten Ernährung der werdenden Frucht.[11]

Wegen der Übergänge (siehe Arten) gibt es auch Pflanzen, die sich dem Tierreich nähern, daher auch vergleichbare Organe haben. Das sind z.B. die fleischfressenden Pflanzen. Neben den kleinen sonderheitlichen Mägen, die unter dem Blumenkelch zu finden sind, hat eine solche Pflanze noch einen Hauptmagen in der Mitte der Pflanze, dort wo sie aus der Erde zu ragen anfängt. Ebenso hat sie eine entsprechende sowohl spezielle, wie auch eine allgemeine Lunge, welche die Verdauungsorgane in eine stete frottierende Bewegung bringt, so wie bei den Tieren. In der gemäßigten Klimazone von Mitteleuropa gibt es bis auf sehr wenige Gebirgswasserpflanzen allerdings keine Pflanzen mit diese besonderen Tierähnlichkeit; diese befinden sich nur in den sehr warmen und heißen Klimazonen.[12]

Seele

Im Pflanzenreich ist die Psyche noch keine freie, sondern mit der Materie verwebt und geteilt.[13]

Pflanzenseelen sind von dem allgemeinen Gottraumesleben nicht streng geschieden und sind darum aus dem Innewerden zu dem ohne allen Unterricht fähig, wozu sie ihrer Beschaffenheit und Einrichtung nach bestimmt sind. Der Geist (Naturgeist) der Pflanzen kennt den Stoff im Wasser, in der Luft und im Erdreich, der seiner besonderen Individualität dienlich ist, d.h. der Geist oder die Naturseele der Eiche wird niemals den Stoff an sich ziehen, von dem die Zeder ihr Sein und Wesen schafft.[14]

Fortpflanzung

Wer meint, die Wärme der irdischen Sonne allein bewirke in der Tier- und Pflanzenwelt den Trieb der Fortpflanzung, der täuscht sich sehr. Sie bereitet nur die Körper vor, die auch bei Tieren und Pflanzen aus der geistigen Welt einfließende Wärme in sich aufzunehmen. In der natürlichen Welt entsteht und besteht alles nur aus dem Geistigen.[15]

Entwicklung

siehe Entwicklung des Pflanzenreiches

Verwelken

Wird ein Pflanzenteil vom Stamm abgetrennt, dann verwelkt es. Die Pflanze schrumpft durch das Entweichen der positiven Elektrizität und verliert ihre Elastizität und Frische, die sie nur auf einige Zeit dadurch retten kann, wenn sie nicht allzu lange nach dem Getrenntwerden ins Wasser gesetzt wird, wodurch dem Entströmen der Elektrizität ein Hindernis bereitet wird und die Elektrizität des Wassers der Elektrizität der Pflanze nicht nur das Gleichgewicht hält, sondern dieselbe sogar noch eine Zeitlang ernähren kann – besonders wenn die Pflanze nicht zu den gar zu sehr Elektrizitätshungrigen gehört.[16]

Aussterben

Das Aussterben von früheren Pflanzen und Tieren, wie dem Mammut und den einstigen Riesenbäumen, geht darauf zurück, weil sie die ihnen entsprechende Nahrung in der atmosphärischen Luft nicht mehr fanden. Auch neu auftauchende Krankheiten bei Pflanzen und Tieren haben zumeist diesen Grund.[17]

Bestimmung: Mineral, Pflanze oder Tier?

siehe Art

Gott und Pflanze

Die das ganze Weltall durchdringende Sphäre der göttlichen Liebe wirkt bei den Pflanzen nur mittelbar durch die Sonne der Welt und deren Licht und Wärme; denn die Wärme dringt von außen in sie ein, verbindet sich mit ihnen und bewirkt, dass sie treiben, blühen und Frucht bringen - dies nimmt bei den Pflanzen die Stelle der Glückseligkeit ein. Die Wärme der Sonne hat diese Wirkung, weil sie der geistigen Wärme, der Liebe entspricht.[18]

Mensch und Pflanze

Alle Pflanzen sind zur Belehrung der Menschen so eingerichtet, dass jene, die am wenigsten menschlichen Fleiß benötigen, auch entweder gar keine oder nur sehr schlechte und für den Menschen wertlose und völlig unbrauchbare Früchte zum Vorschein bringen. Daraus ist zu lernen, dass der Mensch in allen seinen vielen Bedürfnissen und Begehrungen das Gute frei wählen und danach fest und getreu handeln muss, um völlig tugendhaft zu werden. Wenn er nur hie und da in einzelnen Punkten tugendhaft handelt, dann wird er im Pflanzenreich des ewigen Lebens nichts als eine eitle Weide sein, die zwar mit edlen Fruchtbäumen viel Ähnlichkeit hat, aber ihre Frucht ist bloß ein nichtiger Same und das Holz taugt nicht viel, selbst als Uferbefestigung bewährt sie sich nur mehr schlecht als recht.[19]

Pflege

Regenwasser ist für Pflanzen besser als Quellwasser, weil letzteres der Erde schon seine belebende Kraft mitgeteilt hat, bevor es dann kraftlos auf die Oberfläche der Erde gelangt. Ein Tropfen Regenwasser ist den Pflanzen köstlicher als ein ganzer Krug reinsten Quellwassers.[20]

Umsetzen und Pfropfen

Wenn man einen Baum versetzen will, sollte man sich genau die Himmelsgegenden merken, unter denen dieser mit seinen Wurzeln und Ästen früher gestanden ist. Verkehrt sich diese Ordnung, wird der übersetzte Baum entweder schwer oder gar nicht fortkommen, weil zwischen den nördlichen und südlichen Spezifiken ein bedeutender Unterschied ist. Ein Spezifikum, welches gegen Mittag in der Wurzel tätig ist, wäre gegen Mitternacht am ungeeignetsten Platz und kann in der Pflanze eine solche Unordnung bewirken, dass sie verdorrt und abstirbt. Besonders heikel sind in diesem Punkt Nadelhölzer. Dasselbe ist auch bei den Pfropfreisern der Fall. Ein Pfropfreis von einem nördlichen Zweig auf einen südlichen Zweig eines anderen Bäumchens gepfropft, wird stets verdorren, weil die Spezifika nicht homogen sind.[21]

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Die Erde 45.1-2; Jakob Lorber, Die Erde 47.12
  2. Jakob Lorber, Die Erde 20.5-6
  3. Jakob Lorber, Die Erde 20.9
  4. Jakob Lorber, Die Erde 24.2-5
  5. Jakob Lorber, Die Erde 24.8
  6. Jakob Lorber, Die Erde 15.3
  7. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.400809.7
  8. Jakob Lorber, Die Erde 22.14
  9. Jakob Lorber, Die Erde 23.3
  10. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.401122b.1-4; Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.401208b.8
  11. Jakob Lorber, Die Erde 7.1-2
  12. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.401208b.1-8
  13. Jakob Lorber, Die Erde 49.2
  14. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 8.29.8-9
  15. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 135; Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 567
  16. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.401208b.10-11
  17. Jakob Lorber, Die Erde 20.14-15
  18. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 44
  19. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.470517.1-4
  20. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.167.14
  21. Jakob Lorber, Die Erde 47.9-10