Polygamie

Aus Prophetia
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Länder in denen Polygamie legal ist (2009)

Wesen

Ursache

Gott wollte, dass jeder Mann nur eine Frau haben solle und gab daher dem Adam auch nur ein Frau. Dass die Menschen nach Adam von der Monogamie abgegangen sind - was besonders bei den heidnischen Fürsten der Fall war, die sich einen ganzen Harem der schönsten Frauen zusammenstellten -, war nicht Gottes Wille, sondern der Wille der sinnlichen Menschen.[1]

Wirkung

Keine wahre eheliche Liebe

Die wahre eheliche Liebe ist nicht möglich zwischen einem Mann und mehreren Frauen, denn der geistige Ursprung wird dadurch zerstört, der ja darauf beruht, dass aus zwei Gemütern eines gebildet wird. Die Ehe mit mehr als einer Gattin gleicht einem auf mehrere Willen verteilten Verstand oder einem Menschen, der nicht einer, sondern mehreren Kirchen anhängt. Sein Glaube würde derart zerrissen werden, dass er zuletzt zu nichts würde. Anstelle der ehelichen Liebe schleicht sich ausschweifende Liebe ein, die vom Himmel abspenstig macht. Die Menschen können dies nur schwer begreifen, weil sich nur wenige in der wahren ehelichen Liebe befinden und jene, die nicht darin stehen, überhaupt nichts wissen von der inneren Freude, die jene Liebe in sich birgt, sondern nur von der ausschweifenden Lust, welche nach kurzem Beischlaf in Unlust umschlägt.[2]

Verlust des Geistigen

Die Polygamie dünstet Unreines gegen den Himmel aus, denn die Ehe eines Mannes mit einer Frau entspricht der Ehe des Herrn mit der Kirche, weswegen Polygamisten keine inwendige (geistige) Religion eröffnet wird.[3] Die Polygamie ist ein großes Übel, indem es die Seele ganz sinnlich macht durch die zu große Wollust des Fleisches; sie ist eine Hurerei und Ehebrecherei. Polygamisten können in das Reich Gottes nicht eingehen, weil ihre Seele viel zu sehr in die sinnliche Fleischmasse ihres Leibes vergraben ist und daher nichts Geistiges mehr fassen und fühlen kann. Dasselbe gilt für Nebenfrauen (die Halb-Polygamie nach Moses), auch durch sie wird Ehebruch (gegen die Hauptfrau) begangen. Dennoch gibt Christus diesbezüglich kein Gebot, sondern überlässt alles dem freien Willen jedes Menschen.[4]

Schwächliche Nachkommenschaft

Das kräftigere Zeugungsvermögen des Mannes ist nicht der Polygamie wegen gegeben, sondern der kräftigeren Zeugung wegen. Ein Mann kann mit nur einer Frau zwar wenige, aber dafür desto kräftigere Kinder zeugen, während bei der Vielzeugerei nur die größten und unreifsten Schwächlinge zum Vorschein kommen, da sein Same nicht zur vollen Reife gelangt ist. Daher sollte es bei nur einer Frau bleiben, wobei diese genug tut, wenn sie alle drei Jahre nur eine Frucht ausreift.[5] Mit dem Gefühlsreichtum des Mannes verhält es sich ebenso. Obwohl der Mann dem Gefühl nach viele Frauen haben möchte, soll er sein Gefühl nur im Herzen sammeln und es zu Gott kehren. Wenn es die gerechte Kraftreife erlangt hat, dann wird er in Gott den allergenügendsten und allerbefriedigensten Ersatz finden und mit diesem kraftvollsten Gefühl eine Frau in aller gerechten Kraft lieben können, wobei ihn keine andere Frau mehr wird anfechten können.[6]

Gott und die Polygamie

Die Polygamie widerspricht der Ordnung Gottes, die dem Mann nur eine Frau gibt, damit sein Kampf gegen den Satan in seinem Fleisch einfacher sei, denn Lust lässt sich nicht überwinden, indem man sich ihr desto mehr hingibt. Ein polygamer Mann lebt nicht mehr vollkommen in der göttlichen Ordnung, weil er das erste Urgesetz Gottes nicht hält.[7] Dennoch ist die Polygamie besser als eine unordentliche Hurerei und Notzucht oder gar Knabenschändung. Sie ist auch besser als der unordentliche, auf Befriedigung der Lust und nicht die Zeugung von Kindern orientierte Geschlechtsverkehr. Deswegen wird die Polygamie je nach Umständen als das geringere Übel von Gott akzeptiert, obwohl Er sie dadurch durchaus nicht einführen will, schon gar nicht bei den besseren Menschen. Daher sind auch Polygamisten aufgefordert, ihre Kinder nicht für die Polygamie zu erziehen.[8]

Dass die Polygamie nicht gott- oder naturgewollt ist, zeigt sich schon daran, dass obwohl der Mann beinahe täglich zeugen könnte, die Frau hingegen nur einmal im Jahr, Gott dennoch für ein männliches Wesen nur ein weibliches gibt. Wäre die Polygamie in der Ordnung Gottes, hätte Er schon für Adam nicht nur eine Frau, sondern an die 360 erschaffen.[9]

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Anmerkung: Trotzdem der Mensch durch alle möglichen Eingriffe ständig daran manipuliert, ist und bleibt das Mengenverhältnis von Mann und Frau fast ausgewogen 50 zu 50.

Gott verbietet niemandem, mehrere Frauen zu haben, da die Frau für die Fortpflanzung der Menschen erschaffen worden ist. Seit Jesus aber soll sich jeder Mann nur mehr eine fruchtbare Jungfrau oder eine Witwe zur Gemahlin nehmen, da dies Gottes Wille ist, erstens indem Er dem Adam auch nur eine Frau gab und zweitens indem der Mann gegen die erste Frau Ehebruch begeht, wenn er weiteren Frauen seine volle Liebe und Treue gelobt. Nur wenn seine Frau unfruchtbar ist, kann er sich eine zweite nehmen, um mit ihr Nachkommen zu haben.[10]

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.103.19-20
  2. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 379
  3. Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht Fortsetzung 71
  4. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 8.41.2-4
  5. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.63.12-15
  6. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.64.11-15
  7. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.105.20; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.106.11; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.103.19; Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 379; Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 104.25
  8. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.106.17-22
  9. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.63.10-11
  10. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.103.18-21; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 8.41.1