Schmerz

Aus Prophetia
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Der Schmerz ist das eigentlichste Attribut des Lebens, ohne den man keine Sinne hätte. Er ist die eigentliche Empfindung und Wahrnehmung der Liebe. Wenn diese aus ihrer Ordnung gerät, empfindet sie solches in der Art des Schmerzes - die Ordung aber stets als ein überaus behagliches Gefühl.[1]

Der Schmerz ist der größte Wohltäter und Wächter des (natürlichen und auch geistigen) Lebens, ohne den das Leben nicht denkbar ist.[2] Würde der Mensch alle Eindrücke als wohltuend empfinden, wäre innerhalb eines Jahres vom seinem ganzen Leib kein Glied mehr vorhanden.[3] Ohne alle Empfindung - weder wohltuend, noch schmerzender Art - ist nur der absolute Tod.[4]

Der Schmerz ist notwendig, denn ohne Schmerz gäbe es auch keine Wonne. Ein Wesen, das für keinen Schmerz empfänglich ist, wäre auch völlig tot für die Wonne. Jede Umwandlung ist mit Schmerz verbunden solange, bis nicht ein ganzes Wesen in eine andere Ordnung übergegangen ist.[5]

Not, Elend, Schmerz und Leid müssen unter den Menschen sein, damit sie nicht in Trägheit übergehen und sterben.[6]

Leibesschmerzen

Der Leib ist nur so lange schmerzfähig, als die Seele in ihm haftet.[7] Das Empfindungsvermögen wohnt allein dem Geist inne, und nicht dem Leib. Leibesschmerzen werden in Wirklichkeit vom Geist wahrgenommen und scheinen nur vom Leib empfunden zu werden, weil der Geist in allen Leibesteilen innewohnt in vollkommen entsprechender Weise. (nach Zuriel)[8]

Die Seele wird durch große Leiden und Schmerzen ihres Leibes viel heller; sie sieht und hört alles, was vor den Augen und Ohren der Naturmenschen oft noch so entfernt liegt. (siehe Zweites Gesicht) (nach Mathael)[9]

Wird dem Leib augenblicklich ein großer Schmerz zugefügt, dann wird solches die Seele nicht lange aushalten, sondern sogleich einen gewaltigen Riss tun, worauf dann der völlig tote Leib keine Qual mehr fühlt.[10]

Geistige Schmerzen

Noch viel heftiger als leibliche Schmerzen sind geistige Schmerzen, da der Geist viel empfindlicher ist als der Leib, weil die Empfindung dem Leben angehört und daher am heftigsten ist, wo das Leben in seiner Urfülle vereint ist.[11]

Einwände

Die Schmerzfähigkeit des Menschen sei zu groß

Der Mensch hat eine außerordentlich große Schmerzfähigkeit, die viel größer erscheint, als die Empfindung beseligender Reize. Wäre aber der Mensch schmerzunfähig, dann würde er keine Gesetze beachten. Wer keine Empfänglichkeit für Schmerzen hat, der hat auch keinerlei Lust, und lüsterne Menschen, wenn sie nur mit einer puren Lustempfindlichkeit begabt wären, würden sich in kürzester Zeit gänzlich verstümmeln, wenn sie bei einem allfälligen Abtrennen eines oder des andern Gliedes, statt des schützenden Schmerzes nur Lust und Wohltun empfänden. Jede Fähigkeit und Beschaffenheit eines Menschen wie auch jedes anderen Wesens aus der ewigen Ordnung Gottes ist bestens beraten und berechnet und es darf an ihr kein Häkchen fehlen, so der Mensch vollkommen das werden soll, was er werden kann.[12]

siehe auch Die Ordnung Gottes sei zu extrem

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.72.12
  2. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.72.7; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.72.10
  3. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.72.8
  4. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.72.9
  5. Jakob Lorber, Bischof Martin 126.12
  6. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.168.9
  7. Jakob Lorber, Die zwölf Stunden 8.47
  8. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.74.6-7
  9. {{L|GEJ|3.25.11}
  10. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.1.6
  11. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.73.11-16
  12. Jakob Lorber, Robert Blum 2.165.9-11