Raphael

Aus Prophetia
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Tobias und Raphael
Der Erzengel Raphael ist ein reiner und vollendeter Geist, völlig in allem aus Gott und herrscht über zahllose Sonnen. Er ist vollkommen selbständig und braucht sich vor nichts zu fürchten, denn er verfügt über unvorstellbare Macht und Kraft. Das Wohlgefallen des Herrn ist sein Wille. Er ist ein Finger des Herrn und tut, wie der Geist des Herrn ihn nötigt. Raphael befindet sich wie die großen Propheten und auch alle vollendeten Geister im Himmel im Zustand der vollendeten dritten Stufe der Hellsicht. Man kann ihn nicht anlügen.[1]

Wesen

Michael, Gabriel und Raphael sind Engelsgesellschaften, die wegen ihrer Funktion so genannt werden.[2]

Raphael ist ein Gefäß des göttlichen Willens, nicht nur die reine Ausstrahlung des göttlichen Willens. Er hat also auch einen eigenen Willen. Er fühlt, was er will, und was dann der Herr will. Er nimmt nur den Willen des Herrn leichter, bestimmter und schneller wahr als die Menschen und unterordnet seinen Willen dem des Herrn urplötzlich ganz und gar, wodurch er dann auch wie eine reine Ausstrahlung des göttlichen Willens zu betrachten ist. Dennoch hat er einen ganz freien Willen und könnte wider den Willen des Herrn so wie ein Mensch handeln. Dies kann aber deswegen nicht geschehen, weil er die Weisheit in einem so hohen Grad besitzt, dass er als Selbstlicht aus dem göttlichen Urlicht zu sehr die ewige, unwandelbare Gerechtigkeit des göttlichen Willens, als das höchste Lebensgut aller Menschen, Engel und Welten, erkennt und darum aus seiner höchst eigenen Bestimmung nur den göttlichen Willen in Vollzug bringt und dann seinen Willen stets dem göttlichen vollkommen unterordnet. Er kann also beispielsweise aus seinem Willen Dinge enthüllen, so der Wille des Herrn nicht dagegen ist; wäre das aber der Fall, so würde er keine Aufhellung geben. Ebenso redet er aus seiner Erkenntnis und Weisheit, die aber keine andere als nur die göttliche sein kann, weil ihn stets nur der göttliche Wille durchglüht und ihn zum Handeln und Reden bestimmt. (nach Raphael)[3]

Raphael lebte als Henoch als Mensch auf der Erde (siehe Menschen mit Seelen aus den Engeln).[4]

Als Engel von Jarah

Raphael vollbrachte Wunder, als Jesus der Jarah Seine Herrlichkeiten präsentierte. Er wurde dem Mädchen von Jesus bis zu ihrer Reife belassen und nahm dafür einen materiellen Körper an, bekleidet mit einer Tracht, wie man sie gewöhnlich in Genezareth trug. Raphael erschien als überaus schöner und anmutiger Jüngling, der etwa sechzehn Jahre alt war. Als solcher trug er ein reines Beinkleid, das ihm bis zu den Knien reichte, ein blendend weißes Hemd und ein nachlässig über seine Schultern hängendes, faltenreiches Mäntelchen aus blauem Stoff. Auf seinem wunderschönen Haupt trug er ein rundes Hütchen. Sein Gesicht war anmutig und sehr schön; kein Mädchengesicht, sondern ein männliches, aber dabei dennoch schöner als das schönste Mädchengesicht. Er sah einem allerzartesten Mädchen ähnlicher als irgendeinem Jüngling. Mit weiblicher Kleidung angetan, hätte er ein unübertreffliches Mädchen abgegeben. Die schöne Außengestalt diente als Beweis, wie schön die volle Wahrheit gepaart mit der Liebe in ihrer Reinheit ist. Raphael, ein Geist, sah zwar vollkommen wie ein Mensch aus, war aber dennoch kein vollendeter Erdenmensch, sondern war nur mit leichter Materie angetan. Er hatte einen Scheinleib, der nicht gezeugt und dann geboren wurde. Dennoch war dieser Scheinleib eine bedeutende Annäherung zu einem mit einer substantiellen Seele erfüllten Fleisch und Blut. So aß er zwar ähnlich wie ein Mensch, noch dazu in rauen Mengen, denn er benötigte viel der leichteren Materie, um sichtbar bestehen zu können. Die Speisen nahm er aber nicht in seine Eingeweide auf, sondern verkehrte sie schon in seinem Mund in sein Wesen - so war bei ihm von einem Stuhlgang keine Rede. Zuweilen ging er auch nicht, sondern teleportierte sich förmlich an den Ort, wo er gebraucht wurde. Auch vermochte er die Gedanken der Menschen zu hören und zu sehen. Während seiner Zeit bei Jarah half Raphael auch Julius, dem römischen Hauptmann von Genezareth. Dafür erschien er in römischer Soldatenkleidung.[5]

Raphael unterstütze Jesus, indem er sichtbar und auch unbemerkt allerlei Wunder tat, wobei ihn Jesus auch als Seinen Jünger bezeichnete. All diese Wunder verrichtete Raphael nicht aus sich selbst, sondern führte der Wille des Herrn durch ihn aus. Raphael war noch kein eigenes Ich, sondern Sein Ich war noch ein ledigliches Willens-Ich des Herrn.[6] Raphael half auch Johannes und Matthäus dabei, die Reden Jesu während Seiner Lehrjahre schriftlich festzuhalten. Für Cyrenius erstellte er Abschriften von längeren Reden Jesu in nur einem Augenblick.[7] Dem Josoe war er ein Lehrer und Mentor, als dieser in Cäsarea Philippi mit Jarah zusammen kam. Ansonsten war Raphael nur ein Mentor der Jarah.[8]

Durch seine Anwesenheit bei Jarah und Jesus gewann Raphael endlos viel und konnte so für seine eigenen Schöpfungen vollendeter wirken. (nach Raphael)[9]

siehe auch Jarah

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.142.9; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.218.10; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.3.11; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.5.7; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.9.7; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.130.12; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.130.20; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.133.7; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.236.10; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 8.136.14
  2. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 52
  3. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.244.6-8
  4. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 7.67.6-10
  5. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.142.6-9; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.146.9-14; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.156.1-9; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.165.5; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.218.4; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.20.9; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.52.4; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.58.4-5; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.58.13; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.60.2; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.76.6-8; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.78.9; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.160.12; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.166.37; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.180.19
  6. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.242.9-25; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.52.4-13; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.58.1; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.122.4; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.180.20
  7. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.18.3-10; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.73
  8. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.80.11; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.82.4-6
  9. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.3.11