Reinkarnation

Aus Prophetia
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Dieser Artikel behandelt die wiederholte Inkarnation einer Menschenseele.
  • Für "Seelenwanderung" im Sinne der Wanderung der Seele durch die verschiedenen Lebensformen bis hin zur Menschenseele siehe Evolution.
  • Für "Seelenwanderung" im Sinne von außerkörperlicher Erfahrung siehe Außerkörperliche Erfahrung.

Reinkarnation

Wer reinkarniert wird

1. Seelen von Weltmenschen

Die Reinkarnation betrifft jene vielen Weltmenschen, die den Willen Gottes in ihrem Herzen missachteten und stattdessen der Welt- und Selbstliebe so weit als möglich anhingen. Was sich aus seinem eigenen freien Willen dem allen Menschen geoffenbarten Willen Gotten nicht unterordnen will, das geht darum nicht verloren, aber es hat eine große und lange Korrektur zu erwarten.[1]

Wenn eine Menschenseele vom göttlichen Geist in ihr jede Ahnung verloren hat und am Ende sogar ihr eigenes Dasein leugnet (der Mensch hält sich für den Leib), sie also in den Gegenpol Gottes (Satan, Materie, Tod) übergegangen ist, dann hat der Mensch aufgehört, ein Mensch zu sein. Er ist dann nur mehr ein instinktartig vernünftiges Tier und vorderhand für jede weitere Bildung der Seele und des Geistes total unfähig. Daher "stirbt" seine Seele mitsamt dem Leib, um dann vielleicht nach Jahrtausenden als aller Materie frei gewordene Seele wieder den Weg ihrer Selbstbildung und Selbständigwerdung anzutreten, entweder noch auf dieser Erde oder auf einer anderen.[2]

2. Seelen von Menschen fremder Welten

siehe: Reinkarnation auf der Erde

Reinkarnationsarten

Wenn sich ein Mensch wegen Verkehrtheit seiner Liebe im ersten oder zweiten Grad der Hölle befindet, kann er nach vielen bittersten Erfahrungen wieder das werden, was er uranfänglich war. Sein Bewusstsein wird ihm belassen und seine Erinnerung bleibt ihm, und er kann zur Vollendung gelangen (=seine Seele muss nicht aufgelöst werden). Wer jedoch dem eigentlichen ewigen Tod verfallen ist, sich also in der untersten Hölle (dritter Grad) befindet, für den ist in ein und derselben Urwesenheit kein Herauskommen mehr denkbar, da er sich um das Urleben des Geistes gebracht hat. Seine Seele muss dann in ihre Spezifikalpotenzen aufgelöst, mit ganz neuen vermengt, auf langen Wegen durch die Pflanzen- und Tierwelt eines anderen Planeten in einem fremden Sonnengebiet in eine untergeordnete Form eines Menschen übertragen werden. So eine Seele kann dann unmöglich mehr je zur Anschauung Gottes gelangen, weil sie dann nur Seele ohne den Geist Gottes in ihr ist und bleibt.[3]

Reinkarnation mit Auflösung der Seele

Für den (feinstofflichen) Leib von Weltmenschen gibt es nach dem Tod keine Auferstehung, er wird von der Erde aufgenommen; Seele und Geist jener vieler Menschen, die es in der Welt- und Selbstliebe und somit in der Lebensfinsternis so weit als nur möglich gebracht haben, und die jenseits auf eben dem Punkt wieder anfangen und nach Umständen immer ärger und materieller werden, gehen durch einen langen, unbeschreiblich schmerzhaften Vorgang in die tote Materie über, wonach sie wieder zur Unterlage der Berge Jahrtausende als gefestete Körper dienen und schließlich in viele Teile zerlegt werden, bis sie irgendwann von einem Tier aufgenommen werden, von wo sie sich Stufe um Stufe durch die Tierwelt durcharbeiten müssen, um endlich wieder zu Menschen oder zu Geschöpfen zu werden, entweder auf dieser Erde oder auf einem anderen Weltkörper. Viele tausend Mal muss so jemand sterben, ehe er wieder zum Leben aus der Liebe und Gnade Gottes gelangen wird.[4]

siehe Evolution

Reinkarnation ohne Auflösung der Seele

Die menschliche Seele dieser Welt sammelt sich zwar aus dem Mineral, Pflanzen- und Tierreich; rückwärts wandert aber keine noch so unvollendete Menschenseele mehr, außer im geistigen Mittelreich der äußeren Erscheinlichkeit nach zu ihrer Demütigung und der daraus möglich hervorgehenden Besserung. Ist eine solche bis zu einem gewissen Grad erfolgt, gelangt eine solche Seele in eine bloß geschöpfliche Beseligung auf irgendeinem anderen Weltkörper, das heißt in dessen Geistiges. Sie kann aber auch, so sie es will, noch einmal ins Fleisch der Menschen dieser Erde treten und dort sogar die Kindschaft Gottes erreichen.[5]

Um 1864 lebten auf dieser Erde Menschen bereits das siebente Mal. Sie werden bei Besserung aber noch einige Weltkörper mit einem leichten leiblichen Überwurf durchzumachen haben, bis sie in eine rein geistige Sphäre aufgenommen werden, den Unteren Himmel. Von dort aus sind es aber noch viele Stufen bis in das innere, wahre Himmelreich, in welchem die Liebe des Vaters, das Licht des Sohnes und die Kraft des ewigen Geistes waltet und jeden Geist als Engel durch und durch belebt.[6]

Ein illustratives Beispiel zum Ablauf einer Reinkarnation ohne Auflösung der Seele ist in Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 5.232 zu finden.

Jenseitiger Körper

Auch wenn man auf der Erde hundert Mal einen (grobstofflichen) Körper getragen hat, wird man jenseits nur einen Leib haben, nämlich einen ätherischen Leib, der aus den guten Werken der wahren Nächstenliebe besteht.[7]

Rückerinnerung

Eine reinkarnierte Seele weiß oder ahnt (im Allgemeinen) nichts von ihrer früheren Inkarnation. Diese Erinnerung würde ihr nichts nützen, weil sie dadurch sogleich wieder in ihr Urübel fiele und dadurch eine zweite Lebensprobe vergeblich und vereitelt wäre.[8]

siehe Rückerinnerung

Zurückhaltung der Reinkarnationslehre

Jesus hat den ersten Christen geraten, das Wissen um die Reinkarnation für sich zu behalten, da es nicht allen gegeben sei, die Geheimnisse des Gottesreiches zu fassen. Nur den rechten Geisteskindern soll das eine oder andere Geheimnis privat und individuell offenbart werden, denn der Herr will, dass ein rechter Mensch sich das alles durch den eigenen Fleiß nach Seiner Lehre erwerben soll.[9]

Wenn dem (noch unreifen) Menschen von solchen außerordentlichen Geheimnissen viel vorgetragen wird, hat es entweder gar keinen oder nur einen sehr geringen Nutzen, weil er sie nicht fassen kann und ihn ein zu Unbegreifliches leicht im noch unsicheren Glauben stört. Um diese Geheimnisse in der wahren, inneren, geistigen Lebenstiefe zu fassen, gehört mehr als bloß der tote Buchstabe des Gesetzes und der Propheten.[10]

Fernöstlicher Reinkarnationsglaube

Der fernöstliche Reinkarnationsglaube ist stark verunreinigt, indem dort fälschlich geglaubt wird, Menschenseelen würden (als solche) wieder ins Tierreich zurückkehren.[11]

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Anmerkung: Im fernöstlichen Reinkarnationsglauben wird einiges durcheinandergebracht. Da wird geglaubt, Menschen würden in Tierkörpern leben müssen (siehe z.B. die Geschichte des Jada Bharata.) Die Priesterschaft verwendet dort die "Reinkarnation als Tier" alternativ zur "ewigen Verdammnis". Eine Menschenseele kann aber nie in einem Tierkörper eingefleischt werden, allein schon weil die Seele ja den Körper aufbaut und erhält. Wenn eine Seele in ihre Bestandteile aufgelöst wird, dann wandern diese wohl erneut durch das Mineral-, Pflanzen- und Tierreich hin zum Menschen, aber diese Bestandteile haben mit der einstigen Menschenseele so wenig zu tun, wie der Ton von einem missglückten Topf, den man wieder zum allgemeinen Ton gegeben und daraus einen ganz neuen Topf geformt hat, mit dem missglückten Topf zu tun hat. Reinkarnation ist auch nicht eine Art normale Regel für den Menschen, sondern eher ein Unglück. Der Mensch ist dazu bestimmt, die Seelenwanderung zu beenden, also nicht mehr inkarniert zu werden. Seine Bestimmung ist nicht die eines Gefangenen im ewigen Kreislauf von Geburt und Tod, dem samsara.

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 1.33.12; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 6.61.2; Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.640309.6-7
  2. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.11.2-3; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 5.232.2
  3. Jakob Lorber, Robert Blum 2.294.4-7
  4. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 1.33.12; Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.640309.6
  5. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 6.61.4
  6. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.640309.8
  7. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 5.238.1
  8. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 5.232.2
  9. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 6.61.6
  10. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 6.61.8
  11. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 6.61.3