Satan

Aus Prophetia
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Satan säht (Felicien Rops)
Satan (dem Geist nach) ist der Name des seit vielen Myriaden von Jahren hoffärtigen, widerspenstigen von Gott abgefallenen, verworfenen Geistes, der nie wieder zu Gott, der ihn werden hieß, umkehren will. Er ist der abgesagteste Feind Gottes, der vom Anbeginn mehr sein wollte als Gott. Er lässt sich tausendmal tausend Male auf den Mund schlagen, bleibt aber dennoch stets der gleiche, allerärgste Feind Gottes und alles Guten und Wahren, das dem Geist Gottes entstammt. Da ihn Gottes Macht gestürzt hat, ist er voller Grimm und denkt nun nur daran, wie er Gott schaden könnte. Lüge, Selbstsucht, List, Trug und Bosheit sind seine Merkmale; er ist der Großmeister aller Politik. Er lügt sich an, er sei ein allermächtigster Geist aller Geister, obwohl er keine Kraft hat außer in der Lüge, in der er ein großer Meister ist.[1] Satan ist der Fürst der Hölle, wie auch ihr erster Gründer.[2]

Unter dem Teufel und Satan ist (auch) die Hölle zu verstehen, wobei der Teufel die Hölle bezeichnet, die weiter hinten liegt, wo sich die Schlimmsten befinden, böse Engel (genii) genannt. Der Satan dagegen bezeichnet die weiter vorn liegende Hölle, wo sich die weniger Bösartigen aufhalten, böse Geister genannt. Ein besonderer Teufel, dem die Höllen unterworfen wären, existiert nicht (siehe "Person" weiter unten).[3]

Im Allgemeinen soll man unter dem Satan (der Seele nach) die ganze materielle Schöpfung verstehen und unter den Teufeln (ebenfalls der Seele nach) des getrennte Spezielle derselben.[4] Der Teufel oder der Satan ist die tote Materie und die in sie gebundenen und dadurch oft eine überlange Zeit hin gerichteten Geister, die nirgends starrer und gerichteter sind als in einer Wüste, in der es stets am meisten des Todes und am wenigsten des Lebens gibt.[5]

Wesen

Der eigentliche Hauptbestandteil des Satans bildet Zorn, der Gegensatz der Liebe. Der Satan ist die Quintessenz des Zorn Gottes, ein von aller Liebe ausgeschiedenes Wesen.[6]

Der Seele nach

Alle Weltkörper des Universums sind aus der Seele Satans gestaltet; diese eine Seele ist in diesen Weltkörpern in zahllose Kompendien geteilt, die aber in ihrer endlosen Zahl dennoch sein komplettes Wesen bedingen. Durch diese Zerstreuung kann ein Geist keinen vollen Gedanken und noch weniger einen Plan in sich fassen, weswegen der Satan eifrigst bemüht ist, in den einzelnen Menschen und Geistern sein eigenes Urbild wieder in eins zusammenzufangen, um dadurch zu jener Kraft zu gelangen, die ihm uranfänglich eigen war. Damit er aber zu dieser Kraft nimmer gelangen kann, so ist er geteilt und zerstreut durch die ganze Schöpfung, und sein Geistiges ward verkehrt in Materielles, daraus nun das Seelische eines jeden Menschen hervorgeht, welchem Seelischen ein neues Geistiges eingehaucht wird, damit da aus einem jeden solchen Teil ein ganzes Wesen hervorgehe, welches gleich sei demjenigen urgeschaffenen Wesen, das sich durch seine Hoffart oder Ideenausdehnung über Gott erheben wollte, sich aber dadurch gewisserart selbst zersprengt und in Unendliches zersplittert hat, so dass nun von ihm nichts übrig blieb als sein Ich und mit demselben sein grundböser Wille; aber alle seine Fähigkeiten, alle seine Ideen und zahllosen Begriffsvollkommenheiten sind ihm genommen worden, und diese sind es eben nun, die da fortwährend zu den Weltkörpern gelangen, zum größten Teil schon in den Weltkörpern selbst gebannt gegenwärtig sind und sich dadurch in Seelisches und Geistiges abteilen, da in dem Seelischen das gegebene Ich und das Selbstbewusstsein wieder auftaucht aus der Materie, und in dem Geistigen die Erkenntnis Gottes wieder in das Seelische eingepflanzt wird, ohne dem die Seele, wie die Pflanze ohne Regen und Sonnenschein, bald verdorren und ersterben würde. Der unteilbare Geist Luzifers wohnt nur im Mittelpunkt (Schwerpunkt) der Erde, wo er schwer gefangen gehalten wird, damit er nicht die Erde und die ganze Schöpfung zerstört, denn in ihm liegt eine ungeheure Kraft, mit der nur Gott fertig werden kann. Obwohl er machtvoll gefesselt ist, haucht er dennoch sein Erzböses in die aufsteigenden Seelenspezifika und pflanzt ihnen den Tod ein, der daher überall auf der Erde beobachtet werden kann.[7]

Satan wohnt im Fleisch eines jeden Menschen und in aller Materie und wird symbolisiert durch die Schlange. (laut Adam)[8]

Dem Geist nach

Die Bosheit des Satans, des Erzfeindes von Christus, ist derart unbeschreiblich schrecklich, dass selbst der kleinste Begriff davon dem Menschen tödlich wäre; Gott bewahrt die Menschen durch Seine Gnade, indem Er sie nur entfernteste Schattenbilder davon ahnen lässt. Gegen des Satans Kraft, die er noch hat, könnte ohne Gott die ganze Schöpfung nicht bestehen. Er kann nur durch die allerschwersten Bande, die allein Gott schmieden kann, niedergehalten werden. Würde man ihm nur ein wenig Luft lassen, er wäre in einem Augenblick nicht nur mit dieser Erde, sondern mit der ganzen sichtbaren Schöpfung fertig.[9] Trotz seiner Macht und Stärke ist Satan aber ein endlich erschaffener Geist, und wo all seine Macht für ewig aufhört, fängt Gottes unendliche Macht erst an. Wer sich daher in Gottes Händen befindet, dessen leisester Hauch ist schon mächtiger als alle Stärke des Satans.[10]

Der böse Geist ruht nie, weder bei Tag noch bei Nacht; er läuft herum wie ein hungriger Löwe und fällt in seinem großen Hunger alles an, was ihm nur im Geringsten irgendwo unterkommt.[11] Die Bosheit des Satans ist sehr groß und er ist so schlau und listig, wie er böse ist, weswegen man sich vor ihm in acht nehmen muss.[12] Er will Alleinherrscher sein und den alleinigen Gott aller Heiligkeit, Macht und Kraft nicht anerkennen, weswegen er stets im Sinn hat, Gott zu schwächen und zu vernichten, um dann alle Gewalt über Himmel und alle Welten an sich zu reißen. Dann würde er alles Bestehende aus übergroßen Hass gegen Gott vernichten und eine neue Schöpfung nach seinem Wohlgefallen bewerkstelligen. Darin solle aber nichts für ewig Bestehendes vorkommen, sondern alles solle nur ein von seiner höchst freien Willkür abhängendes Dasein haben und nur solange bestehen, wie es ihm ein sinnliches Vergnügen gewähren würde. Nachdem er sich daran völlig gesättigt hätte, solle sogleich wieder eine ganze Schöpfung ins Nichts zurücksinken und wieder eine andere bloß zu seinem Vergnügen entstehen. Er würde auch keine ihm völlig ähnliche Wesen erschaffen - wie zum Beispiel den Mann -, wohl aber die Frau zu seinem sinnlichen Bedürfnis. Diese solle dann überaus empfindlich sein, damit er sie desto mehr martern könnte. Seine Ideen sind von einer solchen Scheußlichkeit, dass sie selbst ein oberster Engel nicht in ihrer Fülle zu erfassen vermag.[13]

Der unteilbare Geist Satans wohnt in neue, undurchdringliche Bande gefesselt im Schwerpunkt der Erde, nicht aber in den anderen Weltkörpern. Dabei handelt es sich aber nicht um das Erdherz, welches wie alles andere aus Seelen besteht, in welche zum Teil der böseste Geist einwirkt, zum größeren Teil aber auch die guten Geister, die eben das Wirken des Bösen dadurch beschränken. Der Sitz dieses bösen Geistes ist der eigentliche festeste Mittelpunkt, auf den alles eindrückt, damit er sich nicht allzu gewaltig bewege und die Erde zerstört. Obwohl er machtvoll gefesselt ist, haucht er dennoch sein Erzböses in die aufsteigenden Seelenspezifika und pflanzt ihnen den Tod ein, der daher überall auf der Erde beobachtet werden kann. Alles Organische ist zerstörbar alle Materie ist fähig, den Tod zu geben und die Zerstörung zu bewirken. Dies alles rührt vom Willenshauch des Allerbösesten. So ist die Erde zwar im Geiste das von Gott Allerentfernteste und das Allerletzte, kann aber eben darum im Besserungsfall das Allerhöchste und Allergottähnlichste werden. Daher wählte auch Gott diese Erde zum Schauplatz Seiner höchsten Erbarmungen und schuf auf ihrem Boden alle Himmel neu.[14]

Im Jahr 1848 wurde der Satan von Johannes auf die Sonne umquartiert. Er wurde dort zum Gehorsam und zu einer bleibenden Ruhe genötigt, denn sein Plan war es, die Gemüter der Menschen so lange gegeneinander zu empören, dass sie sich unter dem furchtbarsten gegenseitigen Hass bis auf den letzten Mann aufreiben würden - und nach den Menschen dann auch die anderen Geschöpfe, die die Unendlichkeit trägt. In der Folge war er äußerlich gehorsam und ruhig, aber desto argtätiger in seinem Inneren. Das Gemüt des Satans spiegelte sich in der ganzen Natur aller Dinge ab.[15] Satan hat noch viele Legionen, die in seinem Namen Arges wirken, was die Erde noch auf eine kurze Zeit empfinden wird. Dann aber wird die arge Quelle zunehmend versiegen und alles Böse erlahmen, wenn auch nicht ganz ein Ende nehmen, obwohl das Ende alles Argen nicht mehr fern sein wird.[16]

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Anmerkung: Leider konnte bisher niemand sagen, ob sich der Geist des Satans nach der Neuoffenbarung noch auf der Erde, oder schon auf der Sonne befindet, oder ob sich die Umsiedlung auf die Sonne, die nur im Buch Bischof Martin erzählt wird, nur in der Sphäre Martins zugetragen hat, oder nur zeitweilig zu verstehen ist. Diese Sache gehört wahrscheinlich zu jenen Dingen, die erst später aufgeklärt werden sollen, wie das bei so ziemlich allen Offenbarungen der Fall ist, z.B. die Offenbarung des Johannes konnte erst seit Emanuel Swedenborg überhaupt erst einigermaßen verstanden werden. Nicht einmal Johannes selbst vermochte all das Ungeheuerliche zu verstehen, das er da niederzuschreiben hatte.

Der Fürst der Lüge und alles Bösen wohnt dort, wo Gott nicht wohnt.[17]

Der Erzfeind Gottes kennt Gott, aber statt Ihn zu lieben und allein anzubeten, verachtet er Ihn und feindet Ihn überall an.[18]

Namen und Gestalten

"Satana", "Leviathan", "Beelzebub", "Gog", "Magog", die "Schlange", der "Drache", das "Tier des Abgrundes", "Verderber", "Abaddon", "Luzifer" usw. sind weitere Namen des erzbösen Geistes. "Luzifer" oder "Lichtträger" ist der ursprüngliche, eigenschaftliche Name des Satans. "Satana" bezeichnet den Gegenpol der Gottheit.[19]

Der Satan kann seine Gestalt bis zur Schönheit eines Lichtengels erheben und sich auch wieder mit der grauenhaftesten Hülle eines feuerspeienden Drachen umgeben, bleibt aber als solche (der äußerlichen Sehe) unsichtbar.[20]

Wer den Satan in seiner ärgsten und für den Menschen gefährlichsten Gestalt sehen will, der braucht sich nur eine recht geputzte Dirne oder eine gezierte Frau ansehen. Wirkt der Satan als Drache und speit über die Erde Krieg, Hunger und allerlei Pestilenz, dann ist er den Menschen am wenigsten gefährlich, denn in solcher Not wenden sich die Menschen zu Gott, fangen an Buße zu tun und entgehen so der Hölle und ihrem Gericht. Aber wenn der Satan seinen Drachen mit dem Lichtgewand eines Engels bekleidet, da ist er dem zur Sinnlichkeit von Natur aus geneigten Menschen am gefährlichsten, wie ein reißender Wolf, der im Schafskleid unter die Schafe kommt, worauf die Schafe nicht fliehen, sondern sogar noch eine Freude am neuen Schaf haben, das aber ein Wolf ist, der die ganze Herde zerreißt, ohne dass diese vor ihm flieht.[21]

Satan ist schon in endlos vielen Gestalten erschienen, siehe dazu Satana

Person

Wenn irgendeine Kraft durch ihr überwiegend hartnäckiges Bestreben alle andern Gegenkräfte zum untätigen Schweigen in ihrer Sphäre bringt, dann tötet sie sich sozusagen selbst. Solch eine Kraft muss dann auch immer das Bestreben haben, noch mehr Kräfte in sich gefangen zu nehmen, um sich selbst in ihrem schmerzlichen Gefangensein lediger zu machen. Und das ist eben das, was man "Satan" und "Teufel" nennt. Satan entspricht der zu starren Ruhe und Trägheit; denn diese geschaffene erste große Persönlichkeit wollte alle anderen Kräfte in ihre Wesenheit vereinen und ist aber darum tot und tatunfähig geworden in sich selbst. Aber die in ihr besiegten anderen Kräfte ruhen dennoch nicht völlig, sondern stehen in einer fortwährenden Tätigkeit und personifizieren sich dadurch wie selbständig. Durch solche Tätigkeit beleben sie aber das Grundwesen wie mit einem Scheinleben, und dies Leben ist dann offenbar nur ein Trugleben einem wahren freien Leben gegenüber. Solche besiegten und doch den Sieg nicht annehmen wollenden Kräfte sind das, was man dem Satan gegenüber "Teufel" oder "böse Geister" nennt.[22]

Der Satan ist die Zusammenfassung des gesamten Materiegerichtes, und was seine Persönlichkeit betrifft, so ist diese an und für sich nirgends da, wohl aber ist sie als ein Verein aller Art und Gattung von Teufeln nicht nur dieser Erde, sondern aller Welten im endlosen Schöpfungsraum anzusehen. Die zahllos vielen Hülsengloben stellen außerdem in ihrer gemeinsamen Zusammenfassung einen übergroßen Schöpfungsmenschen dar.[23]

Im Kleineren ist auch ein Verein aller Teufel eines Weltkörpers ein Satan, und im kleinsten Maße ein jeder einzelne Teufel für sich. Solange es aber keinen Menschen auf einem Weltkörper gibt, gibt es auf demselben auch keinen persönlichen Teufel, sondern nur gerichtete und unreine Geister in aller Materie eines Weltkörpers.[24]

Gegenpol zu Gott

siehe Satana

Macht

Der Satan ist ein großer Meister der Lüge und seine einzige Kraft besteht in ihr. (nach Henoch)[25]

Der Fürst aller Teufel und der Satan aller Satane kann den Menschen gegen die Ordnung der Gerechtigkeit Gottes kein Haar krümmen.[26] Der Satan kann und darf sich niemandem nähern, außer wenn ein Mensch sich von seinem eigenen Herzen berücken lässt und hochmütig, fleischsinnig, weltsüchtig und eigenliebig wird. Dann nähert sich der Mensch selbst eigenwillig dem Feind des Lebens und wird selbst ein Feind alles Lebens und nicht selten ärger noch als der eigentliche in Person. Wenn der Satan einen solchen Menschen gewahrt, dann spart er keine Mühe, jenen an sich zu fesseln, der ihn überwiegend freiwillig aufgesucht hatte und bemüht sich, ihn auf ewig für sich zu gewinnen.[27]

Der Satan kann und darf sich in seinen ärgsten Gestalten als schöner Lichtengel oder Drache dem Menschen (der äußeren Sehe nach) nicht zeigen, um ihn so entweder durch Schönheit oder Grässlichkeit mit Leichtigkeit zu besiegen. Daher kann jeder Mensch dem Satan die Stirn bieten und seine bösen Einflüsterungen leicht erkennen, da diese die Seele stets hartherzig, unkeusch, ehebrecherisch, selbstsüchtig, herrschgierig, meineidig, geizig, unbarmherzig, gleichgültig gegen alles Wahre und Göttliche, gefühllos gegen Arme und Leidende und für allen Wohlgenuss auf der Welt gierig stimmen. Der Satan kann nur in die Sinne der Seele, nie aber in ihren Willen einwirken.[28]

Wirkungen

Spektakel, Krieg, Streit, Hurerei

Der Fürst der Finsternis macht unablässig Jagd auf alle Menschen und betrachtet sie als das Wild seines großen Reviers. Früher war er nur ein Raubjäger, gegenwärtig (1841) hat er sich auf eine kurze Zeit zum Jagdinhaber aufgeworfen und schont sein Wild, bis er dann wieder eine große Treibjagd gibt, um mit reicher Beute beladen heimzukehren. Solche Jagdzeiten sind vorzugsweise öffentliche Belustigungen, Krieg, Streit, Hurerei usw. Die Tänzer, Krieger, Neider, Unzüchtige usw. sind das gehetzte Wild.[29]

Satansknechte

Der Satan lässt seine Helfershelfer zu gewissen Zeiten unter das menschliche Geschlecht treten mit dem Auftrag, alles zu fangen, was nur immer zu fangen ist, und kein Mittel unversucht zu lassen, durch welches irgendeine Seele für den Hofstaat des Fürsten aller Bosheit und Lüge samt Haut und Haar zu kapern wäre. Siehe dazu Besessenheit und Spuk.[30]

Verführung

Des Satans Lust ist es, die blinden Menschen durch den in sie eingepflanzten Hochmut von der Ordnung Gottes soweit als möglich abzubringen. Wenn diese dann als Jünger seiner Schule drüben ankommen, dann verwirft er sie und stellt sie zu seinen allerniedrigsten und scheußlichsten Diensten an, in denen sie nach seinem bösesten Willen ewig zu verbleiben hätten. Der Satan als der Fürst der Finsternis lässt die Menschen hier zu Göttern erhöhen, um sie dann zu den niedrigsten Scheusalen hinab zu demütigen. Gott hingegen verlangt hier ein weises und demütiges Herz, um dereinst den Menschen desto höher zu heben und seliger zu machen. Dem Satan wird zwar solche Macht genommen, und die Menschen werden völlig frei nach ihrem Sinn schalten und walten können; dadurch werden die Guten desto mehr leuchten, und die aus sich Bösen desto ärger und tiefer der Hölle angehören, denn die Bosheit geht dann auf ihre eigene Rechnung, weswegen sie vom Satan und seinen Knechten desto übler hergenommen werden.[31]

Wen Satan fangen will, den fängt er durch einen gewissen Weisheitshochmut (Anm.: Erkennbar an Titeln und Ehren, Hochwürdengetue usw.) und darauf durch Unzucht.[32]

Falsche Propheten

Der Satan hat den Menschen von Anbeginn durch seine Propheten die glänzendsten Versprechungen gemacht, aber nie eine erfüllt und dadurch Zahllose ins größte Elend gestürzt.[33]

Versuchungen, Unzucht, Irrlehren

siehe Versuchung, Unzucht, und Irrlehren des Satans

Geschichte

Der Satan ist als ein ursprünglicher Geist geschaffen worden. Als er durch ein Gesetz seine volle Freiheit hätte erkennen und annehmen sollen, wurde er unwillig und fiel durch die Verachtung des Gesetzes und somit auch durch die Verachtung Gottes. Die Folge davon war die materielle Schöpfung aller Welten, welche ein notwendiges Gericht ist.[34]

Der Satan trotzt Gott schon seit unvorstellbar langen Zeiten, gewinnt dadurch aber nichts und bleibt stets der geschlagene Sklave seines eigenen Starrsinns, der eine Frucht seiner Torheit ist. (nach Noah)[35]

Der Satan war der höchst freieste Geist aus Gott. Daher musste er auch in die tiefste Tiefen alles Verderbens notwendig fallen, aus der er kaum je einen Rückgang finden wird, weil dem Laster von Gott aus eine ebenso endlose Vervollkommnungsfähigkeit gegeben ist wie der Tugend. (nach Engeln)[36]

Mensch und Satan

Der alte Satan hat schon lange nicht mehr die Macht, die Menschen zu verderben (Anm.: solange diese unter dem Schutz Gottes bleiben). Seit die Menschen allein von ihrem höchsteigenen, freiesten Willen abhängen, gibt es viele unter ihnen, zu denen der alte Satan in die Schule gehen könnte. Vor einigen aus dem hohen römischen Klerus und gewissen Jesuiten, die sich Diener Gottes nennen, hat sogar der Satan einen solchen Respekt, wie eine nervenschwache furchtsame Jungfrau vor einer Klapperschlange.[37]

Eine nähere Bekanntschaft mit dem Satan wäre dem Menschen dennoch höchst verderblich. Seine Unerbittlichkeit und schrecklichste grausame Bosheit lässt sich an manchen Erscheinungen auf der Erdoberfläche erahnen, wenn auch nur als ein winzigstes Schattenbild:

  • Die vehement giftigen Gewächse der tropischen Länder; einige sind derart giftig, dass man sich ihnen nicht einmal nähern kann, ohne zu sterben.
  • Der Tiger, als der grausamste aller Vierfüßler; dieses Tier ist schlau, hat keine Furcht und schont nichts.
  • Die Schlangen und Nattern; wenn es sie hungert, dann greifen sie alles an, was ihnen unterkommt.
  • Ein von der Höhe herabstürzender Stein; mit toter, blinder Wut zertrümmert er alles, was ihm im Weg steht.[38]

Es gibt nicht einmal einen Engel, der es ohne die Hilfe Gottes mit dem Satan aufnehmen könnte, da dieser über eine Unzahl von feinsten Trugmitteln verfügt, durch die er selbst alle Himmel berücken könnte. Selbst Michael ist von ihm überwunden worden, als er mit ihm um den Leib von Moses gerungen hat. Er konnte nichts tun, als das Gericht Gottes über dieses allerböseste Wesen rufen, das allein imstande war, diesem Drachen die Beute zu nehmen (nach Borem).[39]

Wer der List des Feindes entgehen will, der sei ein getreuer Hirte seines eigenen Herzens, und kehre es sorgfältig zu Gott. Wer solches stets beachtet, dem kann sich Satan unmöglich mit seiner List nahen. Man soll nicht ängstlich sein, denn ohne die Zulassung Gottes kann nichts geschehen. Wenn Gott etwas zulässt, dann hat Er stets den besten Grund dazu. Vor allem soll man sich vor sich selbst in Acht nehmen, denn außer Gott gibt es nirgends etwas Freieres als das Herz des Menschen, weswegen man für dieses nach dem Willen Gottes sorgen soll.[40]

Man soll den Satan stets betrügen mit der Klugheit seiner Sanftmut, vgl. Mt 10.16 [41]

Wenn man die bösen Einflüsterungen des Satans (siehe "Wirkungen" oben) bemerkt, dann soll man seine Seele aufrichten und gerade das Gegenteil davon tun, als wonach es einem zu gelüsten anfängt. So wird man Meister des bösen Geistes. Hat man ihn in all den angezeigten Stücken besiegt, dann lässt er einen in der Folge in Ruhe und man wird mit ihm keinen Kampf mehr zu bestehen haben. Lässt man sich jedoch nur in einem oder dem anderen Stück fangen oder gibt wenigstens in irgendetwas leichtsinnig nach, so wird man ihn bis ans Lebensende nicht leicht wieder völlig los. Wo der Arge es in einer Seele nur einmal dahin gebracht hat - was für ihn keine große Mühe ist -, dass sie in einem oder dem anderen Stück ihren Willen hinzugab, woraus dann natürlich eine Sünde erzeugt wurde, dann kostet es schon einen schweren Kampf, um diesen Schaden an der Seele wieder völlig gutzumachen. Wer aber eines ernsten Willens ist und selbst so viel tut, als er kann, und seine Schwäche dem Herrn, Jesus, überträgt im Geiste, dem wird dann der volle Sieg über den Satan auch ein leichter sein; aber nur unter lebendig gläubiger Anrufung des Namen des Herrn.[42]

Vor dem Satan soll man keine Furcht haben, denn auch das ist eine Art Hingebung unter seine Kraft und eine Art Triumph für ihn. Die Gefahr besteht dann darin, dass man von seiner bösen Polarität derart angezogen wird, dass es dann viel Mühe kostet, sich wieder zu befreien (nach Johannes).[43]

Gott und Satan

Gott und Satan, ca. 1750 (Corrado Giaquinto)
Gottes Liebe erstreckt sich nicht nur auf die Guten und das Gute, sondern ebenso auf die Bösen und das Böse. Also nicht nur auf die Himmlischen und das Himmlische, sondern auch auf alle und alles in der Hölle, nicht nur auf Michael und Gabriel, sondern auch auf den Satan, denn Gott ist überall und von Ewigkeit zu Ewigkeit derselbe. Er lässt Seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. Mt 5.45 Wenn persönliche Wesen oder Dinge gleichwohl böse sind, so liegt die Ursache in den Trägern und Gegenständen selbst, die Gottes Liebe nicht so aufnehmen, wie sie ist und ihrem Innersten innewohnt, sondern im Einklang mit der eigenen Natur, ähnlich wie Dornstrauch und Brennnessel die Wärme der Sonne und den Regen des Himmels.[44]

Für Gott gibt es keinen Satan und keine Hölle, – wohl aber im Anbetracht seiner selbst und der Menschen dieser Erde, weil es sich hier um die Bildung der Kinder Gottes handelt.[45] Gott und allen rein himmlischen Geistern gegenüber kann der Satan als widerordentlich gewordener Geist unmöglich böse sein, da er ihnen ewig nie schaden kann. Böse und schlecht ist er nur gegen sich selbst, weil er ganz allein nur sich schadet, solange er in der Widerordnung verharrt.[46]

Der Schöpfer Satans

Wenn Gott und Seine Werke alle gut und vollkommen von Ihm ausgehen, und außer Gott in der Unendlichkeit nichts ist, wessen Ursprung ist demnach der Satan und dessen unbegrenzte Bosheit? Der Satan ist frei und so vollkommen wie der Mensch; er kann als freier Geist ohne Berücksichtigung der Ordnung Gottes tun, was er will. Die Vollendung der Wesen besteht darin, dass sie ganz frei wollen und tun können, ob für oder gegen die Ordnung Gottes, und nicht, dass sie Mangel haben an der vollkommenen Willensfreiheit, gerichtet sind in der Allmacht Gottes.[47]

Weswegen Gott Satan nicht vernichtet

Die Liebe und Erbarmung Gottes ersteckt sich sogar bis zum endlos finstersten Geist. Deswegen aber kommt niemand zu kurz.[48] Gott weiß am besten, wie arg der Satan die Erde zurichtet, und Er hätte Macht genug, ihn völlig zu vernichten, aber Seine große Liebe lässt das niemals zu. Wer seinen Feind durch dessen Vernichtung zu besiegen wähnt, der ist ein Feigling, der sich durch die Tötung des gefürchteten Feindes diesen vom Hals schafft. Ein rechter Held verdirbt den Feind nicht, sondern nimmt sich alle Mühe, ihn mit aller Klugheit, Geduld, Liebe und Weisheit im Herzen zu gewinnen. Dann erst kann er sich rühmen, einen wahren Sieg über seinen Feind erkämpft zu haben, und der erkämpfte Feind wird selbst sein größter Lohn sein.[49]

Selbst ein gewöhnlicher Mensch zögert, einen noch so großen Bösewicht einfach zu töten, umso weniger mag das Gott tun, dessen Liebe viel größer ist als die eines Menschen, zudem Gott auch der Schöpfer, Herr, Gott und väterlicher Richter des Satans ist, so wie der Menschen. Dem Satan wurde ohnehin so viel Macht und Willen als möglich genommen, weswegen man ihn nicht zu fürchten braucht, sondern sich nur vor seiner List in Acht zu nehmen hat. Diese hat keine Gewalt, und ist für sich völlig ohnmächtig und man kann sie stets so leicht wie eine Fliege verwehen, wenn man es nur will.[50]

Gott hat die Macht, die Hölle samt ihrem Fürsten und allen seinen Teufeln zu vernichten. Damit würde jedoch die gesamte materielle Schöpfung vernichtet; diese jedoch muss sein und bestehen, damit die Seelen der Menschen sich die Freiheit und die volle Selbständigkeit des ewigen Lebens erkämpfen können. Ebenso würde auch der Leib jedes Menschen vernichtet; der aber ist ein notwendiges Werkzeug der Seele, weil sie sich nach Gottes höchster Weisheit und tiefster Erkenntnis nur einzig und allein mit diesem Werkzeug das ewige Leben erkämpfen kann.[51]

Weswegen Gott den Willen des Satans nicht beschränkt

Der Wille des Satans muss frei bleiben; denn seinen Willen hemmen, hieße die ganze, nahe endlose materielle Schöpfung und alle ihre Elemente in den härtesten Stein verwandeln, darin sich kein Leben regen kann. Die ganze materielle Schöpfung ist der so weit als möglich gerichtete große Geist, getrennt in zahllose Welten.[52]

Gott kann das, was der Satan zerstört, doch wieder völlig ganz machen, und zwar derart, dass keine Spuren oder Schäden bleiben.[53] Der Satan ist im höchsten Maß krank und daher müssen die Gesunden und Mächtigen eine rechte Geduld haben. Und dies desto mehr, weil ihnen der Satan sogar durch seine böseste Krankheit dienen muss. Der gerichtete Satan kann nur tun, was ihm zugelassen wird. Sein Wille ist wohl böse, aber er kann ihn nicht ausführen ohne die Zulassung Gottes. Warum Gott manchmal etwas von seinem bösen Willen zulässt, kann man erst fassen, wenn man aus der Liebtätigkeit aller Himmel ausreichend Erfahrung gesammelt hat.[54]

Bemühungen zur Umkehr

All die zahllosen Sonnen und Welten aller Art hat der Herr des Satans wegen erschaffen, damit dieser auf einer oder der anderen zurückkehren sollte, wobei ihm Gottes endlose Erbarmung auf jeder Sonne und Welt Mittel gegeben hat, mit deren Hilfe er leicht hätte zurückkehren können. Allein aus Liebe füllte Gott, die Ewige Liebe, die Unendlichkeit mit Sonnen und Welten, um auch den kleinsten Teil dieses Gefallenen noch retten zu können. Nie hat ihn Gott auch nur im geringsten Teil in seiner ersten äußeren Freiheit seines Willens beirrt und keinerlei Schranken gesetzt. All diese unaussprechlichen Gnaden wurden aber vom Satan verschwendet, der Gott stets belog und verhöhnte. Als der Satan auch auf der Erde den völligen Untergang der Menschen und sogar die Kreuzigung des Herrn beabsichtigte[55], schwor ihm Gott Seinerseits den völligen Untergang und setzte ihm eine Frist von ca. 6000 Jahren, wonach der Satan mitsamt seinen Helfern und Helfershelfern den gebührenden Lohn im ewigen Feuer des Zorn Gottes finden würde. Damit der Satan dieses ihm von Gott gesetzte Ziel verkosten soll, wurde (im Jahr 930 nach Adam) von Gott ein Fünklein in die Mitte der Erde versenkt, wohin der Satan zeitweise genötigt wird zur Probung des Fünkleins, sooft er an Gott gefrevelt hat. (nach Henoch)[56]

Sieg über Satan

Durch die Kreuzigung von Christus wurde der Satan - Lüge, Trug, Stolz, Habsucht, Eigenliebe, Hass, Herrschgier, Mordlust und Hurerei - der die Menschenwelt beherrscht hat, machtlos und konnte die Menschen nicht mehr so sehr wie davor verführen und sie ins Verderben stürzen. Der höchste Hochmut kann nur durch die tiefste Demut zugrunde gerichtet werden, weswegen die Kreuzigung notwendig war.[57]

Dem Satan ist nur auf dem Weg des langen, fortdauernden Gerichtes beizukommen. Dieses besteht in der äußern materiellen Schöpfung. Dadurch wird er stets schwächer und ohnmächtiger und muss sich, solcher Schwäche und Ohnmacht bewusst, in vieles fügen, in das er sich in seiner freien, ungerichteten Vollkraft ewig nie fügen würde. (nach Johannes)[58]

Verehrung im Heidentum

Shiva, der Gott der Zerstörung, wird bis heute im Hinduismus verehrt.
Der von all seiner Seele entbundene und lediglich in seinem geistigen reineren Wesen gebundene Geist wollte sich zuweilen bessern, wenn ihm dies oder jenes gestattet würde. Eine Besserung wäre ihm möglich, da er von all seinen bösen Seelenspezifiken entbunden wurde. Er verlangte, es würde ihm gestattet, auf eine Zeitlang göttlich verehrt zu werden, um so einsehen zu können, dass ihm diese Verehrung nicht mehr gefalle, worauf er völlig umkehren und ein reinster Geist werden würde. Dies wurde ihm auch gestattet; das ganze Heidentum gibt dafür Zeugnis. Gott behielt Sich nur ein einziges kleines Völklein auf der Erde (die Israeliten) vor; alles andere konnte unbeschadet seiner Freiheit dem Wunsch dieses Geistes gleich den Tieren ungestraft nachkommen. Daraus sind dann die verschiedensten Namen dieses als Gott verehrten Wesens entstanden.[59]

Allerdings begnügte sich dieser Geist nicht damit, sondern statt sich zu bessern, machte er stets größere Eingriffe in die göttliche Ordnung, weswegen er in sehr enge Haft getrieben wurde. Da sich aber schon eine Menge gleichgesinnter Geister aus dem menschlichen Geschlecht herangebildet hatte, wirkt er durch seine "Engel", d.h. die Teufel.[60]

siehe auch Ormuzisten und Brahma

Umkehr

Der Seele nach

Gott lässt niemanden verschmachten und zugrunde gehen, selbst den Satan und die ärgsten Teufel nicht; allerdings in ihrem Zustand wider alle Seine Ordnung lassen kann Er sie nicht. Da Satan gleich dem Adam ein Urvater der ferneren Menschen für die Ewigkeit hätte werden sollen, trug er auch gleich einem Samenkorn zahllose Äonen von künftigen Menschen in sich. Auch wenn er für sich ganz allein noch lange bleiben kann was er ist - die zahllosen Keime der Menschen werden ihm genommen auf dem harten Wege durch die Materie. Diese Keime gehen aus seinem gesamten Wesen hervor - aus Haaren, Kopf, Hals, Zunge, Zähnen, Brust, Eingeweiden, Haut, Händen und Füßen. Je nachdem, aus welchem Teil die jeweilige Menschheit hervorgeht, muss sie auch entsprechend behandelt und geführt werden, um die Vollendung zu erreichen.[61]

Der heilige Vater ist durch Seine endlose Liebe genötigt, die totale Lebenskraft des Satans in ein zahlloses spezielles Leben der Menschen auf dieser Erde und zahllos anderen Weltkörpern zu zerteilen und den Satan auf diese Weise von seinem Eigensinn zu befreien und ihn in den Menschen geteilt wieder zurückzuführen, weil er sich ungeteilt wohl ewig nicht dazu entschließen würde. (nach Henoch)[62] Die ganze materielle Schöpfung ist der so weit als möglich gerichtete große Geist, und dieser wird getrennt in zahllose Welten, die aber in ihrer endlosen Zahl dennoch sein komplettes Wesen bedingen. Aus diesem einen Wesen werden zahllose Wesen, wie da sind die meisten Menschen dieser Erde, genommen und durch Gottes Kraft, Macht, Liebe und Weisheit zu ganzen, gottähnlichen Wesen umgestaltet, und das ist eine sichere Umkehr des einen großen Geistes.[63]

Was immer auf der Erde in die Erscheinlichkeit tritt, ist gewisserarte Seele. Fortwährend steigt eine Menge tellurischer Spezifika auf, die sich ergreifen und verbinden und ordnen nach dem dazwischenkommenden Willen der Geister, welche dieses Geschäft zu besorgen haben. Die Teilung dieser Seele wird nach einem geheimen Gesetz geordnet, das man göttliche Politik nennen könnte. Der Satan will seine Seele durch seine Kraft frei machen und ihr wieder die vorige Ausdehnung geben. Daher erbrennt er fortwährend im Innern seiner zusammengedrückten tellurisch-spezifischen Totalseele. Durch dieses fortwährende Aufbrennen will er die scheinbare Materie ganz zur subtilen Substanz machen. Diese Bemühung wird unter ordnungsmäßiger Beschränkung fortwährend zugelassen, wobei der Organismus des Erdwesens so geordnet ist, dass der böse Geist in seiner Beharrlichkeit fortwährend gleich tätig bleiben muss. Er befindet sich in dem Wahn, dass er beinahe schon seine ganze gefangene Seele frei gemacht hat, weswegen er fortwährend die psychischen Spezifika aus dem Innern der Erde heraus treibt. Diese werden dann von den mächtigeren Geistern aufgefangen und zu neuen, vollkommenen Menschengestalten geordnet (siehe Entwicklung), wovon der Satan wenig bis nichts weiß. Das Höllische dieser Spezifika zeigt sich an den vielen Wesen ganz klar, die dem Menschen vorangehen, z.B. das giftige Wesen fast sämtlicher Metalle, das Gift in den Pflanzen, dann das Gift in den Tieren, die große Wut derselben, besonders bei den reißenden Tieren usw. Selbst bei den Menschen äußert sich dieses Böse, rein Höllische, oft noch in einem so hohen Grad, dass zwischen manchem Menschen und dem Fürst der Finsternis wenig oder gar kein Unterschied vorhanden ist. Dieses rein höllisch Böse wird erst durch das mächtigste Spezifikum, das Wort Gottes, einer neuen Gärung ausgesetzt, in welcher erst allmählich das Höllische gesänftet und in Himmlisches verkehrt wird. Die Spezifika in der eigentlichen Seele des Menschen werden zwar für sich schon rein himmlisch, wenn sie vom Geist im Leib durchdrungen worden sind, aber der Leib und das Fleisch des Menschen ist in all seinen Teilen noch eitel böse; daher muss dieses Fleisch noch eine Menge demütigende Prüfungen erleiden, bis es erst nach und nach ein übereinstimmender Teil der schon früher reineren Psyche werden kann. Daher muss der Leib noch einmal sterben oder, besser gesagt, aufgelöst werden. Dabei geht er in zahllose Infusorien über, diese ins Pflanzenreich, die Pflanzen verwesen, verbrennen oder gehen über in den Magen der Tiere usw. bis das letzte Atom frei aufgelöst wurde, wozu bei manchem Menschen mehrere hundert Jahre erforderlich sein werden, bei manchen eitlen, ihr Fleisch liebenden Toren sogar etliche tausend Jahre. Zwar bleibt von jedem Leib die eigentliche, rein höllische Hefe für alle Zeiten unverweslich als das eigentlichste Grundangehör des Satans, damit demselben ein fortwährender Körper bleibe (siehe Hülsenstoff); aber was nur immer als seelische Substanz an demselben klebt, wird davon genommen und der eigentlichen Seele des Menschen einverleibt werden. Und so wird nach und nach die ganze Seele des Satans auferstehen in vielen Menschen, davon ein jeder vollkommener sein wird denn der ganze frühere große Geist. Dies ist die neue Schöpfung, die durch das Feuer der göttlichen Liebe völlig umgestaltet wird (siehe: Erlösung); die alte Schöpfung wird zurücksinken in ihren Staub und in ihre stets größer werdende Ohnmacht und wird zu einer Unterlage verhärten und zu einem Schemel der neuen werden.[64]

Es werden noch einige Millionen von Erdjahren vergehen, bis die Erde alle Gefangenen ausliefern wird und sie ihre letzte Feuerprobe im Feuer der Sonne machen wird. Was da noch wird aufgelöst werden können, das wird zur Freiheit gelangen; was aber das Feuer der Sonne nicht wird auflösen können, was nicht flüssig wird in diesem Feuer, das wird Schlacke bleiben auf ewig, als ein Gefängnis des Allerärgsten; dies wird der letzte und der ewige Tod sein.[65]

Dem Geist nach

Solange noch die Erde besteht, ist es jedem Geist möglich, den Weg der Reue, Demut und der Besserung zu ergreifen, auch dem ärgsten Geist. Wenn aber die Zeit um ist, dann wird auch die Möglichkeit einer Rückkehr auf ewige Zeit verbaut sein.[66]

Wenn alle Erden und alle Sonnen in lauter Menschen aufgelöst sein werden, dann wird vom Satan nichts mehr übrig sein als sein pures 'Ich', das sich im völligsten Alleinsein nach Zeiten der Zeiten zur Umkehr anschicken müssen wird, ehe es sich einem ewigen Verschmachten preisgeben wird.[67]

Die Wahrscheinlichkeit für die Besserung und Rückkehr des Satans und seiner Helfershelfer ist extrem gering. Sie wird sich erst nach einer Hauptprüfung dieses Geistes zeigen, indem dieser Geist in Erfahrung bringen wird, dass ihm all sein Seelisches genommen wurde und sich in die Herrlichkeit Gottes begeben hat. Da wird keine Sonne und keine Erde mehr sein irgend im weiten Schöpfungsraum; alle sichtbaren Körper werden ihre Gefangenen völlig ausgeliefert haben, keine Materie wird mehr zu finden sein, außer die geistige eines neuen Himmels und einer neuen Erde. Es bleibt dann nur die letzte Schlacke echt satanischer, psychisch allerbösester Intelligenzpartikel (Hülsenstoff), welche der Geist des Satans nicht verlassen wird samt seinen Spießgesellen. Dann aber wird sich niemand mehr darum scheren, was mit diesem Unrat geschehen ist. Dieser Geist wird dann mit seiner allerfestesten Schlackenumhüllung in alle Unendlichkeit geworfen werden. Sein Fall in das Zornmeer wird kein Ende finden, seine Qual stets zunehmen.[68]

Die irdische Zeit hat kein Maß für die Umkehr des Satans, wohl aber eine ganze Urgrundmittelsonne, die einen unfassbar langen Zeitraum benötigt, bis all das in ihr gerichtete Leben, das nun eine scheinbar tote Materie ist, sich bis aufs letzte Stäubchen ins freie, geistige Leben aufgelöst hat. Kommt diese einmal zu Ende, dann wird auch die noch immer mögliche Umkehr des Satans nicht mehr ferne sein.[69]

Gleichnis vom verlorenen Sohn

Der verlorene Sohn (Max Slevogt)
Unter dem verlorene Sohn Luk 15.11-32, der Luzifer heißt, wird jeder einzelne Mensch für sich verstanden. Wenn ein ganzes Volk mit Gott eins geworden ist, dann wird es nur ein Mensch in Gott; wenn alle Menschen, die je auf der Erde gelebt haben und noch leben werden, mit Gott eins geworden sind, so werden sie auch nur ein Mensch in Gott sein; d.h. sie alle wird ein und derselbe heilige Geist aller Liebe, aller Wahrheit und aller Macht beseelen und beleben.[70] Der verlorene Sohn wird daher in den vielen gottergebenen Menschen, die eines Sinnes wie ein Mensch vor Gott stehen werden, auch dann zurückkehren, wenn der Satan (als Geist) nicht umkehrt und ewig verworfen wird. (nach Johannes)[71]

Der verlorene Sohn war schon zu Jesus' Wirken (der Seele nach) auf der Umkehr, aber es wird noch beinahe endlos lange Zeit dauern, bis er vollständig ins Vaterhaus zurückgelangen wird.[72]

Im kleinen Maßstab gleicht jeder Sünder einem verlorenen Sohn, über dessen wahre Rückkehr größere Freude sein wird als über neunundneunzig Gerechte, die der Buße nicht bedürfen.[73]

siehe auch Lukas Evangelium (Geistiger Sinn)

Falsche Vorstellungen

Der Satan als gefallener Engel

siehe Luzifer und sein Fall buchstäblich genommen

Satan verfüge über Wundermacht gleich Jesus

Die Wunder des Satans sind nichts als Betrug, wohingegen bei Jesus der leicht zu erkennende allmächtige Wille Jehovas allein wirkt. Ein Satan kann und vermag ewig nichts - außer irgendein ohnehin keinen Wert habendes Fleisch zu verderben. Für Seele und Geist vermag er ewig kein Wunder wirken, weil sein Wesen selbst die am stärksten gerichtete Materie ist. Beispielsweise ist ihm wohl gelungen, den Erzengel Michael zu besiegen, als er drei Tage mit diesem um den Leib Moses kämpfte. Sein sogenannter Sieg bestand darin, sich den Dreck Mosis zu erringen. Auch vermochte er Eva und Adam zu verführen. Aber was für eine Art Wunder ist es, wenn eine üppigste Dirne alle ihre fleischlichen Reize zeigt und einen mit sehr lüsternen Augen einlädt, worauf man aus lauter fleischlicher Begierde in ihre schönen, weichen Arme sinkt? Solche Adams- und Evaswunder geschehen alltäglich und gehören stets der untersten und gröbsten Natürlichkeit an, von einem Wunder ist da keine Spur, außer es ist alles ein Wunder vom Urbeginn der Schöpfung angefangen. Auch die Wunder der Götzenbilder von Babel und Ninive wurden von Satansknechten auf natürlichem Weg zustande gebracht, wofür sie nicht im Geringsten irgendeines Satans nötig hatten, denn da war der böse und gewinnsüchte Wille eines jeden schlechten Menschen mehr als genug. (nach Ribar und Suetal)[74]

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.101.7; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.158.5; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.208.8-9; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.87.2; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.199.12; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.209.4
  2. Jakob Lorber, Robert Blum 2.266.7
  3. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 544; Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 97; Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 387
  4. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 8.34.9
  5. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.640320.12
  6. Jakob Lorber, Die Erde 61.3; Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.401214.4
  7. Jakob Lorber, Die Erde 33.6-11; Jakob Lorber, Die Erde 53.9-10; Jakob Lorber, Die Erde 53.19; Jakob Lorber, Die Erde 55.10-11; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.63.2
  8. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.105.8
  9. Jakob Lorber, Die Erde 55.10-11; Jakob Lorber, Bischof Martin 116.12
  10. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.25.10-11
  11. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.217.3
  12. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.158.3-4
  13. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.158.5-11; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.17.6; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.17.9
  14. Jakob Lorber, Die Erde 53.9-11; Jakob Lorber, Die Erde 53.19; Jakob Lorber, Die Erde 55.10-11
  15. Jakob Lorber, Bischof Martin 200.14-15; Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.490319.4-8
  16. Jakob Lorber, Bischof Martin 201.7
  17. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.119.3
  18. Jakob Lorber, Die Erde 72.16
  19. Jakob Lorber, Die Erde 56.1-2; Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 440
  20. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.217.4
  21. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.167.12-14
  22. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.229.10-13
  23. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 8.35.14
  24. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 8.35.15-16
  25. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.101.7
  26. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.401014b.37; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.19.11-12
  27. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.158.21-23
  28. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.217.4
  29. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.410201.5-6
  30. Jakob Lorber, Die Erde 58.2
  31. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.207.7-10
  32. Jakob Lorber, Bischof Martin 154.8
  33. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.198.5
  34. Jakob Lorber, Robert Blum 2.153.5
  35. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.349.5
  36. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.60.5
  37. Jakob Lorber, Robert Blum 2.266.7
  38. Jakob Lorber, Die Erde 55.12-15
  39. Jakob Lorber, Bischof Martin 118.2
  40. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.158.25-28
  41. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.400728.6
  42. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.217.6-8
  43. Jakob Lorber, Bischof Martin 197.4
  44. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 43b
  45. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.67.16; Jakob Lorber, Die drei Tage im Tempel 11.49-51
  46. Jakob Lorber, Bischof Martin 198.11; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.16.7
  47. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.339.13-15
  48. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.25.6-9
  49. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.201.14-16
  50. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.158.14-17
  51. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 8.12.4-5, Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.16.5
  52. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.63.2
  53. Jakob Lorber, Bischof Martin 189.8-11
  54. Jakob Lorber, Bischof Martin 189.12-14
  55. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.86.7-10; Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.400806.26
  56. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.87.3-13
  57. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 5.220.1-3
  58. Jakob Lorber, Bischof Martin 190.15
  59. Jakob Lorber, Die Erde 56.7-8
  60. Jakob Lorber, Die Erde 56.9
  61. Jakob Lorber, Robert Blum 2.153.5-6
  62. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.274.5
  63. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.63.2
  64. Jakob Lorber, Die Erde 54.1-9
  65. Jakob Lorber, Die Erde 55.9
  66. Jakob Lorber, Die Erde 55.8; Jakob Lorber, Bischof Martin 119.21
  67. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.63.3
  68. Jakob Lorber, Die Erde 55.2-5
  69. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.152.22-24
  70. Jakob Lorber, Die zwölf Stunden 12.36; Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.410323.10
  71. Jakob Lorber, Bischof Martin 196.17
  72. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 10.188.21
  73. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 10.188.22
  74. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.52.18-30