Schöpfer
Der Schöpfer aller Dinge und Wesen im Himmel und auf Erden ist allein Gott, wobei man es aber mit diesem Machen nicht zu weit treiben darf, denn es gibt auf der Welt so manches, was der Herr eigentlich nicht gemacht und den Menschen, Geistern und Engeln überlassen hat, damit sie auch auch etwas zu tun haben. Da sie dies aber natürlich nur mit Seiner ihnen verliehenen Kraft machen, ist dies so, als so es Gott gemacht hätte, siehe dazu Mitschöpfer.[1] Gott schuf alles frei und ohne Entgelt und hatte nie einen Ratgeber, noch einen Helfer.[2]
Wesen
Wäre Gott allein Gott, dann wäre ewig nie etwas erschaffen worden, sondern alles wäre ein nur für Ihn schaubarer unendlicher Gedanke, - aber kein Wesen würde sich des freien Daseins erfreuen. Gott ist aber nicht allein Gott in und aus Sich, sondern Er ist Gott aus der Liebe in Sich. Gott geht hervor aus Seiner Liebe, und die Unendlichkeit ist Sein Wesen; dieses Wesen kehrt aber stets wieder in Seine Liebe zurück und sättigt Sich da mit der unendlichen Macht und Kraft.[3] Der Vater hat als die ewig unendlich große Liebe in Gott oder in Seiner Auswirkung alles von Sich gegeben, d.h. Er hat mit Seiner unendlichen Macht alle Unendlichkeit mit allen Seinen endlos großen Gedanken ewighin erfüllt und behielt nichts für sich. Daher ist der Vater in Sich arm und die Armut ist nun Seine Liebe; Sein Reichtum ist nun die freie Liebe und Sein alleiniges ewiges Leben, in dem allein alle Macht daheim ist. Diese Armut ist aber nun des Vaters größte Seligkeit, indem Er nun wieder alles zu Sich zurückkehren sieht und Er alles wieder, endlos vervollkommnet, in Seiner Liebe ergreifen kann.[4] Die Weltkörper und alles was da sicht- und ergreifbar ist entspricht der Gottheit oder Macht des göttlichen Vaters, Sein Muss bindet es. Aber es kann nicht so bleiben, wie es ist; denn alles ist da des Vaters wegen, damit Er Sich bereichere ewig, da Er aus Sich arm sein wollte auf eine Zeit.[5]
Den Geschöpfen bleibt der Schöpfer unsichtbar und unerforschlich, denn sie sind gerichtet in des Schöpfers Macht und können nie vor Ihn hintreten, Ihn schauen und Seine Stimme vernehmen. Ganz anders ist das bei den Kindern, die der Schöpfer und nunmehr Vater frei gestellt hat durch Wort und Lehre. Sie können Ihn sehen und sprechen, wann sie wollen - vorausgesetzt, ihre Herzen sind in der Ordnung Seiner Lehre. Sind ihre Herzen jedoch sinnlich gestimmt und haben materielle Dinge und nichtige Weltsorgen in ihnen Platz genommen und in Wort und Lehre Gottes untätig gemacht, da können sie den Vater nicht mehr sehen und hören, weil da so ein werden sollendes Kind der Gnade und Liebe Gottes wieder das gerichtete Kleid der Geschöpflichkeit angezogen hat, wozu es die volle Freiheit hat.[6]
Siehe auch
Quellenverweise
- ↑ Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.228.2; Jakob Lorber, Die Erde 27.5; Jakob Lorber, Die Erde 42.2
- ↑ Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.460421.1
- ↑ Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.250.14-16
- ↑ Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.250.22-25
- ↑ Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.250.26-27
- ↑ Jakob Lorber, Bischof Martin 184.9-10