Scheintod

Aus Prophetia
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Scheintod bedeutet, dass die Seele noch nicht völlig aus dem Leib ist. Daher soll bei einem Leichnam darauf geachtet werden, dass er erst dann beerdigt wird, wenn er vollkommen tot ist, was ein Arzt aus der Gesichtsfarbe und dem üblen Verwesungsgeruch beurteilen können muss. Bei den Scheintoten stellen sich die eigentlichen Todeszeichen nicht ein. Falls der Betreffende einen Hund mit starke Sensitivität (starkem Geruchssinn) hatte, und dieser seinem Herrn bis zum Grab folgt, dann kann der Verstorbene als scheintot betrachtet werden, da solche Hunde dies spüren können. Kümmert sich aber solch ein Hund gar nicht mehr um seinen Herrn, so ist dieser dem Leib nach auch wirklich tot.[1]

Ein (geistig) vollkommener Mensch, wer der Welt frühzeitig stirbt, kommt nie in den Scheintod, aber der materielle und genußsüchtige Mensch leicht, weil seine Seele oft mit zu großer Liebe an seinem Fleisch hängt. So ein Mensch kann kalt, steif, atem- und pulslos sein und kein Lebenszeichen von sich geben, dennoch ist die Seele doch noch im Leib und bemüht sich ängstlich, ihn wieder zu beleben, was ihr nach einigen Tagen auch zumeist gelingt. Ist er dann aber schon im Grab, dann kommt er, wenn auch nur auf einige Augenblicke, logischerweise in einen höchst verzweifelten Zustand.[2]

Einen Scheintoten soll man in ein Gemach mit guter und frischer Luft bringen, über ihm beten und ihm die die Hände auflegen, wodurch es mit ihm besser werden wird. Dabei soll man geduldig sein und den Menschen nicht eher für tot halten, als bis sich die wahren Todeszeichen an ihm zeigen.[3]

Verbleiben der Seele beim Leichnam

Manche Gestorbene, die auf der Totenbahre liegen und noch nicht auferweckt sind, denken in ihrem erkalteten Körper weiter, und haben das Bewusstsein, als lebten sie noch, freilich mit dem Unterschied, dass sie kein einziges stoffliches Teilchen bewegen können, das zu ihrem Körper gehört.[4]

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 8.84.2; Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.411129.15; Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.540224.18
  2. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 8.84.3; Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.411129.15
  3. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 8.84.3-4
  4. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 433