Schwur

Aus Prophetia
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Nicht schwören

Weil das Bündnis ein Typus der Verbindung des Herrn mit der Kirche und umgekehrt der Kirche mit dem Herrn war, der Eidschwur aber zum Bündnis erfordert wurde, so wurde den Kindern Israels erlaubt, bei Jehova, und somit bei dem Göttlich-Wahren zu schwören 3.Mos 19.12 5.Mos 6.13 5.Mos 10.20 Jes 48.1 Jes 65.16 Jer 4.2 Sach 5.4. Nachdem aber die Vorbildungen der Kirche abgeschafft waren, wurden auch die Bundeseide vom Herrn abgeschafft Matth 5.33-37 Matth 23.16-22.[1]

Wenn Gott im Herzen irgendeines Menschen ist, dann hat er die Wahrheit in sich. Er tut, denkt und redet aus derselben heraus, und diese dreifache Beschäftigung ist in solchem Fall eine wahre Handlung und braucht nicht mehr als Ja oder Nein. Alles darüber ist eine Sünde, da sowohl vom Eidfordernden als vom Eidlegenden ein schändliches Misstrauen auf die unantastbare Heiligkeit Gottes gesetzt wird. Wenn aber jemand Gott nicht treulich hat in seinem Herzen, dessen ganze Handlung ist falsch und trügerisch im Tun, Denken und Reden. Von einem Wahrheitlosen ein Wahrzeichen fordern bedeutet der Lüge die Heiligkeit Gottes als Sigill aufdrücken, damit ein weltrechtlich falsches Truggericht irgendeiner eigennützigen Behauptung eines Eigenliebigen die volle Geltung als rechtlich wahr erhalte. Daher soll man es beim bloßen "Ja" oder "Nein" belassen und dieses anstelle eines Eides im Falle einer Lüge mit Strafe belegen.[2]

Wer da gerecht ist im Herzen, dem soll man ohne Eid aufs Wort glauben. Wer aber ein treuloses, eigennütziges Herz hat, dem ist Gott ferne und die Hölle nahe. Es ist zwecklos, von so jemandem einen Eid zu fordern.[3]

Aufhebung eines Eids

Ein Eid kann aufgehoben werden, wenn der im Eide stehende frei einsieht, dass erstens sein Eid wider seinen Willen erzwungen war, dass zweitens der Eid einen durchgängig und wohl erkenntlich schlechten Zweck hatte, und dass drittens der Eid mehr durch weltliche denn irgend göttliche Gesetze sanktioniert ist. Einen durch einen solchen bösen Eid gefangenen Menschen aus solch einer argen Gefangenschaft des Satans zu erlösen, ist selbst dann ein großes und gutes Werk der wahren Nächstenliebe, wenn ein Mensch in der Schwäche seiner Erkenntnis von seinem geleisteten Eid in seinem Glaubensgemüt noch gefangengehalten wird.[4]

Das Schwören Gottes

Wenn Jehova, der Herr, bei Sich Selbst schwört Jes 45.23 Jes 62.8 Jer 22.5 Jer 44.26 Jer 51.14 Amos 4.2 Amos 6.8, dann bedeutet das, dass das Göttlich-Wahre Zeugnis gebe; denn Er ist das Göttlich-Wahre Selbst, und dieses gibt Zeugnis aus sich und bei sich. Es heißt, Jehova habe geschworen Jes 14.24 Jes 54.9 Ps 89.4 Ps 89.36 Ps 95.11 Ps 110.4 Ps 132.11, weil die israelitische Kirche eine vorbildende Kirche war, daher die Verbindung des Herr mit der Kirche durch einen Bund vorgestellt wurde, wie er zwischen zweien zustande kommt, die ihre Verträge beschwören. Da nun der Eidschwur zu einem Bündnis gehörte 5.Mos 1.35 5.Mos 10.11 5.Mos 11.9 5.Mos 11.21 5.Mos 26.3 5.Mos 26.15 5.Mos 31.20 5.Mos 34.4 Hes 16.8 Ps 105.9 Jer 11.5 Jer 32.22 Luk 1.72-73, so heißt es auch, dass Jehova geschworen haben. Darunter wird jedoch nicht verstanden, dass Er geschworen habe, sondern dass das Göttlich-Wahre es bezeuge.[5]

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 474
  2. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.400528a.2-5; Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.400528a.10
  3. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.400528a.8-9
  4. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.238.9-10
  5. Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 474