Eigenliebe

Aus Prophetia
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Die Eigenliebe jedes Menschen ist so viel wie sein eigenes Leben; daher hieße keine Eigenliebe haben, so viel als kein Leben haben. Es ist deshalb falsch zu meinen, die Eigenliebe sei ein Laster, weil das würde dann auch bedeuten, die Nächstenliebe sei ein Laster, da man den Nächsten wie sich selbst lieben soll. Die Eigenliebe ist gerecht, solange sie nach den Dingen der Welt kein größeres Verlangen hat, als was ihr das rechte Maß der göttlichen Ordnung zugeteilt hat. Dieses Maß wird im siebenten, neunten und zehnten Gebot (nicht stehlen, nicht Frau und Gut des Nächsten begehren) aufgezeigt. Verlangt die Eigenliebe über dieses Maß hinaus, dann wird sie zur Sünde.[1]

Je weiter jemand von seinem Eigenen entfernt ist, desto näher ist er beim Herrn, und dies wird als die Gerechtigkeit und das Verdienst des Herrn bezeichnet.[2] Soweit der Mensch den Herr nicht liebt und verehrt, soweit liebt und verehrt er sich selbst und soweit liebt er auch die Welt.[3]

Jeder Mensch hat und muss einen gewissen Grad der Eigenliebe haben, ansonsten er nicht leben könnte. Dies soll der möglichst geringste Grad sein, siehe dazu Das rechte Maß der drei Liebesarten. Ein Grad darüber hebt schon das rein menschliche Verhältnis auf. Um den genauen Grad der Selbstliebe zu finden, soll man mit redlichem Willen das tun, was man kann und das Fehlende wird schon von Gott aus hinzugetan werden.[4]

Ungerechte Eigenliebe

siehe Selbstsucht

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Die geistige Sonne 2.103.1-4; Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.430213.9
  2. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 341
  3. Emanuel Swedenborg, Die Erdkörper im Weltall und ihre Bewohner 174
  4. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.77