Petrus

Aus Prophetia
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Petrus, Ikone, Katharinenkloster (Sinai), 6. Jhdt.
Simon Petrus (auch: Simon Juda, Simon Jona und Kephas) war einer der ersten Jünger von Jesus Christus (Joh 1.40-42), [1] und einer der zwölf Apostel. (Mt 10.2) [2] Er gehört zum Höchsten Himmel des Herrn, ist also ein Kind Gottes, gleich einem Arm Gottes, ein erster Hauptdiener Gottes, und ein Grundpfeiler der Kirche Gottes der ganzen Unendlichkeit.[3] Unter Petrus werden in der Kirche auch alle verstanden, welche im Glauben sind und im Allgemeinen der Glaube selbst.[4]

Wesen

Johannes, Jakobus, Petrus, Maria Magdalena und viele andere waren in den Herrn vollkommen verliebt. So ein förmliches Verliebtsein in den Herrn hat sie zu rechten Liebhabern des Herrn, zu Seinen innigsten Freunden und Meistern in der rechten Liebe und Weisheit gemacht. (nach einem Feldwebel)[5] Petrus war ein Liebeblick des Herrn mehr als alle Schätze der Welt.[6]

Unter Petrus wird im Wort das Wahre des Glaubens der Kirche, das aus dem Guten der tätigen Liebe hervorgeht, verstanden. Jesus nannte Petrus einst den Fels, auf den Er Seine unüberwindliche Kirche bauen würde Mt 16.18. Mit dieser unüberwindlichen Kirche ist allein die wahre, lebendige Kirche des Herrn gemeint, so Er durch den lebendigen Glauben, der da die Liebe ist, im Herzen des Menschen Wohnung genommen hat. Bei Matth 16.18-19 ist nicht gemeint, Petrus sei irgendeine Macht übertragen worden, sondern dass sie dem Wahren, das aus dem Guten ist, gehöre; und weil alles Gute und Wahre vom Herrn, und nichts vom Menschen ist, dass alle Gewalt dem Herrn gehöre. Petrus war der Erste der den Herrn Seiner göttlichen Natur nach erkannte. Daher war er auch der Erste, dem der Herr in seinem Glauben und Vertrauen die Schlüssel zum Himmelreich gab, welches ein Reich der Liebe zu Gott im Herzen der Menschen ist und daraus erst die wahre Liebe zum Nächsten. Siehe dazu auch Matthäus Evangelium (Geistiger Sinn)[7]

Der Herr wies Petrus einst zurecht, indem Er ihn den Satan nannte. Mk 8.33 Als der Herr Petrus zu einem Pfeiler Seiner Kirche stellte, da redete Er zu ihm aus Seiner Weisheit; als Er ihn einen Satan nannte, da redete Er aus Seiner unermesslichen Liebe zu ihm, weil Er da das Welttümliche, den Satan, des Petrus mit aller Gewalt wie mit einem Hieb aus ihm wies. (nach Petrus)[8] Petrus wurde auch bei anderer Gelegenheit auf ziemlich bittere Weise vom Herrn zurechtgewiesen. Obwohl Petrus dem Erkennen und dem lebendigen, unerschütterlichen Glauben nach der Stärkste unter den Jüngern Jesu war, ein wahrer Fels, übermannte ihn dennoch hin und wieder eine Art von Selbstgefühl, das dem Hochmut nahe verwandt war. Dies schaffte der Herr durch so manche dem Petrus zukommende Demütigung aus ihm hinaus. (nach Johannes)[9]

Jesus verglich Petrus und die andere Jünger mit Wurfschaufeln in der Hand des himmlischen Vaters, weil sie von Ihm unterwiesen wurden, die Menschen zur wahren Erkenntnis Gottes zu erheben. Die Menschen der Welt sind gleich Weizen, Gerste und Korn. Aber dieses lebendige Getreide wächst nicht ohne Spreu und Staub. Damit aber dieses Getreide, das heißt diese Weltmenschen, von ihrer Spreu und ihrem Unflat gereinigt und dann als ein völlig reines Getreide in die ewigen Scheuern des Vaters gebracht werden möchten, wurden Petrus und die anderen Jünger zu rechten und lebendigen Wurfschaufeln umgestaltet, durch die der Vater im Himmel Sein Getreide reinigt.[10]

Petrus hatte einen Sohn namens Markus, der im Schreiben beinahe so kundig wie Matthäus war.[11]

Leben

Simon wurde in Bethsaida Joh 1.44 als Kind von Jonas geboren. Er lebte als Fischer und hatte ein schlichtes, aber geräumiges Haus in der Nähe von Bethabara.[12]

Berufung

Simon wurde von seinem Bruder Andreas auf Jesus als den Messias aufmerksam gemacht. Simon phantasierte stets bei allem Tun vom Messias und war der Meinung, dass dieser der Armut helfen und die hartherzigen Reichen völlig vertilgen werde. So wollte er Jesus sofort sehen, wartete nicht auf den nächsten Tag, sondern verließ augenblicklich alles, um Jesus noch in derselben Nacht aufzusuchen. Also führte ihn Andreas zur Hütte von Jesus inmitten der Wüste Bethabara. Dort angekommen, blieb Simon entzückt bei dreißig Schritt vor derselben stehen und sagt zu Andreas: "Es wird mir sonderbar zumute! Mich ergreift ein erhaben süßes Bangen; kaum getraue ich mir noch einen Schritt fürbass zu tun, und doch ist in mir, Ihn zu sehen, ein so heißes Verlangen!" Hier kam der Herr aus Seiner Hütte den beiden Brüdern entgegen. Er erkannte Simon sogleich, d.h. Er nahm ihn an, und ein neuer Name - "Kephas" (Petrus) - war der erste Anteil für Simon am Reich Gottes, denn der Herr sah es schon lange, von welch einem Geist Petrus belebt ist und war. Petrus war die Anrede des Herr ein hinreichender Beweis, dass Er unfehlbar der verheißene Messias sei; er gab hinfort auch keinem Zweifel über Jesus in seinem Herzen mehr Raum und fragte Ihn auch mit keiner Silbe je, ob Er wohl der Rechte wäre, denn sein Herz war ihm der allein sichere und gültige Bürge. Etwas später, in Sichar, bezeugte Petrus Jesus als den leibhaftig wahren Sohn Jehovas. Andreas und Petrus blieben beim Herrn und verließen Ihn nicht mehr. Joh 1.40-42 [13]

Petrus und Andreas hatten Frau und Kinder und der Herr stellte es ihnen frei, Ihm nachzufolgen, indem Er sagte: "Wollet ihr mitziehen? Ich stelle es euch frei; denn Ich weiß es, dass ihr Weib und Kind habt und diese nicht leicht verlasset. Doch niemand, der Meinetwegen etwas verlässt, wird das Verlassene verlieren, sondern es nur vielfach wieder gewinnen." Petrus antwortete darauf, dass er dem Herrn zuliebe sein Leben verlasse, geschweige denn Frau und Kind. Sie würden auch ohne ihn leben, denn er sei ein Bettler und könne ihnen nur wenig Brot schaffen, denn die Fischerei ernährte kaum einen Menschen, geschweige denn eine Familie. Ihr Vater Jonas würde für ihre Familien sorgen, auch seien die Frauen und Schwestern gut bei Kräften; mit dem Segen von oben würden sie sich wohl durchbringen. Jesus lobte die beiden dafür.[14]

In einem galiläischen Hungerdorf, in dem Jesus ein Wunder wirkte, wurde Petrus vom Herrn zum ersten der zwölf Apostel erwählt.[15]

Apostolische Kirche

Vor Petrus von Jerusalem abzog, wo er sich besonders im Haus des Lazarus oder im Haus des Nikodemus oder dem des Joseph von Arimathea aufzuhalten pflegte, sah er sich genötigt, in Jerusalem eine sogenannte Kirchenversammlung zu halten. In dieser schrieb er den von den Aposteln und ihren Jüngern gegründeten Gemeinden wie denen zu Laodicea, Sardes, Tyrus, Smyrna und noch anderen aus, was sie teilweise als noch Juden und teilweise als Christen streng zu beobachten hätten. Diese Kirchenversammlung wurde durch den Evangelisten Lukas ganz kurz berührt. Sie trug wenig Früchte, worüber wieder bei einer Zusammenkunft Paulus dem Petrus scharfe Vorwürfe machte, da er mit den Juden noch vollkommen ein Jude sein wollte und auf ihre Satzungen, die der Herr aufgehoben hatte, einen zu großen Wert legte und den an den Herrn glaubenden Juden das Gewissen erschwerte – so er sich aber allein unter den Heiden befand, die vom Herrn aufgehobenen Gebräuche und Sitten der Juden schmähte und mit den Heiden hielt. Aus diesem Grund schickte ihn der Herr Selbst zum römischen Obersten Cornelius, weil dieser es wünsche, um ihn sowie auch seine ganze Familie im Namen des Herr zu taufen. Als Petrus beim Haus des Cornelius ankam, das in der Mitte eines großen Gartens stand, hungerte es ihn sehr, und er bat den Herrn, dass Er ihn für sein bevorstehendes Amt auch dem Leib nach stärken möchte. Da entsandte der Herr für Petrus sichtbar einen Engel aus dem Himmel, der ihm, in einem weißen Tuch eingewickelt, Speisen brachte, deren Genuss den Juden verboten war. Als Petrus fragte, wie er solche den Juden verbotenen unreinen Speisen zu sich nehmen sollte, sagte der Herr zu ihm, was Er gereinigt habe, das sei auch für die Juden rein; er solle die Speisen essen, und dann hingehen und tun, was ihm aufgetragen sei. Petrus verzehrte darauf die unreinen Speisen und ging sodann zu Cornelius, wo er wieder gegen den Herrn darum etwas unwillig wurde, weil Er Selbst unterdessen die Taufe an Cornelius und seiner Familie vorgenommen hatte und Petrus sie alle im Besitz des heiligen Geistes antraf.[16]

Martyrium

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Anmerkung: Petrus ist nicht in Rom gestorben, wie von der römischen Kirche behauptet wird, um eine besondere Vormachtstellung des Papstes zu begründen. Als Judenapostel reiste er nicht nach Rom. Laut der Neuoffenbarung wurde er in Babylon von den Heidenpriestern heimtückisch ermordet. Ein Hinweis auf die Richtigkeit dieser Aussage ist sein Gruß aus Babylon in 1.Pet 5.13-14

Jenseits

Der Herr hatte Petrus zu einem Grundpfeiler Seiner Kirche gestellt, zuerst nur auf der Erde, in der Folge aber für die ganze Unendlichkeit. Nachdem Petrus auf der Erde seine Aufgabe mit Freude und Hingabe erfüllt hatte, wurde er nach der schmerzlichen Abnahme des Leibes sogleich zu Gott in den obersten aller Himmel erhoben, um von Ihm alles zu haben, was Er Selbst hat, und die höchste aller Seligkeiten ewig ungetrübt zu genießen. In solcher Seligkeit verrichtet Petrus jenen Dienst im ausgedehntesten Sinn, den er auf Erden im engsten Maß verrichtet hat (nach Petrus).[17]

Petrus und die römisch-katholische Kirche

Der wirkliche alte Petrus ist nicht identisch mit dem Petrus der römischen Bischöfe, den sie sich selbst fingiert haben, wie sie ihn zu ihren materiellen Zwecken am besten brauchen konnten.[18]

Petrus betrachtet die Lehre der römisch-katholischen Kirche als völlig entgegen dem Evangelium, wonach man nicht verdammen und richten soll, was aber die Kirche, die er Babel nennt, stets macht, wenn ihr jemand nicht gehorcht. Die Kirche sei allzeit gegen den Heiligen Geist gewesen, da sie absichtlich stets der reinsten Lehre Christi entgegengehandelt habe.[19]

Briefe

Erster Brief des Petrus

siehe Erster Petrusbrief (Geistiger Sinn)

Zweiter Brief des Petrus

siehe Zweiter Petrusbrief (Geistiger Sinn)

Familie

Vater: Jonas

Geschwister: Andreas und Schwestern

Kinder: Markus

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.8.7-13
  2. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.134.3; Jakob Lorber, Robert Blum 2.199.15; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.73.12
  3. Jakob Lorber, Bischof Martin 129.3; Jakob Lorber, Bischof Martin 163.1; Jakob Lorber, Bischof Martin 164.16
  4. Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 5; Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 17
  5. Jakob Lorber, Robert Blum 2.247.6
  6. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.188.19
  7. Jakob Lorber, Bischof Martin 79.12; Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht 57; Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.470525.6
  8. Jakob Lorber, Bischof Martin 158.14-15
  9. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.188.9-12
  10. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.109.12-13
  11. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.89.5
  12. Jakob Lorber, Robert Blum 2.199.15; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.9.2; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.99.6; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.43.16; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.188.18
  13. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.8.7-13; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.53.1
  14. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.9.1-2; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.53.13
  15. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.134.3
  16. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.640322a.14-18
  17. Jakob Lorber, Bischof Martin 163.1; Jakob Lorber, Robert Blum 2.199.15
  18. Jakob Lorber, Bischof Martin 29.7
  19. Jakob Lorber, Bischof Martin 4.10-11