Staat
Inhaltsverzeichnis
Wesen
Kein Reich kann bestehen, wenn nicht Gerechtigkeit und Gericht darin herrschten, wenn nicht die Bösen von den Guten herausgenommen und die Guten vor Gewalttaten geschützt werden, sodass jeder Bürger in Sicherheit in seinem Haus wohnen kann.[1]
Die Menschen richten sich selbst; aber den Staat richtet Gott nach den Menschen.[2]
Weltlicher Staat
Der äußere, weltliche Regierungsstaat ist eine gesetzlich-ordnungsmäßige Verbindung der Völker unter einem leitenden Oberhaupt.[3]Herrscherstaaten und Königreiche, innerhalb derer nur wenige nicht herrschen und die Güter anderer besitzen wollen, werden aus Eigenliebe und Weltliebe errichtet. Denn wenige gibt es, die gerecht und billig aus Liebe zur Gerechtigkeit und Billigkeit handeln, und noch weniger, die das Gute aus Liebe selbst tun. Die meisten tun es aus Furcht vor dem Gesetz, vor Verlust des Lebens, vor Einbußen des Gewinnes, der Ehre und des Rufes.[4]
Auch für einen noch so großen Staat und dessen gesalbtes Oberhaupt entstehen die größten sittlichen und natürlichen Vorteile, wenn die Ehen reiner in der Ordnung Gottes gehalten werden und sich ihre Früchte allzeit des Segens von oben werden erfreuen können. Will ein Staat gute Untertanen haben, dann muss er sich solche schon in der Wiege zu bilden anfangen. Werden die Ehen in guter Ordnung gehalten, so werden aus solchen Ehen auch Kinder in guter Ordnung hervorgehen, und aus ordentlichen Kindern werden dann auch ordentlichen Staatsbürger, und solche werden dann auch ganz Bürger des Reich Gottes in ihrem Herzen werden. Damit ist dann alles erfüllt, was die göttliche Ordnung nur immer von den Menschen dieser Erde verlangen kann.[5]
Nöte
Gott lässt es in einem Land nie an guten Büchern und geistig geweckten Menschen fehlen, damit die Menschen die Wahrheit erschauen möchten. Indem sich ein Land aber trotz guter Saat anstatt zu einem Weizenfeld zu einem Unkrautfeld vor Gott entwickelt, entstehen allerlei Nöte. Schlechte Gründe müssen umgegraben werden, das Land durchstochen und durchwühlt, damit alles Unkraut verderbe; alsdann erst wird der Acker mit der Zeit fähig werden, einen guten Samen fruchtbringend in sich aufzunehmen. Bei dieser Umgestaltung wird auf vereinzelte Weizenhalme äußerlich keine Rücksicht genommen, da ihr Dasein von keinem gemeinsamen Nutzen ist - außer es wären besonders schöne und samenreiche darunter, welche der Herr des Ackers durch seine Knechte sammeln ließe wegen des guten Korns. Denn wenn so ein Halm gute Frucht bringt auf schlechtem Grund, wird er noch eine bessere tragen in fetter, unkrautloser Erde.[6]
Geistiger Staat
siehe auch Gottesstaat und Reich Gottes
Siehe auch
Quellenverweise
- ↑ Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 117
- ↑ Jakob Lorber, Die Erde 64.7
- ↑ Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.420305.7
- ↑ Emanuel Swedenborg, Die Erdkörper im Weltall und ihre Bewohner 90
- ↑ Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.72.19-20
- ↑ Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.430908a.3-5