Astrologie

Aus Prophetia
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Jedes Ding, jede Form und jedes gegenseitige Verhältnis der Formen wie der Dinge hat einen entsprechend geistigen Sinn. Und so auch die Sterne und Sternbilder. Ein Astrologe ist, wer diese Entsprechungen verstehen kann, d.h. ein wahrhaft Weiser, wie die Sternkundigen aus dem Morgenland und nicht ein Astrologe mittels finsterer Mächte.[1]

Planetarische Wirkungen

Die Weltkörper eines Planetensystems stehen untereinander geistig und natürlich in einer Wechselverbindung und Wechselwirkung.[2] Was körperlich auf und in der Erde vorhanden ist, das ist alles gegenseitige Wirkung der Sterne.[3]

Sternbedeckungen durch Planeten üben einen guten oder schlechten Einfluss auf die Erde aus; von diesem Standpunkt aus berechneten die alten Weisen das heute fabelhaft klingende "Regiment der Planeten", welches nicht so leer ist, als wie es sich die neuen, bloß mit Ziffern rechnenden Gelehrten einbilden.[4] Mond und Sonne durchlaufen von der Erde aus gesehen jedes der zwölf Himmelszeichen, wobei die Sonne etwa monatlich fortrückt, weswegen in den Kalendern in jedem Monat ein anderes Himmelszeichen angezeigt ist. Durch dieses Fortrücken unter diesen Hauptsternbildern geschieht es natürlich, dass durch den Mond und die Sonne fortwährend einige Sterne bedeckt werden. Damit wird auf eine kurze Zeit der Einfluss unterbrochen, welchen die Sterne in den Sternbildern auf den Erdkörper ausüben. Deswegen muss dann auf dem Erdkörper irgend eine Veränderung verspürt werden, und zwar besonders bei jenen Gegenständen, die aus dem Einfluss dieser Sterne eben mit diesen Sternen irgend eine ähnliche Beschaffenheit haben, weil ihr Bestehen ein Spezifikum vonnöten hat, das dem Licht dieser Sterne entstammt. Diese Wirkung ist nicht von Dauer. Da die Erde in ihrer Bahn um die Sonne schwankt, ebenso der Mond, der in vielen Jahrhunderten kaum einmal vollkommen wieder jene Bahn einschlägt, die er schon einmal gegangen ist, wird der Zenitstand der zwölf Himmelszeichen verändert, wodurch sehr fühlbare und empfindliche Veränderungen auf der Erde erscheinen. Zu diesen veränderten Situationen gesellen sich noch die steten Veränderungen der Planeten in ihren Standpunkten, welche kaum in tausend Jahren wieder vollkommen in jene Stellung kommen, in der sie schon einmal ihren Einfluss auf die Erde ausgeübt haben. Zusätzlich sind die Eruptionen des Sonnenkörpers (Sonnenflecken) zu betrachten. Durch sie wird das Licht der Sonne geschwächt und kann nicht mit der ganzen zerteilenden Kraft auf die Erde einwirken. Die Wirkungen der erwähnten Erscheinungen werden weniger in der untersten Luftregion wahrgenommen, sondern vielmehr nur in der zweiten, die erst bei einer Höhe von manchmal fünf-, sechs- bis siebentausend Fuß über dem Meeresspiegel ihren Anfang nimmt, weswegen man auf höheren Bergen weniger Sterne sieht als auf Meereshöhe und die Vegetation mit der Höhe abnimmt und schließlich aufhört, was nicht allein von den Sonnenstrahlen herrührt.[5]

Die naturmäßige Sinnlichkeit des Menschen ist eine Folge der Aufnahme der planetarischen Wirkung. Der Mensch der Erde hat alle planetarischen Wirkungen nicht aus den Planeten, sondern im gerechten Maß ursprünglich in sich und kann sie in sich wecken und gerecht gebrauchen. Aber wenn der Mensch sich auf den einen oder anderen Zweig zu sehr wirft, so überschreitet er das Maß der Einwirkung eines solchen Planeten, weil er den in sich tragenden Planeten besonders hervorhebt und sich seinem Einfluss preisgibt. Zwar ist kein Mensch passiv genötigt, diese planetarische Wirkung in sich aufzunehmen; wenn er sich aber durch Anreiz des Fleisches und anderer die Sinnlichkeit erregender Vergnügungen befähigt, so nimmt er dann auch solche Einflüsse halb leidend und halb tätig in sich auf. Da diese Einflüsse zumeist sinnlicher Art sind, so sind sie schlecht; und der Mensch kann nicht in das Reich der Himmel gelangen, solange er diese Besessenheiten nicht los wird. Daher müssen dann die Geister solcher Menschen eine Planetenreise durchmachen und sozusagen auf dem wissenschaftlichen Erfahrungsweg das Fremde dort deponieren, von wo sie es aufgenommen haben.[6][7]

Merkur: übertriebene Reise- und Handelslust

Mars: Kampf- und Herrschlust

Venus: schöngeistiges Verliebtsein

Jupiter: übertriebene pedantische Ehrsucht infolge von tiefer Gelehrsamkeit

Saturn: leichte Erregbarkeit der Leidenschaften

Uranus: große Prachtliebe

Miron: übertriebene Lust zu allerlei Künsten wie Musik, Malerei, Poesie, Mechanik, Industrie aller Art usw.[8]

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Die geistige Sonne 2.15.2
  2. Jakob Lorber, Die geistige Sonne 2.122.1
  3. Jakob Lorber, Die Erde 21.8
  4. Jakob Lorber, Die Erde 21.12
  5. Jakob Lorber, Die Erde 22.5-14
  6. Jakob Lorber, Die geistige Sonne 2.122.6-7
  7. Jakob Lorber, Die geistige Sonne 2.122.9
  8. Jakob Lorber, Die geistige Sonne 2.122.8