Suizid

Aus Prophetia
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Der Suizid (Manet, ca. 1877)

Wesen

Arten

Es gibt eine Menge Arten von Suizid, die in ihren Folgen mehr oder weniger bösartig auf die Seele einwirken. Irgend gute Folgen für die Seele hat kein Suizid.[1]

Suizid aus Hochmut

Die böseste Art des vorsätzlichen Suizides ist es, wenn er aufgrund der Demütigung eines großen Hochmutes, weil man sich nicht (anders) rächen kann, begangen wird. So ein Suizid kann an einer Seele nie mehr wieder völlig gutgemacht werden.[2]

Suizid aus Eifersucht

Ein Suizid aus Eifersucht liegt vor, wenn z.B. jemand Suizid begeht, weil einer Jungfrau ein anderer ohne ihr Verschulden besser gefiel als er.[3]

Suizid aus Furcht

Suizid aus Furcht liegt vor, wenn z.B. jemand insgeheim ein schweres Verbrechen begangen hat, und dasselbe offenbar werden muss, was den Verbrecher in die größte Furcht und aus seiner gerechten Gewissensqual in die höchste Verzweiflung und schließlich in den Suizid treibt.[4]

Ursachen

Wenn eine Seele einmal, aufgrund einer schlechten Erziehung, aller Liebe, auch der zu sich selbst, bar geworden ist, dann ist sie von der ganzen Hölle, als des Lebens ärgstem Feind, durchdrungen und wird dadurch auch ein Feind des eigenen Lebens.[5]

Folgen

Leben und Lieben ist dasselbe. Ein Selbstmörder stirbt daher zweifach: Zuerst aus der Liebe Gottes und dann aus seiner eigenen Liebe heraus. (nach Henoch)[6]

Eine selbstmörderische Seele kann beinahe nie mehr zur vollen Kindschaft Gottes gelangen, sie kommt kaum je über die Seligen des ersten Himmels, bzw. auch nur an die Grenzen desselben.[7]

Gott und Selbstmörder

Mit jedem Sünder will Gott eher eine ewige Geduld haben, als nur einen Augenblick mit einem Selbstmörder.[8]

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Anmerkung: Gemeint ist hier der Suizid als Lebensfeindschaft, also mit der Absicht, vollständig oder geistig zu sterben, also im Grunde aus Gottesverachtung. Das kommt nur selten vor. Die meisten Suizide werden - so widersprüchlich es klingen mag - aus Liebe zum Leben begangen. Jemand beendet z.B. sein irdisches Leben, weil dies zu unerträglich, zu schmerzhaft oder sinnlos geworden ist, in der Hoffnung, den unerträglichen oder hoffnungslosen Zustand zu beenden, und wieder ein erträgliches oder sinnvolles Leben führen zu können. So jemand ist sicher nicht für Gott verloren, auch wenn er seinem Leben wahrscheinlich besser nicht selbst ein Ende gesetzt hätte. Siehe dazu Sackgasse Suizid Es gibt auch Suizide aus Nächstenliebe und Gottesliebe. In der Bibel wird ein Selbstmörder nirgendwo verurteilt, vielmehr als tragisches Schicksal dargestellt. Die Gleichstellung von Mord und Selbstmord ist eine Vorstellung, die erst viel später aufgekommen ist, eine Art Pharisäertum, das bis heute die Debatte über z.B. Sterbehilfe unnötig belastet. Das irdische Leben ist NICHT das höchste Gut. Das wird in der Bibel und in den Neuoffenbarungen immer wieder gepredigt. Auf das geistige Leben kommt es an. Um das geistige oder ewige Leben zu erlangen, wird das sowieso nur zeitweilige irdische Leben geopfert - weniger wortwörtlich, aber auf jeden Fall im übertragenen Sinn.

Jenseits

Anzahl der Suizidsterbefälle in Deutschland 1980–2011
Wer aufgrund der Demütigung seines Hochmutes Suizid beging, erscheint im Jenseits als ein ganz dürres Gerippe tierischer Art - eines Drachen, einer Schlange oder ein höchst wilden Raubtieres. Jahrtausende sind nötig, damit eine solche Seele wenigstens zu einer Haut um ihre dürren, aller Liebe baren Scheinknochen gebracht werden kann, geschweige zu einem seelischen Fleisch, denn das ist ein Produkt der Liebe und erweckt auch wieder Liebe. Wer aus Eifersucht Suizid beging, der erscheint jenseits als ein tierisches Gerippe in der Form eines Wolfes, Hundes oder Hahnes. Er wird nur höchst schwer zu einiger Vollendung des Lebens gelangen. Bei Suizid aus Furcht erscheint die Seele jenseits als tierisches Skelett in Form ihrer Vorkreaturen, wie z.B. Molche, Eidechsen und Skorpione, die alle auf einem Haufen zusammenkauern, um den ein Glutwall gezogen ist, gewöhnlich in Form einer glühenden Riesenschlange. Diese Kreaturen inklusive Wall sind die Intelligenzpartikel dieser Seele.[9]

Durch die sogar gegen sich selbst gerichtete Lebensfeindschaft der Seele geht alles aus den Lebensfugen und sie kann jenseits unmöglich anders als ganz in ihre Urlebenssonderformen aufgelöst erscheinen, und da nur in fleischlosen Skeletten, die nur das notwendige Gericht in sich tragen. Der Knochen ist der bei Mensch und Tier am meisten gerichtete und damit aller Liebe barster Teil. Da sich in den Knochen keine Liebe zum Leben aufhalten kann, bleiben sie substantiell seelisch als Entwicklungsteile übrig, wobei Menschenknochen noch eher fähiger sind, sich mit Leben zu bekleiden, als die Tierknochen, oder gar die Skeletthülsen der Insekten und Knorpel und Gräten der Amphibien. Es dauert daher sehr lange, bis eine solche Seele in ein menschliches Gerippe übergeht und dann Haut und Fleisch aus sich selbst bekommt. Sie erleidet in diesem Zustand die größten und brennendsten Schmerzen, zuweilen aber auch gar keine, je nachdem sie zu ihrer Wiederbelebung aufgerührt wird oder bewusstlos ist.[10]

Links

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 4.152.12
  2. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 4.152.1
  3. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 4.152.6
  4. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 4.152.7
  5. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 4.152.8
  6. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 1.43.25
  7. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes
  8. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.113.18
  9. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 4.152.1-7
  10. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 4.152.8-11