Todesschmerzen

Aus Prophetia
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Todesschmerzen erscheinen zumeist beim Sterben der Menschen auf der Erde. Der Weltverstand findet sie sehr hart und grausam angeordnet von Seite einer allmächtigen Gottheit, weswegen die gute Gottheit schon von Menschen und Geistern geschmäht oder auch ganz geleugnet worden ist.[1]

Wesen

Ursachen

Die meist sehr schmerzlichen Todesarten bei den Menschen gehen auf die Erbsünde zurück. Eine schon durch den Samenstrom des Mannes verwundete Naturseele verbindet sich sofort hartnäckig zuerst mit dem Fleisch der Mutter, wodurch die Geburt unter Schmerzen erfolgt, und ebenso ist das beim Sterben der Fall. Menschen, die sehr am irdischen Leben hängen, und all ihre Sorge darauf richten, haben schon während ihres kurzen Erdlebens sehr viel zu leiden, werden oft seelisch und bald darauf sicher auch fleischlich krank und sehr elend, und haben vor dem Scheiden aus dem Leib mit oft unerträglichen Schmerzen zu kämpfen.[2] Jenseits bleibt so jemandem nichts als ein quälendes, dumpfes Bewusstsein seiner selbst. Man gleicht einem, der im eigenen Haus, das über ihm zusammengestürzt ist, halb zu Tode verschüttet wurde. Nun muss er den Tod fühlen und verzweifelt bitter schmecken, indem er sich nicht mehr zu helfen vermag. (nach Joseph)[3]

Da sich die Menschen zufolge ihrer Freiheit zu sehr in die (Wider-)Ordnung der Materie begeben, ihren Geist mit eisernen Ketten daran befestigen und ihn zur Weltliebe ziehen, kann eine Trennung nur mit um so mehr Schmerzen verbunden sein, je fester ein freier Geist sich an die gerichtete Welt angeklebt hat. Die Widersacher der Ordnung Jesu werden tausendfach fühlen, Wer Der war, Dem sie widerstrebten und Ihn und Seine wahren Bekenner mit allem Fluch belasteten und belegten. Dennoch ist der Todesschmerz keine Härte, sondern die purste Liebe Gottes. Würde Gott nicht eine kleine Gewalt anwenden, die natürlich nie angenehm sein kann, dann ginge der Geist ganz ins vollkommene Gericht über und damit in den ewigen, qualvollsten Tod, der die Hölle ist.[4]

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Anmerkung: Ob ein Tod mit Krankheit und Schmerz verläuft, lässt nicht auf die Vergeistigung eines Menschen schließen, denn die Menschen tragen auch die Lasten anderer. Sogar Jesus hat aus diesem Grund alles andere als einen schmerzlosen Tod erlitten. Es liegt daher im Ermessen eines jeden Menschen, inwieweit er sich seinen Tod erleichtert. Sein schlechtes Karma ableiden zu wollen, indem man sich unnötig Schmerzen aussetzt, wäre ein völliges Missverständnis von Schmerz und Leid.

Schmerzloser Tod

Wer tatkräftig an den Herrn glaubt, wer schon diesseits zum ewigen Leben erweckt wird, der wird den Leibestod weder fühlen noch schmecken und auch seine Seele wird nicht geängstigt werden. So jemand tritt wie ein Gefangener aus einem Kerker, der ihm durch die Milde des Herrn geöffnet wurde. Daher soll sich jeder bemühen, noch im Fleisch erweckt zu werden.[5] Würden ein jeder Menschen nach der Lehre Gottes leben oder die Gebote Gottes halten, welche eine sittlich reine und einfache Lebensweise mit maßvoller pflanzlicher Ernährung vorschreiben Gen 1.29, dann wäre der Leibestod eine Freude, oder doch zumindest völlig schmerzlos. Alle würden sich eines hohen und gesunden Alters erfreuen und der Leibestod wäre wie ein süßes Einschlafen des alten Leibes und ein heiteres und seliges Erwachen der Seele und des Geistes zum ewigen Leben.[6]

Wer zur heilsamen Überzeugung gelangt, dass alle Schätze der Erde der Seele nichts nützen, weil sie in den Tod sinken müssen wie der Leib, und sich so von der Erbsünde so frei als möglich macht, und dafür den Geist aus Gott in sich gefunden und mit aller wahrer Sorgfalt gepflegt hat, wird kaum mehr eine (selbstverursachte) Krankheit des Leibes zu bestehen haben und kann sogar einen schmerzlosen Tod erlangen, da er die Seele in seinem Leib und dadurch sich selbst an viele Entsagungen aus dem Todesbereich der Welt gewöhnt hat und so am Ende kaum mehr Bande zwischen den Gütern der Erde und dem Leib vorhanden sind, welche beim Leibestod schmerzvoll zerreißen müssten.[7]

Gott und die Todesschmerzen

Des Fleisches Tod und sein Schmerz ist nicht das Werk Gottes, sondern das Satanas (Satan). Gott weiß die Seinen zu beschützen, und wird ihnen den Leib so nehmen, dass sie sich darüber ewig nie werden zu beklagen haben.[8]

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Robert Blum 1.28.1
  2. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.226.4-5
  3. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 39.13-14
  4. Jakob Lorber, Robert Blum 1.28.3-4; Jakob Lorber, Robert Blum 1.33.2-8; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.149.3-4
  5. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.48.8-9; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.149.2-3
  6. Jakob Lorber, Robert Blum 1.28.3; Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.470927.7; Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.410207.22-23; Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 39.15
  7. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.226.5-8
  8. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.21.21-22