Weinen

Aus Prophetia
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Der Herr hat kein Wohlgefallen an den Tränen der Menschen, wenn sie da fallen, wo sie nicht nötig sind.[1] Er hat nur drei Tränen in das Auge des Menschen gelegt:
  • die Freudenträne
  • die Mitleidsträne
  • die Träne, die der Schmerz erpresst.[2]

Die Trauerträne, die Reueträne und Zornträne, die aus dem Mitleid mit sich selbst entsteht, sind Früchte des eigenen Grund und Bodens und haben vor Gott geringen Wert.[3]

Die Trauerträne entstammt einem beleidigten Gemüt und verlangt Ersatz. Kommt dieser nicht, wandelt sich ein solches Gemüt leicht in einen geheimen Zorn und dann in ein Rachegefühl. Tränen der Traurigkeit über seine Sünden gleiten nicht über das Herz und reinigen es auch nicht; wohl aber machen sie es oft verschlossen, dass dann weder etwas Gutes noch etwas Böses in selbes eingehen kann. Und das bringt dann auch den geistigen Tod, denn ein trauriger Mensch ist ein beleidigtes Wesen, und dieses Wesen ist für nichts aufnahmefähig.[4]

Die Reueträne ist ähnlichen Ursprungs wie die Trauerträne und kommt erst dann nach der Sünde zum Vorschein, wenn die Sünde eine wohltätige Züchtigung nach sich gezogen hat. Sie ist keine Träne über die Sünde, sondern nur eine ob der Züchtigung und darum auch über die Sünde, weil diese die Züchtigung zur Folge hatte. Auch diese Träne bessert das Herz nicht, denn der Mensch flieht dann die Sünde nicht aus Liebe zu Gott, sondern nur aus Furcht vor der Strafe. Das ist dann ärger, als die Sünde selbst.[5] Jedoch die Träne eines reuigen Sünders, der Gott mit aller Liebe ergreift, ist ein größeres Gut für ihn, als hätte er tausend Welten zum ewigen Genussgeschenk erhalten.[6]

Die Zornesträne ist nichts weiter als ein Quellwasser aus dem Fundament der Hölle.[7]

Freudentränen

Der Herr ist kein Freund vom Weinen, auch nicht, wenn jemand immer weint, so ihn etwas freut. Die solches nicht tun, die hat der Herr lieber. Wer aus lauter Freude zu viel weint, dem getraut der Herr Sich nicht zu nahen. Auch die Brüder des Herrn, die täglich um Ihn waren, weinten dennoch nicht, wenn sie Ihn sahen.[8]

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 206.3
  2. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 206.9
  3. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 206.10
  4. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 206.4-8; Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 206.11
  5. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 206.12-14
  6. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.6.6
  7. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 206.15
  8. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 264.19-25