Werk

Aus Prophetia
(Weitergeleitet von Tun)
Wechseln zu: Navigation, Suche
Große Dome und Tempel - hier der Kölner Dom - sind Werke, die über Jahrhunderte entstehen

Wesen

Werke enthalten die Liebtätigkeit und den Glauben; Liebtätigkeit und Glaube ohne Werke sind nur wie luftige Bilder, die wieder verschwinden, nachdem sie erschienen sind.[1] Nächstenliebe, der Glaube und das Werk hängen zusammen. Wenn eines fehlt, so sind die übrigen beiden nichts.[2]

Alle Werke werden vom Willen durch den Verstand vollbracht, und nehmen im Verstand Leben, und zugleich Kleider an.[3]

Die Werke erscheinen vor den Menschen in der äußeren Form, vor den Engeln in der inneren, und vor dem Herrn, wie sie vom Innersten bis zum Äußersten beschaffen sind. In ihrer äußeren Form gleichen sie der Frucht auf der Oberfläche, in ihrer inneren wie die Frucht innerhalb der Oberfläche, wo unzählige essbare Teile sind, und in der Mitte die Samen, in welchen wieder Unzähliges ist, was kein Auge erreicht und den Gesichtskreis des menschlichen Verstandes weit übersteigt.[4]

Eine Tat oder ein Werk ohne Liebe (Gott) ist nicht eine Tat oder ein Werk des Lebens, sondern des Todes, also etwas, dem aufgrund der Liebe zum Bösen und dem Glauben an Falsches nur der Anschein von Lebendigkeit innewohnt. Unter diesem Anschein des Lebens wird der geistige Tod verstanden.[5]

Mensch und Werk

In seinen Taten oder Werken erscheint der ganze Mensch. Sein Wollen und Denken bzw. seine Liebe und sein Glaube, die sein Inneres (Geistiges) bilden, sind nicht vollendet, ehe sie sich in den Taten oder Werken ausdrücken, die sein Äußeres darstellen. Denken und Wollen ohne Handeln, obwohl die Ausführung möglich wäre, gleichen einer Flamme, die erlischt, weil sie in ein Gefäß eingeschlossen ist, oder einem auf Sand gesäten Samen, der nicht aufgeht, sondern samt seiner Fruchtbarkeit verdirbt. Wollen und nicht handeln, obwohl es möglich wäre, ist dasselbe wie nicht wollen. Die Liebe, die Absicht, ist die eigentliche Seele der Tat. Diese Seele bildet ihren Leib in den aufrichtigen und gerechten Handlungen des Menschen. Der geistige Leib, der Leib des Menschengeistes, hat nur darin seinen Ursprung, d.h. er wird lediglich aus dem gebildet, was der Mensch aus Liebe oder freiem Willen auch ausführt. Alles, was den Menschen und seinen Geist bildet, liegt in seinen Taten oder Werken.[6] Daher sagt der Herr, jeder Baum werde an seiner Frucht erkannt. Alle Engel und weisen Menschen dieser Welt achten auf die Werke eines Menschen, welchen Endzweck derselbe damit verfolgt, welchen Vorsatz des Willens, welche Absicht und welchen Grund ihn dabei beseelen.[7]

Wenn jemand den besten Willen hat, etwas recht Gutes zu tun, aber es fehlen ihm total die dazu nötigen Mittel und die äußeren Kräfte und Geschicklichkeiten, dann gilt vor dem Herrn der gute Wille stets soviel wie die Tat selbst.[8]

Jegliches Menschenwerk besteht stets aus Unrat und Gold. Der "Unrat" ist das Materielle, das "Gold" die geistige Tätigkeit vor jeder materiellen Handlung – wird aber eben durch die Handlung in Unrat verkehrt.[9]

Bei den Menschen ist nur die Liebe allein der mächtige Hebel zu allen wie immer gearteten Handlungen. (nach Philopold)[10]

Wie die Werke, so wird auch das Leben sein. Wer am (geistigen) Tod eine so große Freude hat, dass es ihm nicht bange wird, so er Tag für Tag in selbem herumwühlt, der tue immerhin, was ihn freut. Er soll am Ende in Seiner Freude auch seinen Trost finden nach seiner Art, wobei Gott aber ferne sein wird.[11]

Niemals sind die Handlungen irgendeines Menschen jenem eines anderen völlig gleich.[12]

Wissen und Handeln

siehe Wissen

Glaube und Handeln

siehe Glaube

Tatgerechtigkeit

Jede Handlung, deren nur immer ein Mensch oder Geist fähig ist, sogar der Totschlag, der für sich, oder aus einem bösen Zweck begangen, eine der größten Sünden ist, die ein Mensch an seinem Mitmenschen begehen kann, kann gut, gerecht und durch den erreichten guten Zweck geheiligt sein, wenn sie nach genauer und weiser Überlegung als das einzig möglich wirksame Mittel zur Erreichung eines guten Zweckes erschient.[13]

Himmlische oder höllische Liebe

Alle Werke und Taten gehören zum Bereich des sittlichen und bürgerlichen Lebens und streben daher nach Aufrichtigkeit und Geradheit, sowie nach Gerechtigkeit und Billigkeit. Die Liebe, der sie entspringen, ist entweder himmlischer oder höllischer Natur. Werke und Taten des sittlichen und bürgerlichen Lebens sind himmlisch, wenn sie himmlischer Liebe entspringen, denn was aus ihr geschieht, stammt vom Herrn, und alles was vom Herrn stammt ist gut. Umgekehrt sind Taten und Werke des sittlichen und bürgerlichen Lebens höllisch, wenn sie aus höllischer Liebe, das heißt aus Selbst- und Weltliebe hervorgehen, daher samt und sonders böse.[14]

Jeder Mensch wird von Kindheit an in ein bürgerlich und sittlich gutes Leben eingeführt. Der Böse wie der Gute führt auch zumindest äußerlich ein solches Leben, denn wer möchte nicht aufrichtig und gerecht heißen? Der geistige Mensch muss notwendigerweise ebenso leben, und er kann es ebenso leicht wie der natürliche. Der einzige Unterschied besteht darin, dass der geistige Mensch an das Göttliche glaubt und nicht nur deshalb aufrichtig und gerecht handelt, weil es den bürgerlichen und moralischen, sondern auch den göttlichen Gesetzen gemäß ist. Da er beim Handeln an das Göttliche denkt, stellt er die Gemeinschaft mit den Engeln des Himmels her, und soweit er dies tut, wird er mit ihnen verbunden. Auf diese Weise wird sein innerer Mensch, der an sich betrachtet der geistige Mensch ist, aufgeschlossen. In diesem Zustand wird dann der Mensch vom Herrn adoptiert und ohne sein Wissen eingeführt. Was er dann in seinem sittlichen und bürgerlichen Leben an Aufrichtigkeit und Gerechtigkeit verwirklicht, geschieht aus geistigem Ursprung, auch wenn sich seine Gerechtigkeit und Aufrichtigkeit äußerlich nicht von deren der natürlichen Menschen, ja selbst der bösen unterscheidet.[15]

Wenn es im Wort heißt, der Mensch werde nach seinen Taten gerichtet, und es solle ihm nach seinen Werken vergolten werden, siehe z.B. Mt 16.27, Off 14.13, Off 2.23, Off 20.12, Off 22.12, Mt 7.24-26, Mt 7.21-23, Luk 13.26-27, Jer 25.14, Jer 32.19, Hos 4.9, Sach 1.6, so ist darunter zu verstehen, dass nach seinem Denken und seiner Gesinnung gefragt wird. Aus denen gehen die Taten hervor, denn sie sind ganz so wie das Denken und die Neigung, und ohne sie überhaupt nichts. Das Äußere des Menschen tut nichts zur Sache, sondern nur sein Inneres, der Ursprung des Äußeren. Waren Gedanken und Wille gut, so sind es auch die Taten, waren sie böse, gilt dasselbe für die Taten, wenn sie auch in ihrer äußeren Form vollkommen gleich erschienen mögen. Zehn Menschen können Werke tun, welche im Äußeren ähnlich erscheinen, trotzdem aber bei allen verschieden sind, weil sie aus einem anderen Endzweck und aus einer anderen Ursache hervorgehen. Endzweck und Ursache machen, dass die Werke entweder gut oder böse sind. Jedes Werk ist ein Werk des Gemüts; wie das Gemüt beschaffen ist, so ist auch das Werk. Ist das Gemüt tätige Liebe, so wird auch das Werk tätige Liebe; ist das Gemüt nicht tätige Liebe, ist es auch nicht das Werk. Es kommt immer auf die Motivation an, ob sie aus Liebe zur Aufrichtigkeit und Gerechtigkeit oder aus Selbst- und Weltsucht getan wurden. Ein Beispiel: Wer nur darum redlich handelt und nicht betrügt, weil er die Gesetze und Strafe, den Verlust der Freundschaft, seines Amtes, des guten Namens und damit der Ehre oder des Gewinnes fürchtet, den anderen aber soweit als möglich betrügen würde, wenn ihn diese Furcht nicht zurückhielte, dessen Denken und Wollen ist Betrug, obwohl seine Taten äußerlich redlich erscheinen mögen. Ein solcher Mensch hat die Hölle in sich, weil er innerlich unredlich ist, was sich besonders im anderen Leben zeigt. Wer dagegen redlich handelt und den anderen nicht betrügt, weil das wider Gott und den Nächsten wäre, der würde den anderen auch dann nicht betrügen wollen, wenn er dies durchaus könnte. Sein Denken und Wollen ist gewissenhaft und er hat den Himmel in sich. Beide Taten gleichen einander in der äußeren Gestalt, in der inneren aber sind sie ganz verschieden.[16]

Jene Menschen, die Liebe zu Aufrichtigkeit und Gerechtigkeit hegen, anstatt zur Selbst- und Weltliebe, unterschieden sich äußerlich scheinbar nicht in ihren Taten. Einige von ihnen handeln aus dem Wahren des Glaubens oder aus Gehorsam gegenüber den Geboten im Wort Gottes, machen aus dem Guten des Glaubens oder aus ihrem Gewissen, weil das zur Religion gehört, andere aus dem Guten der Nächstenliebe und einige handeln aus der Liebe zum Herrn. Diese Menschen handeln folglich auch ehrlich und gerecht um der Ehrlichkeit und Gerechtigkeit willen, die sie lieben, weil sie vom Herrn stammen, in ihnen das vom Herrn ausgehende Göttliche liegt und sie daher an sich eigentlich göttlich sind. Die Taten dieser Menschen sind innerlich gut und deshalb auch äußerlich so beschaffen wie das Denken und Wollen, aus denen sie hervorgehen.[17]

Sich selbst nicht für gut halten

Mag eine Handlung noch so gerecht sein, so ist sie doch schlecht für den Vollführer, wenn er sie auf seine eigene Ehre und nicht auf die Ehre Gottes verrichtet. Denn der Herr Selbst sagt: "Und so ihr alles getan habt, so saget: wir sind unnütze und faule Knechte gewesen!" Luk 17.10 [18] Kein Mensch kann aus sich etwas Gutes wirken, weil erstens schon sein Naturleben nur ein von Gott ihm gegebenes ist und zweitens auch die Lehre, nach der er zu leben und zu handeln hat.[19] Die guten Werke nach dem Willen und Wort Gottes sind und bleiben, auch wenn der Mensch sie aus freier Selbstbestimmung tut, eine Gnade von oben, ein Verdienst des Geist Gottes im Menschenherzen. Der Mensch wird dessen teilhaftig durch die Gnade Gottes.[20] Das eigene Werk eines jeden freien Geistes ist das Ergreifen der Gnade Gottes und das Handeln danach.[21]

Selbst wenn man aus aller Engel Liebe und Weisheit heraus gehandelt hätte, soll man nur sagen: "O Herr! Ich bin ein fauler und unnützer Knecht!" So muss man handeln aus der Liebe Gottes, dann wird alles gut, recht und Gott durchaus wohlgefällig sein. Man soll sich auf seine gute Handlung und Tugend nichts einbilden, damit Gott sie ansieht, und sich auch nirgends damit rühmen Mt 6.1-4, wenn man die Ehre Gottes will. Dann wird der Herr das Werk annehmen und Er wird einen ehren, weil man Ihm (und nicht sich selbst) die Ehre gab.[22]

Das tun, was man will, das einem die anderen tun

Alle Rechtfertigung einer guten Handlung liegt in "Tuet den Menschen alles, was ihr wollt, dass sie es auch euch tun sollen!" Zur rechten Tugend gehört, dass man die Betrübten tröstet, die Zerschlagenen aufrichtet in ihrem Gemüt, den Notleidenden hilft, die Gefallenen aufhebt, die im Geist Gefangenen erlöst, die Schwachen stärkt, den Irrenden den rechten Weg zeige, alle Ärgernisse vermeidet und denselben bei anderen vorbaut, damit, so jemand einen Schatz hat, er ihn nicht für sich behält, sondern ihn bis auf den letzten Tropfen teilt. Denn so lange wird niemand das Reich Gottes erben, bis er nicht alles wird hergegeben haben, was er hat.[23]

Wenn jemand das, was er mit den besten Sinnen seines Herzens als gut und wünschenswert findet, auch allen seinen Brüdern wünscht und womöglich auch zu bewerkstelligen sucht, dann ist solch ein Handeln und solch ein Wunsch gut und gerecht, indem beides aus der wahrsten Nächstenliebe herrührt. Auch dann, wenn der erhoffte Erfolg ausbleibt oder das unabsichtliche Ergebnis nicht gut ist, darf einen das nie abschrecken, seinen Brüdern das zu wünschen und zu tun, was man nach seinen besten Erkenntnissen mit besten Wissen und Gewissen als gut erkennt. Denn der Erfolg liegt nicht mehr in der eigenen Macht, sondern in der Macht des Herrn. (nach Robert Blum)[24]

Richtig tätig sein

Was man tut, das soll man im Namen Gottes tun, wobei Seine Liebe die Triebfeder der eigenen Glieder sei, wodurch einem im festen Trauen jedes Werke gelingen wird.[25]

Wenn etwas (Anm.: im geistigen Leben) einen Zwang kostet, dann soll man es bleiben lassen und unterdessen tun, was man aus Liebe will. Was ein Mensch nicht ganz aus Liebe tut, das hat für sein Leben wenig Wert, denn die Liebe ist das eigentliche Element des Lebens, das Urgrundleben. Was die Liebe ergreift, das ist vom Leben ergriffen und geht ins Leben über; was aber von der Liebe unberührt bleibt, und was der Mensch bloß darum tun, weil er entweder eine üble Folge befürchtet, oder weil sein Hochmut es haben will, um bei den andern Menschen als Weiser zu gelten, das geht nicht ins Leben über, sondern nur in den Tod. Jedes noch so weise Gesetz gebiert nicht das Leben, sondern den Tod, wenn der Mensch es nicht aus seiner Liebe heraus beachtet; und der weiseste Rat gleicht einem Samenkorn, der statt in das gute Erdreich auf einen Felsen fiel, wo es verdorrt. (nach Mathael)[26]

Ein Lump ist, wer mehr tun will als er kann; genauso schlecht ist derjenige, der nichts tut, obwohl er es könnte. (nach Robert Blum)[27]

Den Mitmenschen dienen und helfen

Getreideernte in Westgalizien, 1898
Wer arbeiten kann, der soll nicht müßig sein und seinen Brüdern zur Last fallen, sondern soll ihnen dienen und behilflich sein, damit die Liebe unter den Menschen wachse.[28] Daher soll man jedermann ohne Unterschied Liebe tun und nach Vermögen jedem helfen, der Hilfe bedarf. So werden die Werke vollkommen sein und die Werktätigen in ihren Werken – so wie der liebevollste Vater im Himmel vollkommen ist.[29]

Das Größte, was jemand tun kann, besteht in der Versorgung der armen Geschwister, der Unterstützung des Alters und der liebevollen Annahme der Kleinen. Wer das aus Liebe zu Gott und daraus aus Liebe zu den Geschwistern macht, dem sollen alle Sünden erlassen werden, auch wenn es noch so viele sind. Wer solcherart handelt und sein Herz seinen Geschwistern öffnet, bei dem wird Gott sein und ihm das ewige Leben geben, und alles, was Gottes ist, wird auch ihm zu Diensten stehen, wie es Gott zu Diensten steht.[30]

Freiwilliges Tun

Nur das, was ein Mensch aus freiem Willen nach seiner freien Einsicht tut, ist wahrhaft getan und bringt Nutzen auf eine oder die andere Art. Bei jeder erzwungenen Arbeit und Tat arbeitet stets Zorn und Rache gegen den Zwinger mit, und das kann ewig kein Segen für welches Werk auch immer sein.[31]

Was der Mensch aus sich in Freiheit tut, das bleibt in Ewigkeit, was er aber aus Furcht tut, das bleibt nicht.[32]

Eifrig für den Geist sein, nicht für die Welt

Es ist besser, zu arbeiten, als zu faulenzen. Aber um vieles besser ist, mehr für den Geist zu tun, als für den Leib. Wer für den Geist arbeitet, der wird auch für den Geist ernten, der ewig leben wird. Wer aber mehr für den Leib arbeitet, der wird einst in großer geistiger Armut stecken. Denn jenseits wird jedermann nur das haben, was er sich hier geistig erworben hat, und nicht mehr und nicht weniger.[33]

Man soll nicht für den Lohn der Welt tätig sein, sondern in allem Guten (d.h. im Dienst Gottes).[34] Wer des Himmels wegen arbeitet, der wird vom Himmel aus belohnt werden zeitlich und dereinst ewig; wer aber der Welt wegen arbeitet, der wird wohl von der Welt einen schnöden und vergänglichen Lohn ernten; aber im Himmel wird er sein Verdienstbuch leer finden, und sein Lohn wird dahin sein, und seiner geistigen Armut wird schwer ein Ende werden.[35]

In aller weltlichen Arbeit liegt der Tod, wenn sie zu eifrig betrieben wird. Daher ist es besser, faul zu sein für die Welt, aber umso eifriger für den Geist bei jeder Gelegenheit! Die Weltfleißigen sollen stets den Tod ihrer Seele in ihrem Eifer ums Irdische finden. Der Herr sucht die Weltmüßiggänger auf und nimmt sie in Seinen Dienst für ewig; denen, die nur eine Stunde des Tages gearbeitet haben, wird er den gleichen Lohn geben mit denen, die den ganzen Tag über fleißigst gearbeitet haben. Der Faulenzer für die Welt wird der Freund des Herrn sein, aber jeder Fleißige in den Geschäften der Welt wird Sein Feind sein.[36] Wer sich jedoch gänzlich von der Welt und ihrer Arbeit abwendet und allein dem nachstrebt, was des Geistes ist, der wird dereinst nicht als ganz gerechtfertigt dastehen, ist jedoch um vieles besser dran als die Materialisten (die nur für die Welt arbeiten).[37]

Freiheit von seinen Taten

Es ist ewig unmöglich, das Geschehene ungeschehen zu machen und sich von seinen Taten zu befreien, solange man die Erinnerung seines Gefühls an dieselben flieht. Nur die Wahrheit kann das Herz und sodann auch den Geist freimachen. Die Wahrheit muss in allem gesucht werden, dann erst wird man im freien Geist erst völlig erkennen, was eigentlich die Sünde ist, und wie es dem Herrn ein leichtes ist, einen aller seiner Sünden zu entheben, selbst wenn ihre Zahl größer ist als der Sand im Meer. (nach Kisehel)[38]

Wert

Je großartiger die Taten der Menschen äußerlich aussehen, desto weniger liegt geistig an ihnen. Zum Beispiel die alten Helden haben die sogenannten größten Taten ausgeführt, werden heute noch besungen und von tausend Geschichtsschreibern für das arme Gedächtnis neu geboren. Aber in der großen Bibliothek des Reichs Gottes sucht man so manche "Großtatenhelden" vergeblich. Dort nimmt sich dafür eine ganz im Geheimen verübte Liebestat großartig für alle ewige Zeiten von neuen und immer neuen Wundern bezeichnet aus. Wer einem armen Menschen oder einem hilflosen Kind eine Barmherzigkeit erweist, dessen Tat allein überwiegt schon alle ordentlichen Großtaten aller Weltheiden, welche abertausende Menschen schlachten ließen, als wären sie Herren über Leben und Tod, während sie doch nicht auch nur einen verdorrtes Grashalm zu beleben vermögen. Mit den klein erscheinenden Bibliothektaten auf der Erde geht es beinahe geradeso, als wenn jemand mit der Spitze einer Nadel seinen Namen in die zarte Rinde eines jungen Bäumchens eingegraben hätte, woraufhin der Name wächst wie der Baum selbst. Könnte der Baum ins Unendliche wachsen, wie im Reich Gottes, so würde auch der Name mit dem Baum selbst ins Unendliche wachsen. Wer einem weinenden Kind die Tränen getrocknet oder dem Hungrigen auch nur ein mageres Stück Brot gereicht hat, der hat mehr getan, als wenn er eine Trillion Zentralsonnen erschaffen und wieder zerstört hätte. Denn diese und alle Welten mit ihren Herrlichkeiten werden einst vergehen und zunichte werden – aber aus den Taten der Liebe werden an ihrer Stelle unvergängliche Sonnen und Welten hervorgehen und werden wachsen und herrlicher werden in alle Ewigkeit der Ewigkeiten.[39]

Lohn

Dem Mensch ist die Arbeit gegeben, das Gelingen aber bleibt bei Gott. Am Ende wird jeder Arbeiter seinen Lohn finden - nach der Arbeit. Ist die Arbeit gut, so wird auch das rechte Gelingen nicht ferne bleiben wie auch der Lohn.[40]

siehe auch Lebensunterhalt

Gott und die Handlungen der Menschen

Der Herr sieht nie auf die Handlung allein, sondern hauptsächlich auf den Grund und auf die Absicht der Handlung. (nach Paulus)[41]

Gotteswerke

siehe Gotteswerke

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 141
  2. Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 352
  3. Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 107
  4. Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 76
  5. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 474
  6. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 475
  7. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 96
  8. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.60.7; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.171.8-12
  9. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.440606.4
  10. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.183.3
  11. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.430407.11
  12. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 32b
  13. Jakob Lorber, Robert Blum 1.59.6-7
  14. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 484
  15. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 530
  16. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 358; Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 471-472; Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 530; Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 76
  17. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 472
  18. Jakob Lorber, Robert Blum 2.215.9; Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 86
  19. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 6.144.4-5
  20. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 6.10.14; Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 86
  21. Jakob Lorber, Bischof Martin 144.11
  22. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.440815b.9-11
  23. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.440815b.1-3
  24. Jakob Lorber, Robert Blum 1.82.2-4
  25. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.410305.5
  26. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.48.2-4
  27. Jakob Lorber, Robert Blum 1.82.2
  28. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.130.6
  29. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.410525b.12
  30. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.93.6-8
  31. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.27.8
  32. Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 161
  33. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.421119.7-8
  34. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.50.1-2
  35. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.222.10
  36. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 297.12-16
  37. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 6.245.9
  38. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.196.16-18
  39. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.410525b.5-11
  40. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.410114.9-10
  41. Jakob Lorber, Robert Blum 2.215.8