Tyrann

Aus Prophetia
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Absalom
Tyrannen oder Emporkömmlinge haben sich aus dem Volk erhoben und rebellierten gegen die von Gott gestellten Herrscher, wie einst Absalom gegen seinen eigenen Vater David. Solche Herrscher sind nicht von Gott bestellt, sondern durch sich selbst. Sie sind deswegen schlecht, ein wahres Unkraut und entsprechende Formen der allerdicksten Materie.[1]

Wesen

Die Geschichte weist kein Beispiel auf, dass je irgendein Tyrann ein Weiser gewesen sei. (nach Floran)[2]

Entstehung

Die Menschen bringen ihre Herrscher und Tyrannen durch ihre eigene Rangsucht über sich. Die Rangsucht ist der Hauptteufel bei den Menschen und mit dem Satan fast schon homogen. Die Kinder werden von diesem bösen Geist erst dann befallen, nachdem sie einige Selbsterkenntnis erlangt haben; die Anlangen dazu sind aber schon davor vorhanden. Ein Mädchen will schöner sein als das andere, ein Junge will stärker sein als der andere. Da dies von den Erziehern gefördert wird, meinen solche Menschen bald, alles besser zu wissen als alle anderen. Sie können nicht mehr (moralisch) belehrt werden, da sie bösartig werden, sobald man ihnen ihre Dummheit zeigt. Überall sorgen die Eltern dafür, dass ihre Kinder der weltlichen Stellung nach etwas Besseres und Höheres werden sollen als sie selbst - und nicht etwa moralisch besser und weiser als sie selbst, oder gar geringer oder demütiger als sie selbst, was der Wille des Herrn wäre Mk 9.35 - und ziehen sich so ihre eigenen Tyrannen. Der Ranglust folgen dann der Zorn und die Hinterlist. Ein rangsüchtiger Mensch bildet sich bald Unterlinge, anfangs als "Freunde", die vor lauter Freundschaft das tun müssen, was der Hauptfreund verlangt. Diese Freunde wählen dann ähnliche Freunde, wodurch aus dem Haupträdelsführer bald ein Gebieter wird, dem alle gehorchen. So entstehen Dynastien und Tyranneien, an denen jeder spezielle Widerstand scheitert und wo Vernunft, Verstand und Weisheit weichen müssen. Indem die Menschen selbst hartnäckige Despoten sind, die den eigenen Hochmutsdämon anstelle von Gott auf den Thron gesetzt haben, und es ihnen gefällt, ihre Kinder zu Tyrannen zu erziehen, geschieht es ihnen recht, wenn sie tyrannisiert werden. Wenn die Menschen kein Gefallen an der Tyrannei hätten, und ihre Kinder zur Demut und nicht zu Tyrannen erzögen, dann stünden die Tyrannen auf den Thronen bald alleine da und müssten diese aufgeben.[3]

Tyrannen sind das Ergebnis der menschlichen Bosheit und werden nach einer gewissen Zeit ihrer tyrannischen Herrschaft von stets mehr bösen oder unreinen Dämonen in Besitz genommen, um ihnen als Werkzeug ihrer dämonischen Rache, die sie gegen ein Volk hegen, zu dienen.[4]

Auflösung

Treibt es ein Tyrann zu toll, so wird das Volk sich endlich in Massen erheben und sich von seinem Peiniger befreien.[5]

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Anmerkung: Diese sogenannte Befreiung ist aber keine wahre ober bleibende. Die Tyrannei findet erst dann wahrhaft ein Ende, wenn die unten angeführten Punkte berücksichtigt werden. Bleibt ein Volk hochmütig, herrschsüchtig usw., dann wird es unweigerlich zur nächsten und oft noch schlimmeren Tyrannei kommen, da Volk und Herrscher miteinander verbunden sind.

Die Tyrannei findet durch die rechte Demut für ewige Zeiten ein Ende. Einem Fürst liegt nichts daran, dass ihn das gemeine Volk als Fürst erkennt, denn daran kann er seine Fürstenehre nicht knüpfen; er bedarf der Anerkennung seiner Hoheit von den höheren Kreisen und von den Kreisen seinesgleichen. Wenn die Menschheit auf den Grund der Demut herabsteigt, findet der Despot keine Hoheitsanerkennung mehr und muss herabsteigen von seinem Thron, um nicht verlassen zugrunde zu gehen.[6]

Verhalten

Wenn es die Menschen vermögen, sich einer geistesmörderischen Tyrannei zu entledigen, dann können sie das tun. Vermögen sie so etwas aber nicht, wird sie ihr Versuch bitter zu stehen kommen, und sie werden in der Folge noch zehnfach mehr geknechtet werden als früher. Die Menschen können für sich allein gar nichts tun; tun sie doch etwas, so machen sie nur, dass ihr Zustand verschlimmert, nie aber gebessert wird. Aber ganz etwas andere ist es, so eine reinere Gesellschaft von Menschen, die dem Herrn ergeben ist, Ihn um Hilfe und Schutz anfleht. Da legt dann schon der Herr Selbst die Hand an solch ein Werk und mit der Tyrannei hat es dann für immer ein Ende. Nur die Allmacht kann jede andere Macht schlagen. Des Menschen Ohnmacht aber vermag nichts ohne den Herrn. Zudem weiß der Herr schon auch, inwieweit Er solch eine Tyrannei fortkommen lassen kann. Viele Tyrannen gaben sich schon alle Mühe, ihre Völker bis auf den tiefsten Abgrund der Finsternis zu schleudern. Und wo sie meinten, ihr Ziel zu erreichen, eben da stellte der Herr dann in der Tiefe der von den Tyrannen vermeinten Nacht ein großes Licht auf, stärkte solche gedrückten Völker, diese erhoben sich dann und die Tyrannen flohen vor ihnen wie Spreu vor dem Sturmwind. Daraufhin nannte man ihren Namen kaum mehr, und so sie auch irgend genannt wurden, da wurden sie nur zur Schande aber nie zur Ehre ihrer Handlungen genannt und wurden verabscheut von jedem. Der Herr misst eines jeden Zeit. Auch die Zeit aller Tyrannen ist genaues bemessen. Es fehlt oft nur der letzte Tropfen und dann ist die Zeit zu Ende. Der Herr versteht die Verhältnisse der Erde am besten zu leiten und zu schlichten. (nach Petrus)[7]

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 4.104.12
  2. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.157.12
  3. Jakob Lorber, Die Erde 63.1-18
  4. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.640319.4
  5. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.221.20
  6. Jakob Lorber, Die Erde 63.18; Jakob Lorber, Die Erde 63.23-25
  7. Jakob Lorber, Robert Blum 2.290.1-5