Umbildung
Umbildung wird der Zustand genannt, den der Mensch durchläuft, um in den Zustand der Wiedergeburt zu gelangen, also aus der Welt in den Himmel einzutreten, vom bloß natürlichen zum geistigen Leben. Im diesem ersten Zustand ist der Mensch in völliger Freiheit, nach der Vernunft seines Verstandes zu handeln; der Verstand spielt die erste und der Wille die zweite Rolle, wobei der Verstand aber immer vom Willen her handelt, nicht der Wille durch den Verstand. Im selben Maß, wie der Mensch seinen Verstand durch die Wahrheiten aus Gottes Wort zubereitet, macht er ihn auch geschickt zur Aufnahme des Glaubens von Gott, und im selben Maß, wie er durch Werke der Nächstenliebe seinen Willen zubereitet, befähigt er diesen zur Aufnahme der Liebe von Gott.[1]
Dieser Zustand, der Stand des Dienstes, wird bei jedem Menschen vorgebildet durch die Entwicklungsstufen vom Kind bis zum jungen Erwachsenen; es ist die Zeit seiner Erniedrigung vor den Eltern, die Zeit des Gehorsams und des Unterrichts vonseiten der Lehrer und Geistlichen. Weitere Entsprechungen sind der Stand eines Prinzen, oder den Stand eines Bürgers, bevor er in die Obrigkeit berufen wird, oder eines jeden Untergebenen, bevor er ein Amt erhält. Im Tiereich wird er Zustand der Umbildung vorgebildet, solange die Tiere noch in der Obhut ihrer Eltern sind, bei Schmetterlingen dem Zustand vor der Metamorphose, als Raupe. Im Pflanzenreich wird dieser Zustand vorgebildet, solange die Pflanze aus dem Samen hervorwächst und sich entfaltet.[2]
Ein Mensch, der im Zustand der Umbildung stehen bleibt und nicht in den Zustand der Wiedergeburt eintritt, gleicht einem Baum, der nur Laub, aber keine Früchte trägt, und von dem des im Wort Gottes heißt, dass er abgehauen und ins Feuer geworfen werden soll. Mt 21.19, Luk 3.9, Luk 13.6-9, Joh 15.5-6 Ein solcher Mensch gleicht einem Sklaven, der nicht frei sein will. Ein Sklave ist, wer nicht mit dem Herrn verbunden wird, ein Freier hingegen, wer mit Ihm verbunden wird, vgl. Joh 8.36 [3]
