Unglaube

Aus Prophetia
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Wesen

Ursachen

Ursachen des Unglaubens sind Hochmut, Selbstliebe und die Gier danach, vor den Menschen als Viel- und Alleswisser zu glänzen und jeden anderen mit Weltweisheit in den Staub zu reden.[1]

Symptome

Ein Ungläubiger zweifelt an allem was Jesus ist und lehrt und beweist eben dadurch, dass er völlig toten Geistes ist.[2]

Folgen

Unglaube bewirkt das Gefühl des Todes und der völligen Vernichtung. Dies ist der Fall, weil der Hochmut, der dem Unglauben zugrunde liegt, die Seele mit aller Gewalt mit dem Fleisch des Leibes vereint und diese daher letztlich nur mehr den Tod des Fleisches fühlen kann. Ein Ungläubiger verliert den festen und ungezweifelten Glauben an das Fortleben der Seele nach dem Tod.[3]

Die Folge von Unglauben ist stets die Lieblosigkeit unter den Menschen. Diese erzeugt die Not und die Armut.[4]

Alle, die in der Welt an keinerlei Fortleben der Seele nach dem Tod des Körpers geglaubt hatten, sind sehr beschämt, sobald sie merken, dass sie dennoch leben. Die sich darauf jedoch versteift hatten, werden mit ihresgleichen zusammengesellt und von den Gläubigen getrennt. In den meisten Fällen werden die Betroffenen an eine höllische Gesellschaft gekettet, weil sie auch das Göttliche geleugnet und das Wahre der Kirche verachtet hatten, denn so wie sich jemand auf die Leugnung des ewigen Lebens seiner Seele versteift, so versteift er sich auch auf die Leugnung der Dinge des Himmels und der Kirche.[5]

Verhalten gegenüber Ungläubigen

Es ist leichter, einen Raben weiß zu machen, als die zum Glauben zu bewegen, die den Glauben einmal im Herzen verworfen haben, weil sie darüber immer aus einer Grundhaltung der Verneinung und nicht der Bejahung denken.[6]

Wer die augenscheinliche Wahrheit nicht annimmt, den soll man als einen Lichtlosen, einen Heiden und Ketzer betrachten und seine Gesellschaft meiden. Es gilt jedoch einen Unterschied zu machen zwischen dem, der die Wahrheit infolge Geistesarmut nicht begreifen und annehmen kann, und einem der die Wahrheit aufgrund Hochmut und Eigendünkel nicht annehmen will, sondern nur will, dass sich alles nach ihm richten soll. Ersterer verdient längere Geduld, da es nicht am Willen, sondern am Verstand fehlt - er wird durch Geduld und Liebe verständiger werden und die Wahrheit annehmen. Letzterer verdient keine längere Geduld. (nach Raphael)[7]

Widerspenstige Menschen, die an keinen Gott und an keine höhere Offenbarung mehr glauben und die Gebote Gottes mit jeder ihrer Handlungen verhöhnen, bedürfen weltlicher Gesetze, um sie daran zu hindern, beliebig ihren losen Gelüsten zu frönen und es bald unter sich, wie mit ihren Nachbarn, weit ärger zu treiben als das Raubwild. Für sie ist kein anderer Weg möglich und denkbar, als durch den Zwang der weltlichen Gesetze, wobei es aber sehr darauf ankommt, was für Gesetze den Menschen zu geben sind. Dazu gehört eine überaus tiefe Kenntnis der menschlichen Natur. Der wahre Grund, durch den die Menschheit zur Entartung geführt ward, darf der Gesetzgeber nie aus den Augen lassen. Das Gesetz ist gleich einer Arznei, wenn mit dem Gesetz die rechte Lehre verbunden ist, wie und warum das Gesetz zu halten ist. Es darf nicht unweise und plump sein, sondern muss überaus scharf und genau geprüft werden, ob es allen möglichen Charakteren heilsam entsprechen kann oder nicht, ansonsten es mehr Schaden als Nutzen anrichtet.[8]

Gott und die Ungläubigen

Würde Gott Sich den Menschen nie offenbaren, oder nur bestimmten nichtswürdigen Priestern, dann hätten die Menschen vollkommen das Recht, an keinen Gott zu glauben und die trotzdem Gläubigen als Anhänger eines dummen Phantasiegottes niederzuschlagen, da der Mensch schon genug Lasten des von ihm unverschuldeten Lebens zu tragen hat und sich nicht auch noch von einem nirgends seienden Hirngespinst irgendwelche harte und aller Natur entgegenstehende Gesetze vorschreiben lassen braucht. Gott jedoch hat Sich von Anfang an viele Male vor tausenden Menschen auf denkwürdigste Weise geoffenbart und ihnen Seinen Willen samt Seiner weisesten Absicht verkündet. Trotzdem der Großteil der Menschen nicht hören will und sich lieber von einem faulen und selbstsüchtigen Priesterstand manipulieren, verdummen, ausbeuten und irreführen lässt, hört Gott trotzdem nie auf, Sich den Menschen auf vielfältigste Art zu offenbaren, was ein Mensch bei nur einigem Nachdenken bald herausfinden kann, indem es da nicht mit natürlichen Dingen zugegangen ist.[9]

Die ungläubige Welt macht Gott stets den Vorwurf, Er solle Sich nach Unsinn der Menschen richten. Er solle Seine Werke nicht im Geheimen, sondern vor der Welt tun, damit man an Ihn glaube. Joh 7.3-5 Sie glauben nicht, weil Ihnen Gott als Gott und Schöpfer ein wahrer Bruder sein will, daher Er nicht nach ihrem Unsinn tut, da Er die höchste Weisheit ist von Ewigkeit. Die (ungläubigen) Brüder verlangen von Ihm, Er solle Sich als Gott vor allen Weltschweinen manifestieren, ansonsten sie nicht an Ihn glauben wollen. Aber Gott will Sich dennoch nicht ändern.[10]

Falsche Vorstellungen

Unglaube und Ketzerei sei mit dem Schwert zu bekämpfen

Wo das Wort Gottes, das lebendige Schwert, nichts fruchtet, da ist auch jedes andere Schwert vergeblich. Wenn das lebendige Schwert mit dem Herzen im Verband steht, dann wirkt es für die Ewigkeit, wie auch der Herr sprach: "Dieser sichtbare Himmel und diese Erde werden vergehen, aber meine Worte ewig nimmer!" Matth 24.35 Wenn man es redlich meint, wirkt man durch die Worte. Wer mit dem Schwert predigen wird, dem wird das Schwert auch sein sicheres Ende sein. Wer das Schwert ergreift, der wird durch das Schwert zugrunde gerichtet werden. Matth 26.52 (nach Sahariel)[11]

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 6.111.3
  2. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.24.6-7
  3. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 6.111.1-2; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 6.111.4; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 6.111.6
  4. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 9.210.4
  5. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 452
  6. Emanuel Swedenborg, Die Erdkörper im Weltall und ihre Bewohner 124
  7. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 7.114.11-12
  8. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.26.8-16
  9. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 6.149.7-11
  10. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.430126.33-37
  11. Jakob Lorber, Robert Blum 2.187.2-3