Unpersönlichkeitsphilosophie

Aus Prophetia
Wechseln zu: Navigation, Suche

Jedem Menschen, der etwas von dem Einfluss der Himmel in sich empfängt, ist es eingepflanzt, sich Gott unter menschlicher Gestalt vorzustellen. Wer jedoch den Einfluss des Himmels durch eigenen Intellekt und ein böses Leben unterdrückt, will einen unschaubaren Gott oder gar keinen Gott. Er weiß nicht, dass es eine solche eingepflanzte Vorstellung gibt, weil sie bei ihm selbst nicht mehr besteht.[1] Die Himmlischen wundern sich darüber, dass sich Menschen für intelligent halten, die sich unter Gott ein unschaubares, unter keiner Gestalt fassbares Wesen vorstellen und die Andersdenkende für beschränkt erklären, obgleich doch das Gegenteil zutrifft. Jene, die sich das Göttliche in menschlicher Gestalt vorstellen, die Engel als himmlische Menschen, von ihrer eigenen Seele, die nach dem Tod fortleben soll, dass sie wie ein Engel ist, und die sich vom himmlischen Leben beim Menschen ein Leben nach den göttlichen Geboten vorstellen, heißen bei den Engel intelligent und für den Himmel geeignet, jene anderen aber im Gegenteil beschränkt.[2]

Folgen

Niemand kann an einen Gott glauben und einen Gott lieben, den er nicht unter irgendeiner Gestalt erfassen kann. Deshalb vergraben sich jene, die etwas Unschaubares und somit Unfassbares für wirklich halten, mit dem Denken in die Natur und glauben so an keinen Gott.[3]

Wer von einem Unschaubar-Göttlichem redet, das Seiende des Alls, aus dem alles entstanden sei, und behauptet, daran zu glauben, der verweigert den Glauben an Jesus Christus. Er wird im Himmel überführt, überhaupt nichts zu glauben; denn von einem unschaubaren Göttlichen als erster Ursache der Natur kann es kein gedankliches Bild geben, also ist auch kein Glauben möglich und keine Liebe dazu.[4]

Quellenverweise

  1. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 82
  2. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 86
  3. Emanuel Swedenborg, Die Erdkörper im Weltall und ihre Bewohner 118
  4. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 3