Unterer Himmel

Aus Prophetia
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Im untersten oder ersten Himmel heißt das Göttliche vom Herrn einfließende das Natürliche, das aber nicht mit dem Natürlichen der Welt zu verwechseln ist, sondern Geistiges und Himmlisches in sich hat. Daher heißt dieser Himmel der natürlich-geistige und natürlich-himmlische und die Engel werden entsprechend genannt. Natürlich-geistig heißen jene, die den Einfluss aus dem mittleren oder zweiten, dem geistigen Himmel aufnehmen. Natürlich-himmlisch heißen jene, die den Einfluss aus dem dritten oder innersten, dem himmlischen Himmel aufnehmen.[1]

Bewohner

Wer ein moralisches Leben führt und an das Göttliche glaubt, sich aber nicht so sehr um Unterricht darin bemüht, befindet sich im untersten oder ersten Himmel.[2]

In den Weisheitshimmel kommen meist nur Seelen von anderen Weltkörpern und die Seelen von der Erde jener weisen Heiden, die nach ihrer Erkenntnis gewissenhaft und gerecht gelebt haben, aber von Christus auch jenseits nichts vernehmen wollen. Nehmen sie jedoch mit der Weile etwas an, so können sie auch in den zweiten, höheren Himmel aufgenommen werden; jedoch den dritten, innersten und höchsten erlangen sie nie und nimmer. Dahin kommen nur jene, die schon (auf Erden) die volle Kindschaft Gottes erlangt haben.[3]

Es ist nicht absolut unmöglich, dass Geister des untersten Weisheitshimmels in einen höheren Himmel übergehen können. Dies geht aber immer sehr schwer, weil sich die Weisheit stets mehr in der Spekulation (Betrachtung) als in der wirklichen Tat gefällt. Der Weise hat nur ein Wohlgefallen, so er vor andern seine tiefen Einsichten präsentieren kann, während der eigentliche Liebegeist nur nach dem Guten und Wahren handeln will. Den Geistern des untersten Himmels ist die meistens tatlose Bequemlichkeit lieber als die schönste und beste Handlung. Solche Geister können nur durch eine gewisse Einförmigkeit der ihnen vor die Augen gestellten Erscheinungen und durch erheiternde Handlungsbeispiele zur Tat angespornt werden.[4]

Weisheit

Die Engel des ersten Himmels haben die göttlichen Wahrheiten nicht wie die Engel des höchsten Himmels in ihrem Inneren eingeschrieben, weswegen sie in Bezug auf diese Wahrheiten ihre Vernunft gebrauchen. Sie speichern die göttlichen Wahrheiten zuerst im Gedächtnis, um sie von dort nach und nach wieder hervorzuholen und durch sie ihren Verstand zu entwickeln. Ohne eine innere Wahrnehmung, ob sie wirklich wahr seien, wollen sie dieselben und wenden sie im Leben an. Zwischen der Weisheit der Engel des dritten Himmels und der Engel des ersten Himmels besteht ein Unterschied wie zwischen Licht und Dunkel; den Engeln des ersten Himmels ist die Weisheit der Engel des dritten Himmels unfasslich.[5]

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 31
  2. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 33
  3. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 4.152.14
  4. Jakob Lorber, Robert Blum 2.233.7
  5. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 270