Vergnügungssucht

Aus Prophetia
Wechseln zu: Navigation, Suche

Wesen

Zerstreuungssüchtige Menschen weiden sich gleich einer Schmeißfliege am Unrat und man braucht nur ein Spektakelhaus errichten, damit sie täglich kommen. Diese Menschen tun alles: Gutes und Böses, wenn es ihnen nur ein Vergnügen macht, fehlt aber dieses, dann sind sie fürs eine wie fürs andere tot. Sie werden auch das Wort Gottes hören, solange es ihnen Vergnügung verschafft, aber das Wort in sich zur lebendigen Werktätigkeit gedeihen zu lassen, davon ist nie eine Spur zu entdecken. Lässt man zerstreuungssüchtige Menschen allein, da verzweifeln sie bald vor lauter Langeweile, weil sie kein eigenes Leben haben.[1]

Ursache

Vergnügungssüchtige Menschen haben deswegen kein eigenes Leben, weil sie es schon in frühester Zeit zu vergeuden gelernt haben, da sie von ihren dummen Eltern nur durch lauter darauffolgende Vergnügungen zu geringen Tätigkeiten angeeifert worden sind, wodurch sie nie den Wert der Tätigkeit, sondern nur der Zerstreuung in sich aufgenommen haben. Dadurch ging alle Selbständigkeit und Freiheit, eben alles eigene Leben, verloren.[2]

Folgen

Vergnügungssüchtige Menschen verfallen zumeist der Hölle, denn sie halten sich für sehr gut, gerecht und nach ihren Begriffen für die Welt völlig tugendhaft (siehe dafür Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.183.14-15), weswegen an eine Besserung nie zu denken ist, da eine Besserung nach ihrem Begriff eine Verschlechterung der feinen Sitten der Menschen wäre.[3] Wie der Winter die Fliegen dahinrafft, so macht auch der Winter des Lebens den vergnügungssüchtigen Menschen einen Garaus.[4] Nach ihrer kurzen Lust, folgt für sie keine mehr.[5]

Verhalten gegenüber Vergnügungssüchtigen

Leichtsinnige (vergnügungssüchtige) Menschen soll man nicht richten, da sie wie eintägige Schemen von heute auf morgen sind, sondern sie wie die Fliegen den Mist ganz unbehindert beziehen lassen. Nur wenn sie den guten Speisen zu nahe kommen, dann soll man sie davontreiben.[6]

Jenseits

Wer bloß für das Vergnügen gelebt hat, weil er das als höchstes Lebensgut betrachtete, liebt im anderen Leben Exkremente und Kloaken. Weil derartige Vergnügungen geistigen Schmutz darstellen, delektieren sich derartige Geister daran; Orte, an denen es reinlich und sauber ist, meiden sie, da sie ihnen zuwider sind.[7]

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.124.9-10; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.124.13-15
  2. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.124.16
  3. Jakob Lorber, Die Erde 60.18
  4. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.124.18
  5. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.124.19
  6. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.124.18-19
  7. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 488