Vielfalt

Aus Prophetia
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Sowohl im Himmel als auch auf der Welt gibt es nicht auch nur ein einziges Etwas, das einem anderen ganz ähnlich oder mit ihm dasselbe wäre. Kein einziges Angesicht ist dem eines Anderen ganz ähnlich oder mit ihm dasselbe, ebenso keine Seele, kein Mensch, kein Engel. Jeder führt ein von dem des Anderen verschiedenes Leben. So verhält es sich mit allem und jedem in der Natur.[1]

Vollkommenheit oder vollkommene Einheit entsteht aus Vielfalt.[2]

Auf der Erde macht nicht selten die Verschiedenheit der Formen, nach dem Grad der eingebildeten minderen oder größeren Schönheit, den Grund des Streits, der Liebe, des Hasses, der Verabscheuung oder einer übertriebenen äußeren Bevorzugung und Zuneigung aus. (nach Raphael)[3]

Ursprung

Dass in allem und jedem eine so unendliche Mannigfaltigkeit ist, kommt daher, weil alles seinen Ursprung im Göttlichen hat, welches unendlich ist. Daher ist überall ein gewisses Bild des Unendlichen, damit das Göttliche zu allem als seinem Werk hinstrebe, und alles zum Göttlichen als dessen Werk zurückstrebe.[4]

Dass z.B. die Häuser in einer Stadt in ihrer Art zwar gleich, aber in ihren zahllosen Details nie völlig ähnlich sind, beruht auf den verschiedenen Seelenneigungen des Menschen. Dasselbe findet sich bei der Bekleidung, der Schrift und den Kunstprodukten der Menschen, die sich stets unterscheiden, je nachdem einer der zahllos verschiedenartigen Spezifikalintelligenzpunkten in der Seele vorherrschend ist. Nie findet ein schon Dagewesenes eine vollkommene Wiederholung, am allerwenigsten dort, wo die produzierenden Intelligenzen sich unter keinem positiven Gericht befinden, was bei den Seelen der Menschen der Fall ist, weil sie sich in die ursprüngliche Freiheit wieder hineinarbeiten müssen.[5]

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht 13
  2. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 56; Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht 12
  3. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.246.10-13
  4. Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht 13
  5. Jakob Lorber, Die Erde 30.7-10