Wärme

Aus Prophetia
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Die Hitze der Sonne ist eine Triebkraft des Lebens, sowohl geistig (Gnadensonne) als auch natürlich.

Wesen

Es gibt zwei Quellen der Wärme: Die Sonne des Himmels - den Herrn -, und die Sonne der Welt.

  • Die Wärme aus der Sonne des Himmels oder aus dem Herrn ist geistig und in ihrem Wesen Liebe.
  • Die Wärme aus der irdischen Sonne ist natürlich und ihrem Wesen nach nicht Liebe, dient aber der geistigen Wärme oder Liebe als Aufnahmegefäß.[1]

Durch Wärme und Licht, diese beiden grundlegenden und universellen Erscheinungen, entsteht und besteht alles vom Ersten bis zum Letzten auf Erden. Sie entsprechen der göttlichen Liebe und Weisheit.[2]

Leben geht aus Wärme (Liebe) hervor, denn mit deren Entfernung schwindet es auch.[3] Wärme und Licht fließen überall ein und bewirken, dass alles lebt und wächst nach der Ordnung, in die es erschaffen wurde.[4] Wenn sich das Licht sehr potenziert, erzeugt es auch eine Wärme; aber das ist keine gute, sondern eine böse Wärme, die nicht belebt, sondern tötet. Nur das Licht, dessen Grund die Wärme ist, ist gut: und die Wärme, die aus solchem Licht strömt, ist gut und belebend.[5]

Die Wärme entspricht dem Guten der Liebe.[6] Hitze kann aber auch die Lust am Falschen des Bösen bedeuten, weil das Falsche aus dem Bösen hervorgeht, wie die Hitze aus der Sonne, insofern diese die teuflische Liebe bedeutet.[7]

Geistige Wärme

Die (geistige) Wärme ist das göttlich Gute, ihrem Wesen nach Liebe. Sie ist die Lebenswärme des Menschen. Diese Wärme wird im Wort unter dem "Feuer" verstanden - die Liebe zum Herrn und dem Nächsten unter dem himmlischen, die Selbst- und Weltliebe unter dem höllischen Feuer.[8]

Die Wärme des Himmels ist überall verschieden, nicht nur nach ihrem Grad, sondern auch nach ihrer Qualität. Wärme und Liebe entsprechen einander im Himmel so sehr, dass dort jeder in dem Grad Wärme fühlt, wie er liebt. Im Himmel wird die Wärme durch das heilige und himmlische Feuer, in der Hölle durch das unheilige und höllische Feuer bezeichnet. Unter beiden Feuern wird Liebe verstanden. Unter den Himmlischen die Liebe zum Herrn und zum Nächsten, sowie jede Neigung, die zu diesen Arten der Liebe gehört, unter dem höllischen Feuer die Selbstsucht und Weltliebe, sowie jede Begierde, die diesen beiden Arten der Liebe angehört.[9]

Die geistige Wärme und das geistige Licht unterscheiden sich insofern von der natürlichen Wärme und dem natürlichen Licht, als sich die natürliche Wärme im Winter vom Erdkörper und seinen Gegenständen zurückzieht und das natürliche Licht zur Nachtzeit schwindet, während die geistige Wärme und das geistige Licht keinem solchen Wechsel unterliegen. Es ist der Mensch, der sich von Gott abwendet, wie die Erde von der Sonne, wodurch dann bei ihm Winter und Nacht herrschen.[10]

Natürliche Wärme

Die (natürliche) Wärme rührt nicht von der Nähe eines Planeten bei der Sonne her, sondern von der Höhe und Dichte der Atmosphäre. Dies zeigt sich auch aus der Kälte auf hohen Bergen selbst in heißen Klimazonen und dass die Wärmeentwicklung verschieden ist, je nach dem geraden oder schiefen Einfall der Sonnenstrahlen.[11]

(Natürliche) Wärme oder Hitze ist die Verdünnung der Luft in allen ihren Teilen (d.h. im elementaren Sinn und nicht im mechanischen).[12]

Dass die Wärme der irdischen Sonne als Aufnahmegefäß der geistigen Wärme dient, lässt sich an der Körperwärme feststellen, die durch die Wärme des innewohnenden Geistes erweckt und ergänzt wird. Die Wirkung der Frühlings- und Sommerwärme zeigt sich besonders deutlich an den Tieren, die jedes Jahr zu dieser Zeit in ihre Paarungsphase eintreten. Dabei bewirkt aber die Wärme allein nicht den Trieb, sie bereitet nur ihre Körper vor, die auch bei ihnen aus der geistigen Welt einfließende Wärme in sich aufzunehmen, denn die geistige Welt fließt in die natürliche ein, wie die Ursache in die Wirkung. Wer meint, die natürliche Wärme produziere die Triebe der Tiere, täuscht sich sehr, da es nur einen Einfluss der geistigen in die natürliche Welt gibt, nicht aber umgekehrt, und jede Liebe ist, da sie dem Leben selbst angehört, geistiger Art.[13]

Die natürliche Wärme ist von grober Art und nicht geistig, dringt daher auch nicht in den Himmel ein. Anders jedoch bei den Menschen, die sich sowohl in der geistigen, als in der natürlichen Welt befinden. Ihr Geist erwärmt sich entsprechend ihrer Liebe, ihr Körper aber aus beiden, aus der Wärme ihre Geistes wie aus der Wärme der Welt. Die geistige Wärme fließt in die natürliche ein, weil sie einander entsprechen, nie jedoch die natürliche in die geistige.[14]

Wärme oder Hitze kann bis ins Unendliche hin erhöht werden. (nach Jarah)[15]

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 567; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 37b
  2. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 37b
  3. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 136
  4. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 63
  5. Jakob Lorber, Robert Blum 2.262.7
  6. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 589
  7. Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 382
  8. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 117; Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 133; Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 567-568
  9. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 134-135; Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 155
  10. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 70c
  11. Emanuel Swedenborg, Die Erdkörper im Weltall und ihre Bewohner 45
  12. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.401011.11-13
  13. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 567
  14. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 135
  15. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.174.3