Wüste

Die Wüste bezeichnet im Wort

1. die verwüstete Kirche, d.h. die Kirche, in der alle Wahrheiten des Wortes verfälscht sind, wie es bei den Juden zur Zeit der Ankunft des Herrn der Fall war.
2. die Kirche, in welcher keine Wahrheiten sind, weil sie das Wort nicht hat, wie bei den gutgearteten Heiden zur Zeit des Herrn.
3. den Zustand der Versuchung in welchem der Mensch gleichsam ohne Wahres ist, weil er von bösen Geistern umzingelt ist, welche Versuchungen herbeiführen und ihm dann gleichsam das Wahre nehmen.[1]

Wüstenbildung

Die brennende Hitze auf den Heiden ist nichts als ein von den benachbarten fruchtbaren Gegenden über sie angehäufter Stickstoff. Dieser nimmt die Strahlen der Sonne gleich der atmosphärischen Luft konzentrierend auf, aber solche Wärme ist keine Fruchtwärme, sondern gleich der Glutwärme von Kohlen in einem verschlossenen Gemach. Solche Hitze wirkt auf das Leben der Pflanzen zerstörend, und dadurch bleibt dann auch das tierische Leben nicht lange. In Extremfällen, wie in Afrika und im südlichen Amerika, bewirkt die Stickluft aus den sehr fruchtbaren Gegenden einen regelrechten Flammenstrom und zusammen mit dem Mangel an Wasser die Unfruchtbarkeit oder Wüste.[2]