Welt

Aus Prophetia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Dieser Artikel behandelt den Begriff "Welt" im Sinne der Vollherrschaft der Hölle über die Erde.
  • für "Welt" im allgemeinen Sinn siehe Welten
  • für "Welt" im natürlichen Sinn siehe Natur
  • für "Welt" im materiellen Sinn siehe Materie und Weltkörper
  • für "Welt" im Sinne von Weltall oder Universum siehe Universum
  • für "Welt" im Sinne von der Erde siehe Erde
  • für "Welt" im Sinne von geistiger Welt siehe Geisterwelt

Die Welt ist im Grunde die Sünde[1], die Vollherrschaft der Hölle auf der Erde.[2] Sie ist rein des Teufels, ein Haus des Satans und durch und durch schlecht.[3] Sie ist gefangen in den härtesten Ketten aller Knechtschaft und ärgsten Sklaverei.[4] Alles Weltliche ist zugleich Höllisches und daher auch angefüllt mit allerlei Grausamkeiten, deren Lohn früher oder später nicht unterm Wege bleiben wird.[5] Der Gott der Welt ist das Geld.[6]

In der natürlichen Welt sind Gute und Böse beisammen, wobei der eine nicht weiß, wie der andere beschaffen ist.[7] Da der Himmel in Wort und Tat und die Hölle in Form der materiellen Welt vor den Augen der Menschen verhüllt sind, kann der Himmel heilbringend auf die Hölle einwirken.[8] Wären Gott und die Engel auf der Welt unverhüllt, würde ihre Macht die unvollkommenen Menschen als Teufel vertreiben, anstatt sie zu bessern.[9]

Wesen

Die Welt ist nichts als der Leib des Todes, der gleich einem Grab ist, worin nichts als stinkender Moder und eine Legion fressender Würmer zu finden ist.[10] Die Welt steht und besteht durchgehends nicht in der Liebe Gottes, sondern bis auf das letzte Stäubchen nur vermöge Seiner Erbarmung beständig in Seinen unerbittlichen Gerichten.[11] Die Macht der Welt wirkt zwar wie frei, befindet sich aber dennoch in Gottes alleinigen Macht, und es kann ohne Seine Zulassung kein Sonnenstäubchen von der Stelle bewegt werden.[12]

Alles in der Welt ist gerade das Gegenteil von dem, als was es sich darstellt. Besitz, Wissenschaft, Künste, Schätze, sogar das Leben selbst: nichts als Lüge und Trug. Wer zu tief in die Welt gräbt, der bereitet sich den eigenen Untergang. Man kann dem Punkt auf dem man steht nicht trauen, denn er ist locker und kann einen verschlingen, wenn man ihn aufgräbt. Alles auf der Welt kann einen töten, weil alles selbst in sich den Tod trägt, außer der alleinigen Liebe, wenn man sie in ihrer Reinheit bewahrt.[13] Der Welt Glückseligkeit ist der Seele Tod.[14]

Wäre die materielle Welt etwas Besseres als Lüge und Trug, so müsste sie beständig sein, wie die Wahrheit selbst als eine und dieselbe für ewig beständig ist und bleibt. Die Welt aber vergeht und ist voller Aas und Unrat. (nach Joseph und Paulus)[15] Sie bietet nichts als Tod und Verderben[16] und verdirbt alles, selbst die reinste Lehre Jesu, daher gibt es auf der Welt nichts Bleibendes. Sogar das Wort Gottes wird von der Lüge der Welt so viel nur immer möglich durchtrübt und dann in allerlei Dummes, Falsches und Böses verkehrt.[17] Alle Welt ist eitel nichtig, schlechter als ein allerschalster Traum, flüchtiger als ein Sturmwind und es ist vollernstlich nichts an ihr. Was immer den Augen begegnet und das Auge körperlich anzieht, ist nichts als bloß nur eine fixierte Erscheinlichkeit, bestimmt zur Prüfung des unsterblichen Geistes für die kurze Zeit, in welcher das Erdenleben eines Menschen begriffen ist.[18]

Diese Welt ist sehr veränderlich und so auch ihre Kinder. Man kann sich auf niemanden fest verlassen. Heute ist einer noch Freund; morgen ist er es nicht mehr und dafür ein arger Richter über einem. So gibt es auf dieser Welt keine Beständigkeit, weder in den Dingen, noch unter den Menschen. (nach Mathael)[19]

Die glänzenden Türme der Welt
Die Welt, die nichts ist als die blanke Außenform der Hölle, hat sich über die Erde erhoben und wohnt in hohen Gebäuden im Glanz der Selbstsucht, des Selbsttruges, der Eigenliebe, Wollust, des Wohllebens, des Reichtums, des Geizes und des Wuchers und der allgemeinen eigennützigen Herrschsucht.[20]

Die Welt (auch "die Tiefe" genannt) zieht durch ihre schnellen, industriellen Fortschritte (Mehrung des Materialismus) das Geistige zum desto schnelleren Verfall; denn das Geistige wird in der Welt von der Materie getragen und ist da, um die gefangene Materie zu erlösen.[21]

Die Welt ist sehr geschmeidig und verstellerisch und weiß ihr totes Zeug mit dem geistig scheinenden geschickt zu verschmelzen, wodurch es unschädlich aussieht. Das Weltliche aber ist nirgends und niemals gefährlicher, wenn es unscheinbar, ganz unschädlich scheinend und ganz kleinlaut und geringfügig auftritt. Wenn es grell auftritt, dann erkennt es sogar ein Blinder und kann demselben begegnen. Tritt es aber leise und unschuldig scheinend auf, dann ist es ein schleichendes Gift, das seine Opfer nimmer auslässt und sehr sicher hinabzieht ins Verderben des ewigen Todes. Es gleicht einem Vampir, der seine Beute in einen allersüßesten Schlaf fächelt, um dann ganz ungestört derselben den letzten Blutstropfen auszusaugen.[22]

Gegenwärtig weiß die Welt sogar ihre grellsten Bösetaten derart zu beschönigen, dass sie ganz sittlich und in der größten Ordnung erscheinen. Zum Beispiel tadelt niemand einen heiratssüchtigen Jüngling oder desgleichen eine Jungfrau. Vor der Welt ist solches in Ordnung, aber nicht vor Gott. Denn wer nicht zuvor lebendigst süchtig wird nach Gott, der ist ein Weltgeiler, und die Jungfrau ist Gott gegenüber eine verächtliche Dirne. [23]

In der Welt wird die Meinung und das Urteil nach der Predigt (Reden) und den Schriften (Schreiben) gebildet und nicht nach dem Leben, wenn dies nicht zutage tritt. Und zeigt sich etwas von einem nicht damit übereinstimmenden Leben, so entschuldigt man es, denn die einmal gebildete Vorstellung oder das Denken und die Erkenntnis von jemand deutet alles zu ihren Gunsten.[24] Zum Weltdienst genügt der Schein, aber es wird für jedermann die Zeit kommen, da der Schein weichen wird.[25]

Die Welt war nie gut, sondern stets nur einige wenige Menschen in ihr. Was einmal schlecht ist, das bleibt auch schlecht. Auf Dornen und Disteln wachsen keine Trauben und Feigen, auch wenn man sie ins beste Erdreich versetzt.[26]

Unter der Welt wird in der Bibel im weitesten Sinne die ganze Welt verstanden, und zwar sowohl die Guten als die Bösen, zuweilen auch bloß die Bösen; im weniger weiten Sinn wird unter der Welt dasselbe verstanden, was unter Erdkreis und unter Erde (oder Land) verstanden wird, mithin die Kirche. Daher heißt der Herr von dem Glauben an Ihn der Weltheiland. Auch das Volk der Kirche wird unter der Welt verstanden.[27]

Licht

siehe Rationalismus

Menschen

siehe Weltmensch

Geschichte

siehe Weltgeschichte

Mensch und Welt

!
Anmerkung: Mit der Welt in Bezug auf den Menschen ist weniger die äußere Welt, sondern die eigene Welt im Menschen gemeint. Die äußere Welt fungiert nur als Spiegel. Der Kampf gegen die Welt ist daher weniger ein äußerlicher, sondern vielmehr eine innerlicher, ein Kampf gegen sich selbst.

Für den Menschen ist die Welt wie ein zweiter größerer Mutterleib, in welchem sein Geist ausgereift und ausgeboren werden muss.[28] Die Welt ist nichts als eine auf eine bestimmte Probezeit gerichtete Lüge. So diese beim Menschen aufhört, dann erst beginnt das Gottesreich der ewigen Wahrheit. (nach Paulus)[29] Sie ist die Vorschule des ewigen Lebens. Wenn man dem Herrn liebetreu fest verbleibt, dann werden einem im Reich Gottes große Geschäfte erwarten.[30] Je geringeren Anteil jemand an der Welt und ihren toten Götzen hat, desto mehr ist er bei Gott und desto mehr hat er in Gott seinen ewigen, unvergänglichen Anteil zu überaus hohen Zinsen angelegt.[31] Wer an den Namen Gottes hält, soll Seine stete Liebe und Gnade zu gewärtigen haben. Wer aber das hat, der sehe nicht auf die Welt, was diese tut und tun will; denn Gott allein ist wahrhaft der Herr, und alle Geschicke der Menschen liegen in Seiner Hand und Macht.[32]

Wer die Wege der Welt und ihrer Klugheit wandelt, der wandelt in der Nacht. Die Nacht aber ist der Tod, und der Tod ist das Ziel der Wanderschaft in der Nacht.[33] Jeder, der in seinem Herzen der Welt dient, befindet sich in ihrem Gericht und wird hinausgestoßen werden in die äußerste Finsternis.[34]

Die Welt hat eine starke Macht über den Menschen, weil sie zum größten Teil von der Hölle aus beherrscht wird. Es kostet der Seele manch harten Kampf, um nicht von ihrem eigenen Fleisch und Blut und dadurch dann auch von der Welt verschlungen zu werden.[35]

Die "Schätze der Welt" sind gleich dem Unflat in einem Grab. So scheußlich sie auch sind, so werden sie aber besonders in dieser Zeit doch mit einer solchen leidenschaftlichen Heftigkeit gesucht, dass die Menschen verzweifeln und an Selbstmord denken, sobald sie Gott, ihrer Freiheit unbeschadet, durch Seine Vaterliebe von diese "Schätzen" abhält, und nicht bald zulässt, dass sie sich in das Grab des ewigen Todes stürzen.[36]

Die Welt hat nichts zu bieten als eine kümmerliche Füllung des Magens, eine elende Decke über die Haut, einen fluchbeladenen Dienst von Seite der Geschwister und schließlich nach kurz abgelaufener Zeit den zeitlichen und ewigen qualvollen Tod. Sie ist es nicht einmal wert, dass ein Mensch ihr auch nur gedenkt. (nach Kisehel)[37]

Man soll sich von der Welt nicht ärgern lassen, denn jedes ihrer Worte ist eine Schaumblase, angefüllt mit tödlicher Pestilenz. Vielmehr soll man das Wort des Herrn hören, und Seinen Rat befolgen.[38]

Alles, was nicht aus der Liebe Gottes hervorgegangen ist, sondern gezeugt wurde aus Seiner Weisheit, welche in den unendlichen Lichtkreisen der Göttlichkeit besteht, also die Welt und das Fleisch, wurde zu einer die Liebe zu Gott prüfenden Unterlage gestaltet. Daher soll man nicht der Welt und dem Fleisch anhangen, denn wer dies tut, den wird dies von der Liebe Gottes zunehmend abziehen und er wird dadurch ein Knecht der Welt werden und somit auch des Todes. Es wird dann schwer sein und lange dauern und äußerst mühsam sein, sich wieder von der Welt loszureißen und es wird viel Feuer über so jemand kommen müssen, um ihn von den ehernen Banden des Todes loszuschmelzen.[39]

Anhaftung an die Welt

An der Welt hängen heißt Unzucht treiben.[40] Wer noch irgend etwas in der Welt mehr liebt als den Herrn, der ist Seiner nicht wert.[41] Wer immer über etwas Flüchtiges Gottes auch nur eine Stunde lang vergessen kann, der ist Seiner nicht wert. Gott wendet sofort Sein Angesicht ab von ihm und sieht ihn nicht eher an, als bis er Ihm alles opfern wird, was er hat.[42]

Wer sich von den Reizen der Welt gefangen nehmen lässt, vor dem wird sich der Himmel immer fester verschließen. Wenn er in große Not gelangen und zum Himmel um Hilfe rufen wird, da wird so jemand keine Hilfe werden, denn es ist nicht möglich, dass jemand, der mit Wohlgefallen in was immer der Welt anhängt, zu gleicher Zeit in der segnenden Verbindung mit dem Himmel stehen könnte. Jeder Mensch ist so erschaffen und eingerichtet, dass er Gutes und Böses, Wahres und Falsches nicht in einem Herzen nebeneinander ertragen könnte, entweder das eine oder das andere, aber ewig nie beides zugleich. Er kann wohl beides mit seinem Verstand erkennen; aber im Herzen kann nur das eine oder das andere als Lebensgrund weilen.[43]

Da die Prüfungslebenszeit eines einzelnen Menschen in geistiger Hinsicht äußerst kurz ist, ist es auch entsprechend eitel sich mit dem Herzen an die gar so nichtigen Dinge der Welt zu hängen und sich Reichtümer der Welt zu sammeln, dafür aber dann notwendig das ewige Leben einzubüßen.[44]

Huldigung der Welt

Wer der Welt huldigt (z.B. durch die Mode), weil ihm die dumme Welt mehr ist als Gott, der wird von Gott auf ewig verstoßen. Gott gab das Leben und Er kann es wieder nehmen, wann Er will. Wer den Anstand der Welt mag und berücksichtigt, und wem der Anstand, den Gott fordert, wofür Er wohl das erste Recht hat, wie nichts ist, und meint, Gott werde ihm das schon nachsehen, der täuscht sich gewaltig.[45]

Weltfurcht

siehe Weltfurcht

Überwindung der Welt

Der verheerende, falsche Weg des Kampfes gegen die Welt
Gott weiß sehr gut, was die Welt macht, und ist nicht zu lau, um sie für ihre Untaten zu züchtigen. Mit Gewalt richtet man nichts gegen die Welt aus, denn diese reagiert mit Gegengewalt und auf diese Weise würgt fortwährend ein Volk das andere. Wer die Welt bekämpfen will, der muss sie mit heimlichen Waffen bekämpfen und diese sind die Liebe und der Friede Gottes in einem selbst. Mit diesen Waffen muss jeder zuerst die Welt in sich besiegen und dann erst kann er diese Waffen stets siegreich gegen die Außenwelt gebrauchen, denn wer nicht innerlich ein Meister der Welt ist, der wird es äußerlich desto weniger werden. Wer in sich noch einen fluchähnlichen Feuereifer verspürt, der ist noch nicht fertig mit seiner eigenen Welt, denn dieser Eifer rührt vom geheimen Zweikampf zwischen dem Frieden Gottes und der Welt im Menschen her. Es ist die Welt, die eifert und richtet und Feuer vom Himmel ruft, um sich listig für die Sache Gottes zu maskieren. Der Geist und Friede Gottes aber eifert nicht, sondern wirkt mächtig im stillen nur und ganz unbemerkt von aller Welt. Sein Außenschild sind die Werke der Liebe und seine Erscheinlichkeit die Demut. Darin besteht der wahre innere Friede und der mächtige Sieg über die Welt, den Jesus erfochten hat.[46]

Zuerst soll man die Welt in sich selbst besiegen, worauf es ein leichtes sein wird, sie auch in den Mitmenschen zu besiegen. Es kann niemand seinem Nächsten etwas geben, das er zuvor nicht selbst besitzt. Wer in seinem Bruder Liebe, Demut, Geduld, Güte usw. erwecken will, der muss ihm damit entgegenkommen.[47]

siehe Entsagung

Besserung der Welt

Wer bessere Zeiten und eine bessere Welt erwartet, der irrt sich sehr in seiner irdisch frommen Erwartung. Denn die Welt war allezeit arg und wird es auch sein bis ans Ende aller Zeit. Daher kann auf der Welt für die Welt die Zeit nichts als nur Arges bringen. Wer aber mit dem Herrn ist und Er mit ihm, dem wird weder die Welt noch ihre lose Zeit etwas anhaben können. Mit der Welt ist es beinahe wie mit der Hölle. In ihr finden nur ihre Eigenen die Hölle, nicht aber auch die Engel, die sich meist dort befinden, um die argen Geister zu bessern oder zu strafen. Der Gute hat auf der Welt allzeit nur Gutes, wie der Schlechte allzeit nur Schlechtes zu erwarten. Die Welt und ihre Schwester, die Hölle, werden stets das bleiben, was sie sind – bis zu ihrem Gericht.[48]

Verhalten

Man soll das wahrhaft Gute ohne die geringste Scheu vor der Welt vollbringen, weil es gut ist und weil es Gott so haben will.[49]

Wer der Welt ein Freund ist, der ist ein Feind Gottes, und wer der Welt Freundschaft sucht, der sucht in einem die Feindschaft Gottes. Daher soll man sich aus einer gewissen kritischen Weltanfeindung nichts machen, denn so diese dem zuteil wird, das man für Gott tut, dann ist man eben dadurch auch Seiner innigsten Freundschaft versichert. Wo auch immer einem die Welt entgegenkommen möchte, soll man sie sich nicht zum Freund machen. Wer wahrer Freund Gottes sein will, der muss der Welt gegenüber elend sein und viel Leid tragen. Der Welt Lache muss in Weinen und der Welt Freude in Traurigkeit verkehrt werden.[50] Jeder soll sich in allem von ihr enthalten und sie es nicht merken lassen, dass er sie kennt in ihrer wahren Gestalt, damit er von ihr keinen Schaden bekomme, weder leiblich und noch viel weniger geistig.[51] Man soll sich der der Welt wegen gar nicht kümmern. Je toller sie ihre Sachen treibt, desto ärger wird sie sich am Ende selbst strafen.[52]

Da die Welt voller Lug und Trug ist, soll man ihr nie glauben. Was immer einen in der Welt anlächelt, das soll man im Herzen fliehen; denn da ist alles Maske, hinter welcher allerlei arges Gesindel steckt.[53] Die Menschen sollen ihre Augen von der Welt abziehen und in sich kehren, wenn sie ihnen ihre Lockungen vorhält und sie damit blenden will.[54]

Wer immer das Leben dieser Welt sucht und es auch leicht findet, der wird das ewige Leben verlieren, und Jesus wird ihn nicht am jüngsten Tag, alsbald nach dem Leibestod, zum ewigen Leben erwecken, sondern ihn in die Hölle zum ewigen Tod werfen. So jemand wird sein Leben verlieren und umkommen unter der großen Bürde desselben. Wer das Leben dieser Welt aber gering achtet und sucht vielmehr das Leben der Seele zu erhalten, durch das lebendige Brot und durch das gerechte Licht, der ist ein Kluger und geschickt zum Himmelreich.[55]

Man soll nicht über die Welt klagen, sondern alles dem Herrn aufopfern. Er wird zur rechten Zeit alles so machen und gestalten, wie es am allerrechtesten sein wird. Jeder, der den Herrn liebt, mag in vollster Ruhe sein in seinem Herzen; denn er kann es förmlich mit Händen greifen, dass überall die ewige Ordnung des Herrn vorherrscht. Das Leben ist ein fortwährender Kampf; daher soll man sich den Weltkampf nicht zum Grauen werden lassen; wer in der Liebe Gottes ist, wird mit diesem Kampf wenig zu tun haben, denn der Herr allein ist für alle die Seinen der allmächtige Kämpfer in Ewigkeit.[56]

Gott und die Welt

Der Herr ist in der Welt ein ganz kleiner Held, den man für gar nichts hält. Die Gelehrten sehen Ihn kaum an und lassen Ihm gerade noch den Namen eines ehrlichen Mannes. Einige haben Ihn schon ganz und gar verabschiedet und andere fallen über Ihn her und halten ihn höchstens noch für einen Gott für alte Frauen. Einigen Seiner groß sein wollenden Dienern und Knechten dient Er nur noch als ein öffentliches Amtssiegel für ihren finsteren Unsinn. Einige lassen Ihm wohl noch Seine Göttlichkeit, aber dafür muss Er für ihre zeitlichen Vorteile aus Sich machen lassen, was sie wollen, und zwar am schlimmstenfalls ein bares Unding sein, das Liebe und Barmherzigkeit nur so lange haben darf, als es ihnen gefällig ist; dann aber muss Er unerbittlicher werden als ein Stein und muss Sich zu dem schändlichsten Tyrannen umgestalten lassen, von einem Richterstuhl auf den anderen springen und ein Verdammungsurteil über das andere aussprechen.[57] Der Herr hat viele entsetzlich schlechte Köche (Anm.: sogenannte Knechte, die Amtspriester) in der Welt, die von Ihm nichts mehr wissen und auch nichts mehr wissen und hören wollen und die Ihn als einen Vater aller Väter schon lange völlig hätten verhungern lassen, wenn es an Ihm möglich wäre. Dennoch richtet Er sie nicht in Seinem gerechten Zorn, sondern betrachtet sie als Arme und Schwache.[58]

Die Welt meint wohl, Gott sei taub und blind geworden, aber dem ist nicht so. Er gleicht gegenüber der Welt einem Dieb, der auf der Lauer liegt, also gerade wo man Ihn am fernsten wähnt, am sorgfältigsten horcht und lauscht. Sobald alles im Haus schläft, dann bricht er ein und würgt und holt sich seinen Raub. Die Wachenden werden den Herrn der Herrlichkeit sicher erkennen, ob er ein Dieb oder der wahre Herr ist. Aber den Schlafenden wird der Herr so tun wie ein Dieb. (Vgl. 1.Thes 5.1-7) [59]

Gott will mit Seiner Weisheit nicht prunken wie ein weltgelehrter Naturforscher, sondern will wie ein Bänkelsänger sein, den man überall hinauswirft, wo es nobel zugeht.[60]

Der Herr und die Welt lassen sich ewig nicht unter ein Dach bringen.[61] Alle Welt ist Sein Feind.[62] Jesus ist der Welt am meisten verhasst, denn Er zeugt von ihr, dass ihre Werke böse sind. Joh 7.7 Wie der Herr ist der Welt gleich einem Aas, das sie flieht und hasst, die allergrößte und verhassteste Pest, so wird sie dereinst jenseits sein vor dem Herrn und allen Seinen Engeln ewig.[63] Was die Welt gutheißt, etwa ein guter Hausname, das ist ein Zeugnis der Hölle. Was der Welt zusagt oder vor ihr groß ist, das ist ein Gräuel vor Gott. Lk 16.15 Er sieht nur das Kleine und von der Welt Verachtete an, weist aber das Große für ewig von Sich.[64]

Indem alle Welt rein des Teufels ist, kann Gott nur sehr sparsam hie und da Seine Gnade anbringen, zumal sich die meisten Menschen der Welt gegenüber ihrer schämen.[65]

Die Welt hat von Gott alles Gute zu erwarten, so sie sich zu Ihm wendet; im Gegenteil aber auch das Allerschlimmste. Gott liegt nichts an einer Welt voller Teufel.[66]

Es gibt eine vom Herrn gegebene Entsprechungsgeschichte über den Herrn und die Welt, zu finden unter Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.470531

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Schrifttexterklärungen 21.18
  2. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.480325.1
  3. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.52.9; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.216.12
  4. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.420626.4
  5. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.400524.8
  6. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.420523b.8
  7. Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht 32
  8. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 7.170.12
  9. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 7.170.16
  10. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.411217a.7
  11. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.410105.1
  12. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.420829.2
  13. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 111.7-16; Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.440311.10; Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.451228.5; Jakob Lorber, Robert Blum 2.204.9
  14. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.132.13
  15. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 64.5; Jakob Lorber, Robert Blum 2.204.9
  16. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.451228.3
  17. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.197.5; Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.440216.3; Jakob Lorber, Robert Blum 2.204.9
  18. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.420310.7; Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.420314b.22
  19. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.34.8-9
  20. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.400617.31; Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.490406.70
  21. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.36.5
  22. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.430908b.3-4
  23. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.430908b.8-9
  24. Emanuel Swedenborg, Die Erdkörper im Weltall und ihre Bewohner 157
  25. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.420818.13
  26. Jakob Lorber, Robert Blum 2.257.15
  27. Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 589
  28. Jakob Lorber, Die Erde 85.14
  29. Jakob Lorber, Robert Blum 2.204.9
  30. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.401014.8; Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.451228.3
  31. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.410731.8
  32. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.611231.2
  33. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.430115.3
  34. Jakob Lorber, Robert Blum 2.271.5
  35. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.137.13
  36. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.411217a.7
  37. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.205.11-13
  38. Jakob Lorber, Die zwölf Stunden 2.18
  39. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.137.19-21
  40. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.400824.6
  41. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.480926.19
  42. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.430908b.9
  43. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.167.16-18
  44. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.420310.8
  45. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.470612.3
  46. Jakob Lorber, Schrifttexterklärungen 35.20-25
  47. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 10.90.3
  48. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.461209.2-5; Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.461209.13
  49. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.490406.74
  50. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.480614.6-8
  51. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.470720.9
  52. Jakob Lorber, Robert Blum 2.257.15
  53. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.440311.10; Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.451228.5
  54. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.470625.3
  55. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.139.9; Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.430115.15
  56. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.451228.7-8
  57. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 1.2.8
  58. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 236.27-30
  59. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.450217.3-5
  60. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.430927.1
  61. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.420314b.11
  62. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.440421.18
  63. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.410510
  64. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.490406.71; Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.490406.78
  65. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.480220.8
  66. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.481230.4