Rückwirkungsmacht

Aus Prophetia
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Widergänger, Zombies usw. sind materielle Auffassungen der in jeder Kultur bekannten Rückwirkungsmacht von Toten.
Rückwirkungsmacht bedeutet die von Gott gestattete Rache von Geistern misshandelter oder getöteter Menschen.[1] Durch den Tod kann man sich keinen Feind vom Hals schaffen, denn war er im Erdenleben nur ein einfacher Feind, so wird er nach dem Leibestod als ein freier Geist ein hundertfacher. Er wird einen mit hunderten Übeln lebenslang quälen, und man wird kein Mittel finden, das einen von seinem unsichtbaren Feind befreien würde. Durch das Töten eines Feindes macht man aus einem schwachen Feind, den man sehen konnte, tausend unsichtbare, die einen dann verfolgen Tag und Nacht und einem Schaden zufügen an Leib, Seele und Geist.[2]

Wesen

Die im Grabe verwesen sind nicht tot, sondern leben tausendfach mächtiger weiter. Schwert und Feuer mögen der Erde furchtsames Gewürm niederhalten, aber die in den Gräbern leben ein Leben des Hasses, des Zornes und der ewigen Rache, die keine irdische Macht mehr fesselt. Allein Gott kann sie halten und zähmen. Die mit Ihm wandeln, werden auch bei Ihm den gerechten Schutz finden.[3]

Rückwirkungsmacht haben jene Geister, die als nach dem Besseren strebende Menschen auf dieser Welt von tyrannischen, über alle Maßen hochmütigen, selbst- und herrschsüchtigen und somit auch völlig unrechtmäßigen Herrschern auf eine grausamste Weise getötet worden sind. Diese rächen sich als Geister an ihren gefühllosen und ungerechten Richtern, da ihnen dies von Gott aus als Rückwirkung gestattet ist.[4]

Wer sich auf der Welt ohne Gottes Geheiß durch seine Unfreundlichkeit, durch einen allfälligen Hochmut oder durch die mangelhafte menschliche Justiz Feinde zugezogen hat, den können die Geister derselben in Gestalt von quälenden Gewissensbissen martern und alle auf ihn Bezug habenden irdischen Umstände so leiten, dass dieser nicht leicht wieder auf einen grünen Zweig kommen wird. Der Herr lässt solches darum zu, damit den beleidigten Seelen die verlangte Genugtuung geschehe, und es außerdem für den Betreffenden viel besser ist, dass er auf dieser Materiewelt für seine Hochmutstaten gepeinigt wird, als so er nach seinem Leibestod sogleich in hunderttausend Hände feindlicher Geister geriete, die mit ihm als einem in jener Welt noch gänzlich Unerfahrenen sicher nicht freundlich umgehen würden. (nach Jonael)[5]

Ein Beispiel dafür, wie sich ein verstorbener Feind rächt, ist wie sich der Geist von Urias an David gerächt hat.[6]

Erscheinungen

siehe Geisterseher und Spuk

Keine Rückwirkungsmacht

Feinde von Menschen, die nach der Lehre Christi leben, haben nach ihrem Leibestod keine Rückwirkungsmacht.[7]

Auch die Seelen aus in Notwehr getöteten Menschen werden jenseits in ein hartes Gericht gesetzt und können daher weder auf ihre gerechten Sieger, noch sonst auf dem Erdboden eine böse Rückwirkung auszuüben.[8]

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.81.6-7; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.79.10-11
  2. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.79.7; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.164.3
  3. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.490829.9; Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.490829.12; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.30.2-3
  4. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.81.6-7; Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.490829.1-4
  5. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.79.10-11
  6. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.79.13
  7. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.81.6
  8. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.81.4