Agla

Aus Prophetia
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Agla war eine Tochter von Mahal, und die schöne, um ein Jahr ältere Schwester von Waltar.[1] Durch die Heirat mit Gurat, dem König von Hanoch, wurde sie zur Königin. Mit ihr nahm die grausamste Regierung, die es je in Hanoch gegeben hatte, ihren Anfang.[2]

Charakter und Aussehen

Agla war äußerst herrschsüchtig. Alles musste sich vor ihr bis zur Erde beugen.[3] Wer sie trotz all ihrer Untaten nicht über alles liebte oder ehrte, oder es zumindest zu tun vorgab, dessen Leben war verwirkt. Auch Konkurrentinnen in der Liebe waren so gut wie tot.[4] Spätestens nachdem sie Königin in Hanoch geworden war, galt ihr Gott nichts, ihr Verstand jedoch alles.[5] Nach ihrer Bekehrung wurde sie jedoch eingedenk ihrer Sünden gottesergebener als ihr mit Gott hadernder Vater.[6]

Von ihrer Schönheit wird berichtet, dass bei ihrem entkleideten Anblick Männer zu rasen anfingen und wahnsinnig wurden und sogar augenblicklich tot umfielen.[7] Ihr Gesicht war so schön, dass lüsterne Männer wie versteinert wurden, wenn sie es sahen.[8]

Geschichte

Agla wurde zu ihrem Bruder Waltar nach Hanoch gebracht, als dieser von Noah als Botschafter dorthin gesendet worden war, um vor dem nahen Gericht Gottes (die Sündflut) zu warnen, der aber seine Gesandtschaft aufgegeben und bei König Gurat in Hanoch geblieben war.[9]

Der König war von der Schönheit Aglas so beeindruckt, dass er sich als ihr Gemahl anbot, worauf Agla sofort einwilligte.[10] Schon am dritten Tag war Agla vollkommene Königin in Hanoch. Sie erwies sich als eine äußerst herrschlustige Königin, was ihren Bruder Waltar verdross, der deswegen vom König verlangte, entlassen zu werden, um sich irgendwo auf einem Gebirge anzusiedeln, wo er nichts mehr von seiner entsetzlichen Schwester erfahren würde.[11] Dies ergrimmte Agla, die ihren Bruder in ein tiefes Gefängnis bringen ließ. Dies geschah in weniger als einem Jahr, nachdem Agla Königin geworden war.[12]

Ermordung Waltars und seiner Frauen

Der Generaloberpriester befreite Waltar nach zwei Monaten Haft und wollte ihn in seinen Schutz nehmen. Waltar aber begehrte nur mehr die Flucht, die man ihm gestattete. Agla sandte daraufhin Häscher aus, die ihren Bruder auf dem Weg ins Gebirge ergriffen, erschlugen und ihm den Kopf abtrennten, den sie der Königin als Beweis brachten. Dies war der Anfang der grausamsten Regierung, die es je in Hanoch gab.[13]

Die sieben Frauen Waltars, samt ihren vierzehn Unterfrauen, wurden von Agla aus Rache und Eifersucht eigenhändig ermordet.[14] Ihre Leichen ließ sie im Liebestempel ganz entblößt ausstellen.[15] Der Generaloberpriester jedoch hatte erfahren, was die Agla tat. Er sendete eine Gruppe zum Liebestempel, welche die Leichen einbalsamieren ließ und in gläsernen Särgen im Tempel aufstellte mit der Aufschrift: "Der Königin Höllenwerk!" Der abgeschlagene Kopf von Waltar wurde mit einer ähnlichen Inschrift in einer eigenen Glasurne über diese Särge gesetzt. Dies geschah als ein Versuch, die satanische Königin loszuwerden.[16] Als die "Göttinnen" des Tempels der Leichen ansichtig wurden, flohen sie gerade noch rechtzeitig, um den Kriegsknechten der Königin zu entkommen, die den Auftrag hatten, sie und die Gruppe des Generaloberpriesters allesamt zu ermorden. Dies machte die Königin rasend vor Wut und sie schwor dem Generaloberpriester bitterste Rache.[17]

Intrigenspiel

Drohuit, der Hauptmann der Kriegsknechte der Königin, warnte diese davor, gegen den mächtigen Generaloberpriester Fungar-Hellan vorzugehen, der sich aufgrund der Untaten der Königin mit dem König Gurat entzweit hatte, worauf die Königin zum ersten Mal erschrak.[18] Drohuit und Agla wandten List und Lüge an, um Fungar-Hellan und den König von der Tadellosigkeit der Agla zu überzeugen. Wie dies gelang, wird im Detail ab Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.263 geschildet. Letztlich überzeugte Agla den lüsternen Fungar-Hellan durch ihre weiblichen Reize und wurde seine Frau. Gurat und Drohuit blieb nichts anderes übrig, als dies zu akzeptieren.[19]

Agla sendete nach ihren beiden Schwestern Pira und Gella - eine für Fungar-Hellan, damit Agla selbst dem Gurat bleiben konnte, und eine für Drohuit. Als Aglas Vater Mahal erfuhr, dass seine Tochter Königin im Reich Hanoch geworden war, da zog er freudig mit seiner Familie zu ihr, um in Hanoch sein Glück zu suchen.[20] Fungar-Hellan jedoch begehrte gleich beide Schwestern Aglas für sich, worauf ihm Drohuit seine Versprochene überließ. Dieser übergab Drohuit daraufhin die Königsmacht, machte den schwach und dumm gewordenen Gurat zum bloßen Repräsentanten, und überließ Drohuit die Agla als Frau, womit diese völlig einverstanden war.[21]

Mahal erkannte bald, dass in Hanoch die Hölle ihr Regiment errichtet hatte.[22] Er führte Fungar-Hellan durch die Stadt, obwohl er ortsfremd war, um ihm zu beweisen, wie das göttliche Licht im Herzen mehr sieht als alles Spionagewesen.[23] Mahal klärte den Generaloberpriester über die geheimen Intrigen von Agla und Drohuit auf, und zeigte ihm, wie diese ihn, den Generaloberpriester, zu stürzen und ermorden schon vorbereitet hatten.[24] Fungar-Hellan nahm Agla und Drohuit daraufhin gefangen und sperrte sie in Käfige ein.[25]

Bekehrung und Tod

Im Käfig eingesperrt und dem Spott der Wachen preisgegeben, bereute Agla ihre Sünden und wurde von Fungar-Hellan schließlich wieder frei gelassen.[26] Sie floh später zusammen mit ihrem Vater zu Noah auf die Berge.[27] Bei Noah erwies sie ihre große Gottesergebenheit, wonach sie von dem Engel Waltar in einem Augenblick zum ewigen Leben entrückt wurde und von ihr nichts als ihre Kleider und in selben ein wenig Asche zurückblieb.[28]

Familie

Vater: Mahal

Geschwister: Waltar, Pira, Gella, Kisarell

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.254.7-8
  2. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.256.4-8; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.258.14
  3. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.258.3
  4. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.270.7-13; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.259.1-4; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.259.10-18
  5. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.278.8-9
  6. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.348.7-9
  7. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.269.12
  8. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.318.4
  9. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.253.2-16; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.254.3-6; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.255.11-12
  10. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.256.4-8
  11. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.258.2-4
  12. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.258.6
  13. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.258.7-14; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.259.1
  14. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.259.10-18; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.283.2
  15. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.260.6
  16. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.260.8-15
  17. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.261.9-10; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.262.2
  18. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.262.3-14; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.262.3-14; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.263.2-5
  19. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.269.11-17
  20. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.271.10-11, Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.273.2, Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.273.10-11
  21. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.277.1; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.277.6-11
  22. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.278.8-10
  23. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.282.8-11
  24. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.282.12-15, Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.283.2, Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.283.12; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.284.4-9; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.285.10; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.286.4; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.287.10-11; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.288.5-7
  25. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.290.15-18
  26. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.300.2-15
  27. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.336.1
  28. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.348.7-11