Christentum

Aus Prophetia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Kreuz und Fisch sind zwei der Zeichen des Christentums
Die Christliche Kirche ist die dritte Kirche auf Erden.[1] Sie besteht sowohl im Himmel wie auf der Erde.[2] Die christliche Kirche machen jene aus, die nach den Geboten des Herrn im Wort leben.[3] Die Kirche wird durch das Wort gebildet, und ist so beschaffen, wie ihre Einsicht in das Wort.[4]

Wesen

Wie die Kirche des Herrn auf Erden beschaffen sei, kann kein Mensch sehen, so lang er in der Welt lebt, noch weniger, wie sie mit dem Fortgang der Zeit sich vom Guten zum Bösen gewendet hat. Solange der Mensch in der Welt lebt, ist er im Äußeren und sieht nichts als das was vor seinem natürlichen Menschen erscheint. Wie aber die Kirche in Ansehung des Geistigen, das ihr Inneres ausmacht, beschaffen sei, erscheint nicht in der Welt. Im Himmel jedoch erscheint es wie am hellen Tage, weil die Engel im geistigen Denken sind, und daher nur das Geistige sehen.[5]

Das (wahre) Christentum soll ein allerinnigstes Brudertum sein.[6] Die (wahre) Kirche ist dort, wo der Herr selbst verehrt, und das Wort gelesen wird.[7] Eine (christliche) Kirche ist nur Kirche, wenn sie den Willen Gottes lehrt und das Leben predigt aus der Liebe, die am Kreuz für die ganze Erde, ja für die ganze Schöpfung blutete (Christus). Eine Kirche, die sich nur segnet und alles andere verflucht, ist wie ein Geizhals, der allen den Tod wünscht, damit er alles bekommt. Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr als ein solcher Geizhals in den Himmel.[8] Das Wesentliche der (christlichen) Kirche ist, dass Jehova Gott Selbst herabstieg und Menschliches annahm; einzig und allein durch diese Vereinigung wurde dem Menschen die Verbindung mit Gott und so das Heil ermöglicht.[9]

Es gibt die äußerliche Kirche, vergleichbar der toten Borke eines Baumes, und die innere Kirche, vergleichbar dem lebendigen Inneren eines Baumes. Zwar ist die Borke eines Baumes leblos, aber sie ist dennoch für das Überleben des Baumes notwendig. Genauso verhält sich das mit der Kirche. Aus der äußeren Kirche wird ewig nie das Reich Gottes (das innere, lebendige Geistesleben) entstehen. Sie ist aber nach Gottes Fürsorge ein Schutz für die innere Kirche, die jeder finden kann, wenn er sich nur darum bemüht.[10]

Die Kirche Gottes auf Erden ist ein Reinigungsbad; wer sich gewaschen hat, der komme zu Gott, damit Er ihn abtrockne mit der Wärme Seiner Liebe und Ihn behalte. Wer aber nur Freude an dem Planschen und Waschen hat, dem geht es wie den Mühlrädern, die nie aus dem Wasser kommen (d.h. er kommt nicht voran im geistigen Leben).[11]

Es kann wiedergeboren werden, wer im Schoß der Kirche geboren ist, weil sie das Wort hat, das die göttlichen Wahrheiten enthält, durch die die Wiedergeburt geschieht, und weil in ihr der Herr bekannt ist, von dem die Wiedergeburt kommt.[12]

Untergang

Dass das Ende der Kirche dann ist, wenn in der Kirche kein Glaube mehr ist, ist aus dem Wort bekannt, siehe Matth 24.12-14 und Luk 18.8. (siehe dazu Geistiger Sinn des Matthäus Evangelium) Es ist kein (lebendiger) Glaube mehr da, wenn die tätige Liebe fehlt.[13]

Das Jüngste Gericht über die christliche Kirche, und zugleich über alle, welche von der Zeit des Herrn an im Himmel waren, wurde im Jahr 1757 gehalten, siehe dazu auch Ende der Kirche und Wiederkunft des Herrn

Die äußerliche Kirche

Eine Kreuzspinne im Netz als Entsprechung zur äußerlichen Kirche.
Die äußerliche Kirche ist vergleichbar einer Spinne, die bei schönem Wetter ihre Fangfäden weit ausdehnt, um allerlei Getier in ihrem Netz zu fangen zur Sättigung ihres großen Bauches; wenn aber ein anderes Wetter im Anzug ist, so gibt sich zwar die Spinne alle Mühe, ihr Machwerk vor der Zerstörung zu sichern, es kommen aber bald starke Winde von den Höhen und gewaltige Platzregen und machen ihrem Raubnest ein Ende.[14]

Jede äußerliche Kirche oder Sekte hält sich selbst für die beste und reinste. Gott jedoch erkennt die Seinen an der Liebe (die wahre, innere Kirche) und nicht an der äußerlichen Kirchenzugehörigkeit. Daher heißt es, verflucht sei jener, der aus weltlichen Rücksichten eine äußerliche Kirche einer anderen bevorzugt. In keiner äußerlichen Kirche ist Wahrheit und Leben. Alles wird auf den Zwangsglauben und Überredungsglaube angelegt, d.h. man wird zum Glauben genötigt, um Mitglied sein zu können. Der wahre Glaube ist frei. Die Lehre des Herrn ist zudem nicht für den Glauben, sondern für die Tat gegeben.[15]

Keine der äußeren, sichtbaren Kirchen, die den Namen des Herrn führen, ist jemals die rechte. Nur die Kirche im Herzen, das der Herr gemacht hat, ist die alleinig rechte und vor der Hölle für ewig gesicherte. (siehe "Die wahre Kirche" unten) Alles andere hat die Welt ausgeheckt, gehört ihr an und gilt vor dem Herrn ewig nichts.[16] Die wahre Kirche ist des Himmels. Da aber auch die Welt Teilnahme an der Erlösung haben muss, müssen auch äußere Petrusse (Kirchen) bestehen, an denen sich die Kinder der Welt so oder so zurechtfinden mögen. Dem Geist behagt nur das, was seiner Natur ist, so behagt auch der Welt das, was ihrer Natur ist. Gleiches gesellt sich am liebsten mit Gleichem. Gleichwie ein Baum erst nach der vorhergehenden Blüte reife Früchte trägt, muss auch zugelassen sein, dass neben dem einzig rechten Geistweg der Welt auch ihre verschiedenen Seitenwege und sogar grellsten Irrwege belassen werden, auf denen sie mit der Zeit dennoch entweder hier oder dort auf den rechten Weg geleitet werden kann. Die Weltkinder könnten so wenig in die allein wahre innere Kirche des Geistes eingetauft werden, als eine sogleich reife Frucht ohne vorhergehende Blüte von einem Baum entsteht. Daher muss der Fürst der Nacht und des Todes neben der rechten Kirche, die auf dem Felsen Petri erbaut ist, auch seine Weltkapelle haben. Aber aus dieser Kapelle geht dennoch ein Weg in die rechte Kirche, und er kann niemanden daran hindern, der von dieser Kapelle in die rechte Kirche übergehen will, um dort für ewig zu verbleiben. Die rechte Kirche kann man sich wie die Maria von Bethanien und die Weltkapelle wie die Martha vorstellen. Die Martha macht viel Lärm um pur Weltliches, während die Maria zu den Füßen des Herrn Seine Lehre, die allein Licht und Leben ist, anhört und in ihr Herz aufnimmt. Als aber ihr Bruder im Grab war, weinten dennoch beide gleich, und beide kamen zum Herrn, dass Er ihn erweckte.[17]

Jede äußere Kirche ist schlecht, wenn sie das Heil nur in die Äußerlichkeit setzt und nicht bedenkt, dass das Reich Gottes nicht von dieser Welt, sondern von einer ganz anderen Welt ist, und dass die rechte Kirche nur im Menschenherzen und sonst nirgends anzutreffen ist, durch die allein, alles andere ausschließend, der Mensch zum ewigen Leben seines Geistes gelangen kann. Für jede andere bloß äußere Weltkirche, ob römisch oder protestantisch oder griechisch, gilt für ewig Jer 51.36-39. Der Herr wird ihren Trug und ihre lügenhaften Anmaßungen offenlegen, damit das Innere des Menschen unversehrt bleibe und dadurch sein Geist und seine Seele rettbar. Die Rache des Herrn wir ihr ewiger Tod sein, ihre Bosheit will Er ohnmächtig machen und ihre reichen goldnen Brunnen stets mehr versiegen lassen, damit ihre Macht zum Bösen stets vermindert werde. Dadurch wird jedes Babel von selbst zu einem toten Steinhaufen werden und zur Wohnung des Drachens, der ein Symbol des ewigen Todes ist, und eben dadurch zum Spott aller in sich Lebendingen, denn wer lebendig geworden ist im Geist, kann ewig nicht mehr unter ihrem Dach wohnen, einerlei ob die Diener der äußerlichen Kirche wie Löwen brüllen vor Zorn oder vor Hunger schreien wie junge Löwen, wenn die Alten mit dem Fraßraub zu lange ausbleiben. Die aber blind und tot sein wollen, die sollen aus dem Kelch den Wein des Todes trinken, den Wein allen Truges und aller Lüge und Anmaßung. Sie sollen davon trunken werden und dann einschlafen in dieser Trunkenheit. Aus diesem Totenschlaf sollen sie nimmer erweckt werden weder zeitlich noch ewig. Kurz: Alle Kirchen, insoweit sie bloß äußerlich sind, verwelken und verdorren und werden zu toten Steinhaufen.[18]

Kirchenmenschen

Im äußerlich kirchlichen Menschen befinden sich zwar allerlei geoffenbarte Lehren und Begriffe, an die er glaubt und deren Herrlichkeit er bewundert, die er aber dennoch nicht in sein Leben aufnimmt, weswegen sie, wie Statuen, zwar schön glänzen und weiß aussehen und Licht enthalten, aber dennoch tot sind. Doch jeder Mensch hat ein von Gott verliehenes Gewissen. Es gleicht Johannes dem Täufer, denn während alle andern Begriffe, Lehren und Eigenschaften im Menschen wie tot schlafen, wird das Gewissen zuerst wach und kündigt sich als solches an. Dadurch werden dann auch oft all die anderen Lehren, Mahnungen, Begriffe und Eigenschaften wach. Achtet nun der Kirchenmensch darauf, tut Buße und bessert er sich, so wird dann bald alles lebendig in ihm. Tut er das nicht, dann wird alles in ihm, inklusive dem "Johannes", wieder völlig tot.[19]

Der Mensch der Kirche weiß gegenwärtig kaum etwas über Himmel und Hölle, sowie über das Leben nach dem Tod, obwohl sich alles im Wort Gottes beschrieben findet. Viele leugnen diese Dinge sogar, besonders die Gebildeten.[20]

Beurteilung

Jene Kirche, die irgend eine Norm hat, worin deren Gläubige irgendeinen Bestand finden, d.h. tatkräftig wirken, ist besser als eine Kirche, in der nichts als nur fortwährend gefegt und geputzt wird, also dauernd nur geredet und kritisiert wird. Viele Konfessionen tun aus lauter Vorbereitung und Kritisieren nichts, begeifern fortwährend diejenigen, die nicht ihrer Konfession sind, machen sich über ihre Blindheit lustig und wollen fortwährend den Splitter aus den Augen anderer entfernen, ohne den Balken in ihrem eigenen zu sehen.[21]

Dem Herrn ist eine Kirche lieber, wo doch noch etwas geschieht, als eine, wo nichts geschieht; denn es ist besser, jemandem ein Stück Brot zu geben, als tausend Pläne für Armenversorgung zu machen und dem Armen aber dennoch nichts zu geben.[22]

Verhalten

Wer recht leben will, der kann es in jeder Kirche, so sie nur irgend den Namen Gottes und Sein Wort verkündigt, insofern er nicht der jeweiligen Kirchenlehre wider das Gute und Wahre handelt. Eine Hauptregel ist daher, prüfet alles und das Gute behaltet. Man soll nicht das Kind mit dem Bad ausschütten. Der Herr sagt zu niemanden, werde Katholik oder Protestant usw. Was einer ist, das bleibe er, wenn er will. Wichtig ist es, ein werktätiger Christ im Geist und in der Wahrheit zu sein, denn jeder kann, wenn er will, das reine Wort Gottes haben. Gott hat nur Freude daran, wenn Seine Kinder tätig sind und wetteifern in der Liebe, aber nicht daran, dass sie einander Narren schelten und ein jeder aus ihnen der Weiseste und Unfehlbarste sein will. Es ist besser, in irgendeiner Ordnung tätig zu sein, als bloß allein des reinsten Glaubens zu sein. Nach der Lehre Jesu tätig sein ist unendlich besser, als die ganze Bibel auswendig zu wissen und zu glauben.[23]

Es ist erlaubt, alles zu tun, was der äußere Kultus verlangt, um niemandem ein Ärgernis zu geben. Selbst wenn es wie Gift ist, wird es einem geistig Wiedergeborenen nicht schaden.[24]

Die Lehre der Priester soll befolgt werden, so sie das Wort Gottes, die Demut und die Liebe verkünden. Wenn die Priester weltlicher Vorteile wegen wider das Wort Gottes lehren, dann soll man sich nicht beirren und breitschlagen lassen.[25]

Wer sich in irgendeiner äußeren Kirche befindet, wo das Wort des Herrn verkündet wird, und meint, das Wort sei falsch und tot, weil in der Kirche sonst viel Lug und Trug vorkomme, es darum nicht beachtet und verwirft, der schüttet das Kind samt dem Bad aus. Er flucht dem ganzen Baum, weil dessen äußere Rinde tot ist. Er gleicht dem, der sein Talent vergrub, und wird dereinst auch also gerichtet werden, siehe Mt 25.24-27 [26]

Wer in der inneren Kirche schon in aller Fülle ist, dem wird es dennoch nie zur Sünde gerechnet werden, so er die Bethäuser der äußeren Kirche besucht. Denn es ist ihm besser, ein Bethaus als oft unnötigerweise ein Gasthaus zu besuchen. Nur soll er darin kein Ärgernis nehmen ob der götzischen Ausstattungen, wohl aber den Herrn bitten, dass Er dieses dunkle Gemach mit Seinem Licht erhellen möchte. So wird er in seinem Herzen den Armen im Geiste ein lieber Bruder sein, der dafür den ewigen, großen Lohn ernten wird.[27]

Jeder soll nur seine innere lebendige Kirche besorgen und getrost dem Herrn das Gericht der äußeren Kirchen überlassen; dann wird alles in der ewigen gleichen Ordnung fortgehen, wie es sonst auch geht, wenn es die Blindheit der stets klagenden und richtenden Menschheit auch nicht merkt.[28]

Wer den Herrn liebt, der soll nicht ängstlich sein und soll nicht denken, die Kirche aus Steinen sei lebendig, die doch ebenso gut wie ein anderes Haus von Menschenhänden gemacht ist. Noch soll er denken, das Heil bringen ihm die Messen, die ein stummer Dienst sind, oder die Beichte, die unnütze ist, so man sich nicht ganz ändert im Herzen, oder all die Sakramente, die ein wahres Gift der Seele sind, so man sie nicht lebendig macht durch die wahre Liebe zu Gott im durchläuterten Herzen. Für den Lebendigen ist alles lebendig und für den Toten alles tot. Wer die reine, himmlische Liebe zu Gott und zum Nächsten hat, der hat Gott Selbst, das Leben alles Lebens, in sich. Wer aber diese Liebe nicht hat, der ist gleich der Materie, die tot ist aus dem Tod des Zorn Gottes; er ist selbst tot, und das Leben geht stumm an ihm vorüber, wie er selbst stumm fürs Leben ist.[29]

Kirchenbauten

Die Kirche des Symeon Stylites (Qalʿat Simʿan) in Syrien wird als eines der ältesten erhaltenen Kirchengebäude betrachtet.
siehe Tempel- und Kirchenbauten

Geschichte

siehe Kirchengeschichte

Gott und die Kirchen

In den meisten Kirchen ist Gott jenen Herrschern gleich(-gestellt), die von ihren Beamten als ein Deckmantel aller ihrer Niederträchtigkeiten auf den Thron gestellt werden und sich gefallen lassen müssen, dass diese, ihnen beinahe allzeit unbewusst, ihren Herrschernamen als amtliches Kraftsigill gebrauchen, um damit ihren Dekreten und Verordnungen eine alleroberste Rechtskraft zu verschaffen. Überall sucht man Ihn den Blicken Seiner Kinder zu entziehen und stopft ihre Ohren mir leerem Schall, damit sie nur Seine Vaterstimme nicht vernehmen sollen. Man hält ihnen hölzerne Christusse vor die Augen, damit sie ja den Lebendigen nicht sehen sollen, und macht mit dem Glockengeläut ihre Ohren taub für Seine Stimme und lässt das lebendige Wort Gottes in den Herzen nicht laut werden.[30]

Die wahre Kirche

Auf der Erde gibt es nur eine wahre Kirche: Die Liebe zu Gott in Seinem Sohn, welche der Heilige Geist ist in den Menschen, das lebendige Wort Gottes, geschrieben und ausgesprochen von Ewigkeit in jedes Menschen und Engels Herz. Sie gibt sich kund durch das lebendige Wort Gottes, und dieses Wort ist der Sohn, und der Sohn ist die Liebe Gottes in Gott und Gott durchdringt Ihn ganz. Die Seele, deren Herz die Wohnung Gottes ist, ist die alleinige wahre Kirche auf Erden. In ihr allein ist ewiges Leben, und sie ist die alleinseligmachende. Dies soll man allen sagen, ob Katholik, Protestant, Jude, Türke (Moslem), Brahmi oder Heide.[31]

Die Gottes- und Nächstenliebe ist das wahre Reich Gottes und die einzig wahre lebendige Kirche, die auf dem Felsen der richtigen Erkenntnis und des daraus abgeleiteten festen und unerschütterlichen Glaubens und Vertrauens erbaut ist und die keine Hölle mehr zerstören kann. Vgl. Mt 16.18 [32] Geist, Wahrheit, rechte Erkenntnis, Glaube, Vertrauen und wahre Liebe zu Gott und dem Nächsten in jedes einzelnen Menschen Herzen ist der einzig und alleinig wahre Fels und die dann von Herrn Selbst darauf lebendig erbaute Kirche, die allein der Hölle Trotz bieten kann ewig. Alles andere ist ein eitles Werk der Menschen und gilt für gar nichts und gibt gegen die Hölle nicht den allerleisesten Schutz, wenn der wahre Fels und die wahre lebendige, in jedem einzelnen Menschen erbaute Kirche dabei mangelt.[33]

Die wahre, lebendige Kirche des Herrn ist die reine Liebe durch den lebendigen Glauben und durch das lebendige Wort, durch die Gott im Herzen des Menschen Wohnung genommen hat.[34] Die wahre, lebendige Kirche im Menschen ist des ewige Leben aus Gott, eine lebendige Einswerdung mit Gott.[35] Ein zerknirschtes demütiges Herz, voll von Gottes Liebe und Gnade, ist die lebendige Kirche im Menschen. Erst in und durch sie wird die tote (äußerliche) Kirche lebend und voll tiefen Sinn.[36]

Gott wohnt nicht in Mauern, Zeremonie, Gebet, oder in der Verehrung. Er ist nur da, wo die Liebe ist, denn er ist die Liebe oder das Leben Selbst. Er gibt Liebe und Leben und verbindet Sich nur mit Liebe und Leben, aber niemals mit der Materie oder mit dem Tod.[37] Man soll nicht meinen, Gott würde einen im Tod erwarten. Vielmehr soll man zuvor in die wahre Kirche gehen, und dann erst in die tote, damit sie lebendig wird durch einen.[38]

Die reine Liebe zu Gott ist der geistige "Staat", die innere Ordnung des geistigen Lebens. Das leitende Oberhaupt dieses inneren Staates ist Gott. Die Verbindung, das unzerreißbare Band des ewigen Lebens, zwischen Gott und den Meistbietenden oder Anwärtern (für das Bürgerrecht) ist die Kirche, und zwar die wahre lebendige Kirche des Menschen, in welcher erst der wahre Sinn des Wortes vollkommen erleuchtet enthüllt wird.[39]

Erlangung

Der Weg in die wahre Kirche, als den Ort, wo die Gnade Gottes einzig und allein nur zu Hause ist, ist ein etwas dorniger und besteht in kindlichem Gehorsam.[40]

Falsche Vorstellungen

Irgendeine große oder kleine Gemeinde sei der Fels Petri

In allen christlichen Bezirken auf der Erde herrscht der größte Irrtum und Wahn; denn alle ohne Ausnahme halten sich mehr oder weniger für den Kirchfelsen Petri Mt 16.18 und vermeinen, die wirklichen Schlüssel zum Reich Gottes zu haben und dasselbe nach Belieben zu öffnen oder zu schließen, das heißt, das Wort des Evangeliums nach Willkür zu geben, zu verstümmeln, vorzuenthalten, zu untersagen, dafür willkürliche Gebote zu geben und darauf die ewigen Strafen zu legen, die Menschen durch derlei Gebote zu möglichst vielen Sünden zu verleiten, diese dann nach Willkür nachzulassen oder vorzuenthalten und gegen gewisse Bußwerke sogar vollkommene oder unvollkommene Ablässe für alle begangenen Sünden zu erteilen oder auch vorzuenthalten.[41]

Richtig ist: Wer auch nur ein kleines bisschen Verstand hat, der muss einsehen, dass der Herr, der bei jeder Gelegenheit nur das Gesetz der allgemeinen Bruderliebe predigte, unmöglich dem Apostel Petrus wie allen anderen Aposteln solche Vollmacht gegeben hätte, da sich dies zur Nächstenliebe wie die Hölle zum Himmel verhält.[42] Mit dem Fels, auf dem die Kirche des Herrn erbaut wird, ist nicht irgendeine große oder kleine Gemeinde unter irgendeinem Oberhaupt gemeint, wo jeder denkt und glaubt, was er will; wo der eine mit den Lippen unverständliche Worte murmelt und solche Murmelei für ein nützliches Gebet verkauft, der andere darüber flucht und spottet und lacht, ein dritter als Richter auftritt und alles in den tiefsten Grund der Hölle hinein verdammt. Es ist auch nicht irgendein unüberwindlich sein sollendes äußeres gemeinschaftliches zeremonielles Parade- und Prunkwerk auf irgendeinem goldenen und silbernen Felsen Petri gemeint, denn dieses ist ebenso wenig Kirche und Fels Petri, wie die Hölle der Himmel ist. Die Liebe gab der Herr als das alleinige Kennzeichen, aus dem man erkennen kann, ob jemand ein wahrer Fels ist, auf dem Seine Kirche erbaut ist.[43]

Prunk und Macht seien Kennzeichen der wahren Kirche

Niemals sind vom Herrn Gold, Silber, Edelsteine, kostbare Messkleider, große irdische Macht und größtes irdisches Ansehen, prachtvollste Kirchengebäude, Glocken und Orgeln, lateinische Sprache und dergleichen mehr als Kennzeichen Seiner Jünger und der wahren Kirche bezeichnet und vorhergesagt worden. Allerdings wird solches durch Johannes in der Offenbarung bezeichnet, wo von der großen Hure die Rede ist. Simon Jona, der ein wahrer Petrus war, sagte zu einem, den er mit Seinem wahren Geist in ihm gesund machte: "Gold und Silber habe ich nicht, aber was ich habe, das gebe ich dir!" Wie sollten solches der sein wollende und sollende Nachfolger Petri in Rom, die Bischöfe in England, manche Superintendenten in Deutschland und der mächtige Patriarch aller Griechen mit gutem Gewissen von sich aussagen, ohne sich vor der ganzen Welt lächerlich zu machen? Ob sie etwa wohl auch keine Säcke, keine Schuhe und keine Stecken haben? Petrus und seine Liebekirche waren auf dem Felsen seines Herzens gebaut, und was war ihr Grund, und nicht Gold, Macht, Ansehen usw.[44]

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht 46
  2. Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht 40
  3. Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 10
  4. Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 297
  5. Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht 41
  6. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.430128.54
  7. Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht 55
  8. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.000000.1-2; Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.410305.4
  9. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 98
  10. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.470712.7-8; Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.470525.12
  11. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 1.2.5
  12. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 329
  13. Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht 35
  14. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.410314b.8
  15. Jakob Lorber, Schrifttexterklärungen 33.12-15
  16. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.470525.11
  17. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.470529.2-6
  18. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.470615.2-7
  19. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.500919.2-7
  20. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 1
  21. Jakob Lorber, Die Erde 73.2-4
  22. Jakob Lorber, Die Erde 73.12
  23. Jakob Lorber, Die Erde 73.13-18; Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.470712.9
  24. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.470502.9
  25. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.470712.4-6
  26. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.470712.11
  27. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.470712.12
  28. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.470615.9
  29. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.400514.3-4
  30. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.400629.2-3
  31. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 1.4.9; Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.401125.8
  32. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.470525.6-7
  33. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.470525.10
  34. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.410314b.8; Jakob Lorber, Bischof Martin 79.12
  35. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.420305.11
  36. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.400815.8
  37. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 1.4.12
  38. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 1.4.14
  39. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.420305.7-8
  40. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.401125.8-9
  41. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.470525.1
  42. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.470525.2
  43. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.470525.4-8
  44. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.470525.8-9