Cornelius

Aus Prophetia
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Cornelius (auch: Kornelius) war ein Hauptmann aus Rom, der zur Zeit der Geburt von Jesus seine Amtsstube nahe oder in Bethlehem hatte, weswegen er Jesus schon von Geburt her kannte und auch später viel von Ihm hörte und sah.[1] Er war ein Untergebener des höheren Feldherrn, der in Sidon und Smyrna residierte, Befehlshaber über zwölf Legionen Soldaten in Asien. Cornelius war aber kein gewöhnlicher Zenturio, sondern ein Patrizier, der Kraft seines Titels über diese Legionen gebieten konnte, ohne zuvor erst nach Smyrna zu senden. (nach Cornelius)[2] Zur Zeit von Herodes Archelaus war er Landpfleger von Jerusalem. (nach Cornelius)[3] In der Zeit nach Jesu Auferstehung hatte er als Oberst über ganz Galiläa und einen großen Teil von Syrien bis nach Damaskus hin zu gebieten.[4] Brüder von Cornelius waren Cyrenius und der Kaiser Augustus.[5] Zur Zeit der Geburt Jesu war Cornelius fünfundzwanzig Jahre alt; während der Lehrjahre Jesu war er beinahe sechzig Jahre alt. (nach Cornelius)[6]

Einer aus dem Stamm des Cornelius in Rom war dazu ausersehen, sie argen Tempelpriester in Jerusalem mit glühendem Schwert zu zerhauen; jedoch erst nachdem Jesus mit ihnen noch so manches zur möglichen Besserung so mancher aus ihnen getan hatte.[7]

Wesen

Cornelius war zwar ein Heide, aber sonst ein guter und rechtlicher Mensch. (nach seiner Hausherrin)[8] Er ehrte nach eigener Aussage aller Völker Götter; auch der jüdische Gott gefalle ihm, da ihn der Tempel in Jerusalem beeindruckt hatte.[9] Die grausamen und nur nach Außen hin streng frommen jüdischen Tempelpriester aber waren ihm zutiefst zuwider.[10] Er mochte Joseph und das Jesuskind sehr. Zusammen mit Cyrenius sorgte er für die Heilige Familie und beschützte sie.[11] Der Oberrichter Faustus bezeugte, dass Cornelius und sein ganzes Haus Jesus förmlich anbeteten.[12] Cornelius bezeichnete den Herrn als sein alles, seinen größten Freund und seinen heiligsten Meister von Ewigkeit.[13] Cornelius blieb auf Anweisung des Herrn dem äußeren Anschein nach ein Heide; Jesus verlangte nicht von den Heiden, öffentlich dem Heidentum abzuschwören und sich bescheiden zu lassen.[14]

Vom Herrn wurde Cornelius als Sein Bruder bezeichnet.[15] Der Herr war über die Zuneigung des Cornelius bis in Sein Innerstes erfreut. Er versprach, dass weder Cornelius, noch ein Glied seines Hauses, den Leibestod sehen, fühlen und schmecken sollten.[16]

Aus einem gewissen Eigendünkel fürchtete Cornelius auf der Welt nicht so sehr als irgendeine Beschämung. Er war von Kindheit an so erzogen und diese alte Gewohnheit vermochte er nicht so schnell loszuwerden. (nach Cornelius)[17]

Geschichte

Der germanische Seher

siehe Der germanische Seher

Jesu Geburt

Cornelius wurde von einer Hebamme, die auch seine Hausherrin war, zu jener Höhle geführt, wo sich Jesu Geburt ereignet hatte. Dort bemerkte er, dass es etwas Besonderes mit dieser Höhle auf sich habe, denn er getraute sich aus einem ihm unerklärlichen Grund nicht hinein. Joseph führte ihn schließlich doch hinein, worauf er ob des Jesuskindes, das in ihm eine besondere Ruhe und Freude weckte, als Gast blieb.[18] Da Joseph keine Mittel hatte, ihn standesgemäß zu versorgen, übernahm Cornelius die weitere Versorgung aller.[19]

Cornelius kannte die Sprache der Juden und hatte sich auch mit deren Schriften beschäftigt, woraus er wusste, dass den Juden ein neuer König für ewig verheißen war und dass dieser in einem Stall bei Bethlehem von einer Jungfrau geboren werden würde, worauf ihn Joseph schließlich auf Maria und Jesus hinwies.[20] Maria bestätigte Cornelius, dass sie nie einen Mann erkannt habe und berichtete ihm, wie sie vom Geist Gottes aus schwanger wurde.[21] Cornelius forschte weiter, denn wenn da ein König der Juden war, bestünde seine Pflicht darin, den Aufwiegler schon im ersten Keim zu ersticken, woraufhin die Hebamme und deren Schwester Salome darauf hinwiesen, dass der Familie alle Mächte der Himmel zu Gebote stünden. Davon konnte er sich dann auch selbst überzeugen anhand eines Sonnenwunders und des Erscheinens von zwei mächtigen Engeln, deren Gesichter wie die Sonne und deren Kleider wie der Blitz leuchteten. Diese Engel trugen ihm auf, von dem was er gesehen habe zu schweigen, ansonsten er und Rom noch am selben Tag zugrunde gingen. Das bewirkte bei Cornelius eine große Furcht und er wollte wieder davonziehen.[22] Joseph aber sprach ihm zu und riet ihm zu bleiben, da er nirgends besser aufgehoben sei, als unter dem Schutz himmlischer Mächte. Und so blieb Cornelius dann doch.[23]

Der Hauptmann Cornelius ging mit der Hebamme in die Stadt, ließ für den Tag Amtsferien verkünden, und durch dreißig Kriegsknechte Bettzeug, Zelte und Brennholz zur Höhle bringen. Die Hebamme sorgte für Nahrungsmittel. In der Höhle wurde drei Zelte aufgerichtet: ein reiches für Maria, eines für Cornelius, Joseph und Söhne und eines für die Hebamme und ihre Schwester. Die Zelte wurden zweckmäßig eingerichtet, wobei in Marias Zeit ein weiches Bett aufgestellt wurde. In der Höhle wurde ein Kochherd erbaut, der für Wärme sorgte.[24] Da Cornelius als Heide besser war als so mancher Jude, sahen Joseph und seine Söhne die Worte von Isaias erfüllt: "Siehe, Meine Knechte sollen vor gutem Mute jauchzen; ihr aber sollt vor Herzeleid schreien und vor Jammer heulen!" Jesaja 65.14 [25]

Die Drei Könige

Als Joseph nach Nazareth zurückkehren wollte, wurde er von Cornelius gewarnt, damit zu warten. Denn in Jerusalem waren drei mächtige persische Karawanen angekommen und die drei obersten Anführer, hatten sich bei Herodes um den neu geborenen König der Juden erkundigt.[26] Herodes hatte sich daraufhin an die Hohenpriester gewendet, die ihm kundgaben, dass der Neugesalbte in Judäa, in Bethlehem geboren werden sollte. So empfahl er den drei Anführern, in Judäa sorgsam zu suchen, und zu ihm zurückzukehren, wenn sie ihn fänden, damit auch er dem Kind huldigen könne. Cornelius aber traute diesen Persern nicht, und am allerwenigsten dem überaus herrschsüchtigen Herodes (nach Cornelius)[27]

Obwohl der römische Hauptmann Cornelius Wachen aufgestellt hatte, um Joseph und seine Familie zu beschützen, gelang es den drei Königen ganz unbemerkt, mit vielen Kamelen und großer Dienerschaft zur Höhle zu gelangen. Sie schlugen dort ihre Zelte auf und lagerten sich im weiten Kreis, die Höhle ganz umringend.[28] Die drei Weisen stellten sich dem Hauptmann als unbewaffnete Sternkundige aus Persien vor und erzählten ihm von der Prophezeiung und wiesen ihn auf den Stern von Bethlehem hin.[29] Cornelius kam durch ihre Worte und den Stern zur Überzeugung, dass sie redlich wären, verlangte jedoch zu wissen, wieso sie zuvor nach Jerusalem zum Herodes gezogen waren und nicht sogleich zum Ort ihrer Bestimmung.[30] Darauf erwiderten sie, dass dies nur Gott wisse, denn sie selbst hatte nicht die Absicht, sich Jerusalem zu nahen, da ihnen die Menschen dort gar nicht gefielen, und am wenigsten der Herodes. Da sie aber nun schon dort waren und alle Aufmerksamkeit auf sie gerichtet war, mussten sie anzeigen, was ihre Absicht war. Cornelius verbot ihnen darauf, dem Herodes zu berichten.[31]

Der Mord an den unschuldigen Kindern

Als Cornelius erfahren hatte, dass Herodes alle Kinder bis zu zwölf Jahren in und um Bethlehem ermorden lassen wollte, um so das Jesuskind zu töten, und er ihn dabei zu unterstützen hatte, da ergrimmte er über alle Maßen über den Herodes und schwor ihm unversiegbare Rache. Er wollte alles Mögliche aufbieten, dieses Vorhaben zu hintertreiben. Cornelius war entschlossen, eher militärische Gewalt zu gebrauchen, als die Kinder zu töten. Da Herodes jedoch schon mit einer ganzen römischen Legion aus Jerusalem anrückte, konnte er sich nur für die Schonung der Drei- bis Zwölfjährigen einsetzen. Dieser Schutz konnte durch Klugheit, wobei ihn der Herr lenkte, anstatt von Gewalt bewerkstelligt werden.[32]

Unterstützung der Familie Josephs

Cornelius und Salome begleiteten Joseph und seine Familie auf ihrer Flucht bis an die Grenze von Judäa und Syrien (Coele Syria). Dort übergab der Hauptmann dem Joseph einen Schutzbrief an den Landpfleger Cyrenius, der über Syrien gestellt war. Dann kehrte der Hauptmann mit Salome zurück und Joseph zog weiter über das Gebirge. Dieser größere Umweg war notwendig, weil von Palästina kein sicherer Weg nach Ägypten führte.[33]

Als die Heilige Familie aus dem ägyptischen Exil zurückkehrte, wurden sie von Cornelius und Salome in Nazareth erwartet und herzlich empfangen.[34] Nachdem der nun zum Landpfleger in Jerusalem gewordene Cornelius erfuhr, wie menschenfreundlich und uneigennützig sich Joseph gegen seinen Bruder Cyrenius verhalten hatte, erklärte er Joseph für alle Zeiten steuerfrei gleich jedem Bürger Roms und heftete selbst den Freibrief des Kaisers an dessen Haustür. Lediglich den alljährlichen Zinsgroschen nach Rom hatte Joseph noch zu entrichten.[35] Das Jesuskind versprach Cornelius darauf zum Dank, Es würde dereinst Selbst Seinen Geist über das ganze Haus des Cornelius ausbreiten, durch den er ewige Freiheit und ewiges Leben im Reich Gottes überkommen würde. Diese Verheißung aber verstand Cornelius noch nicht.[36]

Erweckung der Tochter Kornelia durch Jesus

Als Jesus im Gasthaus von Matthäus weilte, starb Cornelius in Kapernaum seine liebste Tochter Kornelia. So stürmte Cornelius förmlich zum Herrn hin, fiel vor Ihm nieder und bat Ihn unter Tränen, in sein Haus zu kommen, und Kornelia wieder lebendig zu machen, wie Jesus es schon für Jairus getan hatte. Jesus erwiderte: "Sei getrost, Ich komme und werde dir tun, um was du Mich ersucht hast! Es ist aber die Tochter wohl völlig tot und auch schon kalt, aber Ich werde sie dennoch erwecken, auf dass sie dann die Herrlichkeit Gottes den armen Menschen verkünden möge! Und so gehen wir!" Mt 9.18-19 [37]

siehe Erweckung der Tochter des Kornelius

Zusammentreffen mit Jesus nahe Cäsarea Philippi

Als Cäsarea Philippi abbrannte, fuhren Kornelius, Faustus, Kisjonah und Philopold mit dem Schiff des Kisjonah übers Meer, weil sie von weit her den Feuerschein des Stadtbrandes gesehen hatten und nachforschen wollten, was geschehen war. Sie trafen unvermittelt auf den Herrn, worüber sie sich sehr freuten.[38]

Das Gedächtnis war nicht die stärkste Seite des Cornelius. Er vermochten die Hauptsache, den Kern, der vernommenen Lehre Jesu zu behalten, aber die genauen Worte Jesu behielt er nicht so gut. Jesus wies daher Raphael an, für Cornelius eine Abschrift Seiner bedeutungsvollen Rede, die Er gehalten hatte, anzufertigen. Die getreue Abschrift in griechischer und lateinischer Sprache erstellte der Engel in nur einem Augenblick auf zwanzig Seiten Lederpapier. Cornelius war bisher noch nicht Zeuge der Schnellschreiberei des Engels geworden, weswegen er sich sehr darüber wunderte.[39]

Rache an der jüdischen Priesterschaft

siehe Rache des Cyrenius

Taufe

Der Herr sandte Petrus zum römischen Obersten Cornelius, weil dieser es wünsche, um ihn sowie auch seine ganze Familie im Namen des Herr zu taufen, nahm dann aber durch ein Verzögerung vonseiten Petrus die Taufe an Cornelius und seiner Familie Selbst vor, worauf Petrus sie alle im Besitz des heiligen Geistes antraf.[40] (Anm.: Dies geschah nach Jesu Himmelfahrt, als Petrus und offenbar auch Cornelius und Familie noch in oder nahe Jerusalem lebten.)

Familie

Brüder: Cyrenius, Augustus

Kinder: Kornelia

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 19.6-7; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.90.12; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.179.2
  2. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 28.14; Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 28.15-16
  3. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 265.10
  4. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.640401c.14
  5. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 34.23-24; Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 34.33; Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 36.6; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.88.1; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.166.2; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.202.9; Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.640401c.9; Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.640401c.15
  6. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.167.3; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.179.2
  7. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.88.3
  8. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 19.7
  9. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 20.7-8
  10. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.88.1-2
  11. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 32.11; Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 265.10
  12. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.235.3
  13. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.166.11
  14. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.47.11-14
  15. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.80.6
  16. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.166.13-14
  17. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.172.18
  18. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 19.9-19; Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 20.4
  19. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 20.1-5
  20. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 20.10-15
  21. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 20.18-20
  22. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 20.21-30; Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 28.20-21
  23. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 21.1-8
  24. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 21.11-14
  25. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 22.16-17
  26. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 28.2-5; Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 29.29
  27. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 28.6-11; Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 29.30
  28. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 29.4-7; Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 29.12-14
  29. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 29.20-23
  30. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 29.26-27
  31. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 29.28-31
  32. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 33.15-29
  33. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 34.22-26; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.179.2
  34. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 259
  35. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 265.10; Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 265.19-21; Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 268.1-9
  36. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 268.15-21
  37. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.127.10-12
  38. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.166
  39. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.179.5-9
  40. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.640322a.15-18