Magier

Aus Prophetia
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Der Zauberer (Hieronymus Bosch)
Zauberer oder Magier sind verschlossene, mystische und großrednerische Personen, die lauter Zauberzeichen, Zaubersprüche, Amulette, Wundersalben, Kräuter, Wurzeln und Zauberstäbe verwenden. Sie machen allzeit ein ungeheures Wesen aus jeder Kleinigkeit, die sie bewirkten. (nach Tobias)[1]

Wesen

Die arge Zauberei und Wahrsagerei ist vom größten Übel für den Geist des Menschen. Durch die böse Zauberei kamen alle Sünden in die arge Welt.[2]

Zauberei bedeutet im geistigen Sinn bekräftigen und überreden, dass das Falsche wahr und dass das Böse gut sei. Auf der anderen Seite bezeichnet Bezauberung auch die Entfernung des Falschen durch das Wahre, welche schweigend geschah, indem man aus Eifer für das Wahre gegen das Falsche dachte und flüsterte, dies wir ersichtlich aus Jes 3.1-3 und Jer 8.17.[3]

Geschichte

Dass in den alten Zeiten mehrere magische Künste und unter diesen auch Zaubereien getrieben wurden, ist aus 5.Mos 18.9-12 ersichtlich.

Bezauberungen dreierlei Art waren bei den Alten in Gebrauch und finden sich noch bei den höllischen Geistern:

  1. Bezauberei durch den Mund oder die Rede: Das Ohr und so den Geist des anderen unaufhörlich an Worte und Reden fesseln, dabei zugleich das Denken verbunden mit den Neigungen durch den Hauch im Ton der Rede hinhauchen und einhauchen, worauf dann der Hörende gar nichts aus sich denken kann. So gossen die Verfälscher ihr Falsches mit Gewalt ein.
  2. Bezauberung des Geistes oder Gedankens: Dem anderen etwas Überredendes eingießen, indem sein Geist von jedem Gegenteil zurückgehalten wird, und ihn einzig an den Gedanken des Gesagten fesseln, wodurch die geistige Sphäre die geistige Sphäre des anderen vertreibt und sie erstickt. Dies nannte man Fesseln und Binden des Verstandes.
  3. Blockierung des Geistes: Der Hörende heftet seinen Geist so fest an seine Meinung, dass er beinahe seine Ohren verschließt, um nichts von dem zu hören, was der andere sagt, was dadurch geschieht, dass er den Atem anhält und zuweilen leise murmelt, und so den Satz seines Gegners beständig leugnet.

Der Zauberei der ersten beiden Arten bedienten sich jene, die zu anderen sprachen; der dritten Art bedienten sich die, welche andere hören sollten. Bei den Menschen auf der Welt ist bloß die dritte Art geblieben, und zwar bei denen, die sich aus Stolz auf den eigenen Verstand in den Religionsirrtümern bestärkt haben. Wenn diese Dinge hören, die ihnen entgegen sind, so lassen sie dieselben nicht weiter als bis zur Berührung in ihr Denken eingehen, und werfen dann vom inneren Grund ihres Geistes gleichsam Feuer aus, das sie verzehrt, wovon jedoch der andere nichts weiß, außer durch Vermutung aus dem Angesicht und dem Ton bei ihrer Antwort, sofern der Zauberer jenes Feuer - den Zorn seines Stolzes - nicht durch Verstellung zurückhält. Diese Bezauberung macht heutzutage, dass das Wahre nicht angenommen, und bei vielen, dass es nicht verstanden wird.[4]

Zur Zeit Jesu

Zur Zeit Jesu war die Magie gang und gäbe. Daher wurden selbst die noch so außerordentlichen Wunderzeichen eines Propheten (und die von Jesus) samt und sämtlich in das Gebiet der Magie verwiesen. Die Menschen waren so blind, dass sie das Falsche (Zaubertricks) vom Wahren nicht unterscheiden konnten und daher alles verwarfen.[5]

Jesus beschrieb, wie sich siebenundzwanzig indische Magier zu Seiner Zeit in Damaskus produzierten: Erst machten sie große Ankündigungen, wie sie am dritten Tag nach dem Neumond die großartigsten Wunder im großen Hain außerhalb der Stadt wirken würden. Zum Beispiel: Fünf Hauptmagier würden, bloß mit ihren kleinen Fingern ohne alle physische Kraftanstrengung, einen über 1000 Pfund schweren und über 7 Schuh tief in die Erde eingegrabenen Pfahl herausziehen und ihn dann frei mehrere Augenblicke dauernd in der Luft schweben lassen. Dasselbe würden sie dann auch an einem über 10000 Pfund schweren Fels tun. Am Ende würde noch ein totes Kamel vollkommen belebt. Diese Kunststücke wurden dann vor beinahe ganz Damaskus mit größter Präzision ausgeführt und führten zu höchstem Erstaunen. Die heidnischen Zuseher meinten, es nicht mehr mit Menschen, sondern mit Göttern zu tun zu haben. (Die Juden schrieben solches Wirken eher dem Teufel zu.)[6]

Suetal berichtete von einem Kunststück, welches ein persischer Zauberer in Damaskus vorführte: Er warf Stöcke auf eine vor ihm hin weit ausgebreitete Flugsandfläche. Als sich ein geschickt geworfener Stock im Sand vergrub, dass man von ihm nichts mehr sah, was in einem Augenblick geschah, erhob sich aus dem Sand eine Ratte oder eine Maus, die davon floh. Der Zauberer behauptete, aus den in den Sand geworfenen Stöcken Ratten und Mäuse zu machen. Tatsächlich aber hatte er selbst zuvor heimlich die Ratten und Mäuse an mehreren Stellen in Sandgrübchen gesetzt, die er mit ihrem Lieblingsköder versehen hatte, worauf die Ratten und Mäuse darin blieben, bis ein geschickt geworfener Stock sie aus dem Grübchen zu springen zwang. Das dumme Volk erwies dem persischen Magier nahezu göttliche Verehrung und gab ihm allerlei kostbare Sachen. Als Suetal versuchte, einige etwas weiser Aussehende über den Trick zu unterrichten, wurde er ein Frevler genannt und musste sich schnell aus dem Staub machen. Die Magier waren gerissene Käuze, die Kenntnisse und Erfahrungen auf dem weiten Gebiet der Natur hatten und sich die Dummheit der wie Vieh dahinlebenden Menschen zunutze machten.[7]

Gott und die Zauberer

Gott hat die Zauberer verflucht, weil sie mit ihrer Zauberei nie auch nur einen halb guten Zweck verbinden. Überall grellste Hab- und Gewinnsucht, daneben auch die frechste Herrschgier. Solche Geister sollen in der tiefsten Hölle ihren demütigenden Lohn erhalten. Wenn sie sich bessern, dann können auch sie selig werden, aber derartige Menschen sind am wenigsten zur Besserung geeignet. Eher bekehren sich Mörder, Räuber, Diebe, Hurer und Ehebrecher, eher legt ein Kaiser oder König seine Krone nieder, als dass sich ein Zauberer von seinem Zauberstab trennt. Seine unsichtbaren Gesellen (Naturgeister) lassen solches nicht zu und sind allzeit seine Meister, wenn er sich von ihnen nicht trennen wollte. Wer Wunder wirken will, der muss dazu die innere Kraft von Gott aus haben; und dann wirke er nur dort ein Wunder, wo es die äußerste Notwendigkeit erheischt. Wer aber falsche Wunder wirkt und durch allerlei Sprüche und Zeichen einen Wahrsager macht, der ist schon vollauf verdammt durch seinen eigenen Willen.[8]

Falsche Vorstellungen

Gott habe die Zauberer bestellt

Die Zauberer retten die arme Menschheit vor der sicheren Verzweiflung, weil Sich Gott auf ihr Rufen nicht zeigen wollte. Daher habe Gott an Seiner Statt Zauberer und Zeichendeuter gegeben.

Richtig ist: Dies ist nichts als eine Einflüsterung des Satans, um die Menschen von Gott abspenstig zu machen, damit sie wieder in alle Welt, in ihre Lügen und Betrügereien übergehen und denen ganz gleich werden, von denen sie nur meinen, sie hätten Gott gesucht und gerufen und Er habe ihnen dann, um sie desto leichter verdammen zu können, an Seiner Statt Zauberer und Zeichendeuter gegeben. Gott kümmert sich seit jeher um die Rufenden und Suchenden; jene sogenannten Rufenden und Suchenden aber wollen einen anderen "Gott" haben, weil ihnen der wirkliche zu wenig glänzend und göttlich ist.[9]

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.172.5-6
  2. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.65.11-13
  3. Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 462
  4. Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 462
  5. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.82.2
  6. Jakob Lorber, Die drei Tage im Tempel 18.1-5
  7. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.55.1-2
  8. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.65.6-13
  9. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.66