Wohltätigkeit

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Wohltätigkeit

Ausführung

Wer den Menschen wahrhaft helfen will, der lehre sie vor allem, wie sie sich selbst zu helfen haben, denn ohne eine ernst vorangehende Selbsthilfe ist auch keine Hilfe von Gott aus möglich.[1] Jeder arme Hilfsbedürftige ist ein nächster Bruder zum Herrn. So der Herr den Reichen und Wohlhabenden Seine armen Brüder vor die Türe sendet, dann sollen die Vermögenden denken, dass Er Seine Liebe von ihnen noch nicht zurückgezogen hat.[2]

Wenn einem sein Bruder etwas getan hat, soll man ihn ja nicht ohne guten Lohn entlassen. Hat man aber seinem Bruder einen Dienst erwiesen, dann soll es einem nicht einmal träumen, als wäre dieser einem etwas schuldig, sondern die eigene Bruderliebe sei der größte Lohn, der dem Vater im Himmel wohlgefällig sein wird. Einen Lohn soll man nicht als solchen annehmen, sondern als einen Sold der Liebe seines Bruders. Als ein reines Geschenk muss man jede Gabe betrachten, dann wird man seinen Brüdern ein rechter Bruder sein und der heilige Vater wird ein großes Wohlgefallen an solchen Kindern haben ewig.[3]

Man soll in allem stets das rechte Maß beachten. Wenn man zum Rock noch den Mantel hinzutut (Mt 5.40), dann genügt das, einem den Armen zum vollen Freund für immer zu machen. Gibt man ihm hingegen den ganzen Kleidervorrat hinzu, da wird er verlegen werden und meinen, man wolle ihn beschämen, oder man sei verrückt, wodurch dann nichts Gutes geschähe.[4]

Man soll gerne und reichlich geben, denn wie man austeilt, so wird einem wieder zurückerteilt werden. Der Hartherzige wird vom Gnadenlicht Gottes nicht durchbrochen werden und in ihm wird die Finsternis und der Tod mit all seinen Schrecken wohnen.[5] Wer immer ein Vermögen und einen Besitz und ein gewinnbringendes Gewerbe hat, aber den Gewinn für sich und seine Kinder spart und mit bittergesinnten Augen und Herzen herabschaut auf die armen Brüder und sich scheut vor den armen Kindern, die aus Mangel an allen irdischen Besitztümern Hunger, Durst und Kälte leiden, und sie von sich schafft, so sie um ein Almosen bitten, oder einen Bruder auf später vertröstet, und ihm dann doch nichts gibt, obwohl er dazu imstande ist, der ist ein Feind Gottes. Denn wie will er Gott lieben, Den er nicht sieht, da er doch seinen Bruder nicht liebt, den er vor sich sieht und dessen Not er kennt? Wer seinen Bruder in der Not verlässt, der verlässt in einem – Gott und Himmel. Und Gott wird ihn verlassen, ehe er sich's versehen wird. Wer aber seine armen Brüder nicht verlässt, auch dann nicht, so ihn Gott in eine Prüfung zöge, der soll aber denn auch reichlich gesegnet werden, ehe er sich's versehen wird.[6]

Man braucht den Armen nicht so viel geben, dass auch sie reich würden; aber Not soll man sie nicht leiden lassen. Die man sieht und kennt, denen soll man angemessen helfen. Es gibt auf der weiten Erde noch viele, die entsetzlich arm sind und eine übergroße Not leiden, die man aber nicht kennt und auch ihr Jammern nicht hört. Diese werden einem von Gott aus nicht ans Herz gelegt (keine Verpflichtung zu helfen), sondern nur jene, die man kennt und die zu einem kommen.[7]

Unterscheidung

Wenn man einem Armen, von dem nicht zu erwarten ist, dass er es nützlich verwenden könnte, Geld leiht, und der es gleichsam wegwirft und damit allerlei Ausschweifung treibt, dann ist das zwar kein direkt schlechtes Werk, aber ein sehr dummes, das weder der Liebe Gottes und noch weniger der Weisheit Gottes angenehm sein könnte. Etwas ganz anderes ist es, wenn man das Geld einem Armen gibt, von dem man weiß, dass er damit umgehen kann und er nur durch widrige Zufälle arm geworden ist. Dem soll man das Geld auf jeden Fall geben, auch ohne Zinsen und ohne Zuversicht, es je wieder zu erhalten. Hat der Bedürftige das Geld gut verwendet, dann wird er als Bruder wissen, was er zu tun haben wird und welche Verpflichtung er hat. Kann er es nicht zurückerstatten, dann soll man ihm nicht ärgerlich werden oder das Guthaben bei seinen Nachkommen suchen, denn dies wäre hart und wieder die Ordnung Gottes, außer die Kinder oder Enkel tilgen die Schuld bei einem Menschenfreund ihres armen Vaters oder Großvaters von sich aus, was sie Gott wohlgefällig macht.[8]

Nur wer wahrhaft arm und auch keiner Arbeit mehr fähig ist wegen seines hohen Alters oder wegen Lähmung seiner Glieder oder seiner Sinne, der hat von Gott aus das Recht, die Barmherzigkeit seiner reicheren Mitmenschen in Anspruch zu nehmen. Wer ihm etwas gibt, dem wird es Gott auch vergelten, und dem Beteilten wird Er die Gabe segnen und ihm auch den Lohn geben für seine Geduld, mit der er seine wahre Armut ertragen hat. Gott lohnt auch den Spender, der in Unwissenheit einem Betrüger und Heuchler ein Almosen gibt, den Betrüger aber wird Er desto heftiger züchtigen hier und jenseits.[9]

Wodurch Wohltätigkeit segensreich wird

Keine Show

Man soll seine Gabe so geben, dass sie von niemandem gesehen wird als vom Herrn, den Armen und einem selbst.[10]

Beständigkeit

Wenn man etwas hat, soll man einen Armen an jedem Tag unterstützen und nicht nur z.B. ein jährliches Festessen veranstalten, weil das nützt weder dem Armen, noch hat der Herr daran eine Freude.[11]

Nach Vermögensverhältnis geben

Jeder soll reichlich nach dem Verhältnis seines Vermögens geben.[12]

Nachsicht, Freude und Freundlichkeit

Was man tut oder gibt, das soll freundlich und mit viel Freude und ohne Mahnpredigten getan werden.[13] Je saurer und unfreundlicher ein auch sonst eifriger Geber und Wohltäter ist, desto weiter ist er von der geistigen Lebensvollendung entfernt, denn in ihm steckt noch materiell Weltliches.[14]

Wenn ein Armer den Wohltäter durch irgendetwas beleidigt, was gewöhnlich weniger aus Bosheit, sondern aus Unbesonnenheit passiert, dann kann man ihn sanft darauf hinweisen. Auch wenn er sich wieder vergisst, soll man bedenken, wie leicht und oft die Menschen vor Gott fehlen können, Er aber doch nicht alles auf die Haarwaage legt, sondern Seinen Feinden wie Seinen Freunden alle Wohltaten des Lebens ungeschmälert zukommen lässt. Wer so denkt und handelt, bei dem geht Gott sicher täglich aus und ein und tut ihm, wie er tut den armen Brüdern. Im Gegenteil aber sind Menschen, die es die Armen fühlen lassen, so diese manchmal etwas ungebührlich sind, noch sehr fern von der Gnade, den Herrn als Gast zu haben; Sie werden auch noch lange zu warten haben jenseits, bis Er Sich bei ihnen einfinden wird.[15]

Sich aus Vergeudung und Undank nichts machen

Es gibt Arme, die vergeuden eine Spende und sind noch dazu höchst undankbar. Daraus soll sich ein Wohltäter nichts machen, denn je weniger Dank der Welt erhalten wird, desto größer wird der Lohn jenseits sein. Auch Gott lässt die Sonne über Gute und Böse scheinen. Der Herr ruft uns zur Feindesliebe auf, wodurch man ein arges Gemüt am ehesten zum Besseren wendet.[16]

Ein Armer, der schon mehrmals die Güte des Wohltäters missbraucht hat, der soll mit einer guten Rede ermahnt werden, die Liebe soll ihm aber nicht vorbehalten werden. Bessert er sich, so hat man an ihm ein doppelt gutes Werk getan, wenn nicht, soll man ihm nicht böse werden, denn neben der physischen Armut gibt es auch eine geistige, die größer und bedauerlicher ist.[17]

Arbeitsfähigen Arbeit geben, Faulheit nicht unterstützen

Man soll das Brot der Armen nicht den noch kräftigen Müßiggängern austeilen, die noch eine Arbeit zu leisten fähig sind. Wenn solche kommen, soll man ihnen eine ihren Kräften angemessene Arbeit geben. Verrichten sie diese, gebe man ihnen auch zu essen und zu trinken; wenn nicht, soll man ihnen auch nichts zu essen geben. Wer Kräfte hat, aber nicht arbeiten will, der soll auch nicht essen.[18]

Wodurch Wohltätigkeit beeinträchtigt oder ruiniert wird

Verlangen von Lohn oder Untertänigkeit

Wohltätigkeit gilt vor Gott nichts, wenn dafür Geld oder Untertänigkeit verlangt wird.[19] Was immer man auf der Welt einer guten, den armen Brüdern erwiesenen Tat wegen verlangt und nimmt irgendeinen wie immer gearteten Lohn, dessen Lohn im Himmel ist dahin.[20] Nach Joseph gibt es nichts Elenderes als einen bezahlten Wohltäter und eine bezahlte Wohltat.[21]

Es gibt Wohltäter, die gegen ein armes junges Mädchen sehr barmherzig sind, aber eine alte und sehr mühselige Witwe mit einer Predigt und einem schlechten Kreuzer abspeisen, ebenso auch einen alten, armen, mühseligen Bruder. Solchen barmherzigen Wohltätern wird der Herr sehr wenig Barmherzigkeit erweisen, denn wer für seine Wohltaten einen Genuss haben will und, wenn er den nicht haben kann, dann härteren Herzens ist als ein Stein, der gehört zur Familie aller Teufel. Auch die Teufel tun denen Gutes, von denen sie irgendeinen angenehmen Vorteil zu erwarten haben.[22]

Aus Ansehen oder Pflicht geben

Die Wohltätigkeit jener Welt- und Geld-Reicher, die des Ansehens und einer gewissen Pflicht wegen entweder viel oder wenig als Almosen geben, gilt vor Gott nichts. Sie sind und bleiben dennoch des Satans Brüder.[23]

Wer mit seinem Wohltun nur vor der Welt glänzen will, der hat seinen Weltlohn auch schon genommen und hat sonst keinen mehr zu erwarten.[24]

Wohltätigkeitsveranstaltungen

Dem Herrn ein Gräuel und über alles verhasst sind die gewissen spendensammelnden Tanz-, Spiel- und vielen andern Belustigungsgelegenheiten, sogenannte Wohltätigkeitsveranstaltungen. Es ist eine ewige Schande, dem Herrn in den Kapellen des Satans einen Opferaltar zu errichten. Man soll nicht tun wie die Kinder der Hölle.[25]

Sich als Wohltäter kenntlich machen

Man soll sich nicht als "Wohltäter" kostümieren, denn der Herr verflucht einen "Wohltäter", der einen eigens geformten Rock trägt, um sich als solcher hoffärtig bemerkbar zu machen. Wer nicht Gutes übt selbstlos und ganz im Verborgenen ist ein Täter des Übels.[26]

Sich selbst, eigene Kinder und Verwandte bevorzugen

Wer sich besinnt, ob er etwas Gutes tun soll oder nicht, indem er gewisse Rücksichten auf sich selbst, seine Kinder und Verwandte gegenüber fremden Bedürftigen nimmt, weil der Fremde vielleicht ein fauler Lump und der Gabe weniger würdig sei - was ein Wohltäter aber kaum je sicher wissen kann - weswegen dann der Fremde wenig oder gar nichts erhält, dessen guter Wille hat noch lange nicht das rechte Leben und daher zählen weder sein guter Wille, noch seine guten Taten als etwas Besonderes vor Gott. Wo das Vermögen ist, müssen Wille und Werke gleich sein (gegenüber allen Bedürftigen), sonst nimmt eines dem anderen den Wert und die Geltung vor Gott.[27]

Ermahnungen und lieblose Fragen

Beim Geben und Tun soll man keine oft bitteren Ermahnungen mitgeben, denn dadurch erzeugt man bei dem Bedürftigen eine oft bedeutende Traurigkeit und er sehnt sich dann danach, von diesem Wohltäter nichts mehr annehmen zu müssen. Den Wohltäter machen solche unzeitige Ermahnungen nicht selten ein wenig stolz, wodurch sich der Bedürftige erniedrigt fühlt und erst recht seine Not vor dem Wohlstand des Wohltäters merkt, wodurch ihm das Nehmen bei weitem schwerer als das Geben wird. Eine Mahnpredigt bedeutet dem Armen so viel wie: "Komme du mir ja nicht sobald - oder auch gar nie wieder!", obwohl der Geber sicher nicht im entferntesten Sinne daran gedacht hat.[28]

Man soll einen Armen ja nicht fragen, wie er in sein Elend gekommen ist, warum er nicht zu rechter Zeit gearbeitet und gespart hat, warum er sich angesichts seiner Vermögensumstände eine Frau nahm und mit ihr auch noch Kinder bekam und derlei lieblose Fragen mehr. Wer solches tut, der verlangt von der Haushaltung Gottes Rechnung. Wer aber von Gott Rechnung verlangt und Ihn in Seinen Armen richten will, von dem wird auch Gott, als der ewig allmächtige Gott und Herr alles Lebens und Todes, zu seiner Zeit eine Rechnung verlangen, in der auch der vollkommenste Engel auf tausend nicht eins zu erwidern wüsste, geschweige erst ein so elender Welt-Richter, der die Armen erforschen und richten will, bevor er ihnen etwas gereicht hat.[29]

Wenn ein Armer an jedem Tag kommt, soll man ihn ja nicht fragen, ob er anderswo nichts bekomme, denn dadurch macht man den Armen bange, dass er sich dann lange nicht wieder zu kommen getraut. Dadurch verliert das gutes Werk vor dem Herrn allen Wert.[30]

Übertriebene Barmherzigkeit

Es ist gut, wenn man sich der Armen annimmt, aber eine zu übertriebene Barmherzigkeit gegen die Armen bewirkt, dass dann bald jedermann, den das Arbeiten nicht freut, wo nur immer möglich arm werden will, um von den andern auf den Händen getragen zu werden. Es kann sogar passieren, dass sich arbeitsscheue Menschen selbst verstümmeln, um in die Klasse der Armen aufgenommen zu werden. Man soll die Durstigen tränken, die Hungrigen sättigen, die Nackten bekleiden, die Gefangenen erlösen; aber Arme förmlich auf einen Thron hinaufsetzen, das soll nicht sein, denn die Armut soll immer eine Prüfung des Geistes verbleiben, und der Arme soll vielmehr bei Gott als bei den Menschen Hilfe suchen und finden.[31]

Wirkungen

Seligkeit

Jemandem, der bedürftig ist, etwas geben, ist eine Seligkeit für ein gutes Menschenherz. (nach Markus)[32]

Gott vergilt das Zeitliche mit Ewigem

Wer von Herzen ein Freund der Armen sein wird, dem wird auch Gott ein Freund und ein wahrer Bruder sein zeitlich und ewig. Er wird nicht nötig haben, die innere Weisheit von anderen Weisen zu erlernen, sondern Gott wird sie ihm geben in aller Fülle in sein Herz. Wer seinen armen Nächsten lieben wird wie sich selbst, und ihn nicht abweist, welchen Stammes und welchen Alters er oder sie auch sei, zu dem wird Gott allzeit Selbst kommen und Sich seinem Geist, der die Liebe ist, getreu offenbaren. Was so jemand dann reden oder schreiben wird, das wird von Gott geredet und geschrieben sein für alle Zeit.[33]

Was man den geistig und materiell Armen im Namen des Herrn tut, das tut man auch dem Herrn. Mt 25.40 Selbst dem Herrn ist keine größere und heiligere Handlung bekannt. Wer einen Armen aufnimmt im Namen des Herrn, der nimmt Ihn auf, und es wird ihm vergolten werden am jüngsten Tag. Wer einen Weisen aufnimmt um der Weisheit willen, der wird auch eines Weisen Lohn ernten; wer einem Durstigen auch nur einen Becher frischen Wassers reicht, der wird ihm mit Wein vergolten werden im Reich des Herrn.[34] Wer je einem seiner bedürftigen Mitmenschen aus wahrer, reiner Liebe zu Gott und den Mitmenschen etwas Gutes tun wird, der wird es dem Herrn tun, und es wird ihm tausendfach vergolten werden.[35] Des freundlichen Gebers Gabe wird der Vater im Himmel hundertfach ersetzen.[36]

Indem man seine Gabe reichlich nach dem Verhältnis seines Vermögens so gibt, dass sie von niemandem gesehen wird als vom Herrn, den Armen und einem selbst wird man um einen Pfennig eine Erde und um einen Trunk lebendigen Wassers eine Sonne bekommen und dort Fürst sein. Gibt man aus reiner Liebe zum Herrn, dann wird man erstens keinen Tod je mehr sehen, noch fühlen schon im Leibesleben; das Sterben wird einem dann süß und zu einem großen Erwachen in den Armen des heiligsten Vaters. Zweitens wird man dann ein Freund Gottes sein und heißen auf ewig.[37]

Wer sich vor dem Eigennutz hütet und seiner selbst ganz vergisst und aus dem Grund seines Herzens für das Wohl seiner Geschwister besorgt ist, wird sich auch des beständigen Umgangs mit Gott, dem Vater, zu erfreuen haben, zeitlich und dann auch im Geiste ewig sichtbar. (nach Henoch)[38]

Geistiger Fortschritt wird gefördert

Ein freudiger und freundlicher Geber, der keine Mahnpredigten hält, tröstet das Herz des Nehmers und versetzt es in eine dankbare Stimmung. Der Nehmer wird mit einem liebevollen Vertrauen gegenüber Gott und den Menschen erfüllt, und sein sonst so schweres Joch wird ihm zu einer leichteren Bürde, die er dann mit mehr Geduld und Hingebung trägt als zuvor.[39]

Ein freudiger und freundlicher Geber und Täter kommt in der geistigen Vollendung doppelt so schnell voran, weil in der Herzenswärme die Liebe waltet.[40]

Die der inkarnierten Seele allein das wahre, ewige Leben gebenden guten Werke an den Mitmenschen werden am Jüngsten Tag zu deren ätherischem Leib auferstehen. (siehe: Auferstehung des Fleisches)[41]

Gott und die Wohltätigkeit

Gott sieht nur auf das Herz des Gebers. Selbst wenn man unwissentlich einem Nichtbedürftigen geholfen hat, wird der Lohn dafür dennoch so groß sein, als wenn man einem völlig Armen behilflich war.[42] Was immer man dem Bruder nicht aus dem Herzen gibt, sondern aus einer gewissen notwendigen Pflicht, wurde vor den Augen Gottes dem Bruder nicht gegeben, selbst wenn die Gabe größer als ein Berg wäre. Wer wenig hat, dies aber aus der Fülle seiner Liebe gern dem Bruder gibt, und wäre es auch nur eine halbe Nuss, so wird Gott diese ansehen, als wäre sie eine Erde. Dies deswegen, weil man Gott mit nichts als nur seinem Herzen und dem lebendigen Geist darin wohlgefällig sein kann.[43]

Gott ist nicht ungerecht und verlangt vom Menschen nichts Unmögliches. Aber ein wahrhaft redlich guter Wille und der sehnsüchtige Wunsch, womöglich dem armen Bruder Gutes zu tun, ist jedermann wohl möglich.[44] Beim Herrn gilt bloß der gute Wille. Das Gelingen liegt in Seiner Hand und Er lässt es sogar öfter zu, dass den tätigsten Heldengeistern so manches nicht gelingt, das sie, wenn auch auf Seine Anweisung, tun, nicht gelingt, um ihnen dadurch zu zeigen, dass in der ganzen Unendlichkeit kein Geist aus sich selbst etwas zu wirken vermag; sondern da er wirkt, muss er stets mit dem Herrn wirken. Bei einem solchem mit dem Herrn vereinten Wirken ist dann auch das Gelingen sicher, und dem mit Ihm wirkenden Geist wird es dann zugerechnet.[45]

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 8.194.8
  2. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.400707.1-2
  3. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 1.154.10
  4. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.46.7-8
  5. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 4.79.7
  6. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.125.20-22
  7. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 4.79.4
  8. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 4.98.4-6
  9. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 8.159.12
  10. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.400707.5; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.112.6
  11. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.157.6-7
  12. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.400707.5
  13. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.112.6; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 4.81.11; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 4.81.17
  14. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 4.81.14
  15. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.490406.91-94
  16. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 6.227.16-17
  17. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 6.227.18
  18. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.157.9
  19. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 4.81.7
  20. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.222.9
  21. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 107.7
  22. Jakob Lorber, Robert Blum 1.107.17
  23. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.400707.1-4
  24. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.112.7
  25. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.400707.4-5
  26. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.410711.9
  27. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 4.81.9-10
  28. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 4.81.15-16
  29. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.470101.3-4
  30. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.157.8
  31. Jakob Lorber, Die Erde 76.23-25
  32. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.116.11
  33. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 4.79.5; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 4.79.8
  34. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 150.21; Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.470425.6; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.112.4-5
  35. Jakob Lorber, Die drei Tage im Tempel 22.2
  36. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.112.6
  37. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.400707.5-6
  38. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.269.10
  39. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 4.81.17
  40. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 4.81.11-13
  41. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 5.238.1; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 6.54.10; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 10.9.8
  42. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.205.15
  43. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.66.18-20
  44. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.125.7-8
  45. Jakob Lorber, Robert Blum 1.103.7-8